Novene und Gebete zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Inhalt:

 

1. Novene zur Mutter von der immerwährenden Hilfe (1. - 9. Tag)

2. Jungfrau, Mutter Gottes mein

3. Ablassgebet zur allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria

4. Drei Ablassgebete zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

5. Zwölf Anrufungen zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

6. Gebet in schwerer Seelennot

7. Um Bewahrung der Unschuld

8. Bei der Standeswahl

9. Gebet in der Versuchung

10. Gebet um die Gnade einer guten Beichte

11. Gebet um die Bekehrung eines Sünders

12. Gebet für die armen Seelen

13. Gebet für die Familie

14. Gebet um den Frieden in der Familie

15. Gebet für die Kinder

16. Gebet in der Krankheit

17. Gebet für einen Kranken

18. Gebet in Armut und Not

19. Gebet eines Arbeiters, einer Arbeiterin

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Liebe Besucher von „Marianisches“,

 

"es gibt viele Gnadenbilder Unserer Lieben Frau, aber sicherlich ist kein einziges in der katholischen Welt so bekannt und beliebt wie das der „Mutter von der immerwährenden Hilfe“. Über den Ursprung des Bildes weiß man nichts Näheres. Fest steht aber, dass dieses Bild sehr alt ist, dass es im 15. Jahrhundert von der Insel Kreta nach Rom kam und schon seit Jahrhunderten als „wundertätig“ verehrt wird. Bis zur Revolution um die Wende des 18. Jahrhunderts hatte das Wunderbild sein Wohngezelt in der St.-Matthäus-Kirche in Rom aufgeschlagen. Die Kirche wurde von französischen Soldaten zerstört, das Bild aber wurde gerettet und fand in einer stillen Hauskapelle der Augustinerpatres ein verschwiegenes Plätzchen. Wohl ging noch lange ein wehmutsvolles Sehnen nach dem Gnadenbild durch die Herzen der Römer, aber man wusste und fand nicht, wohin sich die Madonna geflüchtet hatte. Mittlerweile war ganz in der Nähe der zerstörten Matthäuskirche ein neues Heiligtum entstanden: Die St.-Alfons-Kirche am Generalatshaus der Redemptoristen. Durch Gottes gütige Fügung wurde nun das Gnadenbild entdeckt und im Jahr 1876 von Papst Pius IX. der Obhut der Redemptoristenpatres anvertraut. Zugleich erhielten diese den Auftrag, für die Verehrung des Bildes und der Mutter von der immerwährenden Hilfe gebührend Sorge zu tragen. Das haben die Redemptoristen auch nach Kräften getan. Und der Erfolg? In Tausenden von Kirchen finden sich Nachbildungen des Gnadenbildes, die sich in sehr vielen Fällen ebenfalls als wundertätig erwiesen haben. Millionen von kleinen Andachtsbildchen der Mutter von der immerwährenden Hilfe sind und werden ständig über die ganze Welt verteilt. Jedes Kind kennt dieses Bild, jeder Christ sieht es gern. So gütig und mitleidig schaut uns die Mutter Jesu auf diesem Bild an, dass man Vertrauen zu ihr fassen, zu ihr beten muss. Tausende tun das zu jeder Stunde und finden Hilfe und Trost bei ihr, der Mutter von der immerwährenden Hilfe. Noch nie hat jemand vergebens zur Mutter des Herrn gerufen. Immer hilft sie. Auch dir wird sie helfen, so oder so. Ganz sicher wird sie dir helfen, wenn du mit Vertrauen und Beharrlichkeit zu ihr betest. Ja, beten sollst du, liebe Seele, und nicht fluchen! Beten und nicht verzweifeln! So bete denn die Novene und die anderen Gebete zur Mutter von der immerwährenden Hilfe!

 

 

1. Novene zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Gott will uns Menschen helfen. Dafür hat er sein Wort verpfändet. Er verlangt aber, dass wir beten. Unsere Vorfahren haben nicht so viel geklagt, aber viel mehr gebetet. In besonderen Nöten und Drangsalen hielten sie gerne Novenen oder neuntägige Andachten, besonders zur Mutter des Erlösers, die Gott zur Ausspenderin aller Gnaden bestellt hat. Die Gebete für die Novene kann jeder nach Belieben wählen. Wir beten zunächst für jeden Tag ein besonderes Gebet. Wenn Zeit und Umstände es erlauben, füge man andere Gebete bei. Notwendig ist vor allem ein ganz großes Vertrauen auf die Güte und Macht der lieben Gottesmutter. Je größer dein Vertrauen, desto eher wird dein Gebet erhört. Keine Novene ohne Empfang der heiligen Sakramente! Am besten beichtet man vor Beginn der Novene und geht dann jeden Tag zur heiligen Kommunion."

 

(entnommen aus dem Gebetsheftchen "Novene und Notgebete zur Mutter von der immerwährenden Hilfe" von P. Karl M. Jordan aus dem Redemptoristenorden 1955)

 

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Erster Tag

 

Mutter von der immerwährenden Hilfe, ich liebe es, zu Füßen deines Gnadenbildes mich zum Gebet einzufinden. Immer weckt sein Anblick in meiner Seele das innigste und kindlichste Vertrauen. In deinen Armen ruht als Kind Jesus, mein Erlöser und mein Gott, der Allmächtige, der höchste Herr über Leben und Tod, der alleinige Ausspender alles Guten, aller Gnaden. – Du bist seine Mutter, Als solche ist dir das Recht geworden, für uns zu bitten und Gewährung der Bitte zu erhoffen. Und noch nie hat das Kind in deinen Armen dir eine Bitte abgeschlagen.

 

Darum, o Mutter meines Jesus, rufe ich zu dir um deine alles vermögende Fürsprache und flehe dich an, du wollest mir in meiner neuntägigen Andacht die Gnade erlangen . . . (nenne hier die Gnade, die du begehrst). Ich wende mich an dich mit ganzem Vertrauen und bin überzeugt, dass du für mich bei deinem Kind bitten wirst.

