Marianische Vereinigungen

 

Eines der wirksamsten Mittel, in den Herzen gläubiger Christen ein zartes Vertrauen zu Maria zu erwecken, besteht ohne Zweifel darin, dass sie an die Wohltaten und die Wunder der Barmherzigkeit erinnert werden, die in dem Maß sich mehren, als unsere Nöte und Bedrängnisse sich steigern. Jeder Mahnruf wird aber umso lieber gehört, jedes Gedenkblatt umso freundlicher aufgenommen werden, je größer die Ergebenheit, je kindlicher die Zuneigung ist, die wir dieser guten und heiligen Mutter entgegentragen. Einem Katholiken aber sollte es nicht schwer fallen, sein Herz Maria zu schenken, seine Andacht ihr zu weihen und für sie aufs höchste sich zu begeistern.

 

Wohl geschah es im Lauf der Zeiten und es geschieht auch heute wieder, dass der Sonnenglanz der Gottesmutter durch die Wolke der Irrlehren verdunkelt und so die Pracht dieses Himmelsgestirns dem Auge der gläubigen Christen wie durch einen Schleier verhüllt wird. Aber nie war in der Geschichte der Kirche solche Verdunkelung von langer Dauer und umso herrlicher schimmerten alsbald die dem Schatten wieder entrückten Ehrenvorzüge der unvergleichlichen Jungfrau. Wie es in unserer Zeit, besonders in unserem Land, in dem die Verehrung Mariens nicht gerade in höchster Blüte steht, sein wird, mag sich zeigen. Aber es gibt Katholiken und katholische Gemeinschaften, deren Herzen dieser Gnadenmutter dankbar entgegen schlagen. Einige wenige dieser Gemeinschaften werden hier erwähnt. 

 

Obwohl Gott will, dass seine heilige Mutter auch heute mehr gekannt und geliebt wird, dass die Andacht zu ihr volkstümlicher und lebendiger wird, scheint es, dass sich der Strom der Gnaden, der von ihr auf die Gläubigen herniederströmt, geringer wird. Woran liegt das? Es gab immer Zeiten, da entstanden neue, prachtvolle Kirchen, die ihr geweiht wurden, Klöster und Vereine, die sich unter ihren Schutz stellten, Krankenhäuser und Wohltätigkeitsvereinigungen, die mit ihrem Namen bezeichnet, herrliche Säulen und Denkmäler, die mit ihrem Bild geziert wurden. Kein Tag verging, an dem nicht vor ihren Altären oder bei häuslicher Andacht ihr zu Ehren liebliche, zarte Loblieder gesungen und von den Engeln zugleich mit tausend Gebeten zum Himmel getragen wurden. Wanderer empfahlen sich der Himmelsmutter, wenn sie ihren Stab zur Reise ergriffen, Soldaten weihten ihr ihre Fahne, ja sogar das Schwert, zu ihr betete der Reiche und der Arme, das Kind und der Greis, Kranke und Sterbende, Könige und Kaiser, Helden und Künstler, Priester und Ordensleute. 

 

Und alle diese Weisen und Gelegenheiten, Maria den Tribut unserer Achtung und Liebe zu bringen, werden in unseren Tagen und besonders in unserem Land immer weniger benützt. Die Andacht zu Maria gestaltet sich nicht mehr überall warm und innig, so wie es ihre Verehrung sein sollte. Das nun schon über 20 Jahre dauernde 21. Jahrhundert scheint in Deutschland nicht das Jahrhundert der Andacht zu Maria zu werden. Andere Themen werden wichtiger, die eher dem Zeitgeist der Welt entsprechen als dem Heiligen Geist der Kirche. Umso wichtiger sind alle katholischen Christen und Vereinigungen in der Kirche, die sich die Verehrung der Gottesmutter auf ihre Fahnen geschrieben haben. Warum lassen sich bloß so viele Menschen diese kräftige Fürsprache dieser himmlischen Gnadenmutter entgehen? Unzählig sind doch die Beispiele der Dienerinnen und Diener Gottes, die ihren Fußstapfen nachgefolgt sind und so die schönsten Beweise ihrer mütterlichen Zärtlichkeit erfahren haben. Zahllos sind die Gebetserhörungen, Heilungen, Tröstungen, Hilfeleistungen und Gnadenerweise der verschiedensten Art, mit denen die Marienverehrer älterer und neuerer Zeit beglückt wurden. Sollten diese Überlegungen unser Vertrauen zu Maria nicht erhöhen, unsere Liebe nicht steigern, unsere Andacht zu ihr nicht vermehren?

 

So wollen besonders die marianischen Vereinigungen, von denen hier nur einige wenige genannt werden, mit frommer Gemütsstimmung, mit gläubigem Herzen, mit geheimem Verlangen, in jeder marianischen Tugend höher zu steigen, zur Mitgliedschaft oder zum Lesen ihrer Veröffentlichungen einladen: