Der Beginn eines neuen Jahres erinnert den Menschen deutlicher als andere Zeitpunkte an seinen Schöpfer, aus dessen Schaffensmacht er einzig und allein auch den neuen Zeitabschnitt erhalten wird.
Ohne ihn könnten wir nicht in ihm leben, arbeiten und ernten. Darum sind auch beide: das neue Jahr wie ich in ihm, für Gott bestimmt, zu seiner größeren Ehre. Diese mehren zu helfen, Gottes
Majestät zu verherrlichen, ist unsere wesentlichste Aufgabe im neuen Jahr. Deshalb ist es sehr verständlich, dass ein Christ es nur beginnen möchte: Im Namen Gottes!
Unfähig wären wir aber zur gottgewollten Bewältigung dieser Aufgabe, wenn nicht Gottes Sohn in unsere Menschenwelt eingetreten wäre. Wegräumen musste er die Hindernisse eines gottwohlgefälligen
Lebenswandels: die Sünden. Schenken musste er uns Kräfte aus Himmelshöhen: seine Gnaden, damit unser Tun und Lassen wirklich unter dem Namen Gottes stehen könnte. Nur im Namen seines
menschgewordenen Sohnes, im Namen Jesu, können wir den Vater im Himmel ehren. Ohne den Erstgeborenen der Brüder erlangen wir keinen Zutritt zum Vater. Sinnvoll ist es daher, wenn die Kirche am
heutigen Festtag uns kündet, wie dem Kind der jungfräulichen Mutter der Name „Jesus“ gegeben wurde, wie ihn der Engel schon genannt hatte, ehe er im Mutterschoß empfangen ward. Denn er sollte
sein Volk erlösen von seinen Sünden. Jesus heißt ja Erlöser, Heiland. Vor einer Woche haben wir die Geburt dieses Heilandes feierlich begangen.
Damit wissen wir aber auch, wer uns den Träger dieses Namens und seiner wunderbaren Kraft, in der wir das neue Jahr bestehen sollen, geschenkt hat. Seine Mutter, die seligste Jungfrau Maria. In
jenem denkwürdigen Augenblick tat sie es, da sie ihr Fiat sprach. Es war jener Augenblick ihres Lebens, in dem Maria in einzigartiger Weise nur Magd des Herrn sein wollte; denn von ihm und für
ihn war sie ins Dasein gerufen worden. Nie ist Gott von einem bloßen Menschen mehr geehrt worden als von Maria im Augenblick ihrer wunderbaren Empfängnis. Nie ein Werk mehr in der Kraft Gottes
und des menschgewordenen Gottessohnes begonnen worden.
Von Maria kann demnach der Christ erlernen, was es heißt: im Namen Gottes etwas beginnen. Wer in und mit Maria ein neues Jahr beginnt, der beginnt es notwendigerweise im Namen ihres Sohnes, im
Namen Jesu. Wer es im Namen des Sohnes des Allerhöchsten beginnt, der beginnt es wahrhaft im Namen Gottes. Dann aber wird das neue Jahr dem Gotteskind nur bringen können, was dem heiligen und
guten Willen Gottes entspricht. Das aber führt zu des Menschen wirklichem Glück. Wie reich wurde es Maria, der getreuen Gottesmagd, zuteil: Selig werden mich preisen alle Geschlechter!
Kirchengebet
O Gott, du hast durch die fruchtbare Jungfrauschaft Mariens dem Menschengeschlecht die Güter des ewigen Heils geschenkt; nun bitten wir dich; lass uns die Fürsprache jener erfahren, durch die wir
den Urheber des Lebens empfangen durften, unseren Herrn Jesus Christus, deinen Sohn.
Zur Geschichte des Festes: Das neue Jahr beginnt im Namen Jesu und auch in Mariens Namen. Denn der erste Januar ist auch ein Marienfest, ja sogar das älteste Marienfest. Das
Kirchengebet wie auch das Kommuniongebet und vor allem die Tagzeiten tragen ganz marianischen Charakter, der für spätere Marienfeste vorbildlich geworden ist. Dieser marianische Charakter mag
zunächst in der Wahl der Stationskirche begründet sein. In frühester Zeit war das Pantheon (St. Maria zu den Märtyrern) dafür erwählt, später St. Maria jenseits des Tiber. Beide Kirchen liegen in
volkreichen Stadtteilen, so dass für die Wahl dieser beiden Kirchen wohl auch die Absicht mitbestimmend war, die Ausgelassenheit der Neujahrsfeiern zu zügeln. Der tiefere Grund für das
marianische Gepräge dieses Tages ist unverkennbar die innere Beziehung der Gottesmutter Maria zum Festgeheimnis dieses Tages, der Beschneidung des Herrn, bzw. zur Geburt und Menschwerdung des
Sohnes Gottes.
