Die Maienkönigin - Maiandachten IV

 

Inhalt:

 

Erste Maiandacht –

Unbefleckt Empfangen 

Zweite Maiandacht -

Gottes Ruf

Dritte Maiandacht -

Die Macht der Gnade

Vierte Maiandacht -

Freudige Mitarbeit

Fünfte Maiandacht -

Dienende Liebe

Sechste Maiandacht -

Gotteskindschaft

Siebente Maiandacht -

Liebe zum Kind

Achte Maiandacht -

Heiliger Gehorsam

Neunte Maiandacht -

Lohn des Gehorsams

Zehnte Maiandacht -

Irdischer Verlust

Elfte Maiandacht -

Ewiger Gewinn

Zwölfte Maiandacht -

Ein schwerer Gang

Dreizehnte Maiandacht -

Heldenmütiges Gottvertrauen

Vierzehnte Maiandacht -

Liebe zur Reinheit

Fünfzehnte Maiandacht -

Im Kampf um die Reinheit

Sechzehnte Maiandacht -

Seelengröße

Siebzehnte Maiandacht -

Ungerechtigkeit

Achtzehnte Maiandacht -

Verstehendes Erbarmen

Neunzehnte Maiandacht -

Verantwortung

Zwanzigste Maiandacht -

Das Zeichen des Heils

Einundzwanzigste Maiandacht -

Mutter der Gnade

Zweiundzwanzigste Maiandacht -

Auferstehung

Dreiundzwanzigste Maiandacht -

Liebe zur Heiligen Schrift

Vierundzwanzigste Maiandacht -

Die Himmelfahrt des Herrn

Fünfundzwanzigste Maiandacht -

Die Wiederkunft zum Gericht

Sechsundzwanzigste Maiandacht -

Das Gesetz des Herrn

Siebenundzwanzigste Maiandacht -

In der Kraft des Geistes

Achtundzwanzigste Maiandacht -

Von Gott erhöht

Neunundzwanzigste Maiandacht -

Gott geheiligt

Dreißigste Maiandacht -

Gottes Braut

Einunddreißigste Maiandacht -

Von Gott gekrönt

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Maiandachten im Licht der Heiligen Schrift

31 biblische Lesungen, Lieder und Gebete für den Monat Mai

 

Erste Maiandacht – Unbefleckt Empfangen 

 

Lied: Schönster Herr Jesu

 

Schönster Herr Jesu, Herrscher aller Herren, Gottes und Marien Sohn,

dich will ich lieben, dich will ich ehren,

meiner Seele Freud und Kron.

 

Alle die Schönheit Himmels und der Erden ist gefasst in dir allein.

Keiner soll immer lieber mir werden

als du, liebster Jesu mein.

 

Schön ist der Monde, schöner ist die Sonne, schön sind auch die Sterne all.

Jesus ist feiner, Jesus ist reiner,

als die Engel allzumal.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

 

Hilf, Maria, es ist Zeit

 

Hilf, Maria, hilf doch mir,

es fleht ein armes Kind zu dir.

Du bist es ja, die helfen kann,

nimm dich, Mutter, meiner an.

Hilf, Maria, es ist Zeit,

Mutter der Barmherzigkeit.

 

Du bist mächtig, uns aus Nöten

und Gefahren zu erretten,

denn, wo Menschenhilf´ gebricht,

mangelt doch die deine nicht.

Hilf, Maria, es ist Zeit,

Mutter der Barmherzigkeit.

 

Nein, du kannst das heiße Flehen

deiner Kinder nicht verschmähen.

Zeige, dass du Mutter bist,

wo die Not am größten ist!

Hilf, Maria, es ist Zeit,

Mutter der Barmherzigkeit.

 

Lied: Maria, dich lieben

 

Maria, dich lieben, ist allzeit mein Sinn;

dir wurde die Fülle der Gnaden verliehn:

du Jungfrau auf dich hat der Geist sich gesenkt;

du Mutter hast uns den Erlöser geschenkt.

 

Dein Herz war der Liebe des Höchsten geweiht;

du warst für die Botschaft des Engels bereit.

Du sprachst: "Mir geschehe, wie du es gesagt.

Dem Herrn will ich dienen, ich bin seine Magd."

 

Du Frau aus dem Volke, von Gott ausersehn,

dem Heiland auf Erden zur Seite zu stehn,

kennst Arbeit und Sorge ums tägliche Brot,

die Mühsal des Lebens in Armut und Not.

 

V Ewiger Vater, in Freuden wollen wir heute vor dir der Unbefleckten Empfängnis der Jungfrau Maria gedenken. Sie ist wie eine Blume auf dem Feld, wie eine Rose im Tal. Was die Lilie ist unter den Dornen, ist sie unter allen Töchtern Israels. In Esther hast du uns ihr Vorbild gezeigt. Wie sie durch die Huld des Königs von dem Gesetz des Todes verschont blieb, so hast du Maria durch deine Gnade vor jeder Makel der Erbsünde bewahrt.

A Die Hand des Herrn ist über ihr, mit seiner Rechten hält er sie umfasst.

 

V Wir lesen aus dem Buch Esther wie sie vor dem König erschien:

Esther legte ihre königlichen Gewänder an und trat in den Palast. Der König saß auf dem Thron seines Reiches, geschmückt mit fürstlicher Pracht, mit Gold und Edelstein; sein Anblick war furchterweckend. Esther fiel vor ihm nieder und erbleichte; denn jeder, der ungerufen vor dem König erschien, war nach dem Gesetz dem Tod verfallen. Gott aber wandte das Herz des Königs zur Güte. Er stand auf und streckte ihr das goldene Zepter entgegen, das er in seiner Hand trug. Esther trat hinzu und küsste die Spitze des Zepters. Der König aber sprach zu ihr: Fürchte dich nicht. Du sollst nicht sterben. Dieses Gesetz ist für alle andern gegeben, aber nicht für dich, und wenn du die Hälfte meines Reiches begehrtest, so soll sie dir gegeben werden.

A Dieses Gesetz ist für alle andern gegeben, aber nicht für dich.

 

V Durch einen Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen, und alle haben in ihm gesündigt.

A Der Herr hat deine Seele vor dem Tod bewahrt, du hast Gnade gefunden bei Gott.

 

V Nichts Unreines ist an ihr. Sie ist der Abglanz des ewigen Lichtes, ein Spiegel ohne Makel.

A Sie ist glänzender als die Sonne und wird reiner erfunden als strahlendes Licht.

 

V Ich bin hervorgegangen aus dem Mund des Allerhöchsten als Erstgeborene vor aller Schöpfung.

A Gott hat mich in Gerechtigkeit erschaffen, seine Hand hat mich ergriffen und beschützt.

 

V Staunen sollt ihr über ihre Herrlichkeit und den Herrn preisen, der so Großes an ihr tat.

A Seine Gnade war dem Strom gleich, dessen Flut das ganze Land befruchtet.

 

V Freuen wird sich euer Herz, wenn ihr das Wunder schaut, das der Herr an ihr vollbracht hat.

A Unsere Hoffnung wird erblühen wie ein Feld, das Tau und Regen tränkte.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus der Geheimen Offenbarung, wie der heilige Johannes die Unbefleckt Empfangene schaute:

Da erschien ein großes Zeichen am Himmel, eine Frau, mit der Sonne umkleidet, der Mond zu ihren Füßen und eine Krone von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Und herabgestürzt wurde die alte Schlange, der große Drache, der Satan heißt und die Welt verführt. Er wurde auf die Erde hinabgeworfen, und mit ihm stürzten seine Engel. Da hörte ich eine mächtige Stimme im Himmel sagen: Nun ist gekommen das Heil, die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und das Reich seines Gesalbten. Gestürzt ist der Feind unserer Brüder, der sie Tag und Nacht bedrängte. Darum freut euch, ihr Himmel und ihr Bewohner des Himmels! Der Drache aber geriet in Zorn über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen gegen ihre Nachkommen, die Gottes Gebote halten und das Zeugnis Jesu Christi haben.

A Sie ist mit der Sonne bekleidet, der Mond liegt zu ihren Füßen.

 

V Mit kostbarem Geschmeide hat der Herr sie geschmückt, auf ihrem Haupt leuchtet eine Krone von zwölf Sternen.

A Er hat ihr das Gewand des Heils angelegt und sie bekleidet mit dem Mantel der Gerechtigkeit.

 

V Komm vom Libanon, meine Braut, du sollst gekrönt werden mit der Krone der Gnaden.

A Meine Auserwählte ist weiß wie der Schnee, Anmut liegt auf ihren Lippen.

 

V Wie Zimt und Balsam ist ihr Duft, wie auserlesene Myrrhe, die Wohlgeruch verbreitet.

A Der Herr hat sie gemacht zum Ruhm der Jahrhunderte, zur Freude aller kommenden Geschlechter.

 

V Die Weisheit hat sich ein Haus gebaut, auf heiligem Berg liegt sein Fundament.

A Jubelt dem Herrn, ihr Lande, gebt seinem Namen Ruhm und Ehre.

 

V Kommt alle zu mir, und ich werde euch erzählen, wie Wunderbares Gott an mir getan hat.

A So wahr der Herr lebt, hat er an mir seine Barmherzigkeit gezeigt.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, du hast deinem Eingeborenen durch die Unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Maria eine würdige Wohnstätte bereitet. Ihre Seele hast du im Hinblick auf den Tod deines Sohnes vor aller Makel der Erbsünde bewahrt. Nun lass auch uns auf ihre Fürbitte hin rein und ohne Schuld zu dir gelangen. Durch Christus, unsern Herrn.

A Amen.

 

Lied: Maria, dich lieben

 

Du hast unterm Kreuze auf Jesus geschaut;

er hat dir den Jünger als Sohn anvertraut.

Du Mutter der Schmerzen, o mach uns bereit,

bei Jesus zu stehen in Kreuz und in Leid.

 

Du Mutter der Gnaden, o reich uns die Hand

auf all unsern Wegen durchs irdische Land.

Hilf uns, deinen Kindern, in Not und Gefahr;

mach allen, die suchen, den Sohn offenbar.

 

Von Gott über Engel und Menschen gestellt,

erfleh uns das Heil und den Frieden der Welt.

Du Freude der Erde, du himmlische Zier:

du bist voll der Gnade, der Herr ist mit dir.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Schönster Herr Jesu

 

Schön sind die Blumen, schöner sind die Menschen in der frischen Jugendzeit;

sie müssen sterben, müssen verderben,

Jesus bleibt in Ewigkeit.

 

Schönster Herr Jesu, bei uns gegenwärtig durch dein Wort und Sakrament,

Jesu, dich bitt ich: Herr, sei uns gnädig

jetzt und auch am letzten End.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

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Zweite Maiandacht - Gottes Ruf

 

Lied: Komm, du Heiland aller Welt

 

Komm, du Heiland aller Welt;

Sohn der Jungfrau, mach dich kund.

Darob staune, was da lebt:

Also will Gott werden Mensch.

 

Nicht nach eines Menschen Sinn,

sondern durch des Geistes Hauch

kommt das Wort in unser Fleisch

und erblüht aus Mutterschoß.

 

Wie die Sonne sich erhebt

und den Weg als Held durcheilt,

so erschien er in der Welt,

wesenhaft ganz Gott und Mensch.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Lasset uns zur Krippe gehen

 

Lasset uns zur Krippe gehen,

Drin das Jesuskindlein ruht.

Lasst uns froh das Wunder sehen

Das der Herr uns Menschen tut.

 

O du trägst in deinen Händen

Alles, was uns Armen fehlt,

Und du wirst die Knechtschaft enden,

Die seit Adam uns gequält.

 

Ja, du willst uns ewges Leben

Selge Füll und Herrlichkeit

Ewgen Frieden willst du geben

Rufst uns all zur Seligkeit.

 

Lied: Gegrüßet seist du, Königin

 

Gegrüßet seist du, Königin, o Maria,

erhabne Frau und Herrscherin, o Maria!

Freut euch, ihr Cherubim,

lobsingt, ihr Seraphim,

grüßet eure Königin:

Salve, salve, salve, Regina!

 

O Mutter der Barmherzigkeit, o Maria,

du unsres Lebens Süßigkeit, o Maria!

Freut euch, ihr Cherubim,

lobsingt, ihr Seraphim,

grüßet eure Königin:

Salve, salve, salve, Regina!

 

Du unsre Hoffnung, sei gegrüßt, o Maria,

die du der Sünder Zuflucht bist, o Maria!

Freut euch, ihr Cherubim,

lobsingt, ihr Seraphim,

grüßet eure Königin:

Salve, salve, salve, Regina!

 

V Ewiger Vater, von Ewigkeit her hast du die allerseligste Jungfrau Maria auserwählt, die Mutter deines Sohnes zu werden. Durch den Mund des Engels hast du ihr den Ratschluss deiner unendlichen Barmherzigkeit kundgetan und sie in das Geheimnis der Erlösung eingeweiht. Wie Samson seiner Mutter verheißen wurde, um Israel aus der Hand seiner Feinde zu retten, so hast du uns durch Maria das Heil gebracht.

A Selig bist du, Jungfrau Maria, weil du geglaubt hast, was dir vom Herrn gesagt ward.

 

V Wir lesen aus dem Buch der Richter über die Verheißung der Geburt Samsons:

Im Stamm Dan lebte ein Mann mit Namen Manue, dessen Frau kinderlos war. Dieser Frau erschien ein Engel des Herrn und sprach zu ihr: Du bist unfruchtbar und kinderlos. Aber siehe, du wirst empfangen und einen Sohn gebären. Kein Schermesser soll sein Haupt berühren; denn vom Mutterschoß an soll er ein Gottgeweihter sein. Und er wird anfangen, Israel aus der Hand seiner Feinde zu erretten. Darum hüte dich, Wein oder irgendein berauschendes Getränk zu genießen oder Unreines zu essen. Die Frau erschrak, lief zu ihrem Mann und erzählte ihm, was geschehen war. Da betete Manue zum Herrn: Ich bitte dich, sende uns noch einmal den, der zu uns kam, damit er uns belehre, was wir mit dem Knaben tun sollen, wenn er geboren ist. Und der Engel erschien dem Manue und sprach: Nichts, was vom Weinstock kommt, soll er genießen. Wein und berauschendes Getränk soll er nicht zu sich nehmen und nie etwas Unreines essen. Alles, was ich ihm geboten habe, muss er halten und erfüllen. Da brachte Manue dem Herrn, der wunderbare Dinge tut, ein Opfer dar. Als die Flamme vom Altar zum Himmel aufstieg, fuhr der Engel des Herrn in der Flamme empor. Die Frau aber gebar einen Sohn und nannte ihn Samson, den Sonnigen, weil er Israel das Licht der Erlösung bringen sollte. Und der Knabe wuchs heran, und der Segen des Herrn ruhte auf ihm.

A Du wirst empfangen und einen Sohn gebären. Vom Mutterschoß an soll er ein Gottgeweihter sein.

 

V Er wird anfangen, Israel aus der Hand seiner Feinde zu erretten.

A Und der Knabe wuchs heran, und der Segen des Herrn ruhte auf ihm.

 

V Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deiner Nachkommenschaft und ihrer Nachkommenschaft.

A Sie wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihrer Ferse mit List nachstellen.

 

V Zu Abraham sprach der Herr: Weil du deines einzigen Sohnes nicht geschont hast um meinetwillen, soll mein Segen ruhen auf dir und deiner Nachkommenschaft.

A Und in einem deiner Nachkommen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden, weil du meinem Wort gehorsam warst.

 

V In jenen Tagen wird die Gnade von den Bergen tauen, und Milch und Honig werden von den Hügeln fließen.

A Freue dich, du Tochter Sion, und frohlockt alle, die ihr wohnt in Jerusalem.

 

V Freuen soll sich der Himmel und jauchzen die Erde. Ihr Berge jubelt laut: Nun kommt der Herr.

A Der Armen erbarmt er sich. Gerechtigkeit und Friedensfülle erblühen in seinen Tagen.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Lukas, was der Engel der Jungfrau verkündigte:

In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, mit Namen Nazareth, zu einer Jungfrau, die verlobt war mit einem Mann, namens Josef, aus dem Haus Davids. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat zu ihr herein und sprach: Sei gegrüßt, du Gnadenvolle, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit unter den Frauen! Als sie das hörte, erschrak sie über seine Worte und dachte nach, was der Gruß wohl bedeuten solle. Der Engel aber sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast Gnade gefunden bei Gott. Siehe, du wirst empfangen und einen Sohn gebären. Du sollst seinen Namen Jesus nennen. Er wird groß sein und der Sohn des Allerhöchsten genannt werden. Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und seines Reiches wird kein Ende sein.

A Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast Gnade gefunden bei Gott.

 

V Nimm an das Wort, o heilige Jungfrau, das dir vom Herrn durch Engels Mund verkündet ward.

A Du wirst empfangen und einen Sohn gebären, der Gott und Mensch zugleich ist.

 

V Auf dem Thron Davids wird er sitzen und sein Reich beherrschen ewiglich.

A Und seinen Namen wird man nennen: Wunderbarer, Gott, starker Held, Vater der Zukunft, Friedensfürst.

 

V Sein Ausgang ist von Ewigkeit, und mächtig waltet er im ganzen Weltall.

A Auf seinem Gürtel steht geschrieben: Herr der Herrscher und König aller Könige.

 

V Wünscht mir alle Glück, die ihr den Herrn liebt; obwohl ich klein war, habe ich dem Höchsten wohlgefallen.

A In meinem Schoß trage ich den, der Gott und Mensch zugleich ist.

 

V Der Herr hat deinen Namen heute groß gemacht, dein Lob wird niemals aus dem Mund der Menschen weichen.

A Auf ewig werden sie der Huld des Herrn gedenken, der durch dich den Untergang der Seinen abgewendet hat.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Gott, wir danken dir, dass du der sündigen Welt im Schoß der allerseligsten Jungfrau Maria das Heil bereitet hast. Lass uns treu wie sie der großen Berufung folgen, die du uns in der Taufe gegeben hast, und deine Gnade allzeit in unsern Herzen bewahren. Dazu erflehen wir voll Glaube und Vertrauen die Fürsprache derer, die deinen Eingeborenen vom Heiligen Geist empfangen hat.

A Amen.

 

Lied: Gegrüßet seist du, Königin

 

Wir Kinder Evas schrein zu dir, o Maria,

aus Tod und Elend rufen wir, o Maria!

Freut euch, ihr Cherubim,

lobsingt, ihr Seraphim,

grüßet eure Königin:

Salve, salve, salve, Regina!

 

O mächtige Fürsprecherin, o Maria,

bei Gott sei unsre Helferin, o Maria!

Freut euch, ihr Cherubim,

lobsingt, ihr Seraphim,

grüßet eure Königin:

Salve, salve, salve, Regina!

 

Dein mildes Auge zu uns wend, o Maria,

und zeig uns Jesus nach dem End, o Maria!

Freut euch, ihr Cherubim,

lobsingt, ihr Seraphim,

grüßet eure Königin:

Salve, salve, salve, Regina!

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Komm, du Heiland aller Welt

 

Glanz strahlt von der Krippe auf,

neues Licht entströmt der Nacht.

Nun obsiegt kein Dunkel mehr,

und der Glaube trägt das Licht.

 

Gott dem Vater Ehr und Preis

und dem Sohne Jesus Christ;

Lob sei Gott dem Heilgen Geist

jetzt und ewig. Amen.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Dritte Maiandacht - Die Macht der Gnade

 

Lied: Es kommt ein Schiff, geladen

 

Es kommt ein Schiff, geladen

bis an sein höchsten Bord,

trägt Gottes Sohn voll Gnaden,

des Vaters ewigs Wort.

 

Das Schiff geht still im Triebe,

es trägt ein teure Last;

das Segel ist die Liebe,

der Heilig Geist der Mast.

 

Der Anker haft auf Erden,

da ist das Schiff am Land.

Das Wort will Fleisch uns werden,

der Sohn ist uns gesandt.

 

Zu Betlehem geboren

im Stall ein Kindelein,

gibt sich für uns verloren:

Gelobet muss es sein.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Blick vom Himmelsthron

 

Blick vom Himmelsthron, dem reinen,

O Maria! nur ein Mal,

Süße Mutter! auf die Deinen;

Nur ein einzig, einzig Mal!

 

Reget dann sich voll Erbarmen

Nicht dein Herz bei diesem Blick:

O dann wende von uns Armen

Immerhin den Blick zurück.

 

Sieh, wie Undank uns entweihte;

Wie mit Gottes Herz die Schuld,

Mit dem milden uns entzweite,

Wir verwirkten Seine Huld!

 

Willst du, dass Er mild erscheine;

O so sprich ein einzig Wort!

Du, Maria! kannst alleine

Öffnen uns des Heiles Pfort!

 

Dass er sich mit uns versöhne,

Süße, teure Mutter! sprich,

Sprich, wir seien deine Söhne!

Sieh` und schnell erbarmt Er sich.

 

Sind wir ob der Schuld, auch nimmer

Deine Söhne wert zu sein;

Wird dein Mutterherz doch immer

Voll von milder Liebe sein.

 

Breite, süße Mutter! deinen

Mantel aus, und zu umfah`n

Lass uns furchtlos dort vereinen,

Sieh uns Kinder liebreich an.

 

Teure, süße Mutter, höre:

Ruft zu dir die Andacht laut:

Rette, wer Dich liebt, erhöre,

Wer sich kindlich Dir vertraut!

 

Lied: Wunderschön prächtige

 

Wunderschön prächtige, hohe und mächtige,

liebreich holdselige, himmlische Frau,

der ich mich ewiglich weihe herzinniglich,

ganz mich mit Leib und mit Seele vertrau;

Gut, Blut und Leben

will ich dir geben:

alles, was immer ich hab, was ich bin,

geb ich mit Freuden, Maria, dir hin.

 

Sonnenumglänzete, Sternenumkränzete,

Leuchte und Trost auf der nächtlichen Fahrt!

Vor der verderblichen Makel der Sterblichen

hat dich die Allmacht des Vaters bewahrt.

Selige Pforte

warst du dem Worte,

als er vom Throne der ewigen Macht

Gnade und Rettung den Menschen gebracht.

 

V Gepriesen seist du, Herr der Heerscharen, für das Werk der unendlichen Liebe, das dein Heiliger Geist im Schoß der allerseligsten Jungfrau Maria gewirkt hat. Die Sünde hatte die Menschheit von dir losgerissen. Aber dein Erbarmen war größer als die Bosheit der Menschen. Eine Tochter Evas wähltest du aus, um durch sie dem gefallenen Geschlecht mehr zu schenken, als die Stammmutter im Paradies verloren hatte. Sie ist das Zeichen des Heils, auf das der Prophet Jesaja den verzweifelten König Achaz hinwies.

A Groß bist du, o Herr, und herrlich in deiner Macht. Niemand kann übertreffen, was deine Gnade wirkt.

 

V Wir lesen aus dem Propheten Jesaja über das Wunderzeichen, das der Herr dem König Achaz gab:

In der Zeit, da Achaz in Juda regierte, zogen der König von Syrien und der König von Israel gegen Jerusalem, um die Stadt zu erobern. Da erbebten Achaz und sein Volk, wie die Bäume des Waldes vor dem Wind erbeben. Und der Herr sprach zum Propheten Jesaja: Gehe hinaus, dem Achaz entgegen und sprich zu ihm: Bleibe ruhig und fürchte dich nicht vor diesen beiden erlöschenden Feuerbränden. Erbitte dir ein Zeichen von dem Herrn, deinem Gott, sei es in der Tiefe unten oder in der Höhe oben. Achaz aber hatte keinen Glauben und erwiderte: Ich mag um keines bitten. Ich will den Herrn nicht auf die Probe stellen. Da entgegnete der Prophet: So höre denn, du ganzes Haus Davids! Ist es euch zu wenig, Menschen hinzuhalten, dass ihr auch meinen Gott hinhaltet? Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben. Siehe, die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären, und sein Name wird sein Emanuel, Gott mit uns. Milch und Honig wird er essen, bis die Zeit kommt, in der er Böses zu verwerfen und Gutes zu wählen weiß. Und noch ehe er es weiß, wird das Land verödet sein, vor dessen Königen dir graut.

A Der Herr selbst wird euch ein Zeichen geben: Die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebären.

 

V Ein Reis wird hervorgehen aus der Wurzel Jesse, eine Blüte sich erheben aus seinem abgehauenen Stamm.

A Der Geist des Herrn wird auf ihm ruhen, die Frevler wird er töten mit dem Hauch seines Mundes.

 

V Gerechtigkeit wird der Gürtel seiner Hüften und Wahrheit der Gurt seiner Lenden sein.

A Frieden wird er auf die Erde bringen, wenn er kommt, und seine Macht wird reichen vom Meer bis zum Meer.

 

V Der Herr wird sich erbarmen über Zion und Mitleid haben mit den Trümmern seines Volkes.

A Zum Paradies wird er ihre Öde machen und ihre Wüste zu einem Garten Gottes.

 

V Saget den Kleinmütigen: Seid getrost und fürchtet euch nicht.

