Gebetsgemeinschaft zur Belebung des Glaubens

Ludwig Richter, Holzschnitt, 1853

Am 7. Juli 1647 starb zu Alberca in Spanien der ehrwürdige Laienbruder der Karmeliten Franziskus vom Kreuz, der sich des Rufes einer hohen Heiligkeit erfreute. Er war zu Toledo am 28. Dezember 1585 geboren und schien eine besondere Bestimmung von Gott zu haben. Als er sich im zarten Knabenalter einmal mit den Seinigen vor der Tür des elterlichen Hauses befand, betrachtete ihn ein fremder Mann mit auffälligem Interesse und trug der Mutter auf, sie solle auf diesen ihren Sohn wohl achthaben, denn er hätte Großes für Gott zu vollbringen und würde viel zur Ehre des Allerhöchsten leisten. Die Mutter brachte diese Worte nie mehr aus dem Sinn und tat, was sie nur immer vermochte, um Franz zu aller Tugend und Frömmigkeit anzuleiten. Franz war ein gelehriger Schüler und erfüllte alle, auch die leisesten Wünsche seiner guten Mutter. Er fühlte selbst den Drang, etwas Großes für den Herrn zu vollbringen. Sein Herzenswunsch wäre gewesen, den Studien zugeführt zu werden. Dem stand jedoch ein großes Hindernis entgegen, der Vater verarmte plötzlich, weshalb an Franz die Notwendigkeit herantrat, durch seiner Hände Arbeit das zum Leben Notwendige für seine Familie zu verdienen. Um dennoch zum Ziel zu gelangen, wollte er bei Tag arbeiten, die Nacht hindurch lernen. Aber er besaß auch nicht die geistigen Fähigkeiten, die zu einem erfolgreichen Studium notwendig gewesen wären. Im Jahr 1613 wandte er sich an Maello, den Novizenmeister der Karmeliten zu Madrid, um die Aufnahme in diesen Orden zu erlangen. Magister Maello wäre bereit gewesen, Franz zu nehmen, doch dessen Stunde war noch nicht gekommen. Ein Jüngling erschien ihm, der einen Brief in der Hand hielt, in dem stand: "An einem Freitag wirst du hinkommen." Ungewiss, was er machen solle, verdingte er sich als Fuhrknecht. Wiederum wurde der Wunsch nach dem Ordensleben mächtig in ihm rege. Aber in so viele Klöster er sich auch begab, überall wurde er abgewiesen. Erst der Provinzial der Karmeliten gewährte ihm schließlich die Aufnahme und, merkwürdigerweise, am Karfreitag 1619 wurde er eingekleidet. Nun vollbrachte Franz wirklich Großes für den Herrn. Schon während des Noviziates fastete er so streng, dass er an den Mittwochen, Freitagen nichts als einen Teller Gemüse genoss. Stündlich gedachte er seiner Sünden und vergoss aus Reue über sie reichliche Tränen. Als ihm der Obere gewährte, eine Wallfahrt nach Rom und dem Heiligen Land zu machen, trat er sie nicht nur im Geist der Frömmigkeit, sondern zugleich im Geist strengster Buße an, indem er sich der Sitte jener Zeit gemäß, ein schweres Kreuz von Holz auf die Schultern lud. Aber er leistete nicht nur viel für Gott, er förderte auch die Ehre des Allerhöchsten mächtig. Er, der ungebildete Mensch, vermochte eine Bruderschaft zur Belebung des Glaubens zu gründen, der sich nicht nur in der Heimat viele Mitglieder anschlossen, sondern die auch die Gutheißung der kirchlichen Obern fand und in verschiedenen Diözesen eingeführt und selbst nach Amerika verpflanzt wurde. Auf der Fahrt aus dem Heiligen Land in die Heimat gelang es Franz, einen jüdischen Rabbiner zu bekehren. Sie befanden sich eben im Adriatischen Meer, als sich ein heftiger Sturm erhob, der ihnen Masten, Segel und Ruder, auch das Steuer brach. Alle an Bord gerieten deshalb in die größte Aufregung. Franz allein blieb ruhig und ermahnte sie zum Vertrauen auf den Herrn. Er stellte sein Kreuz an den Platz des Mastbaumes und flehte, Gott möge um des heiligen Kreuzes willen Rettung senden. Augenblicklich trat völlige Ruhe auf dem Meer ein, darum wallten zu Triest alle zur größten Kirche der Stadt, um Gott Dank zu sagen, und der Rabbiner ließ sich in der katholischen Lehre unterrichten und taufen. Ähnliches wirkte Franz am Tag nach seinem am 7. Juli 1647 erfolgten Tod. Er erschien einem Mauren, dem er schon bei Lebzeiten des Öfteren zugeredet hatte, er möge sich doch zum katholischen Glauben bekehren. Was ihm in der unscheinbaren Gestalt des Ordensmannes nicht gelang, brachte er im Glorienschein des Seligen sofort zustande. Als der Maure den Glanz vom Himmel und die herrliche Gestalt des Verklärten sah und sich völlig genesen fand, trug er kein Bedenken, sich taufen zu lassen. Da weitere Gebetserhörungen folgten, erstarkte der Glaube der Christen an die Heiligkeit Franzens noch mehr.