 

Vater unser . . .

Ave Maria . . .

Ehre sei dem Vater . . .

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Zweiter Tag

 

Mutter von der immerwährenden Hilfe, in diesem zitternden Kind, das du an dein Herz drückst, erblickst du nicht nur den Sohn Gottes und deinen Sohn, sondern auch alle Menschen, die durch Gottes Willen und deine Einwilligung deine wahren Kinder geworden sind. Nie wirst du vergessen die erschütternde Szene auf dem Kalvarienberg, als dein sterbender Jesus dich uns zur Mutter gab. Gleichwie Jesus beim Anblick des Kreuzes sich erschreckt in deine Arme wirft und bei dir Schutz und Trost sucht, so darf jede Seele in Leid und Trostlosigkeit sich vertrauensvoll an dich wenden, so komme auch ich heute in meiner Bedrängnis zu dir, o Mutter, Schutz und Beistand zu suchen.

 

O meine Mutter, mit kindlicher Einfalt knie ich dir zu Füßen, um dir zu sagen, wie sehr ich dich liebe und wie glücklich ich bin, dein Kind zu sein. Ich vertraue dir auch mein Leid an . . . , meine Bitte . . . , du kennst sie, hilf mir!

 

Vater unser . . .

Ave Maria . . .

 

Ehre sei dem Vater

* * *

 

 

Dritter Tag

 

Mutter von der immerwährenden Hilfe, ich bin glücklich, dein Gnadenbild zu betrachten. Wie eindringlich redet es zu mir von deiner Macht und Größe. Liebe Mutter, da sehe ich in griechischen Buchstaben deinen glorreichen Namen „Mutter Gottes“ prangen; ich erblicke den Erzengel Gabriel, den göttlichen Boten, der dich als Gnadenvolle begrüßte; auch den Erzengel Michael, der uns an deine Herrschaft sogar über die himmlischen Heerscharen erinnert. Deine Hand umschließt die Hände des Königs der Könige. Das alles kündet mir deutlich, dass du die Gesegnete unter allen Frauen bist, die schönste Zierde des Weltalls, das Geschöpf, allein würdig erfunden, Mutter des fleischgewordenen Gottessohnes zu sein. Du bist die Unbefleckte, die ganz Heilige, das Wunderwerk des Allerhöchsten, der Abgrund aller Vollkommenheit. Ich jubele dir zu als der Königin des Himmels und der Erde.

 

Bewunderungswürdige Mutter! Freudigen Herzens verkünde ich deine Größe und Heiligkeit. Obwohl du himmelhoch über mich erhaben bist, fürchte ich nicht, zu dir zu kommen. Nur noch größer wird mein Vertrauen zu dir; denn darum hat Gott dich so mächtig gemacht, dass du uns in unserer Not zu Hilfe kommst. Und du, in deiner Demut, erfreust dich nur deshalb deiner Macht, weil sie dir erlaubt, uns immer zu helfen. Unvergleichliche Mutter, erlange mir durch deine allmächtige Fürbitte die Gnade, die ich begehre.

 

Vater unser . . .

Ave Maria . . .

Ehre sei dem Vater . . .

* * *

 

 

Vierter Tag

 

Mutter von der immerwährenden Hilfe, dein liebes Bild leuchtet trostvoll in unsere trüben Tage der Verbannung hier auf Erden. Du erscheinst uns als das edle Reis, auf dem in wunderbarer Pracht erblüht die herrlichste aller Blumen: Jesus. Als Kind in deinen Armen, uns Menschen gleich, gewinnt er die ganze Liebe unserer Herzen.

 

Auf deiner Stirn glänzt ein heller Stern. Bist du nicht in Wirklichkeit der „Morgenstern“, der uns den Tag des Heils und der Erlösung ankündigte und uns den nicht sinkenden Tag im schönen Himmel verheißt? Bist du nicht der „Meeresstern“, der inmitten der heftigsten Stürme immer noch einen Hoffnungsstrahl in das Menschenherz hineinsendet?

 

Liebenswürdige Mutter, wie leicht machst du uns die Last der Pflicht, und wie süß das Joch Jesu Christi! Der Gedanke an dich versetzt allein schon mein Herz in Freude; dein süßer Name gibt meiner armen gequälten Seele den Frieden. Lass mich alle Tage dir wiederholen: O Mutter, all unserer Liebe so wert, ich liebe dich! Durch dich und mit dir liebe ich deinen göttlichen Sohn! O unsere Hoffnung, erhöre mich!

 

Vater unser . . .

Ave Maria . . .

Ehre sei dem Vater . . .

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Fünfter Tag

 

Mutter von der immerwährenden Hilfe, wenn ich dein liebes Bild betrachte, so erkenne ich, dass du mit Recht Mutter der Schmerzen genannt wirst. Das Kind in deinen Armen erzittert vor den Marterwerkzeugen, die die beiden Engel ihm vor Augen führen. Es empfindet im Geist jetzt schon den schmerzvollen Kreuzestod, der einst seinem Leben ein Ende machen wird. Auch du hast mit deinem Jesus diese bitteren Seelenqualen empfunden. Und dieses Schmerzensschwert marterte dein liebendes Mutterherz jeden Augenblick deines Lebens. Wahrhaftig, du bist die Mutter der Schmerzen, die Mithelferin am Erlösungswerk. Darum ist ja auch deine Macht so groß und deine Fürsprache so entscheidend bei Gott.

 

Siehe, o Mutter, ich habe Mitleid mit dir und deinem Jesus, und das umso mehr, da auch meine Sünden Jesus ans Kreuz genagelt und dein Mutterherz gefoltert haben.

 

Um deiner Schmerzen willen, Mutter, bitte ich dich, erflehe mir eine wahre Reue über meine Sünden und die Kraft, sie künftighin zu meiden. Gedenke auch der Bitte, die ich dir in dieser neuntägigen Andacht unterbreite, und erhöre sie.

 

Vater unser . . .

Ave Maria . . .

Ehre sei dem Vater . . .

