Die Heiligen als besondere Helfer der Armen Seelen

 

Die Liebe des heiligen Benedikt Joseph Labre zu den Armen Seelen

 

Die einfache, würdige Dorfkirche von Amettes im nördlichen Frankreich umschließt eine den Armen Seelen geweihte Kapelle. Ein Bild über dem Altar dieser Kapelle zeigt dem Beschauer in schlichter, frommer Darstellung, wie die Früchte des heiligen Messopfers den Seelen im Fegfeuer zugewendet werden. Der Priester am Altar erhebt die heilige Hostie, und das Blut des Erlösers fließt aus den heiligen fünf Wunden auf die Seelen hernieder, die in den läuternden Flammen leiden. Die heiligen Engel nehmen die Seelen auf, die das sühnende Opferblut gereinigt hat, und geleiten die begnadigten Genossen ihrer Glorie zu den Wohnungen der ewigen Freude. Vor diesem Bild sah man um die Mitte des 18. Jahrhunderts oftmals einen frommen Jungen knien. Sein Name ist Benedikt Joseph Labre. Das lebhafte, unschuldsvolle Auge des Kleinen haftet fest auf dem frommen Bild, während die Lippen ein inniges Gebet flüstern, und die Glut der Wangen gibt Zeugnis von der Andacht und Inbrunst des kindlichen Herzens. Täglich darf der gottesfürchtige Junge beim heiligen Messopfer dem Priester am Altar dienen. Wie inbrünstig ist da seine Andacht, mit welcher Sehnsucht erwartet er den Augenblick der heiligen Wandlung, um, mit dem Priester vereint, das kostbare Blut des makellosen Opferlammes dem himmlischen Vater ganz besonders für die leidenden Seelen im Reinigungsort aufzuopfern! Woran ihn zu anderen Stunden frommen Gebetes jenes Altarbild erinnert, das sieht der Junge jetzt in wunderbarer, geheimnisvoller Wirklichkeit beim heiligen Opfer auf dem Altar sich vollziehen. Das gläubige Kindesherz schaut in der heiligen Hostie den göttlichen Erlöser gegenwärtig, und inbrünstig fleht es ihn an, er wolle das kostbare Blut, das aus seinen heiligen Wunden am Kreuz zur Vergebung der Sünden geflossen ist, und das er bei jeder heiligen Messe aufs neue opfert, seinem himmlischen Vater darbieten als Lösepreis für die noch nicht völlig abgebüßte Schuld der Armen Seelen.

 