A Gott selber kommt und erlöst euch.

 

V Und die vom Herrn Erlösten kehren heim, nach Zion ziehen sie mit Lobgesang.

A Ewige Freude krönt ihr Haupt, Glück und Frieden finden sie.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Lukas, welche Antwort die Jungfrau dem Engel gab:

Maria erwiderte dem Engel: Wie wird das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel aber antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Allerhöchsten wird dich überschatten. Darum soll auch das Heilige, das aus dir geboren wird, Sohn Gottes genannt werden. Siehe, auch Elisabeth, deine Verwandte, hat in ihrem Alter noch einen Sohn empfangen, und dies ist schon der sechste Monat für sie, die als unfruchtbar gilt; denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. Da sprach Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehe nach deinem Wort. Und der Engel schied von ihr.

A Das Heilige, das aus dir geboren wird, soll Gottes Sohn genannt werden.

 

V Selig bist du, o Jungfrau Maria, und alles Lobes würdig, du hast Gnade gefunden bei Gott.

A Dich haben die Töchter Zions gesehen und dich die Auserwählte genannt.

 

V Einen Sohn wirst du gebären, aber keinen Schaden leiden an deiner Jungfrauenwürde.

A Du wirst gesegnet sein und doch als Mutter immer unversehrt bleiben.

 

V Du bist die Pforte, die Ezechiel verschlossen sah, und siehe, der Ewige ging durch sie hindurch zum Heil der Welt.

A Nie hat sie sich vor einem Menschen aufgetan.

 

V So kündet der Prophet die Jungfrau an, die nach der Geburt jungfräulich blieb.

A Das ist die Pforte, die er sah, der Herr allein ging durch sie hindurch.

 

V Jungfrau Israel, wie lange willst du noch unstet leben und dich verzehren in Begierlichkeit?

A Neues schafft der Herr auf Erden: Eine Frau wird kommen, die den Erretter in sich schließt.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, du hast deinem Eingeborenen im jungfräulichen Schoß seiner Mutter eine würdige Wohnstätte bereitet, damit er auch in unseren Herzen lebe und bleibe. Gib, dass wir ihn stets in seinem Sakrament mit tiefem Glauben, mit froher Hoffnung und heiliger Liebe empfangen und ihn mit solcher Ehrfurcht in uns tragen wie Maria, die ihn vom Heiligen Geist empfangen hat.

A Amen.

 

Lied: Wunderschön prächtige

 

Schuldlos Geborene, einzig Erkorene,

du Gottes Tochter und Mutter und Braut,

die aus der Reinen Schar Reinste wie keine war,

die selbst der Herr sich zum Tempel gebaut!

Du Makellose,

himmlische Rose,

Krone der Erde, der Himmlischen Zier,

Himmel und Erde, sie huldigen dir!

 

Du bist die Helferin, du bist die Retterin,

Fürstin des Himmels und Mutter des Herrn!

Spiegel der Reinigkeit, Stärke der Christenheit,

Arche des Bundes, hellleuchtender Stern!

Liebreich dich wende,

Frieden uns sende,

Mutter, ach wende die Augen uns zu,

lehr uns in Demut so wandeln wie du!

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Es kommt ein Schiff, geladen

 

Und wer dies Kind mit Freuden

umfangen, küssen will,

muss vorher mit ihm leiden

groß Pein und Marter viel,

 

danach mit ihm auch sterben

und geistlich auferstehn,

das ewig Leben erben,

wie an ihm ist geschehn.

 

Maria, Gottes Mutter,

gelobet musst du sein.

Jesus ist unser Bruder,

das liebe Kindelein.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Vierte Maiandacht - Freudige Mitarbeit

 

Lied: Maria durch ein Dornwald ging

 

Maria durch ein Dornwald ging,

Kyrie eleison,

Maria durch ein Dornwald ging,

der hat in sieben Jahrn kein Laub getragen.

Jesus und Maria.

 

Was trug Maria unter ihrem Herzen?

Kyrie eleison.

Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,

das trug Maria unter ihrem Herzen.

Jesus und Maria.

 

Da haben die Dornen Rosen getragen,

Kyrie eleison,

als das Kindlein durch den Wald getragen,

da haben die Dornen Rosen getragen.

Jesus und Maria.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Die Muttergottesrosen

 

An eines klaren Bächleins Rand

Maria einst in Demut stand;

Sie wäscht ein Kleidlein weiß und fein

Für Jesus, ihren Knaben, klein,

Und sieht sich um nach sich´rer Stätte,

Wo es die Sonn´ getrocknet hätte.

 

Doch nackt war alles ringsumher,

Ein Rosenstrauch nur, kahl und leer,

Hing wild am schroffen Felsenrain;

Kein Blättlein grünt im Sonnenschein,

Kein rotes Röslein freundlich nickt,

Maria fragend zu ihm blickt:

 

"Du Armer, willst du freundlich nützen?

Willst meines Lieblings Kleidchen schützen?"

Die Holde spricht´s und hängt gewandt

Das Kleidchen auf mit zarter Hand

Und kehrt mit liebevollem Blick

Zu ihrem süßen Kind zurück.

 

Schaut seines Schlummers wonnig Glühn,

Der Wänglein zarte Rosen blühn,

Die Äuglein selig zugeschlossen,

Vom hellen Himmelsschein umgossen,

So wunderschön, wie Engel sind,

Und doch ein holdes Erdenkind;

 

Mit ird´schen Zügen ist´s geschmücket,

Doch was durch sie das Herz entzücket,

Das ist auf Erden nicht entsprossen,

Das ist ja höh´rem Licht entflossen.

Maria neigt sich liebend hin

Und flüstert mit bewegtem Sinn:

 

"O Kind, wie bist Du engelschön!

Möcht´ and´res nicht auf Erden sehn;

Was ist´s, was mir bei Dir das Herz

Erregt in Wonne und in Schmerz?

Wie bin ich neben Dir so klein,

Und doch so reich, denn Du bist mein!"

 

Noch lange stand sie betend so,

Bewacht ihr Kindlein fromm und froh,

Dann aber eilet sie geschwinde,

Ob trocken sie sein Kleidchen finde

Vom Sonnenschein, vom Windeshauch,

Zurück zu jenem Rosenstrauch.

 

Doch welch ein Wunder sie erschaut!

Dem eignen Blicke kaum sie traut,

Als ihr der dürre Strauch in Pracht

Mit Blüt´ und Duft entgegenlacht.

Die grünen Blätter sonder Zahl,

Sie wiegen sich im Sonnenstrahl,

 

Und hell, wie Morgenröte glüht,

Sind holde Röschen aufgeblüht,

Die auf den schlanken, leichten Zweigen

Sich grüßend ihr entgegenneigen.

Ein leiser, wunderbarer Hauch

Umwallet sanft den heil´gen Strauch,

 

Auf jedem Blatt ein Duft, so süß,

Als weht´ er aus dem Paradies.

Maria steht und atmet kaum,

Sie meint, es sei ein frommer Traum;

Sie nimmt mit zitternd leiser Hand

Herab das heilige Gewand.

 

Und küsst den Zweig, auf dem´s gehangen,

Mit scheuer Lust, mit frommem Bangen.

Sie kehrt zu ihrem Kind zurück,

Das schaut sie an mit hellem Blick,

Und reicht die Ärmchen ihr entgegen

Gleich einem reichen Himmelssegen.

 

Doch sie mit demutvollem Sinn

Fällt vor dem heil´gen Kindlein hin,

Und betet still den Ew´gen an,

Der Großes hat an ihr getan.

Und immer noch so hoch erhöht

Die "Muttergottesrose" steht,

 

Noch immer schwebet Duft und Glanz

Um ihren grünen Blätterkranz.

Im dunklen Wald sieht man sie stehn,

Als Frühlingswunder anzusehn,

Und selbst des Gartens Königin

Ist nicht so hold in meinem Sinn.

 

Und strömet mir auf wilden Wegen

Ihr zarter Blütenhauch entgegen,

Und seh´ ich sie so lieblich blühn,

Fühl´ ich mein Herz in Andacht glühn;

Es dünket mir der Duft so süß,

Ein Gruß aus Gottes Paradies,

 

Der Felsenklippe öder Raum

Umspielt von einem Engelstraum.

O du mein Heiland, Himmelslicht,

Das durch des Lebens Wüste bricht:

Nimm hin mein Herz, sieh´s gnädig an,

Wie du´s dem armen Strauch getan!

 

Lied: Maria Mutter, Friedenshort

 

Maria Mutter, Friedenshort,

wir kommen in bedrängten Tagen

und bitten dich, ein Mutterwort

für uns bei deinem Sohn zu sagen.

 

Sei du um uns wie ein Gebet,

vor dem die Stürme knien müssen.

Wenn deine Bitte mit uns fleht,

kann sich dein Sohn uns nicht verschließen.

 

Du weißt, was uns im Herzen bebt

an gläubigem und kühnem Wagen.

Wenn deine Hand die Schatten hebt,

wird uns ein Fest der Gnaden tagen.

 

Dein Haus ist wie ein Lobgesang,

in dem die stummen Steine beten.

All unser Bitten wird zum Dank

und schweigt von seinen dunklen Nöten.

 

V Ewiger Vater, nach deinem Willen sollen alle Menschen deine Kinder sein und untereinander eine große Familie bilden, die Freude und Leid gemeinsam trägt. Die Sünde hat diese Gemeinschaft zerstört, der Erlöser hat sie wiederhergestellt. Er will alle Kinder Adams von neuem in heiliger Liebe vereinigen. Jethro kam in der Wüste zu Mose und teilte mit ihm die Freude über die Errettung Israels aus Ägypten. Maria eilte nach der Verkündigung des Engels in das Haus des Zacharias und ließ Elisabeth an ihrer Freude teilnehmen.

A Wie gut und schön ist es, wenn Menschen in brüderlicher Eintracht miteinander wohnen.

 

V Wir lesen aus dem zweiten Buch Mose, wie sein Schwiegervater Jethro ihn in der Wüste besuchte:

Als Jethro gehört hatte, was Gott an Mose und seinem Volk getan, und wie er Israel aus Ägypten befreit hatte, machte er sich auf, um Mose in der Wüste aufzusuchen. Mose ging ihm entgegen, verneigte sich vor ihm, umarmte ihn, und sie begrüßten einander mit Worten des Friedens. Als sie in das Zelt getreten waren, berichtete Mose seinem Schwiegervater alles, was der Herr dem Pharao und den Ägyptern um Israels willen getan hatte. Er erzählte von all den Mühsalen, die sie unterwegs erlitten hatten, und schilderte, wie der Herr sie immer wieder errettet habe. Jethro freute sich über all diese Dinge, besonders über die Rettung aus der Knechtschaft Ägyptens, und sprach: Gepriesen sei der Herr, der euch aus der Gewalt der Ägypter und der Hand des Pharao befreit und sein Volk aus der Knechtschaft erlöst hat. Jetzt sehe ich, wie der Herr erhaben ist über alle Götter und jeden demütigt, der sich gegen ihn erhebt. Dann brachte Jethro dem Herrn ein Opfer dar, und Aaron und alle Ältesten Israels kamen, um mit ihm vor dem Herrn das Opfermahl zu halten.

A Mose machte sich auf, ging seinem Schwiegervater entgegen und begrüßte ihn mit den Worten des Friedens.

 

V Mit Freuden erzählte er ihm, was der Herr für Israel getan und wie er sie aus Ägypten errettet hatte.

A Und Jethro sprach: Gepriesen sei der Herr, der euch aus der Hand des Pharao befreit und sein Volk aus der Knechtschaft erlöst hat.

 

V Ein Mensch mit gütigem Verstehen ist wie ein großer Freund, sein Werk wiegt einen Bruder auf.

A Wir wollen uns lieben mit brüderlicher Liebe, mit Teilnahme einander begegnen.

 

V Das Ohr, das mich hörte, pries mich selig, und das Auge, das mich sah, wusste mich zu schätzen.

A Weil ich ein Herz hatte für den Verlassenen und Liebe für den, der einsam war.

 

V Im Glück erkennt man den Freund, und im Unglück bleibt der Feind nicht verborgen.

A Der Böse stiftet Uneinigkeit, und Gottes Engel ist gegen ihn.

 

V Durch den Neid des Teufels ist der Tod in die Welt gekommen.

A Und die ihm angehören, ahmen ihm nach.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Lukas, wie Maria ihre Base Elisabeth besuchte:

In jenen Tagen machte sich Maria auf und ging eilends über das Gebirge in eine Stadt im Stamm Juda. Sie trat in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Sobald Elisabeth den Gruß Marias vernahm, frohlockte das Kind in ihrem Schoß. Elisabeth wurde vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes. Woher wird mir die Gnade, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, sobald dein Gruß an mein Ohr klang, frohlockte das Kind vor Freude in meinem Schoß. Selig, die du geglaubt hast, dass in Erfüllung gehen wird, was dir vom Herrn gesagt ward.