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Sechster Tag

 

Mutter von der immerwährenden Hilfe, dein Bild spricht zu mir von deinen unermesslichen Leiden. Wer hat je mehr gelitten als du? Darum hast du auch für unsere Leiden ein mütterliches Verständnis. Ich lese dieses Mitgefühl in deinem rührenden Blick, der weniger dem Jesuskind gilt als uns armen Menschenkindern. Wie wohl tut es der Seele, wenn sie in Kreuz und Leid ein mitfühlendes Herz findet! Doch keines Freundes Mitgefühl ist zu vergleichen mit dem, das Maria uns entgegenbringt. Ihr Mutterherz leidet mit jedem ihrer Kinder.

 

Mitleidige Mutter, höre den Ruf, den ich in meiner Not an dich ergehen lasse! Verlass dein Kind nicht! Gib meinem gequälten Herzen süßen Trost und gewähre mir, worum ich dich inständig bitte!

 

Vater unser . . .

Ave Maria . . .

Ehre sei dem Vater . . .

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Siebenter Tag

 

Mutter von der immerwährenden Hilfe, du bist die Schatzmeisterin Gottes. Alle Gnaden gibt er uns durch deine mütterliche Hand. An dich wenden wir uns deshalb in unserer Not. Und du kommst uns zu Hilfe, weil du die Mutter Jesu, die Mutter der Schmerzen und unsere Mutter bist. Als Mutter Jesu stehst du seinem göttlichen Herzen so nahe, dass er dir unmöglich einen Wunsch versagen kann. Als Mutter der Schmerzen bist du die Mitbegründerin des Gnadenschatzes der Erlösung, aus dem du nun mit vollen Händen schöpfen kannst. Als unsere Mutter hast du die Verpflichtung auf dich genommen, uns zu helfen. Mit Vertrauen komme ich deshalb in allen meinen Anliegen zu dir. Wer zu dir ruft, ist deines Schutzes gewiss. Lass mich dir in Treue dienen, dann kann ich des ewigen Heils sicher sein, denn Gott verlässt nie die Seele, die sich dir weiht. Gib mir auch die Gnade, um die ich in dieser neuntägigen Andacht bitte und die ich von deiner mütterlichen Güte zu erhalten hoffe.

 

Vater unser . . .

Ave Maria . . .

Ehre sei dem Vater . . .

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Achter Tag

 

Mutter von der immerwährenden Hilfe, ein Gefühl der Angst beschleicht manchmal meine Seele, wenn ich an meine vielen Sünden denke. Ich würde es kaum mehr wagen, mich an dich zu wenden, wenn nicht dein liebes Bild mir zurufen würde: „Kind, habe Vertrauen. Ich bin die Mutter der Barmherzigkeit, immer bereit, Wunden zu heilen. Du findest bei mir immerwährende Hilfe.“

 

So baue ich denn, o Maria, auf deine Huld und Milde. Auf dein barmherziges, mitleidiges Herz setze ich all mein Vertrauen. Mutter, sieh nicht auf meine Sünden, sondern lass in Zukunft mir deinen Schutz angedeihen, tröste mich, hilf mir und gewähre mir, um was ich bitte.

 

Vater unser . . .

Ave Maria . . .

Ehre sei dem Vater . . .

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Neunter Tag

 

 Mutter von der immerwährenden Hilfe, ich bin am Schluss meiner neuntägigen Andacht angelangt. Täglich sahst du mich zu deinen Füßen, täglich hörtest du mein Flehen. Noch einmal lasse ich heute meinen Hilferuf zu dir emporsteigen, inständiger, vertrauensvoller denn je. Und ich bin sicher, du wirst mich erhören. Du wirst mir die Gnade erflehen, die ich begehre, oder eine kostbarere. Dessen bin ich gewiss. Gedenke deines Sohnes, gedenke deiner Schmerzen, gedenke deiner barmherzigen Liebe, gedenke deines Namens „Mutter von der immerwährenden Hilfe“. Dieser Name, den du dir selber beigelegt hast, gibt uns das Recht, dir all unser Leid zu klagen, und erfüllt uns zugleich mit der Hoffnung, dass du uns erhören wirst. Wohlan denn, heilige Maria, sei mit mir in all meiner Not, in allen Gefahren, in allen Leiden und erflehe mir immer die notwendigen Gnaden.

 

Liebe Mutter, so groß ist mein Vertrauen, dass ich dir im Voraus danke für die Gewährung meiner Bitte. Dank sei dir auch für alle Gnaden, die du mir im vergangenen Leben erwirkt hast, für alle, die ich in Zukunft von deiner unerschöpflichen Liebe und Güte noch erhalten werde. Nie will ich deine Wohltaten vergessen. Bis zum letzten Atemzug will ich dir danken und droben im Himmel einst dich ewig lieben, loben und preisen. Amen.

 

Vater unser . . .

Ave Maria . . .

Ehre sei dem Vater . . .

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2. Jungfrau, Mutter Gottes mein

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein!

Lass mich ganz dein eigen sein.

Dein im Leben und im Tod;

Dein in Unglück, Angst und Not;

Dein in Kreuz und bitt`rem Leid;

Dein für Zeit und Ewigkeit.

Jungfrau, Mutter Gottes mein!

Lass mich ganz dein eigen sein.

 

Mutter! – auf dich hoff` und baue ich!

Mutter! – zu dir ruf` und seufze ich!

Mutter! – du Gütigste! Steh mir bei!

Mutter! – du Mächtigste! Schutz mir verleih!

 

O Mutter! – so komm, hilf beten mir!

O Mutter! – so komm, hilf streiten mir!

O Mutter! – so komm, hilf leiden mir!

O Mutter! – so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, - o Mächtigste!

Du willst mir ja helfen, - o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, - o Treueste!

Du wirst mir auch helfen, - Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade! Der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, ihr Schutzpanier!

Wer hat je umsonst deine Hilf` angefleht?

Wann hast du vergessen ein kindlich` Gebet?