Jahrelang übte der heilige Junge dieses gottgefällige Werk der Barmherzigkeit und spendete, arm an irdischen Gütern, seinen Brüdern und Schwestern im Jenseits in reichlichster Fülle das kostbare Almosen des Gebetes. Der Junge reifte indes zum Jüngling heran, wurde zum Mann. Vergeblich suchen wir jetzt im einsamen Dorfkirchlein den frommen Beter von ehedem. Nie mehr besuchte er das heimatliche Gotteshaus, ja er meidet es fast ängstlich. Hat das fromme Altarbild, vor dem er als Kind so oft im heißen Gebet versunken gekniet hat, seine Anziehungskraft auf Benedikts Seele verloren? Nein. Von Gott berufen, der Welt ein wunderbares Beispiel der Verachtung ihrer Ehren, Güter und Genüsse zu geben, zieht Benedikt Joseph als armer verachteter Pilger durch fremde Länder von Heiligtum zu Heiligtum. Wie an den berühmtesten Wallfahrtsstätten von Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland und der Schweiz, so sah man ihn auch im ärmsten Dorfkirchlein, an dem ihn der Weg vorüberführte, einkehren und wie in seliger Verzückung dem heiligen Messopfer beiwohnen. Der fromme Pilger hat zwar der Anhänglichkeit an die irdische Heimat entsagt und sie mit dem brennendsten und innigsten Verlangen nach dem himmlischen Vaterhaus vertauscht, aber jenes Bild in der Armenseelen-Kapelle von Amettes, vor dem er so oft gebetet hatte, taucht oftmals in seiner Erinnerung auf und entzündet immer wieder von neuem die mitleidsvolle Liebe seines Herzens zu den Armen Seelen. Ihr schmerzliches Los, mit dem sein eigener dornenvoller Lebensweg so viele Ähnlichkeit hat, schwebt ihm auf seiner Pilgerfahrt stets lebendig vor der Seele. Wenn er der Sehnsucht gedenkt, womit jene lieben Brüder und Schwestern nach der süßen Ruhe am Vaterherzen Gottes verlangen, und wenn er die Strenge der göttlichen Gerechtigkeit betrachtet, von der sie in den Peinen ihres feurigen Kerkers zurückgehalten werden, da erfüllt innigstes Mitleid sein zartfühlendes, teilnahmsvolles Herz. Leicht und süß findet seine Seele alle Abtötungen, die sie im harten Gefängnis ihres von Hunger und Durst, von Hitze und Kälte, Fasten und Nachtwachen gequälten Leibes ertragen muss. All dies darf sie ja, mit Christi Leiden vereinigt, als Genugtuungswerk für die Armen Seelen der göttlichen Gerechtigkeit darbieten. Indes begnügte sich der heilige Bettler nicht damit, für die leidenden Brüder und Schwestern im Reinigungsort sein ganzes Leben Gott als Genugtuung aufzuopfern. Seine Liebe zu diesen verlassenen Seelen wusste auch andere Herzen mit gleicher Liebe zu erfüllen. So demütig und zurückhaltend der heilige Benedikt Joseph war, so benützte er doch gerne jede Gelegenheit, welche sich ihm darbot, um jene, die ein frommes Gespräch mit ihm anzuknüpfen suchten, mit beredten Worten zu mitleidsvoller Liebe zu den Armen Seelen anzueifern. Bei einem solchen Anlass sagte er einst: "Wir sollten drei Herzen in einem vereinigt haben. Ein Herz ganz voll Liebe zu Gott, ein zweites Herz voll Teilnahme gegenüber den Nächsten, und ein drittes von Erz gegenüber uns selbst. Das Herz voll Nächstenliebe muss uns drängen, Jesus und Maria zu bitten, dass sie sich würdigen, die leidenden Seelen in den Ort der ewigen Ruhe und Glückseligkeit aufzunehmen."

 

Möchten die Herzen aller Christen so beschaffen sein! Allein wie viele haben ein Herz voll Mitleid mit sich selbst und von Erz dem Nächsten gegenüber! Sie schrecken vor den kleinen Gebetsopfern, Bußübungen und Almosen zurück, womit sie die peinigenden Flammen ihrer leidenden Brüder und Schwestern auslöschen könnten! Desto mehr möge dein Herz, geliebter Leser, erglühen von teilnahmsvoller Liebe zu den Armen Seelen und nach dem Beispiel des heiligen Benedikt Joseph unersättlich sein in Werken der Barmherzigkeit zu ihrem und deinem Trost; denn "selig die Barmherzigen, sie werden Barmherzigkeit erlangen". 

(Aus: St. Benedikts-Stimmen, Heft 8, 1885)

 

 

Die heilige Katharina von Siena bewahrt die Seele ihres Vaters

vor dem Fegfeuer

 

Die heilige Katharina von Siena flehte in ihrem Gebet inständig zu Gott, er möchte ihren Vater nach seinem Hinscheiden ohne Fegfeuer sogleich in den Himmel aufnehmen. Sie verpflichtete sich hingegen, alle Strafen bereitwillig auf sich zu nehmen, die er verschuldet und im Fegfeuer abzubüßen hätte. Sie war auch bereit, alle Tage ihres Lebens hindurch die strengsten Bußwerke zu verrichten. In dieser Absicht fastete sie, wachte, geißelte sich und übte andere strenge Bußwerke und erlangte es so wirklich, dass ihr Vater ohne alles Fegfeuer sogleich der himmlischen Freude teilhaft wurde. 