(Prof. Dr. Carl Feckes, "So feiert dich die Kirche", Maria im Kranz ihrer Feste, 1957, Steyler Verlagsbuchhandlung)
Der Herr gebe uns die Gnade, mit unseren Schwestern und Brüdern aus anderen Religionen geschwisterlich zu leben, offen und im Gebet füreinander.
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Ein Gedanke heiliger Dominikaner für heute:
26. Januar
"Von welcher Seite auch immer die Trübsal kommen möge, sie kann dem Menschen nützlich sein, wenn er sie aus der Hand Gottes anzunehmen weiß, sie auf ihn zu beziehen
und durch ihn zu überwinden versteht."
sel. Heinrich Seuse OP
1298 bis 25.1.1366
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Aus der
Heiligen Schrift am:
26. Januar
Amos 5,7+10:
"Weh denen, die das Recht in bitteren Wermut verwandeln und die Gerechtigkeit zu Boden schlagen. Bei Gericht hassen sie den, der zur Gerechtigkeit mahnt, und wer
Wahres redet, den verabscheuen sie."
Kolosser 3,1-2:
"Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht
auf das Irdische!"
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Zitat des Tages:
26. Januar
"Mancher rennt dem Glück nach und weiß nicht, dass er es zu Hause hat."
Die Menschen haben mit ihrem wichtigen Gerede von Rechts und Links ganz vergessen,
dass es auch ein Oben und Unten gibt.
Galen Drake
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Späte Frömmigkeit
Fromm werden, fällt im Alter schwer,
Ist man`s nicht von der Jugend her;
Zur Meisterschaft in allen Dingen
Kann man es nur durch Übung bringen.
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Merk`s
Herz, bleib gefeit!
Bleib rein und fein!
Durchs letzte Tor musst du allein!
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Die gute Meinung
Alle Lasten, die ich trage,
Alle Worte, die ich sage,
Alle Werke, die ich tue,
Alle Stunden, die ich ruhe,
Alle Worte, die ich schreibe,
Jedes Glied an meinem Leibe,
Jede Regung meiner Hände,
Tages-Anfang, -Mitt und –Ende,
Alles meinem Gott zu Ehren,
Hier und dort Sein Lob zu mehren!
Ich glaube an die Sonne,
auch wenn es dunkelt.
Ich glaube an Gott,
auch wenn er schweigt.
Ich glaube an Menschenlieb
und Treue,
auch wenn sie nirgendwo
sich zeigt.
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Die lieben Freuden!
Kein Zweifel dran: es darf der Mensch
Das Leben sich mit Freuden würzen;
Doch echte Freuden sind es nicht,
Wenn sie dasselbe ihm verkürzen!
Josef Bergmann
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Allgegenwart
Wär` dir die Schnelligkeit verliehen,
Sogar dem Blitze zu entfliehen,
Entfliehst du doch dem einen nicht:
Gott schaut dir stets ins Angesicht.
Josef Bergmann
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Marienblümchen
Arbeit ist Pflicht
Gott gibt Äcker,
gibt nicht Pflüge;
Gott gibt Quellen,
gibt nicht Becher;
Gott gibt Kühe,
gibt nicht Eimer;
Gott gibt Flachs
und nicht das Linnen,
Selbst mit eigner Kraft
muss walten,
Selbst mit eignem Sinn
muss schaffen,
Selbst mit eignem Kopf
muss denken
Jeglicher auf dieser Erde.
Wenn die Hölle Maria in deinem Herzen sieht
und ihren Namen von deinen Lippen hört,
so schließt sie ihren Flammenabgrund
und alle Teufel,
die sie zu deinem
Verderben absendete,
kehren beschämt zurück.
hl. Epiphanius
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Ich muss sagen, dass man sich Jesus ohne Maria nicht nur schwer, sondern unmöglich nähern kann. Weshalb? Lassen wir einmal die Tatsache beiseite, dass sie uns Jesus
geboren und ihn erzogen hat. Dann bleibt die Annäherung an Jesus aber doch eine Gnade, und alle Gnaden kommen durch sie zu uns, so wie der Herr Jesus selbst durch sie gekommen ist.
hl. Maximilian Maria Kolbe
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Kleiner Kinder Herzen sind weich wie Wachs,
in die man alle möglichen Bilder eindrücken kann.
hl. Basilius
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Wer sich mit einer Frau verbind't,
Soll sich auf Gott besinnen
Und seh'n, ob ihre Augen sind,
Dass Gott sich spiegle drinnen.