A Sie trat in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth.

 

V Steh auf, meine Freundin, und komm. Der Winter ist vorüber, der Regen hat aufgehört.

A Mein Geliebter ist da, er springt über die Berge und eilt über die Hügel.

 

V Schon steht er an unserer Mauer, spricht durch das Fenster und schaut durch das Gitter.

A Blumen sprossen hervor, die Weinberge blühen, und der Feigenbaum setzt seine Frucht an.

 

V Woher wird mir die Gnade, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?

A Vor Freude frohlockte das Kind in ihrem Schoß.

 

V Dienet einander mit der Gnade, die ihr empfangen habt, und seid treue Verwalter der Gaben Gottes.

A Keiner sei nur auf sich bedacht, jeder habe ein Herz für den andern.

 

V Meine Freude ist vollkommen, wenn ihr eines Sinnes seid, verbunden in Liebe, in Güte und Eintracht.

A Einer segne den andern; denn der Herr hat euch berufen, Segen zu erben.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, du hast die allerseligste Jungfrau in das Haus des Zacharias geführt, um Elisabeth das Geheimnis der Erlösung zu offenbaren und ihr das wunderbare Wirken deiner Gnade zu zeigen. Wir begleiten die heilige Jungfrau im Geist auf ihrem Gang durch das Gebirge und bitten dich, gib auch uns ein tiefes Verstehen für das, was du in den Seelen der Menschen durch deine Gnade beginnen und erreichen willst. Wir wollen dein Wirken in den Herzen anderer voll Glaube und Vertrauen unterstützen und mit siegreicher Liebe alle Hindernisse und Schwierigkeiten überwinden im Gedanken an Jesus, den die Jungfrau zu Elisabeth getragen hat.

A Amen.

 

Lied: Maria Mutter, Friedenshort

 

Dein Mantel ist ein goldnes Zelt,

gewebt von mütterlicher Liebe.

Breit ihn als Heimat um die Welt,

dass keiner ohne Mutter bliebe.

 

Dein Kind ist unser Himmelreich,

das Licht von tausend klaren Sonnen

kommt doch nicht seinem Glanze gleich,

sein Herz verschenkt uns alle Wonnen.

 

Gib, dass wir unser Pilgersein

in deines Kindes Licht vollenden.

Hüll uns in deinen Mantel ein

und führe uns an deinen Händen.

 

Maria, Mutter, Königin,

im Jubel der erlösten Chöre

gibt unser Herz als Lied sich hin:

dir, Mutter, und dem Sohn zur Ehre.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Tauet, Himmel, den Gerechten

 

Tauet, Himmel, den Gerechten,

Wolken, regnet ihn herab!

rief das Volk in bangen Nächten,

dem Gott die Verheißung gab,

einst den Mittler selbst zu sehen

und zum Himmel einzugehen;

denn verschlossen war das Tor,

bis der Heiland trat hervor.

 

Gott der Vater ließ sich rühren,

dass er uns zu retten sann;

und den Ratschluss auszuführen,

trug der Sohn sich selber an.

Schnell flog Gottes Engel nieder,

brachte diese Antwort wieder:

Sieh, ich bin des Herren Magd,

mir gescheh, wie du gesagt.

 

In des Fleisches armer Hülle

steigt herab nun Gottes Sohn;

Leben, Licht und Gnadenfülle

bringt er uns vom Himmelsthron.

Erde, jauchze auf in Wonne

bei dem Strahl der neuen Sonne!

Fernhin bis zum Niedergang

werde alles Lobgesang!

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Fünfte Maiandacht - Dienende Liebe

 

Lied: O Heiland, reiß die Himmel auf

 

O Heiland, reiß die Himmel auf,

herab, herab vom Himmel lauf.

Reiß ab vom Himmel Tor und Tür,

reiß ab, wo Schloss und Riegel für.

 

O Gott, ein Tau vom Himmel gieß,

im Tau herab, o Heiland, fließ.

Ihr Wolken, brecht und regnet aus

den König über Jakobs Haus.

 

O Erd, schlag aus, schlag aus, o Erd,

dass Berg und Tal grün alles wird.

O Erd, herfür dies Blümlein bring,

o Heiland, aus der Erde spring.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

 

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Maria, die himmlische Rose

 

O himmlische Rose, so duftig, so schön,

Dass alle auf Erden bewundernd dich sehn.

Vom Himmel gesegnet, bist hier du erblüht,

In Demut und Reinheit und Liebe erglüht.

 

O himmlische Rose, ohn` Makel und Dorn,

Auf dir ruhte niemals der göttliche Zorn.

Erbitt uns den Segen des Sohnes in Huld,

Halt fern unsern Wegen die sündliche Schuld.

 

O himmlische Rose, die Gott stets erfreut,

Die er seinem Sohne zur Mutter geweiht,

Wir alle dich lieben von Herzen so treu,

Ach, dass unser Wandel doch ähnlich dir sei!

 

O himmlische Rose, Maria, so rein,

O lass doch mein Herz ein Röslein dir sein.

Das wollest du pflegen und hüten es treu,

Und sorgen und wachen, dass gut es gedeih.

 

Und ist es erblühet, und hat`s dich erfreut,

Und kommt für das Röslein zu sterben die Zeit:

Dann wollst du es pflücken mit eigener Hand;

Dich wird es dann schmücken im himmlischen Land.

 

Lied: Glorwürd´ge Königin

 

Glorwürd´ge Königin, himmlische Frau,

milde Fürsprecherin, reinste Jungfrau!

Wende, o heilige Mittlerin du,

deine barmherzigen Augen uns zu!

 

Mutter der Gütigkeit, Mutter des Herrn,

über die Himmel weit leuchtender Stern.

Wende, o weiseste Führerin du,

deine barmherzigen Augen uns zu!

 

V Ewiger Gott, du bist der Herr des Himmels und der Erde, hoch erhaben über alle Geschöpfe. Dich selbst sehen wir nicht, aber die Menschen, die du nach deinem Ebenbild erschaffen hast, umgeben uns Tag für Tag. In ihnen wollen wir dir mit jener Liebe und Freude dienen, mit der Anna, die Mutter Samuels, ihr Kind für den Tempeldienst erzog und Maria als demütige Magd im Haus der Elisabeth jede Arbeit auf sich nahm. So soll unser Leben dich loben und verherrlichen, wie Maria und Anna in ihrer dienenden Hingabe dich gepriesen haben.

A Es ist ein reiner und makelloser Gottesdienst, sich der Armen und Verlassenen in ihrer Bedrängnis anzunehmen.

 

V Wir lesen aus dem ersten Buch der Könige über Samuels Geburt und Erziehung:

In jenen Tagen zog Anna, die kinderlos war, mit ihrem Mann Elkana hinauf nach Jerusalem zum Tempel des Herrn. Anna betete lange und unter vielen Tränen zu ihrem Gott und sprach: Herr der Heerscharen, wenn du auf das Leid deiner Magd herniederschaust und mir einen männlichen Nachkommen gibst, so will ich ihn dir übergeben. Er soll ein Gottgeweihter sein alle Tage seines Lebens. Dann kehrten beide heim und kamen nach Ramatha in ihr Haus. Der Herr erhörte Anna und schenkte ihr einen Sohn. Sie nannte ihn Samuel, d.h. von Gott erbeten. Als der Knabe heranwuchs, nahm sie ihn mit hinauf nach Jerusalem und brachte dem Herrn ein Opfer dar. Dann führte sie Samuel nach Silo in das Heiligtum des Herrn zum Hohen Priester Heli und sprach zu ihm: Um diesen Knaben habe ich gebetet, und Gott hat meine Bitte erhört. Darum weihe ich ihn dem Herrn für alle Tage seines Lebens. Dann betete sie Gott an und sprach: Mein Herz frohlockt im Herrn. Auf seine Macht vertraue ich, und seine Hilfe ist mein Heil. Niemand ist heilig wie der Herr, niemand so mächtig wie unser Gott. Niemand rühme sich vor ihm. Er zerbricht die Macht seiner Feinde und umgürtet die Schwachen mit Kraft. Die im Überfluss lebten, bitten um Brot, und die Hungrigen speist er. Der Herr gebietet über Leben und Tod. Er schmettert zu Boden und richtet wieder auf.

A Mein Herz frohlockt im Herrn, auf seine Macht vertraue ich.

 

V Aus dem Staub erhebt er den Dürftigen, den Armen aus seiner Erniedrigung.

A Er setzt ihn neben Fürsten und schenkt ihm einen herrlichen Thron.

 

V Dem Herrn gehören die Grundfesten der Erde, auf die er die ganze Welt gestützt hat.

A Der Herr macht arm und reich; er demütigt den Menschen und erhöht ihn wieder.

 

V Er wird die Füße der Seinen behüten, die Gottlosen aber verstummen in ihrer Finsternis, denn keiner wird groß durch eigene Kraft.

A Seine Feinde werden ihn fürchten, wenn seine Donner am Himmel rollen.

 

V Sein Gericht wird reichen bis an die Grenzen der Erde.

A Die Herrschaft wird er seinem König geben und die Macht seines Gesalbten erhöhen.

 

V Auf vielfache und mannigfaltige Art hat Gott von alters her durch seine Propheten gesprochen.

A Zuletzt aber hat er zu uns geredet durch seinen Sohn, den er zum Erben des Weltalls gemacht hat.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Lukas, wie Maria auf den Gruß der Elisabeth antwortete:

Da sprach Maria: Hoch preiset meine Seele den Herrn, und mein Geist frohlockt in Gott, meinem Heiland. Gnädig hat er herabgeschaut auf seine niedrige Magd, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Großes hat an mir getan der Allmächtige. Heilig ist sein Name, und barmherzig ist er immerdar für alle, die ihn fürchten. Mit mächtigem Arm waltet er, zerstreut, die stolzen Sinnes sind. Mächtige stürzt er vom Thron, und Niedrige erhöht er. Hungernde sättigt er überreich, und Reiche lässt er leer ausgehen. Angenommen hat er sich der Kinder Israels, eingedenk seiner Barmherzigkeit. Wie er es unsern Vätern versprochen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Maria blieb nun etwa drei Monate bei Elisabeth. Dann kehrte sie nach Hause zurück.

A Großes hat an mir getan der Allmächtige, heilig ist sein Name.

 

V Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, er hat sein Volk heimgesucht und ihm Erlösung gesandt. Einen mächtigen Retter hat er uns gegeben im Hause Davids, seines Dieners.

A Wie er von alters her verheißen hat durch den Mund seiner heiligen Propheten: Barmherzigkeit zu üben an unsern Vätern, eingedenk seines heiligen Bundes.

 

V Er wird uns befreien aus der Hand unserer Feinde, wie er Abraham, unserem Vater, geschworen hat.

A Damit wir ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit alle Tage unseres Lebens.

 

V Durch das innige Erbarmen unseres Gottes hat uns heimgesucht der Aufgang aus der Höhe:

A Um die zu erleuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, um ihre Füße zu lenken auf die Pfade des Friedens.

 

V Glücklich bist du, heilige Jungfrau, und alles Lobes würdig, denn aus dir ist hervorgegangen die Sonne der Gerechtigkeit, Christus, unser Gott.

A Gnädig hat er herabgeschaut auf seine niedrige Magd.

 

V Wer der Größte unter euch ist, der werde wie der Geringste, und wer der Erste ist, sei wie ein Diener.

A Ich bin nicht gekommen, mich bedienen zu lassen, sondern zu dienen.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, du liebst die Demut und hast die dienende Liebe der allerseligsten Jungfrau Maria in wunderbarer Weise belohnt. Lass uns von ihrem Geist erfüllt werden, damit wir mit ganzer Kraft und voller Hingabe in den Dienst unserer Brüder treten und das Reich der Liebe verwirklichen helfen, das dein Sohn auf Erden gestiftet hat. Dazu mögen uns stärken der Glaube, die Hoffnung und die Liebe der Hochgebenedeiten, die ihn zu Elisabeth getragen hat.

A Amen.

 

Lied: Glorwürd´ge Königin

 

Pforte der Seligkeit, strahlender Schild,

Schutzwehr der Christenheit, furchtbar und mild.

Wende, o mächtige Schützerin du,

deine barmherzigen Augen uns zu!

 

Mutter in Todesnot, Mutter des Lichts,

wenn uns die Hölle droht, fürchten wir nichts,

wendest du, führend zur seligen Ruh,

deine barmherzigen Augen uns zu!