(Aus: Arme Seelen Hilfe, S. 57)

 

Die selige Margareta Ebner und die Armen Seelen

 

Die selige Margareta Ebner aus dem Orden des heiligen Dominikus war eine besondere Freundin der Armen Seelen. Durch ihr Gebet, ihre strengen Bußwerke und großen Verdienste erlöste sie viele aus dem Fegfeuer und schickte sie dem Himmel zu. Die Armen Seelen waren aber auch gegenüber ihrer Wohltäterin ungemein dankbar. Da ihr nichts mehr am Herzen lag, als Gott auf die vollkommenste Weise zu dienen und die höchste Stufe der Tugend zu erreichen, empfahl sie dieses Anliegen in heißem Gebet Gott durch die Fürbitte der Armen Seelen. Die Armen Seelen erlangten ihr auch diese Gnade, und Margareta selbst äußerte: "Wollte Gott, dass alle Menschen, die auf dem Weg zur Vollkommenheit sich befinden, die Armen Seelen als Fürbitter und Helfer sich ausersehen, so würden sie gewiss erfahren, welch große Schritte sie auf dem Tugendweg machen, wie eilfertig sie auf der heilsamen Straße der Vollkommenheit vorwärts schreiten würden."

(Aus. Arme Seelen Hilfe, S. 61)

 

 

Betet für die christgläubigen Seelen

 

Die heilige Franziska Romana, die bekanntlich die besondere Gabe besaß, ihren Schutzengel sichtbar um sich zu haben, sah eines Tages, dass der heilige Schutzengel eine ihm anvertraute, noch nicht völlig geläuterte Seele in das Fegfeuer geleitete und außerhalb desselben weilte, um die Gebete und guten Werke, die für sie verrichtet wurden, Gott darzubringen und, wofern sie von Gott in Gnaden angenommen waren, der leidenden Seele die entsprechende Linderung zu verschaffen. 

 

(Aus: Fuhlrott, Joseph, Materialien für Prediger und Katecheten, Band I., S. 732, Regensburg 1894)

 

 

Betet für die Armen Seelen

 

Der heilige Franz Xaver hatte eine solche Liebe zu den Armen Seelen und einen solchen Eifer ihnen zu helfen, dass er oft die Städte mit einer Glocke in der Hand durchschritt und die Einwohner zum Gebet für die Verstorbenen ermahnte. In derselben Absicht stellte er zu Malakka einen Mann auf, der täglich um Mitternacht mit einer Laterne und einer Glocke in der Stadt herumgehen und ausrufen musste: "Betet für die christgläubigen Seelen, die im Fegfeuer leiden!"

 

(Vollständiges Lexikon für Prediger und Katecheten, Band VI, Thomas Wiser, Regensburg 1862, S. 260)

 

 

Die heilige Lidwina leidet für die Armen Seelen

 

Der große Geistesmann Thomas von Kempen berichtet von der heiligen Lidwina, die zu seiner Zeit nicht sehr fern von seiner Gegend lebte, in ihrer Lebensbeschreibung, die er verfasst hat, folgendes: Diese große Dulderin wurde während der 34 Jahre, da sie ununterbrochen die schmerzhaftesten Krankheiten litt, in ihren häufigen Verzückungen von ihrem heiligen Schutzengel oft in das Fegfeuer geführt, wo sie die armen Seelen in unzähligen Abteilungen nach der Verschiedenheit ihrer Schulden auf vielfache und schwere Weise gequält sah, und unter ihnen viele ihrer Freunde erkannte. Dies machte dann, dass sie nicht nur ihre eigenen unerhörten Leiden für nichts achtete, sondern dazu noch viele andere, sehr peinvolle aus Bußeifer übernahm. Unaufhörlich flehte sie Gottes Barmherzigkeit für die armen Seelen an und weinte über das äußerst große Elend von ihnen so oft und so viel, dass, wenn ihre natürlichen Tränen ausgingen, blutige darauf folgten, und zwar in solchem Maße, dass man sie, wenn sie getrocknet waren, weghob, um sie als Reliquien aufzubewahren. Thomas von Kempen fügt bei, dass, obschon sie allezeit viele Seelen erlöste, ihr das doch an hohen Festtagen in viel größerer Anzahl gelang.