 

Drum ruf` ich beharrlich im Kreuz und im Leid:

„Maria hilft immer, - sie hilft jederzeit!“

Ich ruf` voll Vertrauen im Leiden und Tod:

„Maria hilft immer, - in jeglicher Not!“

So glaub` ich, - und lebe und sterbe darauf:

„Maria hilft mir in den Himmel hinauf“.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein!

Lass mich ganz dein eigen sein.

Dein im Leben und im Tod;

Dein in Unglück, Angst und Not;

Dein in Kreuz und bitt`rem Leid;

Dein für Zeit und Ewigkeit.

Jungfrau, Mutter Gottes mein!

Lass mich ganz dein eigen sein. Amen.

 

* * *

 

Ablassgebete und Anrufungen

 

 

3. Ablassgebet zur allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria

 

Heilige Maria, du makellose Jungfrau, meine Mutter, du bist die Mutter meines Herrn, die Königin der Welt, die Fürsprecherin, Hoffnung und Zuflucht der Sünder. Zu dir komme ich heute, ich der armseligste von allen. Ich verehre dich, du große Königin, und danke dir für alle Gnaden, die du mir bis heute erwiesen hast, besonders dafür, dass du mich vor der Hölle bewahrt hast, die ich so oft schon verdient habe.

 

Ich liebe dich, liebenswürdige Herrin. Weil ich dich liebe, darum will ich auch jederzeit dir dienen und alles tun, was in meinen Kräften steht, dass du auch von anderen geliebt wirst.

 

Auf dich setze ich mein ganzes Vertrauen. In deine Hände lege ich mein Heil. Nimm mich an als deinen Diener und birg mich unter deinen Schutzmantel, du Mutter der Barmherzigkeit! Du bist so mächtig bei Gott. Darum bewahre mich vor jeder Versuchung oder erlange mir die Kraft, sie bis an mein Ende stets zu überwinden! Von dir erbitte ich eine wahre Liebe zu Jesus Christus, durch dich hoffe ich einst selig zu sterben.

 

Gute Mutter, um der Liebe willen, die du zu Gott trägst, bitte ich dich, stehe mir allzeit hilfreich bei, besonders im letzten Augenblick meines Lebens! Verlasse mich nicht, bis du mich selig im Himmel siehst! Dort werde ich dich preisen und deine Erbarmungen besingen die ganze Ewigkeit. So hoffe ich, so sei es!

 

(Den Gläubigen, die dieses Gebet andächtig vor einem Bild der seligsten Jungfrau Maria verrichten, wird ein Teilablass gewährt. Ein vollkommener Ablass unter den gewöhnlichen Bedingungen, wenn sie es einen ganzen Monat lang jeden Tag beten.)

 

4. Drei Ablassgebete zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

I

Mutter von der immerwährenden Hilfe, ein armer Sünder kniet vor dir und nimmt voll Vertrauen zu dir seine Zuflucht. Mutter der Barmherzigkeit, habe Mitleid mit mir! Ich höre, wie du von allen die Zuflucht und Hoffnung der Sünder genannt wirst. Sei also auch meine Zuflucht und Hoffnung! Hilf mir aus Liebe zu Jesus Christus! Reiche deine Hand einem armen Gefallenen, der sich dir empfiehlt und für immer deinem Dienst weiht. Dankbar preise ich den Herrn, dass er in seiner Erbarmung mir ein solches Vertrauen zu dir geschenkt hat. Es ist das sichere Unterpfand für mein ewiges Heil. Bisher bin ich in meiner Armseligkeit so oft gefallen, weil ich mich nicht an dich gewandt habe. Ich weiß, wenn du mir hilfst, werde ich standhaft bleiben. Ich weiß auch, du wirst mir helfen, wenn ich mich dir empfehle. Doch ich fürchte, wenn ich in Gelegenheit zum Fall komme, könnte ich es unterlassen, zu dir zu rufen, und so verloren gehen. Darum bitte ich dich um die eine Gnade; so innig ich nur kann, flehe ich dich an: Hilf, dass ich bei den Anfechtungen der Hölle immer zu dir meine Zuflucht nehme und zu dir rufe: Maria hilf mir! Mutter von der immerwährenden Hilfe, lass nicht zu, dass ich meinen Gott verliere!

Gegrüßet seist du, Maria (dreimal).

 

II

Mutter von der immerwährenden Hilfe, gib, dass ich jederzeit deinen mächtigen Namen anrufen kann! Denn dein Name ist der Trost der Lebenden und die Rettung der Sterbenden. Maria, du reine, gütige Mutter, gib, dass dein Name von heute an der Atem meiner Seele wird! Große Königin, komm mir unverzüglich zu Hilfe, sooft ich zu dir rufe! In keiner Versuchung und keiner Not will ich es unterlassen, zu dir zu rufen, und immer wieder will ich rufen: Maria, Maria! Was für eine Tröstung und Freude ist es für mich, welches Vertrauen und welch zarte Liebe erwacht in meiner Seele, wenn ich dich nur nenne und an dich denke! Ich danke dem Herrn, dass er zu meinem Besten dir einen so schönen, liebenswürdigen und mächtigen Namen gegeben hat. Doch ich will dich nicht nur anrufen, aus Liebe will ich zu dir rufen; die Liebe soll mich daran erinnern, immer wieder zu rufen: Du Mutter von der immerwährenden Hilfe!

Gegrüßet seist du, Maria (dreimal).