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Denkspruch
Kein Mensch ist verantwortlich für die Rettung der Seele seines Nachbars. Aber wenn er schuld ist an dem Verlust dieser Seele, wird er Rechenschaft darüber ablegen müssen.
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Goldkörnchen
Wohltun und nicht
freundlich sein,
reicht ein Brot
und machts zum Stein.
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Ein Hafen der Ruhe
Die Menschen fliehen vor sich selbst in einsame Gegenden, auf das Land, in den Wald, an die Ufer des Meeres und hinein in die Berge. Doch bist du ein klugdenkender Mensch, dann brauchst du dies
alles nicht. Ziehe dich zurück in dich selbst. Wo willst du mehr Ruhe und Frieden finden, als in deiner eigenen Seele?
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Goldkörnchen
Wie einer ist, so schaut er,
Wie einer denkt, so traut er,
Wie einer ringt, erwirbt er,
Wie einer lebt, so stirbt er.
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Lieber . . .
Lieber ein armer Straßenkehrer,
Der ausfüllt seinen Posten,
Als ein reicher Kapitalverzehrer,
Der lebt auf der Mitmenschen Kosten.
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Was Gott gefällt!
Was Gott gefällt, mein Gotteskind,
Gefalle dir! Ob Stum und Wind
Auch tobt, dass alles reißt und bricht,
Es wird gescheh`n – verzage nicht –
Was Gott gefällt!
Der beste Will` ist Gottes Will`,
In diesem ruht sich`s sanft und still,
Ergib dich immer frisch darein,
Begehre nichts, als nur allen,
Was Gott gefällt!
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"Der größte Lump im
ganzen Land,
das ist und bleibt
der Denunziant."
Hoffmann von Fallersleben
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Mein Gott, ich hoffe nichts auf Erden, als mit dir im Gebet so innig vereinigt zu sein, dass ich nie von dir getrennt werden kann. Andere mögen Reichtümer und Ehre verlangen, ich
begehre nichts, als mit dir unzertrennlich vereint zu sein, und auf dich allein alle Hoffnung meiner Wohlfahrt und Ruhe zu setzen.
hl. Johannes Klimakus
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Merk`s
Wenigstens einmal am Tag bereite einem Menschen Freude, denke an deine Zukunft, komm zur Selbstbesinnung, bekenne deine Fehler, glaube nicht klüger zu sein
als die anderen, denke an die Armen, halte ein Geldstück zurück, das du unnütz ausgeben wolltest, stärke deinen Willen durch den Verzicht auf eine Freude.
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Wahre Caritas
Derjenige, der sich vor Gott verdemütigt, betet und kommuniziert für den Armen und Verirrten, ist für die Gesellschaft nützlicher als alle Philantropen unserer
Zeit.
(Wetzel, "Das Laienapostolat")
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Goldkorn
Die Liebe ist wie die Sonne am Himmel nicht fortzubringen
und nicht aus ihren
Bahnen zu weisen.
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Vom Kritisieren
Nur nicht immer kritisieren,
Gleich als ob es dein Beruf;
Einer nur kennt Herz und Nieren
Ganz: der alle Wesen schuf!
(Josef Bergmann)
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Menschen ohne Religion sind ebenso eingeschränkt wie Einäugige oder Einarmige.
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Deine Seele ist dort,
wo sie liebt,
nicht wo sie lebt.
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Mit der Religion ging`s wie mit den Gebetbüchern:
sie wurden immer kleiner.
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Merk`s
Drum sei nicht stolz,
o Menschenkind,
du bist dem Tod
wie Spreu und Wind
und magst du Kronen tragen.
Der Sand verrinnt,
die Stunde schlägt
und eh ein Hauch
dies Blatt bewegt,
kann auch die deine schlagen.
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Was ist uns Christus?