 

 

Epheser 6,10-18: Aufruf zum Kampf

 

Schwestern und Brüder: Werdet stark durch die Kraft und Macht des Herrn! Zieht an die Waffenrüstung Gottes, um den listigen Anschlägen des Teufels zu widerstehen! Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen Mächte und Gewalten, gegen die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geister in den himmlischen Bereichen. Darum legt die Waffenrüstung Gottes an, damit ihr am Tag des Unheils widerstehen, alles vollbringen und standhalten könnt! Steht also da, eure Hüften umgürtet mit Wahrheit, angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit, die Füße beschuht mit der Bereitschaft für das Evangelium des Friedens. Vor allem greift zum Schild des Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse des Bösen auslöschen. Und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes! Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.

 

 

Unter dem Beistand des betenden Erlösers auf dem Ölberg, in der Fürbitte der heiligen Himmelskönigin, Jungfrau und Mutter Gottes Maria, unter dem Schutz des heiligen Erzengels Michael und aller heiligen Engel, in der Fürbitte der heiligen Apostel, des heiligen Joseph, der heiligen Mutter Anna, des heiligen Pfarrers von Ars, des gottseligen Bruders Franz vom Christkindlein und des lobwürdigen Laienbruders Franziskus vom Kreuz und aller Heiligen Gottes ist die Gebetsgemeinschaft zur Belebung des Glaubens mit folgenden Regeln eingeführt worden:

 

Ein Mitglied dieser Gebetsgemeinschaft soll:

 

1. Es soll den Glauben an die Gottheit Jesu Christi, unseres Erlösers, jederzeit und überall standhaft in Worten und Werken bekennen, überall da, wo sich ihm ein Anlass anbietet.

 

2. Es soll täglich nach verrichtetem Morgengebet alle seine Gedanken, Worte, Werke, sein Tun und Lassen den Tag hindurch, vereint mit den Verdiensten Jesu Christi am Kreuz und in der Heiligen Messe, und durch die Fürbitte der Mutter Gottes und aller Heiligen dem Vater aufopfern.

 

3. Es soll täglich des Morgens, des Mittags und des Abends (der Mann entblößt sein Haupt) den englischen Gruß beten, wo es immer sich gerade befinden mag.

 

4. Es soll Sonn- und Feiertage heiligen, die Heilige Messe mit Andacht besuchen, dazu auch seine Freunde, Bekannten oder Verwandten einladen, sich und die Seinen vor Entheiligung durch falsches Handeln und Wandeln hüten, keine knechtlichen Arbeiten unternehmen. Es soll an jedem Sonntag vor oder nach der Heiligen Messe um Bekehrung zum Glauben der heiligen römisch-katholischen Kirche, um Überwindung der Ketzereien und Irrtümer und um Erlangung und Erhaltung des Friedens das Allgemeine Gebet, 5 Vaterunser, 5 Ave Maria und das Glaubensbekenntnis beten.

 

5. Es soll, wenn möglich, täglich die Heilige Messe besuchen, oder wenigstens zur Zeit der Messfeier die Meinung machen, sich mit den in der Kirche Anwesenden zu vereinigen und Jesus Christus anzubeten.

 

6. Es soll mit besonderer Andacht Jesus Christus im heiligsten Altarsakrament anbeten, und deshalb in der Heiligen Messe bei der Wandlung, bei jedem Segen mit dem Allerheiligsten in der Kirche und außerhalb bei Prozessionen, demütig auf die Knie fallen und reumütig an die Brust klopfen, und auch so oft es an einer katholischen Kirche vorübergeht, eine Kniebeugung machen.

 

7. Es soll jederzeit seine Schwestern und Brüder mit dem Spruch grüßen: „Gelobt sei Jesus Christus!“ oder wenn es so angeredet wird, antworten: „In Ewigkeit! Amen.“

 

8. Es soll zu seinen Mitchristen, die es beim Genuss von Speis und Trank antrifft, sprechen: „Gott segne es euch“. Und selbst soll es alle Unmäßigkeit und schädliche Getränke streng vermeiden und nach Kräften dahin wirken, dass sie auch von anderen vermieden werden.

 

9. Es soll die gebotenen Fasttage nach der Vorschrift der Kirche halten.

 

10. Es soll, wenn möglich, täglich den heiligen Rosenkranz beten und alle Familienmitglieder oder Freunde zu diesem Gebet anhalten.

 

11. Es soll Gesellschaften, Gespräche, Diskussionen, Versammlungen, wo über Religion, Kirche und Priester gespottet oder unzüchtig geredet wird, sorgfältig meiden, und seine Mitchristen, besonders Verwandte und Freunde, davon abhalten. Und wenn es zufällig in solche Gesellschaften gerät, soll es sie sogleich verlassen, oder wenn dies nicht geschehen kann, auf geziemende Weise sein gänzliches Missfallen an solchen Gesprächen an den Tag legen.

 

12. Es soll zur Vermeidung von lästerlichen und unchristlichen Zeitungen, Büchern und anderen ärgerlichen Erzeugnissen hinwirken, hingegen gute, christliche Bücher, Internetseiten und Bilder nach Kräften zu verbreiten suchen.

 

13. Es soll in allen seinen Verhältnissen zu anderen Menschen die Grundsätze des Christentums gewissenhaft befolgen und daher:

 

a. Im Handel und Wandel niemanden betrügen.

b. Das Eigentum jedes anderen Menschen unverletzt lassen.

c. Das gegebene Wort getreu halten.

d. Bei den politischen Wahlen nur denen seine Stimme geben, von denen es überzeugt ist, dass sie den christlichen Glauben und die Gerechtigkeit von ganzem Herzen lieben.

e. Es soll die Pflichten jedes übernommenen Amtes ohne Ansehen der Person oder andere Nebenabsichten gewissenhaft erfüllen.

f. Es soll sich zu all seinen Mitmenschen liebevoll und nach Kräften hilfsbereit erweisen.

 

14. Es soll sich vor Zank-, Streit- und Prozesssucht hüten, und nie in einen Prozess sich einlassen, ohne vorher darüber mit drei unparteiischen Mitchristen und dem Beichtvater beraten und ihre Zustimmung erhalten zu haben.

 

15. Es soll andere katholische Christen, die von den Lehren und Vorschriften der römisch-katholischen Kirche abirren, geschwisterlich und liebevoll an ihre Pflicht ermahnen.

 

16. Es soll andere Christen zum Eintritt in diese „Gebetsgemeinschaft zur Belebung des Glaubens“ ermuntern.

 

17. Es soll alle Abende ernsthaft das Gewissen erforschen und seine Sünden bereuen, wenigstens einmal im Monat zur heiligen Beicht gehen, wenigstens an Sonn- und Feiertagen kommunizieren, wenn es nicht durch Krankheit oder andere wichtige Ursachen gehindert ist.

 

18. In die „Gebetsgemeinschaft zur Belebung des Glaubens“ können alle Menschen aufgenommen werden. Kontakt und Anmeldung dazu bitte auf dieser Webseite nutzen.

 

 Kontakt/Anmeldung

 

 

Besondere Gebete der Gemeinschaft

 

Für die Kirche Gottes und um Erhaltung im wahren lebendigen Glauben

 

a. Zuerst wird das Allgemeine Gebet verrichtet.