 

III

Mutter von der immerwährenden Hilfe, du bist die Ausspenderin aller Gnaden, die Gott uns Armseligen verleiht. Er hat dir solche Macht und solchen Reichtum verliehen und ein so gütiges Herz gegeben, damit du in unseren Nöten uns zu Hilfe kommst. Du bist die Fürsprecherin der ärmsten und verlassensten Sünder, wenn sie sich zu dir wenden. Hilf auch mir! Ich empfehle mich dir. In deine Hand lege ich mein ewiges Heil, dir übergebe ich meine Seele. Nimm mich auf in die Zahl deiner treuesten Diener, birg mich unter deinem Schutzmantel! Das genügt mir. Ja, wenn du mir hilfst, dann fürchte ich nichts. Nichts wegen meiner Sünden; denn du wirst mir Vergebung erflehen. Nichts von Seiten der bösen Geister; denn du bist mächtiger als die ganze Hölle. Auch von meinem Richter Jesus nichts; denn ein einziges Wort der Fürbitte von dir wird ihn zur Gnade stimmen. Ich fürchte nur das eine, ich könnte aus Nachlässigkeit es unterlassen, mich dir zu empfehlen und so verloren gehen. Hohe Königin, erflehe mir Vergebung meiner Sünden, Liebe zu Jesus, Beharrlichkeit bis ans Ende und die Gnade, stets zu dir zu rufen, du Mutter von der immerwährenden Hilfe.

Gegrüßet seist du, Maria (dreimal).

 

(Den Gläubigen, die diese Gebete andächtig vor einem Bild der seligsten Jungfrau Maria verrichten, wird ein Teilablass gewährt.)

 

5. Zwölf Anrufungen zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

O Mutter von der immerwährenden Hilfe, du, deren Name allein schon Vertrauen einflößt, komm mir zu Hilfe, o liebreiche Mutter!

 

In der gefahrvollen Stunde der Versuchung, dass ich widerstehe, komm mir zu Hilfe, o liebreiche Mutter.

 

Wenn ich das Unglück gehabt habe, zu sündigen, dass ich mich vom Fall erhebe, komm mir zu Hilfe, o liebreiche Mutter!

 

Wenn irgendein verderbliches Band mich an den Dienst Satans fesselt, dass ich es zerreiße, komm mir zu Hilfe, o liebreiche Mutter!

 

Gegen die Lockungen der Welt, die gefährlichen Gesellschaften und die schlechten Bücher komm mir zu Hilfe, o liebreiche Mutter!

 

Wenn ich in der Lauigkeit dahinlebe, dass ich schnell wieder eifrig werde, komm mir zu Hilfe, o liebreiche Mutter!

 

Beim Empfang der Sakramente und in den Pflichten der christlichen Frömmigkeit, komm mir zu Hilfe, o liebreiche Mutter!

 

In allen Prüfungen und Leiden des Lebens, komm mir zu Hilfe, o liebreiche Mutter!

 

Gegen meine eigene Unbeständigkeit, dass ich bis zum Ende im Guten ausharre, komm mir zu Hilfe, o liebreiche Mutter!

 

Dass ich dich liebe, dir diene und dich allzeit anrufe, komm mir zu Hilfe, o liebreiche Mutter!

 

Dass ich meinen Nächsten bewege, dich zu lieben, dir zu dienen und dich anzurufen, komm mir zu Hilfe, o liebreiche Mutter!

 

Bis zu meinem letzten Tag, bis zum letzten Atemzug, komm mir zu Hilfe, o liebreiche Mutter!

 

Verlass mich nicht im Leben und im Tod.

 

Lasset uns beten. O heiligste Jungfrau Maria, um uns ein unbegrenztes Vertrauen einzuflößen, hast du den schönen Namen „Mutter von der immerwährenden Hilfe“ annehmen wollen: ich flehe dich an, du wollest mir jederzeit und an allen Orten hilfreich beistehen, in meinen Versuchungen, nach meinen Fehltritten, in meinen Schwierigkeiten, in allen Kümmernissen des Lebens und besonders in meiner Sterbestunde. Gib, o liebreiche Mutter, dass ich daran denke und mich daran gewöhne, dich allzeit anzurufen; denn ich bin gewiss: wenn ich mich treulich an dich wende, wirst auch du treu sein, mir beizustehen. Erflehe mir also die überaus kostbare Gnade, unablässig und mit kindlichem Vertrauen zu dir zu beten, damit ich durch dieses anhaltende Gebet deine immerwährende Hilfe und die endliche Beharrlichkeit erlange. Segne mich, o süße Mutter, und bitte für mich jetzt und in der Stunde meines Todes. Amen.

 

* * *

 

Verschiedene Notgebete

 

 

6. Gebet in schwerer Seelennot

 

Mutter von der immerwährenden Hilfe, gedenke der Todesnot, die deine Seele empfunden hat, als du unter dem Kreutz deines göttlichen Sohnes standest. Denke daran, und habe Mitleid mit meiner gequälten Seele. Ich leide, o Meine Mutter, ich leide viel. Meine Qual ist eine Seelenqual und darum auch so schmerzlich. Ich bin niedergeschlagen, entmutigt, gedemütigt vor den Menschen. Ach, meine liebe Mutter, erbarme dich meiner! Was Jesus bei seiner Todesangst zum Vater sprach, will ich dir sagen: „Möge dieser Kelch an mir vorübergehen!“ Ach, sind es der Leiden noch nicht genug, o Maria? Hat die Stunde der Erlösung noch nicht geschlagen? – Beschleunige den Augenblick meiner Befreiung, einstweilen aber erlange mir die Gnade, mein Kreuz geduldig, verdienstvoll und mit Ergebung in Gottes heiligen Willen zu tragen. Amen.

 

7. Um Bewahrung der Unschuld

 

Liebe Mutter von der immerwährenden Hilfe, sieh mich zu deinen Füßen, mich, dein schwaches Kind. Ich komme zu dir, um deine Hilfe anzuflehen.

Mein Leib ist die Wohnstätte der allerheiligsten Dreifaltigkeit. Jesus hat gesagt: „Wenn jemand mich liebt, so liebt ihn auch mein Vater, und wir werden kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“ Ja, mein Leib ist der Tempel Gottes, der Heilige Geist wohn in mir.