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: O Heiland, reiß die Himmel auf

 

Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt,

darauf sie all ihr Hoffnung stellt?

O Komm, ach komm vom höchsten Saal,

komm, tröst uns hier im Jammertal.

 

O klare Sonn, du schöner Stern,

dich wollten wir anschauen gern;

o Sonn, geh auf, ohn deinen Schein

in Finsternis wir alle sein.

 

Hier leiden wir die größte Not,

vor Augen steht der ewig Tod.

Ach komm, führ uns mit starker Hand

vom Elend zu dem Vaterland.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

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Sechste Maiandacht - Gotteskindschaft

 

Lied: Menschen, die ihr wart verloren

 

Menschen die ihr wart verloren,

lebet auf, erfreuet euch!

Euch ist Gottes Sohn geboren,

heut ward er den Menschen gleich.

Lasst uns vor ihm niederfallen

ihm soll unser Lob erschallen:

Ehre sei Gott, Ehre sei Gott,

Ehre sei Gott in der Höhe!

 

Welche Wunder, reich an Segen,

stellt euch dies Geheimnis dar:

Seht, der kann sich selbst nicht regen,

durch den alles ist und war.

Lasst uns vor ihm niederfallen

ihm soll unser Lob erschallen:

Ehre sei Gott, Ehre sei Gott,

Ehre sei Gott in der Höhe!

 

Seht, vom engen Raum beschränket

liegt die Unermesslichkeit;

der die Ewigkeiten lenket,

ist geboren in der Zeit.

Lasst uns vor ihm niederfallen

ihm soll unser Lob erschallen:

Ehre sei Gott, Ehre sei Gott,

Ehre sei Gott in der Höhe!

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Die Hirten eilen nach Bethlehem

 

Die Hirten schliefen in dem Tal

Zur Mitternacht um die Stunde,

Da ward es hell mit einem Mal

Da scholls von guter Kunde.

 

Da zogen Engel durch die Luft

Gen Bethlehem zum Stalle

Und überm Berg und aus der Kluft

Da klangs von Freudenschalle.

 

Die Engel sangen: „Kommt geschwind,

Die Jungfrau hat geboren,

Im Stalle liegts, ein kleines Kind,

Zwar klein, doch auserkoren.

 

Zwar arm und doch unendlich reich,

Ein Gott vom wahren Gotte;

Sein Bettlein ist fürwahr nicht weich

Und gar so kalt die Grotte.“

 

Die Hirten aber säumten nit,

Zur Stadt sie gingen alle,

Und wir, wir gehen alle mit

Zum Kindelein im Stalle.

 

Das soll uns recht gelegen sein,

Wir küssen seine Hände,

Dann gibt es uns den Segen sein

Zu einem guten Ende.

 

Lied: Ave Maria klare

 

Ave Maria klare, du lichter Morgenstern!

Du bist ein Freud fürwahre des Himmels und der Erd,

erwählt von Ewigkeit,

zu sein die Mutter Gottes

zum Trost der Christenheit.

 

Ohn Sünd bist du empfangen, wie dich die Kirche ehrt,

bist von der falschen Schlangen geblieben unversehrt.

O Jungfrau rein und zart,

dein Lob kann nicht aussprechen,

was je erschaffen ward.

 

Ein Gruß ward dir gesendet vom allerhöchsten Gott,

durch Gabriel vollendet, der war des Grußes Bot.

„Du sollst ein Mutter sein,

ein Jungfrau sollst du bleiben,

ein Jungfrau keusch und rein.

 

V Ewiger Vater, in deiner unendlichen Liebe hast du deinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt, um uns zu erlösen. Aus der allerseligsten Jungfrau Maria hat er die menschliche Natur angenommen, um uns seiner göttlichen Natur teilhaftig zu machen. Sie hat ihn geboren und ist in Wahrheit Gottes Mutter geworden, damit wir Gottes Kinder werden könnten. Wir loben und preisen deine Güte und danken dir, dass du Maria zu dieser hohen Würde erwählt und uns durch sie die Gnade der Gotteskindschaft geschenkt hast. Hilf uns, dass wir uns dieser Mutter wert erweisen und den Segen erben, den du schon dem Patriarchen Abraham verheißen hast.

A Bitte für uns, heilige Gottesgebärerin, auf dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Wir lesen aus dem ersten Buch Mose, wie der Herr Abraham einen Sohn schenkte:

Als Abraham in sein 99. Lebensjahr getreten war, erschien ihm der Herr und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott. Wandle vor mir und sei vollkommen. Ich will einen Bund errichten zwischen dir und mir. Eine überaus zahlreiche Nachkommenschaft will ich dir erwecken. Sara, deine Frau, werde ich segnen und dir einen Sohn schenken, auf dem meine Verheißung ruhen soll. Völker werden von ihm abstammen, und Fürsten der Völker vor ihm hergehen. Einen ewigen Bund werde ich mit ihm und seinen Nachkommen schließen, und alle Völker der Erde sollen in ihm gesegnet werden. Der Herr erfüllte an Sara, was er verheißen hatte. Sie gebar einen Sohn in ihrem hohen Alter von neunzig Jahren, und Abraham nannte ihn Isaak, d.h. Sohn der Freude; denn hundert Jahre war er alt, als Gott ihm diesen Erstgeborenen schenkte. Und Sara sprach: Freude hat mir Gott bereitet. Jeder, der es hört, wird sich mit mir freuen. Wer hätte je geglaubt, dass Abraham noch hören würde: Sara hat einen Sohn, ein Kind hat sie ihm geboren, obwohl er schon ein Greis ist. Da veranstaltete Abraham ein großes Freudenmahl.

A So spricht der Herr: Einen ewigen Bund will ich mit ihm schließen, und alle Völker der Erde werden in ihm gesegnet sein.

 

V Was wir von unseren Vätern hörten, schauen wir nun mit eigenen Augen.

A Zion ist die Stadt des Herrn, die Stadt, die er erwählt für alle Ewigkeit.

 

V Mit seinen Auserwählten hat er einen Bund geschlossen, sein Erbarmen kennt kein Ende.

A David, seinem Diener, hat der Herr geschworen: Auf ewig will ich dein Geschlecht begründen und deinen Thron für alle Zeit.

 

V Ist mir nicht Ephraim geworden wie ein Sohn, den ich liebe, wie ein Kind, an dem ich meine Freude habe!

A Ich bin besorgt um ihn und werde seiner immerfort gedenken.

 

V So spricht der Herr: Wie eine Mutter ihre Kinder tröstet, so tröste ich auch euch.

A Hilfe soll euch kommen von Jerusalem, von meiner Stadt, die ich erwählte.

 

V Preisen wollen wir den Herrn für alles, was er uns geschenkt hat; er ward unser Heiland.

A Wir sind sein Volk, die Kinder seiner Liebe, die nicht mehr treulos werden.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Lukas, wie Christus in Bethlehem geboren wurde:

In jenen Tagen zog Joseph aus der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt, um sich mit Maria, seiner angetrauten Frau, aufschreiben zu lassen. Während sie dort waren, kam für sie die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. Es waren Hirten in derselben Gegend, die bei ihrer Herde Nachtwache hielten. Und siehe, ein Engel des Herrn trat zu ihnen, die Herrlichkeit Gottes umstrahlte sie, und sie fürchteten sich sehr. Der Engel aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine große Freude, die allem Volk zuteilwird: Heute ist euch in der Stadt Davids der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr. Und dies soll euch zum Zeichen sein: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt ist und in einer Krippe liegt.

A Heute ist euch in der Stadt Davids der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr.

 

V Heilige, makellose Jungfrauschaft, mit welchem Lob soll ich dich preisen!

A Du hast den geboren, der dich erschaffen hat. Dein Gott ist jetzt dein Kind.

 

V Aus dem Volk rief eine Frau: Selig der Leib, der dich getragen, und die Brust, die dich genährt hat.

A Er aber sprach: noch viel mehr sind jene selig, die Gottes Wort vernehmen und befolgen.

 

V Er kam in sein Eigentum, doch die Seinigen nahmen ihn nicht auf.

A Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden.

 

V Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns erwies!

A Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es auch.

 

V Weil ihr Kinder Gottes seid, sandte Gott in euer Herz den Geist seines Sohnes, in dem wir rufen: Abba, Vater.

A Wir sind nun nicht mehr Knechte, sondern Kinder, wenn aber Kinder, dann auch Erben durch unseren Gott.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, du hast uns durch die Menschwerdung deines Sohnes zu deinen Kindern gemacht. Lass uns die Gnade dieser Gotteskindschaft treu bewahren und Maria so verehren, dass dieses göttliche Leben in unserer Seele nie erstirbt. Sie hat der Welt den Heiland geboren, damit er in unseren Herzen durch festen Glauben, starke Hoffnung und treue Liebe wiedergeboren werde. Das erflehen wir durch deinen göttlichen Sohn, den du, o Jungfrau, geboren hast.

A Amen.

 

Lied: Ave Maria klare

 

Es wird dich übertauen des Allerhöchsten Kraft,

Gesegnete der Frauen, in reiner Jungfrauschaft.

Gott selbst, er wird dein Sohn;

du sollst ihn Jesus nennen,

und ewig ist sein Thron.“

 

Da sprach die Jungfrau reine: „Ich bin des Herren Magd.

Sein Will gescheh alleine. Es sei, wie du gesagt.“

Christ wohnt in ihrem Schoß,

gar lieblich ruht er drinnen;

ihr Freude, die war groß.

 

Dies Lob sei dir gesungen, Frau, hochgebenedeit.

Von dir ist uns entsprungen der Brunn der Seligkeit.

Empfiehl uns deinem Sohn

und bitte für uns Sünder

allzeit an Gottes Thron.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Menschen, die ihr wart verloren

 

Selbst der Urquell aller Gaben

leidet solche Dürftigkeit;

welche Liebe muss der haben,

der sich euch so ganz geweiht.

Lasst uns vor ihm niederfallen

ihm soll unser Lob erschallen:

Ehre sei Gott, Ehre sei Gott,

Ehre sei Gott in der Höhe!

 

Menschen, liebt, o liebt ihn wieder

und vergesst der Liebe nie!

Singt mit Andacht Dankeslieder,

und vertraut, er höret sie!

Lasst uns vor ihm niederfallen

ihm soll unser Lob erschallen:

Ehre sei Gott, Ehre sei Gott,

Ehre sei Gott in der Höhe!

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

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Siebente Maiandacht - Liebe zum Kind

 

Lied: Ihr Kinderlein, kommet

 

Ihr Kinderlein, kommet,  o kommet doch all;

zur Krippe herkommet in Betlehems Stall;

und seht, was in dieser hochheiligen Nacht

der Vater im Himmel für Freude uns macht.

 

O seht in der Krippe im nächtlichen Stall,

seht hier bei des Lichtleins hellglänzendem Strahl

in reinlichen Windeln das himmlische Kind,

viel schöner und holder, als Engel es sind.

 

Da liegt es, das Kindlein, auf Heu und auf Stroh,

Maria und Josef betrachten es froh;

die redlichen Hirten knien betend davor,

hoch oben schwebt jubelnd der Engelein Chor.

 

O beugt wie die Hirten anbetend die Knie,

erhebet die Hände und danket wie sie;

stimmt freudig, ihr Kinder, - wer wollt sich nicht freun? –

stimmt freudig im Jubel der Engel mit ein.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Ein Mutterherz hab ich gefunden

 

Ein Mutterherz hab ich gefunden!

So rein und mild, so gut und treu!

Es schlägt für mich zu allen Stunden

Und täglich bitte ich aufs neu:

O Mutter, o verlass mich nicht,

Bis mir das Aug im Tod einst bricht!

 

Erblüht an meinem Lebenswege

Ein Freudenblümlein, still und schlicht,

Dann bring ich´s ihr, dass sie es segne,

Und bitt mit Kindeszuversicht:

O Mutter, o verlass mich nicht,

Bis mir das Aug im Tod einst bricht!

 

Und quälen Kummer mich und Sorgen,

Dass ich nicht weiß, wo aus, wo ein,

Ich bin doch sicher und geborgen,

Die Mutter lässt mich nicht allein.

Die Mutter, sie verlässt mich nicht.

Bis mir das Aug im Tod einst bricht!

 

Und wird ich einst im Tode ringen,

Wenn niemand mir zur Seite steht,

Dann wird die Mutter Hilf mir bringen,

Weil kindlich ich so oft gefleht:

O Mutter, o verlass mich nicht,

Bis mir das Aug im Tod einst bricht!

 

Lied: Maria, Mutter unsres Herrn

 

Maria, Mutter unsres Herrn,

o Himmelspfort, o Meeresstern,

hilf der bedrängten Christenheit

auf ihrem Wege durch die Zeit.