 

Allmächtiger, ewiger Gott, Herr, Himmlischer Vater! Sieh an mit den Augen Deiner grundlosen Barmherzigkeit unseren Jammer und unsere Not. Erbarme Dich über alle Christgläubigen, für die Dein eingeborener Sohn, unser lieber Herr und Heiland Jesus Christus, in die Hände der Sünder freiwillig gekommen ist, und Sein kostbares Blut am Stamme des heiligen Kreuzes vergossen hat. Durch diesen Herrn Jesus wende ab, gnädigster Vater, die wohlverdienten Strafen, gegenwärtige und zukünftige Gefahren, schädliche Empörungen, Kriegsrüstungen, Teuerung, Krankheiten, betrübte, armselige Zeiten. Erleuchte auch und stärke in allem Guten geistliche und weltliche Vorsteher und Regenten, damit sie alles fördern, was zu Deiner Göttlichen Ehre, zu unserem Heil, zum allgemeinen Frieden und zur Wohlfahrt der ganzen Christenheit gedeihen mag. Verleihe uns, o Gott des Friedens, eine rechte Vereinigung im Glauben, ohne Spaltung und Trennung; bekehre unsere Herzen zur wahren Buße und Besserung unseres Lebens; zünde an in uns das Feuer Deiner Liebe; gib uns einen Hunger und Eifer zu aller Gerechtigkeit, damit wir als gehorsame Kinder im Leben und Sterben Dir angenehm und wohlgefällig seien. Wir bitten auch, wie Du willst, o Gott, dass wir bitten sollen, für unsere Freunde und Feinde, für Gesunde und Kranke, für alle betrübten und elenden Christen, für Lebende und Verstorbene. Dir, o Herr, sei empfohlen all unser Tun und Lassen, unser Handel und Wandel, unser Leben und Sterben. Lass uns Deine Gnade hier genießen und dort mit allen Auserwählten erlangen, dass wir in ewiger Freude und Seligkeit Dich loben, ehren und preisen mögen! Das verleihe uns, Herr, Himmlischer Vater, durch Jesus Christus, Deinen lieben Sohn, der mit Dir und dem Heiligen Geist als gleicher Gott lebt und regiert von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

 

b. Nun folgt der heilige Rosenkranz; vom Dreifaltigkeitssonntag an bis zum Fest Christkönig der Lichtreiche; vom Advent bis zum Fest Mariä Lichtmess der Freudenreiche; nach Mariä Lichtmess bis zum Tag vor dem Aschermittwoch der Lichtreiche; in der Fastenzeit der Schmerzhafte; von Ostern bis zum Dreifaltigkeitssonntag der glorreiche Rosenkranz.

 

c. Das allgemeine Gebet zum Rosenkranz.

 

Sei gegrüßt, o Königin, Mutter der Barmherzigkeit, unser Leben, unsre Wonne, und unsre Hoffnung, sei gegrüßt! Zu dir rufen wir verbannte Kinder Evas; zu dir seufzen wir trauernd und weinend in diesem Tal der Tränen. Wohlan denn, unsre Fürsprecherin, wende deine barmherzigen Augen uns zu und nach diesem Elend zeige uns Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes! O gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria!

In all unserer Trübsal, Angst und Not komm uns zu Hilfe, o du allerseligste Jungfrau und Mutter Gottes Maria.

Bitte für uns, o heilige Gottesmutter.

Auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

Erbarme Dich unser.

Erbarme Dich unser.

Erbarme Dich unser, o allerheiligste Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, himmlischer Vater. Erhöre unser Gebet durch Jesus Christus, Deinen geliebten Sohn, durch Seine heilige Menschwerdung, strenges und bußfertiges Leben, Leiden und Tod, durch Sein heiliges für uns vergossenes Blut, durch die Fürbitte Seiner heiligen jungfräulichen Mutter Maria, des heiligen Joseph, der heiligen Anna und aller lieben Heiligen und Engel. Verherrliche Deinen göttlichen Sohn! Errette die Menschen! Stürze die Hölle! Gib uns die Gaben des Heiligen Geistes, die hohe Weisheit der heiligen Einfalt und den reichen Schatz der Demut! So geschehe es im Namen Gottes des + Vaters und des + Sohnes und des + Heiligen Geistes. Amen.

 

d. Zum Schluss des Rosenkranzes wird das Gebet aufgeopfert, mit einem Ave Maria, zu dem Folgendes beigefügt wird:

 

… und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus, in dessen edles, göttliches Herz im hochwürdigsten Sakrament des Altares wir unseren Rosenkranz samt all unseren Bitten und Flehen, Gedanken, Worten und Werken, Schritt und Tritt, Tun und Lassen unseres ganzen Lebens hineinlegen, damit all dieses darin so verbessert werde, dass es zum höchsten Lob, Ehre, Glorie, Anbetung und Danksagung vor Gottes Thron gereiche und wir in unseren Bitten erhört werden. Auch zu Ehren der seligsten Jungfrau und Mutter Gottes Maria, des heiligen Joseph, der heiligen Anna und aller lieben Heiligen und Engel, die wir bitten, dass sie durch ihre Fürbitte ersetzen wollen, was uns gemangelt hat im Gebet an Andacht und Betrachtung der Geheimnisse, um erhört zu werden. Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns arme Sünder, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.