Jetzt verstehe ich, warum Jesus jene so sehr liebt, die ihren Leib rein bewahren, die den Tempel Gottes heilighalten. Jetzt verstehe ich auch das furchtbare Wort, das Jesus gegen die Ärgernisgeber schleudert: „Es wäre besser, man würde ihnen einen Mühlstein an den Hals hängen und sie in die Tiefe des Meeres versenken.“ – „Die Unreinen gehen nicht ein ins Himmelreich.“

Liebe, himmlische Mutter, ich stehe mitten in den größten Gefahren. Die böse, verdorbene Welt mit ihren tausend Fallstricken will mir meine Reinheit rauben. Meine eigene Begierlichkeit treibt mich in diese verlockenden Fallstricke.

Du, o Mutter, stärke mich in diesem Kampf; bewahre mich rein. Erlange mir die Gnade, streng über mich zu wachen. Heilige meine Sinne, auf dass kein unreiner Gedanke, keine unreine Einbildung mich vor Jesus schuldig mache. Schaffe in mir ein reines Herz, das von Gottesliebe erglüht und so alle Begierden verdrängt und alle Gefühle besiegt, die der Unschuld entgegen sind. – Lass mich Gewalt haben über meine Sinne. Bewahre meine Augen, damit ich sie jedem gefährlichen Anblick und jeder gefährlichen Lektüre verschließe. Stärke mich, damit ich nicht Reden anhöre, die verderbliche Eindrücke in mir hervorbringen könnten. Halte mich fern von solchen weltlichen Belustigungen, die meiner Reinheit eine Gefahr sind. Gib mir den Mut, die Gefahr zu meiden.

Liebe Mutter, gedenke, dass du die immerwährende Hilfe bist; ich rufe zu dir: Flöße meinem Herzen eine große Liebe ein zur Tugend der heiligen Reinheit.

Du musst mich erhören, liebe Mutter Maria, Wenn ich dereinst hinübergehe in das Reich der Ewigkeit, so wird der Himmel mein Erbteil sein. Wie freue ich mich, dort an deinem Herzen ruhen zu dürfen, o liebe Mutter von der immerwährenden Hilfe.

Also hoffe ich, also sei es. Amen.

 

8. Bei der Standeswahl

 

Ich bin dein hilfsbedürftiges Kind, liebe Mutter von der immerwährenden Hilfe. Ich weiß, dass ich deinem Jesus dienen muss auf dieser Welt; was ich bin und habe, kommt ja von ihm, sowohl die Fähigkeiten meiner Seele, als auch die meines Leibes. Zu seinem Dienst muss ich alles verwenden, um mir so den Himmel zu verdienen.

Liebe Mutter, in welchem Stand aber soll ich meinem Gott dienen? – Ich weiß es nicht. Mutter, du weißt es. – Ich komme deshalb zu dir. Erleuchte meinen Verstand, damit ich den heiligen Willen Gottes erkenne. Es wäre ein Unglück für mich, wollte ich selbst über mein Leben entscheiden, ohne nach dem Willen Gottes zu forschen. Nein, ich will nicht einen Stand wählen bloß irdischer Vorteile wegen und zur Befriedigung meiner Leidenschaften.

Mit Recht würde mich Gott der Verkommenheit meines Herzens überlassen, und ich könnte für immer verlorengehen.

Ich will mit allem Ernst nach dem anbetungswürdigen Willen meines Gottes forschen; du, Maria, wirst mir helfen.

Ich will mir die Fragen stellen: Was möchte ich gewesen sein, wenn ich einstens auf meinem Sterbebett liege? Wie möchte ich mich meinem Jesus vorstellen, wenn ich in die Ewigkeit hinübergehe? – Ich möchte ihm gedient haben im Kloster? Möchte ich nur für ihn allein gelebt haben? – Was soll ich antworten? – Maria, meine Mutter, sag es mir!

Leite die Ereignisse so, dass ich den Willen Gottes erkenne. O Maria, erleuchte meinen Beichtvater, damit er den Willen Gottes für mich klar erkenne. Wenn ich aber Gottes Willen klar erkannt habe, dann, o Mutter, erflehe mir die Kraft, diesen heiligen Willen auch auszuführen, alle Opfer auf mich zu nehmen und standhaft zu kämpfen gegen alle Schwierigkeiten.

Liebe Mutter, du wirst mir die Gnade, die ich jetzt von dir verlangt habe, nicht versagen. Wenn du mich erhörst, dann darf ich getrost in meine zeitliche und ewige Zukunft schauen, dann darf ich erwarten, dich im Himmel ewig zu lieben und dich preisen, dich und Jesus, deinen göttlichen Sohn. Amen.

 

9. Gebet in der Versuchung

 

Mutter von der immerwährenden Hilfe, du kennst die Versuchung, die mich bestürmt. O gütige Mutter, eile mir zu Hilfe, damit ich nicht in die Sünde einwillige und zugrunde gehe. Ohne die Gnade Gottes kann ich nicht widerstehen; ich fühle, dass ich zu schwach bin, um diese Versuchung zu überwinden. Säume darum nicht und errette mich aus dieser schweren Anfechtung. Verscheuche aus meinem Geist alle sündhaften Bilder und Gedanken, entflamme mein Herz mit göttlicher Liebe und befestige meinen Willen in der Treue zu Gott. O Mutter von der immerwährenden Hilfe, siehe, ich weihe mich dir mit Leib und Seele. Beschütze mich vor dem bösen Feind, und bewahre mich vor jeder Sünde. Ich will lieber sterben, als Gott durch eine Sünde beleidigen. Amen. 

 

10. Gebet um die Gnade einer guten Beichte

 

Liebe Mutter von der immerwährenden Hilfe! – Ich habe Jesus, deinen göttlichen Sohn beleidigt. Soll ich mich nun aber der Verzweiflung überlassen? Wird eine so schwere Missetat Verzeihung finden? O Maria, du wirst die Mutter der Barmherzigkeit genannt, und es ist von Ewigkeit her unerhört, dass du einen armen Sünder verlassen hättest, der zu dir seine Zuflucht genommen hat. Darum setze ich auf dich mein volles Vertrauen und rufe zu dir aus der Tiefe meiner Sündhaftigkeit: Barmherzige Mutter, erbarme dich meiner und erlange mir Verzeihung bei deinem göttlichen Sohn. Ich weiß wohl, dass Jesus ein Gott der Barmherzigkeit ist, der nicht den Tod des Sünders will, sondern dass er sich bekehre und lebe allein, ich habe wegen meiner Sünden nicht mehr den Mut, zu ihm die Augen zu erheben. Sei also du, mächtige Himmelskönigin, meine Fürsprecherin bei Jesus, deinem Sohn, und erflehe mir die Nachlassung meiner Sünden, die ich aus tiefstem Herzen und wahrer Liebe zu Gott bereue.

 

Getreueste Mutter, ich will nicht länger in diesem unseligen Zustand verharren, in ständiger Gefahr, ewig verlorenzugehen. Sobald als möglich will ich zum Richterstuhl der Buße hineilen, um mich mit Gott wieder auszusöhnen. Du musst mir dazu deinen mächtigen Beistand verleihen, allerseligste Gottesmutter, denn nur durch deine Vermittlung kann ich die Gnade erlangen, eine gute Beichte abzulegen und mich von Herzen zu bekehren. Gedenke, gnädigste Jungfrau, dass du die Zuflucht der armen Sünder bist, und verlass mich nicht in meinem Elend, damit ich bald wieder in die Freundschaft Gottes aufgenommen werde. Amen. 

 

11. Gebet um die Bekehrung eines Sünders

 

Mutter von der immerwährenden Hilfe, du kennst am allerbesten den hohen Wert der Seelen. Du verstehst, was es heißt: seine Seele ist um den Preis des Blutes deines göttlichen Sohnes erkauft worden. Daher wirst du meine Bitte nicht abweisen, wenn ich die Bekehrung eines armen Sünders von dir erbitte. So gedenke denn, dass du die Zuflucht der Sünder bist, dass Gott dir die Macht verliehen hat, auch die verstocktesten Sünder zu bekehren! Erwirke ihm doch jene Gnade, die ihn erschüttert und zu Gott zurückführt. Du hast ja so manchen Sünder auf das inständige Flehen der Seinen hin bekehrt; so lass dich jetzt durch mein Gebet bewegen und bekehre diesen Unglücklichen! Maria, hilf! Ich bitte dich mit der ganzen Kraft meiner Seele: Mutter der Barmherzigkeit, hilf! Amen. 

 

12. Gebet für die armen Seelen

 

Mutter von der immerwährenden Hilfe, gedenke der armen Seelen im Fegefeuer. Siehe, wie sie in furchtbaren Flammen leiden und nach der Anschauung Gottes schmachten. Lindere, ich bitte dich, ihre schrecklichen Peinen, und befreie sie aus dem Reinigungsort. Sie sind ja Freunde Gottes und Lieblinge deines göttlichen Sohnes. Erinnere dich insbesondere dieser und jener Seele . . .

 

Vielleicht bin ich schuld, dass sie jetzt so viel leiden. Mutter, befreie sie von ihren Qualen. Führe sie aus dem Land der Verbannung ins himmlische Vaterland und zeige ihnen Jesus, die gebenedeite Frucht deines Leibes, den sie lieben und nach dem sie verlangen, Jesus, der ihr Leben war auf Erden und im Himmel ewig ihre Wonne sein wird. Amen.

 

13. Gebet für die Familie

 

Liebe Mutter von der immerwährenden Hilfe, dir empfehle ich das leibliche und geistige Wohl meiner Familie. Siehe, tausend Gefahren bedrohen Leib und Seele derer, die mir lieb und teuer sind. Die Welt sucht sie durch ihre Lockungen zur Sünde zu verleiten. Ich beschwöre dich, o Mutter, befestige sie im Glauben, beschütze sie gegen das Böse, dass sie in Gottes heiligen Geboten die Richtschnur ihres Lebens finden. Lass in Kreuz und Leid sie Trost finden in der heiligen Religion.

 

O Mutter Maria, ich zweifle nicht daran, dass du meiner Familie, deinen mütterlichen Schutz angedeihen lassen wirst; aber ich bitte dich, lass uns nie vergessen, uns unter diesen Schutz zu stellen. Dann können wir auf deinen Beistand zählen im Leben und im Sterben. Amen. 

 

14. Gebet um den Frieden in der Familie

 

O Mutter von der immerwährenden Hilfe! Welcher Friede herrschte im Hause Nazareth, wo du in trauter Gemeinschaft mit deinem göttlichen Kind und mit dem heiligen Josef zusammenlebtest. Aus des Himmels Höhen schau herab auf meine Familie. Lass auch uns in Frieden und Eintracht zusammen wohnen. Gib, dass wir einander in Liebe zugetan sind und eins dem andern nur Gutes erweise. Lass uns unser Glück aufbauen auf Gottvertrauen und Frömmigkeit. Dann werden wir uns der himmlischen Segnungen erfreuen können, die Gott allen denen versprochen hat, die guten Willens sind. Maria, Königin des Friedens, segne uns! Amen.

 

15. Gebet für die Kinder

 

Heilige Jungfrau, liebe Mutter von der immerwährenden Hilfe, um der zärtlichen Liebe willen, die du zum Jesuskind hegtest, nimm die kleinen Kinder, diese Lieblinge Gottes, unter deinen Schutz!

 

Wache über sie wie eine Mutter über ihr Kind. Lass sie nicht aus den Augen. Halte fern von ihnen alle Gefahr. Behüte sie vor jedem Unglück. Erhalte sie gesund zur Freude und zum Glück ihrer Eltern. Ich bitte nicht nur um ihr körperliches Wohl, auch ihre reinen, unschuldigen Seelen empfehle ich dir. Bewahre sie vor schlechten Kameraden, vor jedem Einfluss des Bösen, auf dass sie die Taufunschuld der Seele rein und unbefleckt bewahren. Gib, dass alle jene, deren Obhut sie anvertraut sind, sich ihrer hohen Aufgabe bewusst werden. Lass sie erkennen, dass die Kinderseele ein kostbarer Schatz ist, wert aller Mühe, aller Aufopferung, aller Liebe. Endlich, liebe Mutter von der immerwährenden Hilfe, bitte ich dich, dass die lieben Kleinen dereinst als Heilige in den schönen Himmel eingehen, wo sie in alle Ewigkeit Gottes Barmherzigkeit und deine Güte und Liebe loben werden. Amen. 