 

Ein Staunen die Natur erfasst,

dass du den Herrn geboren hast,

den Herrn und Schöpfer aller Welt,

der dich erschaffen und erwählt.

 

V Ewiger Vater, dein Sohn ist für uns ein Kind geworden und hat durch seine Geburt jedem Kind, das das Licht der Welt erblickt, eine besondere Weihe und Würde verliehen. Jedes erinnert uns an ihn und hat um seinetwillen ein heiliges Recht auf die opferwillige Liebe unseres Herzens und die stets bereite Hilfe unserer Hand. Die heilige Jungfrau, die deinen Sohn geboren hat, sei uns in ihrer nimmermüden Mutterliebe ein Vorbild in jeder Mühe und Arbeit, die wir durch den Dienst am Kind auf uns nehmen.

A Auf den Kleinen ruht das Auge Gottes. Ihr Retter und Beschützer ist der Herr.

 

V Wir lesen aus dem vierten Buch Mose über die Weissagung Balaams:

Als Balaam erkannte, dass der Herr Israel segnen wollte, wandte er sein Angesicht zur Wüste hin, erhob seine Augen und sah das Volk, nach Stämmen geordnet, in seinen Zelten lagern. Gottes Geist kam über ihn und ließ ihn reden: So spricht Balaam, der Mann, dessen Auge sich schließt, der Gottes Wort vernimmt und Gesichte des Allmächtigen schaut: Wie schön sind deine Zelte, Jakob, und deine Wohnungen, o Israel! Wie waldige Täler sind sie, wie wasserreiche Gärten an den Strömen, wie Zelte, die Gott selbst errichtet hat. Der Herr hat dich aus Ägypten geführt, seine Macht ist unendlich. Du hast dich gelagert und schläfst wie ein Löwe, den niemand aufzustören wagt. Wer dich segnet, wird gesegnet sein. Wer dir flucht, wird selbst dem Fluch verfallen. Ich sehe ihn, doch jetzt noch nicht. Ich schaue ihn, aber nur von ferne. Ein Stern wird aufgehen aus Jakob, ein Zepter sich erheben aus Israel. Moabs Fürsten wird er zerschmettern und die Söhne Seths vernichten. Großes wird in Israel geschehen, und aus Jakob wird der Herrscher kommen.

A Ein Stern wird aufgehen aus Jakob und ein Zepter sich erheben aus Israel.

 

V Das Zepter wird nicht von Juda weichen und der Herrscherstab nicht aus seinen Händen, bis der kommt, auf den die Völker harren.

A Im Blut der Trauben wäscht er sein Gewand. Seine Augen sind schöner als Wein, seine Zähne weißer als Milch.

 

V Mein Segen soll auf deinem Haupt ruhen, und deine Nachkommenschaft wird zahlreich sein wie der Sand am Meer.

A Völker werden aus dir erwachsen und Könige von dir abstammen.

 

V Josephs Stamm beherrscht die Zukunft, er ist die Freude seines Vaters.

A Fest und unzerbrechlich ist sein Bogen, die Fesseln seiner Hände sind gelöst durch den Starken, der aus Jakob stammt, den Felsen Israels.

 

V Der Gott deines Vaters wird dein Helfer sein und der Allmächtige mit seinem Segen dich begleiten.

A Segensfülle soll dir kommen aus der Tiefe unten und vom Himmel oben, aus der Mutterschaft, die Kinder schenkt und nährt.

 

V Deines Vaters Segnung ist stärker als der Segen seiner Väter. Sie kündet dir den letzten Segen, nach dem die ganze Schöpfung lechzt.

A Auf Josephs Haupt soll er herniederkommen, auf den Scheitel des Gottgeweihten unter seinen Brüdern.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Lukas, wie die Hirten das Kind anbeteten:

Als die Engel von den Hirten weggegangen waren, sagten diese zueinander: Lasst uns nach Bethlehem gehen und sehen, was der Herr uns kundgetan hat. Sie gingen eilends hin und fanden Maria und Joseph und das Kind, das in der Krippe lag. Nachdem sie es gesehen hatten, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Alle, die es hörten, wunderten sich über die Dinge, welche die Hirten ihnen berichteten. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Die Hirten kehrten zurück und lobten und priesen Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten.

A Lasst uns nach Bethlehem gehen und verstehen, was der Herr uns kundgetan hat.

 

V Du Bethlehem im Land Juda, bist keineswegs die geringste unter Judas Fürstenstädten.

A Aus dir wird der Herrscher kommen, der mein Volk regieren soll.

 

V Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, so könnt ihr nicht in das Himmelreich eingehen.

A Wer aber demütig ist wie dieses Kind, der ist der größte im Himmelreich.

 

V Ich preise dich, Vater, dass du es vor den Weisen und Klugen verborgen, den Kleinen aber offenbart hast.

A So entspricht es dem heiligen Ratschluss, der dir von Ewigkeit gefiel.

 

V Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt es ihnen nicht, denn ihrer ist das Himmelreich.

A Wer ein Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf.

 

V Wer einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis bereitet, dem wäre es besser, wenn ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde.

A Wehe dem Menschen, durch den Ärgernis kommt.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, du hast uns die Pflichten, die wir gegenüber den Kindern haben, durch die Menschwerdung deines Sohnes in einem neuen Licht gezeigt. Lass uns in allen Mühen und Lasten, die wir für das kommende Geschlecht auf uns nehmen müssen, von jener Liebe durchdrungen sein, die dein Sohn im Herzen seiner Mutter weckte. Sie hat sich für ihn und für uns aufgeopfert und so das Werk der Erlösung mitvollendet. Alle Selbstsucht und Kinderscheu soll in uns ersterben im Gedanken an das Gotteskind, das sie als Jungfrau geboren hat.

A Amen.

 

Lied: Maria, Mutter unsres Herrn

 

So trat der Engel bei dir ein:

„Gegrüßet seist du, Jungfrau rein.“

„Ave Maria“ singen wir,

„sei benedeit, Gott ist mit dir.“

 

O Mutter, reich an Güt und Huld,

erbarme dich: wir sind in Schuld.

Steh du uns bei an Gottes Thron

und zeig uns Jesus, deinen Sohn.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Ihr Kinderlein, kommet

 

O bete: Du liebes, du göttliches Kind,

was leidest du alles für unsere Sünd!

Ach, hier in der Krippe schon Armut und Not,

am Kreuze dort gar noch den bitteren Tod.

 

Was geben wir Kinder, was schenken wir dir,

du bestes und liebstes der Kinder, dafür?

Nichts willst du von Schätzen und Reichtum der Welt,

ein Herz nur voll Demut allein dir gefällt.

 

So nimm unsre Herzen zum Opfer denn hin,

wir geben sie gerne mit fröhlichem Sinn;

ach mache sie heilig und selig wie deins

und mach sie auf ewig mit deinem in eins.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

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Achte Maiandacht - Heiliger Gehorsam

 

Lied: Jauchzet, ihr Himmel

 

Jauchzet, ihr Himmel, frohlocket, ihr Engel, in Chören;

singet dem Herren, dem Heiland der Menschen, zu Ehren.

Sehet doch da: Gott will so freundlich und nah

zu den Verlornen sich kehren.

 

Jauchzet, ihr Himmel, frohlocket, ihr Enden der Erden.

Gott und der Sünder, die sollen zu Freunden nun werden.

Friede und Freud wird uns verkündiget heut.

Freuet euch, Hirten und Herden.

 

Sehet dies Wunder, wie tief sich der Höchste hier beuget.

Sehet die Liebe, die endlich als Liebe sich zeiget.

Gott wird ein Kind, träget und hebet die Sünd.

Alles anbetet und schweiget.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Des Vögleins Ave Maria

 

Nach einer Sage fromm und alt

Lebt einst im tiefen Tannenwald

Ein Klausner, ein gar heil‘ger Mann,

Der betend jeden Satz begann:

Ave Maria!

 

Ein Vöglein klein war sein Genoss,

Das lehrte er mit Mühen groß

Zu sprechen lieblich, klar und rein

Den hehren Gruß der Engelein:

Ave Maria!

 

So sang es friedvoll im Hüttchen traut,

Doch als der Frühling durchs Fenster schaut

Und alles schmückt mit Blüten der Mai,

Da flog es hinaus und jubelt frei:

Ave Maria!

 

Und immer weiter fliegt´s in den Wald,

Umsonst der Ruf des Alten erschallt,

Nur aus der Ferne noch zart und fein

Zwitschert das fröhliche Vögelein:

Ave Maria!

 

Da fällt ein Habicht herab aus der Höh,

Pfeilschnell und packt´s, o Jammer und Weh!

Er will es zerreißen – da ruft es laut

In Todesangst die Worte vertraut:

Ave Maria!

 

Der Würger, erschreckt durch den seltsamen Klang,

Gibt frei die Beute aus seinem Fang;

Das Vöglein schwingt sich zum Himmel hinauf

Und jubelt immer und hört nicht auf:

Ave Maria!

 

Der Klausner sieht es aus der Fern,

Heiß dankend Marias Hilfe dem Herrn;

Und wieder kehrt auf seine Hand

Das Vöglein und singt ins blütige Land:

Ave Maria!

 

O Mutter, die du ein Vöglein klein

Errettet selbst aus Angst und Pein,

Gedenke unser in Sturm und Not

Und führ uns sicher durch Nacht und Tod:

Ave Maria!

 

Lied: Die Schönste von allen

 

Die Schönste von allen, von fürstlichem Stand,

kann Schönres nicht malen ein englische Hand:

Maria mit Namen, an ihrer Gestalt

all Schönheit beisammen Gott selbst wohlgefallt.

 

Ihr Haupt ist gezieret mit goldener Kron´,

das Zepter sie führet am himmlischen Thron,

ein sehr starke Heldin, mit englischem Schritt

der höllischen Schlange den Kopf sie zertritt.

 

V Ewiger Gott, durch den Ungehorsam der ersten Menschen ist die Sünde in die Welt gekommen. Dein Sohn hat uns von dieser Schuld erlöst, indem er gehorsam wurde bis zum Tod am Kreuz. Du liebst den Gehorsam und schaust mit Wohlgefallen herab auf alle, die dir in treuer Hingabe dienen. Samuel wurde dein auserwählter Prophet, weil er gehorsam war, und Maria, die hochgebenedeite Mutter deines Sohnes, hat dir ihr ganzes Leben lang in vollkommener Treue gedient. Wir gehen heute im Geist mit ihr hinauf nach Jerusalem und bewundern die Demut, mit der sie sich dem Gesetz der Reinigung unterwarf, obwohl sie die reinste Jungfrau, die Braut des Heiligen Geistes war.

A Durch sie ist der Schlange der Kopf zertreten und das Reich des Satans zerstört worden.

 

V Wir lesen aus dem ersten Buch der Könige, wie Samuel dem Ruf des Herrn gehorchte:

Samuel diente im Tempel vor dem Angesicht Gottes. Er hatte seine Schlafstätte bei der Stiftshütte, wo die Lade Gottes war. Einst rief in der Nacht der Herr: Samuel, Samuel! Er antwortete: Hier bin ich! Weil er nicht wusste, dass es die Stimme des Herrn war, eilte er sofort zu Heli, dem Hohenpriester und sprach: Hier bin ich, du hast mich gerufen. Heli entgegnete: Ich habe dich nicht gerufen. Kehre zurück und schlafe. Samuel ging hin und schlief. Abermals rief der Herr, und wieder stand Samuel auf, lief zu Heli und sprach: Hier bin ich. Du hast mich gerufen. Wieder erklärte Heli: Ich habe dich nicht gerufen, mein Sohn. Gehe zurück und schlafe. Da rief der Herr zum dritten Mal, und wieder stand Samuel auf, eilte zu Heli und sagte: Hier bin ich, denn du hast mich gerufen. Nun erkannte Heli, dass es der Herr war, der den Knaben gerufen hatte, und sagte zu ihm: Wenn die Stimme dich wieder ruft, so sprich: Rede, Herr, dein Diener hört. Und der Herr kam abermals und rief wie vorher. Sofort antwortete Samuel: Rede, Herr, dein Diener hört. Da offenbarte der Herr ihm alles, was mit Heli und seinem Haus geschehen werde. Als Heli am anderen Morgen fragte, teilte Samuel ihm alles mit, was der Herr zu ihm geredet hatte, und er verschwieg ihm nichts. Samuel aber wuchs heran; der Herr war mit ihm, und ganz Israel erkannte, dass er in Wahrheit ein Prophet des Herrn war.

A Der Herr rief, und sofort antwortete Samuel: Rede, Herr, dein Diener hört.

