Jesus, der in den Himmel aufgefahren ist

Himmelfahrt Jesu (Zweites glorreiches Geheimnis)
Himmelfahrt Jesu (Zweites glorreiches Geheimnis)

 

Der in den Himmel aufgefahren ist

 

Der Zustand der Mutter des Herrn nach der Himmelfahrt ihres Sohnes ist ein geheimnisvoller, aber ein vorbildlicher für die Kirche und jeden einzelnen Christen. Sie muss den Sohn, den sie schon mehrfach loslassen musste, nun endgültig ziehen lassen. Sie hat es ihr Leben lang einüben müssen, sehr oft mit Ängsten und Qualen. Jetzt legt sie ihr Kind endgültig in die Hände des Vaters im Himmel. Dies ist zwar keine Qual mehr für die Mutter, aber sie schaut ihm nach und muss verzichten.

 

Apostelgeschichte 1,4-12: Da er mit ihnen zusammen war, befahl er ihnen, von Jerusalem nicht wegzugehen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten. "Von ihr habt ihr ja", so sprach er, "aus meinem Mund gehört. Johannes taufte nur mit Wasser, ihr aber werdet in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft werden."

Da fragten ihn die Versammelten: "Herr, richtest du in dieser Zeit das Reich Israel wieder auf?"

Er antwortete ihnen: "Euch kommt es nicht zu, Zeit und Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht festgesetzt hat; vielmehr werdet ihr, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt, die Kraft empfangen, meine Zeugen zu sein in Jerusalem, in ganz Judäa und Samaria, ja bis an die Grenzen der Erde."

Nach diesen Worten fuhr er vor ihren Augen empor, und eine Wolke entrückte ihn ihren Blicken. Während er so dahinfuhr und sie unverwandten Auges zum Himmel hinaufschauten, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern und sprachen: "Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel hinauf? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn zum Himmel habt auffahren sehen."

 

Zehn Sätzchen, von denen jeweils eins vor jedem Ave gelesen werden kann:

 

1. Jesus geht mit seinen Jüngern auf den Ölberg. Die Spur der bitteren Stunden ist dort noch sichtbar. Noch einmal schaut er auf die Stätten seines Leidens. Noch einmal auf Golgotha, auf Jerusalem und den Tempel, auf Bethlehem und auf die Straßen, die sein Fuß so oft durchzog.

 

2. Um sich sieht er seine geliebte Mutter, die er im Gewand des irdischen Lebens zurücklassen will; seine Apostel, seine kleine Herde, die er so geliebt hat, und von denen er sich trennen will. Wie Heimweh zieht es in des Heilands Herz.

 

3. Zum letzten Mal in irdischer Gestalt segnet er sie. Dann fährt er vor ihren Augen zum Himmel empor. Mit Heimweh und doch auch mit unendlicher Freude schauen ihm seine Mutter und seine Jünger nach.

 

4. Das unsichtbare unzählige Heer der Frommen aus der Vorhölle zieht mit ihm zur ewigen Heimat. Sie rufen zum Himmel empor: "Öffnet euch, ihr ewigen Tore, und einziehen wird der König der Herrlichkeit!"

 

5. Wie glorreich über alles menschliche Denken ist seine Ankunft im Himmel. Nach schwerer getaner Arbeit, nach treuestem Gehorsam geht nun der ewig geliebte Sohn zum heißgeliebten Vater. Nun empfängt er den Lohn ewiger Liebe des Vaters und nie verstummenden Dankes seiner Erlösten.

 

6. Der Gottmensch Jesus Christus ist nun zur Rechten des Vaters der ewige König der Welt.

 

7. Der gute Hirte vergisst auch im Himmel seine Herde nicht. Auch sie will er zu sich ziehen. Er bereitet den Seinen eine herrliche Wohnung.

 

8. Unaufhörlich zeigt er dem Vater, besonders in der heiligen Wandlung, die für uns erlittenen Wunden und bittet ihn für uns.

 

9. Der verklärte Heiland wird am Jüngsten Tag wiederkommen. Er wird sichtbar allen Guten sein Königtum offenbaren und alle Welt richten. O Heiland, sei mir bei deiner Wiederkunft nicht strenger Richter, sondern milder Erlöser.

 

10. "Liebt nicht die Welt, noch was in der Welt ist, denn die Welt vergeht mit ihrer Lust." "Sucht, was droben ist, wo Christus sitzt zur Rechten des Vaters." Ich will nun immer so leben, dass meine Wege zum Himmel führen.