 

(Augustin Scherer, Exempel-Lexikon, 1884, S. 976)

 

 

Die heilige Kreszentia von Kaufbeuern

 

Sie war eine wärmste Freundin der Verstorbenen und versagte sich um ihretwillen nicht bloß den notwendigen Schlaf, sondern opferte auch manch schmerzliches Leiden und heißes Gebet für sie auf. Einst, im Jahr 1718, als sie wieder einmal sterbenskrank darniederlag, gebot ihr die Oberin, die etwa bei ihr Hilfe suchenden armen Seelen abzuweisen und sie, um Ruhe zu haben, ihr selbst zuzuschicken. Die gehorsame Klosterfrau tat in Einfalt, wie ihr befohlen. Die Oberin indes geriet, als der ungewohnte Besuch sich wirklich einstellte, ob des kläglichen Gebarens der armen Dulderinnen in so jähen Schrecken, dass sie ihnen befahl, sich unverzüglich wieder zu Kreszentia zu begeben. Die Lebensbeschreibung der Dienerin Gottes gibt herrliches Zeugnis, wie viel armen Seelen sie wirksame Hilfe und Erlösung gebracht hat. Noch auf dem Totenbett vergaß sie ihrer nicht, indem sie sie zu ihren Universalerben einsetzte und ihnen nicht nur die von ihr im Leben verrichteten guten Werke, sondern auch alle heiligen Messen, Gebete, Ablässe, die man nach ihrem Tod für sie aufopfern würde, zuwendete.

 

(St. Benedikts-Stimmen, 5. Heft, 1885)

 

 

Der heilige Vinzenz von Paul, voll Eifer für die Armen Seelen

 

Der heilige Vinzenz von Paul war ganz besonders darauf bedacht, den Seelen im Fegfeuer Linderung und Erlösung zu verschaffen. Oft munterte er die Seinigen dazu auf und sagte, man müsse diese teuren Seelen wie die lebendigen Glieder Jesu betrachten, da sie im Besitz seiner Gnade seien und sicher einst auch an seiner Glorie teilnehmen. Dies seien Gründe, sie zu lieben und ihnen nach Kräften beizuspringen. Darum betete er und brachte oft das heilige Messopfer für sie dar. Dasselbe schrieb er auch den übrigen Priestern seiner Kongregation vor und ließ sehr oft, wie der Sakristan von Saint Lazare erklärt hat, heilige Messen lesen für jene Seelen, die schon lange im Fegfeuer sind, und für die niemand besonders betet. Eben darum auch hat er in den Häusern seines Institutes den frommen Gebrauch eingeführt, täglich dreimal den Psalm "De profundis" gemeinschaftlich zu beten.

 

(Aus: Der Monat November, dem Gedächtnis der Seelen im Fegfeuer geweiht,

P. St. Dosenbach SJ, 1876 Freiburg im Breisgau, S. 22)

 

 

Die heilige M. Franziska von den heiligen fünf Wunden

 

Die heilige M. Franziska von den heiligen fünf Wunden, Drittordensschwester vom heiligen Franziskus, wurde am 25. März 1715 zu Neapel geboren und starb den 6. Oktober 1791. 

 

Nebst den übrigen Tugenden, die ein heiliges Leben zieren, zeichnete unsere Heilige ein besonders inniger Verkehr mit den heiligen Engeln, sowie mit den armen Seelen aus, und gerade rücksichtlich der letzteren hat uns ihre Lebensgeschichte manche merkwürdige Tatsachen überliefert, die hier überliefert werden sollen.

 

Die eifrige christliche Liebe der heiligen M. Franziska trat oft aus dem Kreis der streitenden Kirche, um sich auch der jenseits büßenden Seelen anzunehmen. Sehr häufig bot sie der göttlichen Barmherzigkeit durch eigene Leiden den Ersatz für manche Seele, welche im Fegfeuer hätte büßen müssen: - wohl wissend, welch großer Unterschied zwischen den Leiden auf Erden, wo sie in Vereinigung mit den Verdiensten Christi und der Heiligen in einem Augenblick mehr sühnen können, als in jenem Ort, wo nur nach der reinen Gerechtigkeit alles gewogen und abgerechnet wird: usque ad novissimum quadrantem (bis der letzte Heller bezahlt ist). 