 

16. Gebet in der Krankheit

 

Liebe Mutter von der immerwährenden Hilfe, ich leide viel und leide schon lange. Mit dem Leib wird auch der Geist geschwächt; nicht einmal die Kraft zum Beten ist mir geblieben. Nichts mehr bringt mir Erleichterung. Auch der Besuch und das Mitleiden meiner besten Freunde kann mir keinen Trost verschaffen. Daher fängt auch der Mut zu sinken an. Ungeduld und Traurigkeit möchten sich meiner Seele bemächtigen . . . Doch auf dich, allerseligste Jungfrau, setze ich all mein Vertrauen. Dein mitleidiges Herz wird sich meiner erbarmen. Ja, liebreiche Mutter, vergiss dein armes, verlassenes Kind nicht. Stärke und ermutige mich, damit ich geduldig und ergeben alle diese Leiden aus der Hand Gottes annehme, oder vielmehr, wenn es zu meinem Heil gereicht, erflehe mir die Gesundheit wieder! Sollte es aber Gottes Wille sein, dass ich noch weiter leide, siehe, gnädige Himmelskönigin, ich bin bereit; denn ich hoffe zuversichtlich, dass du mir die Kraft erflehen wirst, freudig alle Opfer zu bringen, die dein göttlicher Sohn von mir verlangt. O gute Mutter von der immerwährenden Hilfe, so bewirke denn, dass ich bald wieder die volle Gesundheit erlange, oder aus Liebe zu Gott geduldig leide. Amen. 

 

 17. Gebet für einen Kranken

 

Mutter von der immerwährenden Hilfe, dein göttlicher Sohn, den du auf deinen Armen trägst, schlägt dir sicher keine Bitte ab. Empfiehl ihm darum den Kranken, für den ich heute hier vor deinem Bild knie und dich anflehe; o Mutter sprich nur ein Wort zu deinem Sohn, und der Kranke wird gesund. Versage mir, ich bitte dich, diese Gnade nicht. Die Kranken haben ja einen besonderen Anspruch auf dein zärtliches Mitleid. Bitte darum deinen Sohn, dass er das uns so teure Leben erhalte und die Gesundheit des Kranken wiederherstelle. O Mutter, erhöre mein Gebet! Sollte Gott aber anders beschlossen haben – sein heiliger Wille geschehe in allem – dann, o heilige Mutter, erbitte dem armen Kranken vollkommene Ergebung in den heiligen Willen Gottes. Stärke ihn in seinen Leiden, flöße ihm Geduld und Gottvertrauen ein. Halte fern von ihm Kleinmut und Verzagtheit. Besonders aber stehe ihm bei in der Stunde seines Hinscheidens. Zeige dann, dass du unsere Mutter bist. O Maria, lass mich nicht vergebens dich bitten. Erweise dich auch jetzt als die Mutter von der immerwährenden Hilfe und stehe dem armen Kranken bei. Du kannst ja helfen, o Mächtigste, du willst auch helfen, Gütigste! Du musst auch helfen, o Treueste! Du wirst auch helfen, Barmherzigste!. Amen.

 

18. Gebet in Armut und Not

 

Mutter von der immerwährenden Hilfe. Siehe hier zu deinen Füßen eines deiner Kinder, das sich in großer zeitlicher Not befindet und dir sein Elend klagen möchte. Mit all meinem Fleiß vermag ich kaum den nötigen Lebensunterhalt für mich und die Meinigen zu verdienen. Deshalb werde ich bisweilen von Traurigkeit befallen. Was mich jedoch tröstet, ist der Gedanke, dass Jesus Christus, unser Lehrmeister, sich freiwillig die Armut auserwählte. Er hatte nicht einmal einen Stein, wohin er sein Haupt hinlegen konnte. Lehre du mich, allerseligste Jungfrau, nach dem Beispiel deines göttlichen Sohnes, die vergänglichen Güter dieser Welt gering achten und einzig nach den ewigen Gütern des Himmels streben. Meine liebe Mutter Maria, mache nur, dass ich reich werde an himmlischen Schätzen. Die heiligmachende Gnade, die Liebe Gottes, der Friede der Seele, die geduldige Ertragung aller Leiden dieses Lebens: das sind die Reichtümer, die ich von dir begehre, die ich sorgfältig sammeln will. Von den irdischen verlange ich nur so viel, als mir zum Lebensunterhalt unumgänglich notwendig ist. O Maria, erbitte mir Zufriedenheit in meiner bedrängten Lage. Amen.

 

19. Gebet eines Arbeiters, einer Arbeiterin

 

Maria, demütige Dienerin des Allerhöchsten! Du hast während deines Lebens die Armut gekannt. Du weißt, mit wie viel Mühen und Sorgen der Erwerb des täglichen Brotes verbunden ist. Die Herrlichkeit, in der du jetzt thronst, lässt dich nicht vergessen die vielfache Not. Mit Wohlgefallen ruht dein Auge auf uns. Gern kommst du uns zu Hilfe. O hilfsbereite Mutter, segne unsere Arbeit, damit wir unser Brot in Frieden und Zufriedenheit genießen mögen.

 

Doch nicht allein um den leiblichen Unterhalt bitten wir, o Mutter, lass uns auch den Himmel verdienen. Unsere Arbeit ist oft schwer und erdrückend. Aber gerade sie hilft uns, wenn wir sie aus Liebe verrichten, den Himmel zu gewinnen. Wie werden wir dereinst glücklich sein im ewigen Gottesreich, wo alle Tränen versiegen, alle Leiden aufhören, alle Sorgen sich auflösen in Glück und Freude, wo auf alle Mühen irdischer Arbeit die ewige, selige Ruhe folgt!

 

Das erbitte uns, o Maria. Amen. 

 

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