Wilst du gehen? Ich bin der Weg. Willst du nicht betrogen werden? Ich bin die Wahrheit. Willst du nicht sterben? Ich bin das Leben. - Das sagt dir dein Heiland. Es ist kein Ziel, wo du gehen
sollst, als zu mir. Es ist kein Weg, auf dem du gehen sollst, als durch mich.
hl. Augustinus
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, sagt Jesus. Es ist ein Weg des heiligen Verkehrs, die Wahrheit der göttlichen Lehre, das Leben der ewigen Glückseligkeit.
hl. Leo der Große
Alles ist uns Christus. Willst du geheilt werden, er ist der Arzt; brennst du vor Fieberhitze, er ist die Quelle: schmachtest du unter dem Druck der Ungerechtigkeit, er ist die Gerechtigkeit;
brauchst du Hilfe, er ist die Stärke; fürchtest du den Tod, er ist das Leben; verlangst du nach dem Himmel, er ist der Weg; fliehst du die Finsternis, er ist das Licht; suchst du Speise, er ist
die Nahrung.
hl. Ambrosius
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Milderung
Verbrecher! Sagt
Dem Zeitgeist Dank:
Was schlecht einst war,
Ist heut nur "krank"!
Josef Bergmann
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Wenn man nach außen
den Menschen misst,
ich weiß es von mir,
wie falsch es ist.
Da scheint oft arm,
was innen reich.
Da scheint oft hart,
was innen weich.
Da scheint oft eng,
was innen weit.
Da scheint oft Lust,
was innen Leid.
Da scheint oft schwarz,
was innen Licht.
Drum: Richte nicht !
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Die Sprache der Dome
Als Heine vor dem alten, wunderbaren gotischen Dom von Antwerpen stand, rief er voll Erstaunen: "In jenen Zeiten hatten die Menschen eben Dogmen! Wir haben nur Meinungen. Mit Meinungen lassen
sich keine Dome bauen."
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"Jede Reformation, die nicht aufmerksam darauf achtet, dass das zu Reformierende im Grunde jeder Einzelne ist, ist Sinnenbetrug."
Kierkegaard
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Es stimmt! Denken Sie nur einmal darüber nach!
Es gibt keine Gottesleugner in der Hölle, und im Himmel keinen, der an Gott glaubt.
Francis J. McPhilips im
"Catholic Mirror", Oktober 1947
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Merk`s
O wolle nie ein Herz beneiden,
Weil es im Glücke schwelgt allein,
Das ist kein Glück, das ist ein Leiden,
In seinen Wonnen einsam sein.
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Einst katholisch,
jetzt konfessionslos:
Das größte Übel
unserer Zeit.
Mit einem Federstrich hast du
Auf deinen Glauben verzichtet?
Weißt du, was Christus sagt dazu?
"Wer nicht an mich glaubt - ist gerichtet!"
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Verrücktheit
Man kann nicht anders als verrückt sie nennen,
die fort und fort mit ihrer Arbeit prahlen
und den und dessen Werk nicht anerkennen,
der ihnen täglich lässt die Sonne strahlen.
(Josef Bergmann)
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Merk`s
Lang ist nicht ewig,
doch ewig ist lang,
Das ist ein kurzer,
doch ernster Sang.
Lang ist nicht ewig!
So denke im Leid
Und trag es geduldig
die kurze Zeit!
Doch ewig ist lang!
Sei Gott uns davor,
Bedenk es im Glücke,
du armer Tor!
So trägt dich der Spruch
durch Wog und Gefahr,
Hält mitten im Wege dich immerdar.
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Vergebene Mühe
Wie? Christus wollt ihr stürzen? Nur gemach!
Mag, wer da will, sich gegen ihn erheben,
Der Sieg bleibt dem, der einst voll Milde sprach:
"Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!"
Josef Bergmann
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E. M. Remarque:
"Totalitär ist ein Staat,
in dem man die öffentliche Meinung
nur unter vier Augen sagen kann."
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Wenn wir recht handeln, dann mag die Welt schreien, kritisieren, murren, so viel sie will: Hören wir alles ruhig an, leiden wir es, entsetzen wir uns über nichts,
sondern fahren wir mit Treue und Festigkeit in unserem Tun fort.
Heiliger Franz von Sales
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Goldkörnchen
"Wann wird man endlich so weise werden, dass man einsieht: Pflicht, Gebot, Gehorsam sind nicht Feinde und Hindernisse, sondern Hüter und Bürgen wahrer Freiheit, Bringer wahrer Freude!"