 

e. Nun wird das Glaubensbekenntnis gesprochen, und danach folgendes Schlussgebet für die Gebetsgemeinschaft:

 

Es komme uns durch die Kraft des heiligen Namens Jesu Kraft, Weisheit und Stärke zu, und der Heilige Geist sei unsere Leitung, auf dass wir in allem den heiligen Willen Gottes erfüllen mögen. Wir geben uns ganz und gar dem lieben Gott als ein Opfer dar. Mache mit uns, großer Gott, was du willst. Dein heiliger Wille ist der schönste, vollkommen und gerecht. Lieber Gott, nimm dieses unser Opfer an! Verlasse doch uns arme Sünder nicht!

Königin des Himmels und der Erde, bitte für uns! Wir legen unsere Sache in deine fürbittenden Hände nieder. Nimm uns in deinen mütterlichen Schutz und in Gnaden auf, o Maria!

Heiliger Erzengel Michael, und ihr heiligen Geister, die ihr uns von Gott an die Seite gegeben worden seid, lasst doch nie geschehen, dass wir vom Satan überwunden werden, sondern helft uns ihn besiegen – zur Ehre des heiligsten Namens Jesu.

Der gekreuzigte Jesus + sei in meinem Gedächtnis, dass ich allezeit an Ihn denke!

Der gekreuzigte Jesus + sei in meinem Mund, dass ich ihn allezeit lobe!

Der gekreuzigte Jesus + sei in meinem Herzen, dass ich Ihn allezeit liebe!

So geschehe es im Namen Gott des + Vaters und des + Sohnes und des + Heiligen Geistes. Amen.

 

f. Angelobungsformel.

 

O allerheiligste Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, ewige Wahrheit und unfehlbare Weisheit, die weder hintergangen noch betrogen werden kann. Der Du Deine Kirche auf einen unüberwindlichen Felsen gebaut und ihr Deinen beständigen Beistand versprochen hast, ich glaube fest alles, was Du geoffenbart und durch Deine Kirche zu glauben vorgestellt hast, in Vereinigung mit Maria und allen Heiligen, und schließe mich von ganzem Herzen an Deine heilige Kirche, an den Statthalter Christi und seine Schafe an. Ich widersage dem bösen Feind, all seinem Eingeben, Rat und Tat gegen Gott und die heilige Kirche, den apostolischen Stuhl, die Kirchengewalt und Kirchenfreiheit, die Verehrung Mariä und der Heiligen. Und ich gelobe mit Mund und Herz, Dir, Deinem heiligen Glauben und Deiner heiligen Kirche in allen Versuchungen und Kämpfen treu zu sein und zu bleiben, andere zu dieser Treue zu ermahnen und darin zu bewahren; Dich, o Jesus, als wahren Gott vom wahren Gott zu bekennen und anzubeten, die Gebote, Satzungen und frommen Übungen Deiner heiligen Kirche zu ehren und nach Möglichkeit zu beobachten; Dich, o Jesus, und Deine heilige Kirche auch vor der Welt und den Menschen zu bekennen; alle Regeln der „Gebetsgemeinschaft zur Belebung des Glaubens“ treu zu halten.

Ich bitte Dich, o großer Gott und Herr, sei uns gnädig zur Buße und Bekehrung, den Verirrten zur Rettung und Erleuchtung, zur Verbannung von Irrtum und Unglauben, zur Verdemütigung der Feinde der heiligen Kirche, zur Erhaltung im wahren Glauben und zur Erlangung jenes Friedens, den die Welt nicht geben kann. Durch die Fürbitte der seligsten Jungfrau Maria, aller Heiligen und Engel, und die Verdienste Jesu Christi, verherrliche Deinen göttlichen Sohn, errette die Menschen, stürze die Hölle, und uns gib die Gaben des Heiligen Geistes, Seine Leitung, Kraft, Weisheit und Stärke, auf dass wir in allem Deinen heiligen Willen erfüllen mögen. Wir bitten Dich durch Jesus Christus, Deinen Sohn, unseren Herrn. Amen.

