Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist

Dornenkrönung Jesu (Drittes schmerzensreiches Geheimnis)
Dornenkrönung Jesu (Drittes schmerzensreiches Geheimnis)

 

Der für uns mit Dornen gekrönt worden ist

 

Die Zeichnung enthält alle Einzelheiten des empörenden Vorganges, wie die Leidensgeschichte sie schildert. Wieder haben sich hier einige von den Scheinheiligen eingefunden, um dem wüsten Spiel zuzusehen; einer von ihnen erniedrigt sich zur Äußerung pöbelhafter Schadenfreude, der andere vertieft sich stillschweigend in die Anschauung des Dulders; seine forschende Miene ist nicht ohne Dämmerung einer Erkenntnis, die ihn nachdenklich macht. Der Centurio, ihnen gegenüber, wendet von dem Tumult sein Angesicht ab, in dem der Ausdruck des Mitleidens und der edlen Indignation vorwaltet. Es ist wohl derselbe, der beim Tod des Herrn so plötzlich von einem Lichtstrahl des Glaubens erleuchtet wurde.

 

Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.
Jesus, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist.

 

Matthäus 27,27-30: Darauf führten die Soldaten des Landpflegers Jesus in das Gerichtsgebäude und versammelten die ganze Abteilung um ihn. Sie zogen ihm seine Kleider aus, warfen ihm einen scharlachroten Mantel um, flochten eine Krone aus Dornen, setzten sie ihm aufs Haupt und gaben ihm ein Rohr in die Rechte. Dann beugten sie vor ihm das Knie und verspotteten ihn mit den Worten: "Heil dir, König der Juden!" Sie spien ihn an und schlugen ihn mit dem Rohr aufs Haupt.

 

Nachfolge Christi I.7.: Schäme dich nicht, aus Liebe zu Jesus anderen Menschen zu dienen! Lass dich gern für arm und gering ansehen in dieser Welt.

Vertraue nicht auf dich selbst, denn auch du bist ein Geschöpf. Auf Gott allein setze alle Hoffnung.

Vertraue nicht auf deine Wissenschaft noch auf den feinen, listigen Kopf eines Menschen. Suche deinen Ruhm nicht in Reichtümern, wenn du reich bist; nicht in Freunden, wenn du mächtige Freunde hast. Sondern dein Gott sei auch dein Ruhm.

Lass dich durch die Kraft oder Schönheit deines Leibes nicht aufblähen. Denn siehe, eine geringe Krankheit zerstört ihn und verwandelt alle Schönheit in Hässlichkeit. Sobald du dir wohlgefällst, missfällst du Gott, dem alles gehört, was du von Natur Gutes hast.

Achte dich nicht für besser als andere. Sonst möchtest du im Auge Gottes viel schlechter sein als andere. Erhebe dich nicht über andere um deiner guten Werke willen, denn Gott richtet anders als die Menschen.

Wo Demut ist, da ist steter Friede. Wo aber Stolz, da ist Eifersucht, Zorn und eine ganze Hölle von Unruhe.

 

Zehn Sätzchen, von denen jeweils eins vor jedem Ave gelesen werden kann:

 

1. Schon die Juden und Herodes hatten Jesus verhöhnt. Noch roher tun es jetzt die römischen Soldaten. Auf einem Säulenstumpf im Hof des römischen Wachthauses geht das grausame Spiel vor sich.

 

2. Die Soldaten reißen die Kleider vom blutenden Leib Jesu. Sie legen einen roten Soldatenmantel auf seine Wunden.

 

3. Als Szepter geben sie ihm ein Rohr in die Hand.

 

4. Sie flechten aus Ranken mit langen spitzen Dornen eine furchtbare Marterkrone und drücken sie auf sein Haupt tief hinein. Wie hämmern die Dornen in seinen Schläfen!

 

5. Sie huldigen ihm zum Spott. Sie knien vor ihm nieder, speien ihn an und schlagen ihm ins Gesicht. Sie hauen mit dem Rohr auf sein Haupt. Wie Schrecken der Hölle umgeben sie ihn.

 

6. Wie geduldig und demütig bleibt der Herr! Wie starkmütig trägt er alles für mich. So büßt er für allen Stolz, allen Zorn, alle Empörung, alle bösen Gedanken.

 

7. Pilatus zeigt ihn so dem Volk. Ecce homo! Seht den armen Menschen! Ich will den Heiland hier auch recht betrachten. Ich will in sein liebreiches Herz sehen, das so viel für mich duldet.

 

8. Niedergebeugt durch Wunden, mit einem Herzen voll Liebe, blickt Jesus auf das Volk und wartet auf dessen Mitleid. Doch das Volk ist von schlimmen Führern verhetzt. Grässlich dringt der Ruf, aus der Hölle geboren, in des Gottessohnes Herz: "Ans Kreuz mit ihm!" Welch bittere Enttäuschung hat der Heiland auch hier empfunden! Wie so oft in der Weltgeschichte an einzelnen und Völkern!

 

9. So sieht ihn auch Maria, seine Mutter. Was muss sie dulden! Ich will ihr versprechen, dass von nun an in meinem Haupt nur Gedanken der Liebe seien, der Demut und der Reinheit.

 

10. Freiwillig wolltest du so erniedrigt werden, o gütigster Jesus, um mich zu erhöhen.

Aber dir, o ärmster Heiland, wird der Spottmantel zum Königsgewand werden; das Rohr zum Szepter der Welt; die Dornenkrone zur Himmelskrone des ewigen Christkönigs! Wo rohe Soldaten zum Spott knieten, werden alle Völker und Könige der Erde kommen und dich in Liebe anbeten.