 

Die besonderen Fälle, welche erwiesen und sichergestellt zur Kenntnis gelangten, waren unzählig. Folgender Fall war sehr merkwürdig. Nach dem Tod einer Person, die ihr im Leben viele Wohltaten erwiesen hatte, opferte für sie die Heilige durch längere Zeit alles Gute, was sie tat und alle Leiden. Eines Tages während des Gebetes erschien ihr diese Seele in sichtbarer Form und offenbarte ihr mehreres aus dem anderen Leben, woraus man mit den begründetsten theologischen Schlüssen die entsprechenden Strafen des Fegfeuers folgern muss. Die Heilige fragte sie z.B., ob ihr ihre Aufopferungen nützen, und die Seele erwiderte der Heiligen, dass sie deren Anwendung durch die Hände der heiligen Jungfrau erhalte, wodurch ihr zu ihrem unendlichen Trost Tage und Monate der Pein vermindert und abgenommen werden. Die Heilige zweifelte, ob ihr eine Stunde schärfster Pein, die sie durch die heilige Jungfrau ebenfalls für diese Seele aufgeopfert hatte, zugute gekommen sei, denn sie schien sich zu wenig würdig, erhört zu werden. "Du irrst dich," erwiderte diese Seele; "wisse, dass ich in jener Stunde deines großen Leidens von meinem Schutzengel in einen so leuchtenden, anmutigen Ort gebracht wurde, dass ich im Paradies zu sein wähnte. Allein der Engel verneinte es und sagte, dies wäre bloß die Unterbrechung des Leidens gewesen. Wie die Stunde deines Leidens vorüber war, endigte auch für mich die Erholung und kehrte meine Pein zurück." Nach kurzem wurde diese Seele jedoch ganz befreit. Sie erschien der Heiligen wieder im Gebet und dankte ihr für die bewiesene Liebe. Ähnliches widerfuhr ihr mit vielen, die sie auf dem gewöhnlichen Weg des Gebetes und der Bußübungen von ihren Leiden zu befreien suchte, und sie erhielt auch Zeichen, die sie oft vom Geschehenen benachrichtigten. So erschien ihr auch eine Seele, die bei Lebzeiten besondere Andacht zum heiligen Stanislaus gehabt hatte, und bat sie, der heiligen Jungfrau 1 Vaterunser und 1 Ave zur Ehre dieses Heiligen und zu ihrer Hilfe mit Andacht aufzuopfern. Inmitten ihrer heftigen Schmerzen hatte sie darauf vergessen. In der darauffolgenden Nacht, zur Gebetszeit, erblickte sie einen See schwarzen Feuers und in dessen Mitte diese Seele, die sie beschwor, auf diese Gebetshilfe nicht zu vergessen. Nachdem sie sie geleistet hatte, sah sie seinen glücklichen Erfolg und erhielt innige Danksagung. Ein anderes Mal, wo sie nicht aus Vergesslichkeit, aber aus Skrupel nicht recht zu tun, unterlassen hatte, für einen Onkel sich aufzuopfern, erschien er ihr während des Gebetes, beklagte sich über diese Außerachtlassung, ermunterte sie, in ihrer Hilfeleistung fortzufahren, und nach kurzem wurde ihr von ihrem Schutzengel gezeigt, wie er in den Himmel einging. Wenn Gott ihre Übernahme der Strafe für eine arme Seele annahm, dann geschah es, nachdem sie sich dem Herrn dargeboten hatte, dass sie, je nachdem - auf Stunden, Tage, Wochen und manches Mal auf 1 Monat - unbeweglich, wie vom Schmerz angenagelt, im Bett blieb, manchmal mit Verlust aller Kräfte und ohne Gebrauch der Sinne. Einmal erlitt sie zehn Tage lang die Pein des Fegfeuers für ihren Beichtvater. Auch für einen Herrn Nikolaus Nitti, der im Leben ihr sehr viel Übles nachgeredet hatte, litt sie außerordentlich, um so mehr, als der Verstorbene ihr in einer Nacht erschien und eine lebendige Schilderung seiner Qualen machte.

 

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