 

V Öffne dein Ohr, wenn du zum Haus Gottes gehst, und halte dich bereit, sein Wort zu hören.

A Gehorsam ist besser als die Opfer der Toren, die ihre eigenen Wege gehen.

 

V Samuel sprach zu Saul: Brand- und Schlachtopfer will der Herr nicht. Aber das verlangt er, dass seinem Wort Gehorsam geleistet wird.

A Auf Gott zu hören, ist besser, als Opfertiere zu schlachten.

 

V Weil du das Wort des Herrn verwarfst, hat Gott auch dich verworfen, dass du nicht mehr herrschst über Israel.

A Ungehorsam ist Selbstbetrug und Eigenliebe, dem Götzendienst zu vergleichen.

 

V Haltet und befolgt, was der Herr, euer Gott, euch geboten hat. Weicht nicht ab weder zur Rechten noch zur Linken, dann sollt ihr mein eigen sein unter allen Völkern der Erde.

A Ein priesterliches Königtum und ein heiliges Volk werdet ihr sein vor mir.

 

V Mit fester Stimme sprach der älteste unter den Makkabäischen Brüdern: Ich gehorche dem Gebot des Königs nicht, sondern dem Gesetz, das Gott uns durch Mose gegeben hat.

A Wir sind eher bereit, in den Tod zu gehen, als das Gesetz des Herrn zu übertreten.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Lukas über die Darstellung Jesu im Tempel:

Als die Tage der Reinigung, die das Gesetz des Mose vorschrieb, zu Ende waren, brachten Maria und Joseph das Kind nach Jerusalem, um es dem Herrn darzustellen, wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht werden. Sie brachten auch das Opfer dar, das im Gesetz vorgeschrieben war, ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.

A Sie brachten ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn aufzuopfern.

 

V Zu seinem Tempel kommt der Herrscher, den ihr sucht, der Mittler des Bundes, nach dem ihr verlangt.

A Seht, er kommt, wer kann bestehen vor seinem Angesicht?

 

V Er ist wie schmelzendes Feuer und wie das Kraut des Walkers. Er wird die Söhne Levis reinigen und sie läutern, wie man Gold und Silber läutert.

A Und sie werden Opfer bringen in Treue und Gehorsam, wie es dem Herrn gefällt.

 

V Mein Sohn, schenk mir dein Herz, und deine Augen werden auf alle meine Wege achten.

A Maria bewahrte alle Worte des Herrn und erwog sie in ihrem Innern.

 

V Die Mutter Jesu sprach zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus aber antwortete: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.

A Da sprach seine Mutter zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut.

 

V Die Jünger kamen zum Herrn und baten ihn: Meister, iss. Er aber entgegnete: Ich habe eine Speise, die ihr nicht kennt.

A Meine Speise ist es, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollende.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, gib uns die Kraft, dem Beispiel deines Sohnes zu folgen, wie Maria, seine Mutter, es getan hat. In tiefer Demut ist sie nach Jerusalem hinaufgegangen, hat sich dem Gesetz der Reinigung unterworfen und dir ihren Eingeborenen zum Opfer gebracht. Wir versprechen dir heute von neuem, heiligen Gehorsam zu üben und deinen Willen vor allem dann zu erfüllen, wenn es uns schwer wird. Je größer das Opfer ist, das wir bringen müssen, umso inniger wollen wir denken an den Glauben, die Hoffnung und die Liebe, mit der die Jungfrau deinen Sohn im Tempel aufgeopfert hat.

A Amen.

 

Lied: Die Schönste von allen

 

Wohlan denn, o Jungfrau, der Jungfrauen Bild,

von Tugenden strahlend, mit Gnaden erfüllt,

mit Sternen geschmücket, die Sonne dich kleid´t,

die Engel, den Himmel dein Anblick erfreut!

 

Die Sterne verlöschen; die Sonn, die jetzt brennt,

wird einstens verdunkeln, und alles sich end´t.

Du aber wirst strahlen noch lang nach der Zeit

in himmlischer Glorie durch all Ewigkeit.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Jauchzet, ihr Himmel

 

Gott ist im Fleische. Wer kann dies Geheimnis verstehen?

Hier ist die Pforte des Lebens nun offen zu sehen.

Gehet hinein, eins mit dem Kinde zu sein,

die ihr zum Vater wollt gehen.

 

Treuer Immanuel, wird auch in mir nun geboren.

Komm doch, mein Heiland, denn ohne dich bin ich verloren.

Wohne in mir, mache mich eins nun mit dir,

der mich zum Leben erkoren.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

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Neunte Maiandacht - Lohn des Gehorsams

 

Lied: Gelobet seist du, Jesu Christ

 

Gelobet seist du, Jesu Christ,

dass du Mensch geboren bist

von einer Jungfrau, das ist wahr;

des freuet sich der Engel Schar.

Kyrieleis.

 

Des ewgen Vaters einig Kind

jetzt man in der Krippe find;

in unser armes Fleisch und Blut

verkleidet sich das ewig Gut.

Kyrieleis.

 

Den aller Welt Kreis nie beschloss,

der liegt in Marien Schoß;

er ist ein Kindlein worden klein,

der alle Ding erhält allein.

Kyrieleis.

 

Das ewig Licht geht da herein,

gibt der Welt ein neuen Schein;

es leucht wohl mitten in der Nacht

und uns zu Lichtes Kindern macht.

Kyrieleis.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

An die Himmelskönigin

 

Ohne Vorbild, unerreichbar

Bist du, Himmelskönigin!

Deine Schönheit, unvergleichbar,

preisen wir mit Demutssinn.

 

Ohnegleichen, unerreichbar

Thronst du über Cherubinen,

Thronst du, Hohe, unbegreifbar,

Über allen Seraphinen.

 

Durch der Engel lichte Heere

Schallt es: Preis, dir, Königin!

Durch der Heilgen frohe Chöre

Strömt dein Lob ohn Ende hin.

 

Alle, die am Thron des Einen

Betend knien und Ihn preisen,

Singen dir, der Makelreinen,

Ihrer Lobeshymnen Weisen.

 

Lasset in die Festesklänge,

Die den Himmel heut` durchziehn,

Klingen unsre Bittgesänge:

„Sei auch unsre Königin!“

 

Lied: Meerstern, ich dich grüße

 

Meerstern, ich dich grüße,

o Maria, hilf!

Gottesmutter süße,

o Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

Rose ohne Dorne,

o Maria, hilf!

Du von Gott erkorne,

O Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

Lilie ohnegleichen,

o Maria, hilf!

Dir selbst Engel weichen,

o Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

V Ewiger Vater, du hast den Menschen deine Gebote nicht gegeben, um ihnen ein Joch aufzulegen, das sie drücken und belasten sollte. Deine Güte ist so groß, dass sie auch da noch schenkt, wo sie fordert und verlangt. Schweren Herzens ist Abraham zum Berg Moria gegangen, um Isaak, seinen einzigen Sohn, zu opfern, und überreich kehrte er mit seinem Kind heim. Groß war das Opfer, das Maria im Tempel brachte, und deine Antwort gabst du ihr durch Simeon, der den Ruhm und die Sendung ihres Kindes pries.

A Die Gerechten leben glücklich. Ihr Lohn ist bei dem Herrn, und der Allerhöchste sorgt für sie.

 

V Wir lesen aus dem ersten Buch Mose von der Opferung Isaaks:

Gott prüfte Abraham und sprach zu ihm: Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du liebst, ziehe mit ihm zum Berg Moria und bringe ihn daselbst zum Opfer dar. Abraham stand in der Nacht auf, sattelte seinen Esel, spaltete das Holz zum Brandopfer und nahm zwei Knechte und seinen Sohn Isaak mit sich. Am dritten Tag erblickte er den Berg von ferne und sprach zu den Knechten: Wartet hier mit dem Esel; ich und der Knabe wollen dorthin gehen. Wenn wir unsere Anbetung vollendet haben, kehren wir zu euch zurück. Dann nahm er das Holz und legte es seinem Sohn Isaak auf die Schulter. Er selbst trug das Feuer und das Messer in seinen Händen. Unterwegs sagte Isaak: Vater, hier ist Feuer und Holz, wo ist aber das Opfer, das geschlachtet werden soll? Abraham entgegnete: Mein Sohn, Gott wird sich schon ein Opfer ausersehen. So gingen sie schweigend nebeneinander, bis sie an die Stelle kamen, die Gott dem Abraham gezeigt hatte. Dort baute er einen Altar und legte das Holz darauf. Nachdem er seinen Sohn Isaak gebunden hatte, legte er ihn auf den Altar, über das aufgeschichtete Holz. Dann streckte er seine Hand aus und ergriff das Messer, um seinen Sohn zu töten. Da rief der Herr vom Himmel her: Abraham, strecke deine Hand nicht aus über den Knaben und tue ihm nichts zuleide. Denn ich sehe, dass du Gott fürchtest, weil du um meinetwillen deines einzigen Sohnes nicht schonen wolltest. Und Abraham sah hinter sich einen Widder, der mit den Hörnern in einem Dornstrauch hing. Den holte er herbei und brachte ihn als Brandopfer dar an seines Sohnes statt.

A Ich sehe, dass du Gott fürchtest, weil du um meinetwillen deines einzigen Sohnes nicht schonen wolltest.

 

V Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der Herr, weil du deines einzigen Sohnes nicht geschont hast um meinetwillen, werde ich dich segnen und deine Nachkommenschaft zahlreich machen wie die Sterne am Himmel.

A Und in einem deiner Nachkommen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorcht hast.

 

V Ich bin der Herr, dein Gott, der Erbarmen übt bis ins tausendste Geschlecht an denen, die mich lieben und meine Gebote halten.

A Wenn du meine Stimme hörst und alles tust, was ich dir sage, will ich der Feind deiner Feinde sein und alle Schlagen, die dich schlagen.

 

V Glückselig alle, die den Herrn fürchten, die auf seinen Wegen wandeln.

A Was ihrer Hände Arbeit schafft, werden sie genießen, Heil und Segen ist mit ihnen.

 

V Ich bin der Herr, dein Gott, der dich Gutes lehrt und dich führt auf den Weg, den du wandeln sollst.

A Hättest du mein Gebot gehalten, dann wäre dein Friede reich wie ein Strom und deine Gerechtigkeit tief wie Meereswogen.

 

V Wer Gottes Worte hört und sie befolgt, ist dem klugen Mann gleich, der sein Haus auf Felsengrund gebaut hat.

A Wer sie aber nicht befolgt, gleicht dem törichten Menschen, der sein Haus auf Sand gebaut hat.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Lukas von der Weissagung Simeons:

In Jerusalem lebte ein Mann mit Namen Simeon. Er war gerecht und gottesfürchtig und harrte auf den Trost Israels, und der Heilige Geist war in ihm. Er hatte eine Offenbarung vom Heiligen Geist empfangen, dass er den Tod nicht schauen werde, bis er den Gesalbten des Herrn gesehen habe. Auf Antrieb des Geistes kam er in den Tempel, als die Eltern das Kind Jesus hineinbrachten, um an ihm die Vorschrift des Gesetzes zu erfüllen. Da nahm er es auf seine Arme, pries Gott und sprach: Nun lässt du, Herr, deinen Diener nach deinem Wort in Frieden scheiden; denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du bereitet hast vor dem Angesicht aller Völker, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Ruhm deines Volkes Israel. Sein Vater und seine Mutter waren voll Staunen über das, was über ihn gesagt wurde. Simeon aber pries sie selig.

A Er ist ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Ruhm deines Volkes Israel.

 

V Simeon war gerecht und gottesfürchtig, und der Heilige Geist war in ihm.

A Darum sollte er den Tod nicht schauen, bis er den Gesalbten des Herrn gesehen hätte.

 

V Er durfte das Kind auf seine Arme nehmen, den Herrn preisen und sprechen:

A Nun lässt du, Herr, deinen Diener in Frieden scheiden; denn meine Augen haben dein Heil gesehen.

 

V Heil dem getreuen Knecht, den der Herr bei seiner Ankunft wachend findet.

A Er wird sich umgürten, ihn zu Tische sitzen lassen und hin- und hergehen, um ihn zu bedienen.

 

V Christus erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz.

A Darum hat ihn Gott erhöht und ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist.

 

V Über alle, die in diesem Geist wandeln, kommen Friede und Erbarmen; denn Gottes Volk sind sie.