 

 

Gedanken in unserer Zeit

 

Gerade unsere Zeit ist geeignet, dass sich gläubige Menschen im Gebet vereinen und eine Belebung des christlichen Sinnes und Lebens zu erwecken. Wir erleben heutzutage viel Schweres und Trauriges: Krieg, Hunger, Teuerung, große Unwetter und Dürren in vielen Teilen der Welt. Wir wollen in all dem auch Gottes Finger erkennen, Gericht und Züchtigung über unsere Sünden, über so viele Ungerechtigkeiten und die überhandnehmenden Verbrechen in dieser Zeit.

 

Schauen wir aber auf die Ursachen und auf die Zeichen der Zeit, so müssen wir sehr fürchten, dass uns in Zukunft neue, vielleicht noch größere Strafgerichte bevorstehen, wenn wir nicht ihre Abwendung durch Buße und Gebet, Bitten und Flehen von Gottes Güte erlangen. Denn traurig mehren sich ja täglich die Ursachen für göttliche Heimsuchungen: Die Bosheit, Grausamkeit und Heimtücke gegenüber Menschen, Tieren und der ganzen Schöpfung Gottes.

 

Gewiss sind die wahre Religion und die katholische Frömmigkeit die Quelle und das Fundament von allem Guten. Wie sehr aber schwindet der Glaube bei so vielen immer mehr. Dafür nimmt Glaubenslosigkeit und Gleichgültigkeit im Religiösen mit all ihren düsteren Folgen überhand. Zeichen dafür sind die Vernachlässigung der Gottesdienste und des christlichen Unterrichtes, die freche Lästerung der Kirche und ihrer Priester, die Sonntagsentheiligung, die Geringschätzung der kirchlichen Einrichtungen und Klöster, der Gebote, des Papstes und der Bischöfe, die so furchtbar zunehmende Sexualisierung des Lebens schon der Kinder, die Unwahrheiten über die katholische Religion in Büchern, Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen, die tendenziösen unheilbringenden Belehrungen in den Medien, die Unlauterkeit und Ungerechtigkeit in Handel und Wirtschaft, die immer mehr wachsende Luxus- und Genusssucht und das Jagen nach Vergnügungen, die in solcher Menge und Vielfältigkeit den Menschen dargeboten werden, als ob man sie absichtlich nicht mehr zur christlichen Besinnung kommen lassen wollte.

 

Sorge bereitet es für das einst christliche Europa, dass auf solche Weise nicht nur noch größere Strafgerichte bevorstehen, sondern auch die höchsten Güter ganz verloren gehen und die Worte des Herrn auch an uns wahr werden könnten: „Das Reich Gottes wird von euch genommen und einem anderen Volk gegeben werden, das bessere Früchte bringt.“

 

War nicht auch zur traurigen Reformationszeit das allgemein gewordene Verderben der Sitten zunächst die Ursache der betrüblichen Glaubensspaltung und des Abfalls vom heiligen katholischen Glauben? – Gleiche Ursachen aber bringen gleiche Wirkungen.

 

Aber lassen wir es nicht beim Jammern bewenden, sondern beten und wirken wir mit Wort und Tat. Bekanntlich war der oben beschriebene Laienbruder Franziskus vom Kreuz, der die „Bruderschaft zur Belebung des Glaubens“, erstmals ins Leben rief, ein besonderer Mann und Freund des Gebetes. Viele drängten sich zu ihm oder riefen ihn zu sich, um Trost und Hilfe durch sein Gebet zu erhalten. Wohl betete er zwar für sie und mit ihnen, allein zugleich ermahnte und ermunterte er sie auch dringend zum eigenen gläubigen guten Gebet. Und teils empfahl er ihnen wenigstens, täglich in geistiger Vereinigung mit ihm und seinen Freunden etwas andächtig zu beten. Teils ermunterte er aber auch fromme Leute dazu, etwas nach der Mahnung Jesu gemeinschaftlich zu tun, in Gedanken zusammenzukommen, den Rosenkranz mit der guten Meinung und Aufopferung nach jedem Geheimnis zu beten, wie er es zu tun pflegte. Das geschah dann auch vielfach und es entstand wie von selbst diese stille aber weit verbreitete Gebetsvereinigung, die unter dem Namen „Gebetsgemeinschaft zur Belebung des Glaubens“ bekannt ist und zu deren Beitritt ich Sie ganz herzlich einlade.

 

 

Ihr Matthias Hergert

 

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