A Nur der Tor erhebt sich voll Hochmut und dünkt sich freigeboren wie das Füllen eines wilden Esels.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, du kennst das Sinnen und Trachten der Menschen, die du aus dem Staub gebildet hast; du weißt, wie leicht wir unbotmäßig und überheblich werden. Um der heiligen Jungfrau willen, die als demütige Magd zum Tempel ging, schenke uns die Kraft, allen Hochmut und Eigenwillen zu überwinden und unsere Seele im Gehorsam der Liebe zu läutern. Lass uns im Geist des Glaubens zu jener Hingabe gelangen, mit der Maria ihren Eingeborenen im Tempel aufgeopfert hat.

A Amen.

 

Lied: Meerstern, ich dich grüße

 

Quelle aller Freuden,

o Maria, hilf!

Trösterin in Leiden,

o Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

Hoch auf deinem Throne,

o Maria, hilf!

Aller Jungfraun Krone,

o Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

Gib ein reines Leben,

o Maria, hilf!

Sichre Reis´ daneben,

o Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Meerstern, ich dich grüße

 

Dich als Mutter zeige,

o Maria, hilf!

Gnädig uns zuneige,

o Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

Nimm uns in die Hände,

o Maria, hilf!

Und das Licht zuwende,

o Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

Hilf uns Christum flehen,

o Maria, hilf!

Fröhlich vor ihm stehen,

o Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

Lied: Gelobet seist du, Jesu Christ

 

Der Sohn des Vaters, Gott von Art,

ein Gast in der Welt hie ward

und führt uns aus dem Jammertal,

macht uns zu Erben in sein´m Saal.

Kyrieleis.

 

Er ist auf Erden kommen arm,

dass er unser sich erbarm

und in dem Himmel mache reich

und seinen lieben Engeln gleich.

Kyrieleis.

 

Das hat er alles uns getan,

sein groß Lieb zu zeigen an.

Des freu sich alle Christenheit

und dank ihm des in Ewigkeit.

Kyrieleis.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

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Zehnte Maiandacht - Irdischer Verlust

 

Lied: Ein Haus voll Glorie schauet

 

Ein Haus voll Glorie schauet weit über alle Land,

aus ewgem Stein erbauet von Gottes Meisterhand.

Gott, wir loben dich, Gott, wir preisen dich.

O lass im Hause dein uns all geborgen sein.

 

Auf Zion hoch gegründet steht Gottes heilge Stadt,

dass sie der Welt verkündet, was Gott gesprochen hat.

Herr, wir rühmen dich, wir bekennen dich;

denn du hast uns bestellt zu Zeugen in der Welt.

 

Die Kirche ist erbauet auf Jesus Christ allein.

Wenn sie auf ihn nur schauet, wird sie im Frieden sein.

Herr, dich preisen wir, auf dich bauen wir;

Lass fest auf diesem Grund uns stehn zu aller Stund.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Die Marienblume

 

Es blüht der Blumen eine

Auf ewig grüner Au,

Wie diese blühet keine

So weit der Himmel blau.

 

Wenn ein Betrübter weinet,

Getröstet ist sein Schmerz:

Wenn ihm die Blume scheinet

Ins leidenvolle Herz.

 

Und wer vom Feind verwundet

Zum Tode niedersinkt,

Von ihrem Duft gesundet,

Wenn er ihn gläubig trinkt.

 

Die Blume, die ich meine,

Sie ist euch wohl bekannt,

Die Fleckenlose, Reine

Maria wird genannt.

 

Maria ist´s die Süße,

Die Lilie auserwählt,

Die ich von Herzen grüße,

Die sich der Geist vermählt.

 

Maria ist´s die Reine,

Die also lieblich blüht,

Dass in so lichtem Scheine

Der Rosen keine glüht.

 

Erfreue, süße Blüte

Der Erde finst´re Gruft,

Erblühe im Gemüte

Mit deinem Himmelsduft.

 

Und Heiligkeit und Frieden

Verleihe uns´rer Brust,

Und nach dem Tod hienieden

Des Himmels ew´ge Lust.

 

Lied: Maria, Mutter unsres Herrn

 

Maria, Mutter unsres Herrn,

o Himmelspfort, o Meeresstern,

hilf der bedrängten Christenheit

auf ihrem Wege durch die Zeit.

 

Ein Staunen die Natur erfasst,

dass du den Herrn geboren hast,

den Herrn und Schöpfer aller Welt,

der dich erschaffen und erwählt.

 

V Ewiger Vater, du hast den Menschen aus dem Staub gebildet, und zum Staub kehrt er zurück. Ohne Besitz sind wir in die Welt eingetreten, und nichts nehmen wir mit, wenn wir von dieser Erde scheiden. Ein irdisches Gut nach dem andern müssen wir opfern, bis der Tod uns das letzte nimmt. Wenn Verluste uns Kummer und Schmerz bereiten, klammern wir uns an dich, das letzte und höchste Gut, wie der greise Patriarch Jakob, der sich von Benjamin, seinem liebsten Kind, trennen musste, und schauen auf Maria, die in ihrem Schmerz um den Verlust ihres Kindes bei dir ihre einzige Hoffnung und Zuflucht fand.

A Wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alles zum Besten gereicht.

 

V Wir lesen aus dem ersten Buch Mose, wie Benjamin von seinem Vater Abschied nahm:

Als die Hungersnot in Israel kein Ende nahm, sagte Jakob zu seinen Söhnen: Ziehet wieder hin nach Ägypten und kauft Getreide, sonst müssen wir alle des Todes sterben. Juda erwiderte seinem Vater: Du musst deinen jüngsten Sohn Benjamin mit uns ziehen lassen. Ohne ihn wagen wir nicht, vor das Angesicht des Mannes zu treten, der in Ägypten herrscht. Ich bürge für den Knaben; von mir kannst du ihn zurückfordern. Tiefbetrübt entgegnete der greise Vater: Ihr wisst, dass Rachel, meine Frau, mir zwei Söhne geboren hat, Joseph und Benjamin. Joseph ist weggegangen, und ihr habt mir berichtet, ein wildes Tier habe ihn zerrissen. Bis heute ist er nicht zurückgekommen. Nehmt ihr nun auch Benjamin noch weg, so würdet ihr meine grauen Haare vor Jammer unter die Erde bringen, wenn ihm auf dem Weg etwas zustoßen sollte. Muss es aber sein, so tut nach eurem Willen. Nehmt von den besten Erzeugnissen des Landes in euren Säcken mit, doppelt so viel Geld wie vorhin und bringt dem Mann in Ägypten Geschenke dar. Nehmt auch euren Bruder, das Kind, an dem meine Seele hängt. Gott, der Allmächtige, möge helfen, dass der Herrscher Ägyptens euch gewogen sei und euren Bruder, den er gefangen hält, und Benjamin, mein Kind, mit euch zurücksende. Ich aber bleibe hier, einsam und kinderlos. Sie nahmen nun die Geschenke und das Geld, zogen mit ihrem Bruder Benjamin nach Ägypten und traten vor Joseph. Nachdem er ihre brüderliche Liebe von neuem geprüft hatte, gab er sich zu erkennen und lud sie ein, mit ihrem Vater nach Ägypten zu ziehen und da Wohnung zu nehmen.

A Gott, der Allmächtige, möge das Kind, an dem meine Seele hängt, wieder zurückführen.

 

V Verkündet dem Vater meine Herrlichkeit und alles, was ihr in Ägypten gesehen habt. Eilt und bringt ihn her zu mir.

A Im Land Gessen soll er seinen Wohnsitz nehmen, er und seine Söhne und die Söhne seiner Söhne, seine Herden und alles, was er besitzt.

 

V Und der Herr sprach zu Jakob: Ich bin der allmächtige Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht, nach Ägypten zu ziehen. Ich werde dich dort zu einem großen Volk machen.

A Ich werde mit dir ziehen, und Joseph soll deine Augen schließen, wenn du stirbst.

 

V Joseph sandte Gott der Herr vor ihnen her. Zum Knecht verkauften ihn seine Brüder.

A Man zwängte seine Füße in Fesseln, in Eisen lag seine Seele, bis sein Wort sich bewährte.

 

V Der König setzte ihn über sein Haus, zum Herrn seines ganzen Besitzes, dass er seine Fürsten leite und seine Ältesten Weisheit lehre.

A Der Herr gedenkt der Verheißungen, die er für alle Geschlechter gab, und des Bundes, den er Abraham beschworen hat.

 

V Suchet den Herrn und seid stark, suchet sein Angesicht allezeit.

A Er ist der Herr, unser Gott. Über die ganze Erde erstreckt sich sein Gericht.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Lukas über den Verlust des zwölfjährigen Jesus im Tempel:

Die Eltern Jesu zogen jedes Jahr zum Osterfest nach Jerusalem. Als der Knabe zwölf Jahre alt war, gingen sie wieder hinauf zum Tempel, wie das Gesetz es vorschrieb. Nachdem die Tage vorüber waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der Knabe Jesus aber blieb in Jerusalem zurück, ohne dass seine Eltern es bemerkten. In der Meinung, er sei bei der Reisegesellschaft, gingen sie eine Tagesreise weit und suchten ihn bei Verwandten und Bekannten. Da sie ihn aber nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn.

A Sie gingen eine Tagereise und suchten ihn bei Verwandten und Bekannten.

 

V Als sie ihn erblickten, sagte seine Mutter: Kind, warum hast du uns das getan?

A Dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.

 

V Ihr werdet mich suchen und nicht finden. Denn wo ich bin, dahin könnt ihr nicht kommen.

A Noch kurze Zeit bin ich bei euch. Dann gehe ich zu dem, der mich gesandt hat.

 

V So spricht der Herr zum Haus Israel: Sucht mich, und ihr werdet leben. Sonst wird Josephs Haus in Feuerflammen aufgehen.

A Und die Flamme wird um sich fressen, und keiner aus Israel wird sie löschen können.

 

V Schon drei Jahre lang komme ich her und suche Frucht an diesem Feigenbaum, finde aber keine.

A Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen, vielleicht bringt er in Zukunft Frucht.

 

V Gut ist der Herr gegen alle, die auf ihn hoffen, gegen jede Seele, die ihn sucht.

A Gut ist es, schweigend auf die Hilfe des Herrn zu harren.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, wenn wir auch alles verlieren müssen, lass uns niemals dich verlieren. Du bist unser letzter Trost, der einzige, der unserm Leben Wert und Inhalt geben kann. In Verbindung mit dir können wir alles ertragen, ohne dich sind wir ganz verlassen und haltlos. Zu dir erheben wir unsere Augen in jeglicher Not, wie Maria es tat, als sie durch die Straßen Jerusalems eilte, um ihr göttliches Kind zu suchen. Im Geist begleiten wir sie auf ihren sorgenvollen Wegen und stärken und trösten uns an ihr, die deinen Eingeborenen im Tempel wiedergefunden hat.

A Amen.

 

Lied: Maria, Mutter unsres Herrn

 

So trat der Engel bei dir ein:

„Gegrüßet seist du, Jungfrau rein.“

„Ave Maria“ singen wir,

„sei benedeit, Gott ist mit dir.“

 

O Mutter, reich an Güt und Huld,

erbarme dich: wir sind in Schuld.

Steh du uns bei an Gottes Thron

und zeig uns Jesus, deinen Sohn.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Ein Haus voll Glorie schauet

 

Seht Gottes Zelt auf Erden! Verborgen ist er da;

in menschlichen Gebärden bleibt er den Menschen nah.

Herr, wir danken dir, wir vertrauen dir;

in Drangsal mach uns frei und steh im Kampf uns bei.

 

Sein wandernd Volk will leiten der Herr in dieser Zeit;

er hält am Ziel der Zeiten dort ihm sein Haus bereit.

Gott, wir loben dich, Gott, wir preisen dich.

O lass im Hause dein uns all geborgen sein.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

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Elfte Maiandacht - Ewiger Gewinn

 

Lied: Wahrer Gott, wir glauben dir

 

Wahrer Gott, wir glauben dir: Du bist mit Gottheit und Menschheit hier;

du, der den Satan und Tod überwand, der im Triumph aus dem Grabe erstand:

Preis dir, du Sieger auf Golgota, Sieger wie keiner. Halleluja!

 

Jesus, dir jauchzt alles zu, Herr über Leben und Tod bist du.

In deinem Blute gereinigt von Schuld, freun wir uns wieder der göttlichen Huld.

Gib, dass wir stets deine Wege gehen, glorreich wie du aus dem Grab erstehn.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Die Heilige Familie von Nazareth

 

In der Hütte, fern gelegen,

Aller Welt ganz unbekannt,

Reich nur an der Arbeit Segen

Und zur Liebe Dienst gebannt.

 

Lebt er dreißig Jahr verborgen,

Dem die Himmel untertan,

Müht sich still mit Kindes Sorgen,

Und der Arbeit zugetan.

 

Selig, Dach, das ihn gedecket,

Selig, wo sein Haupt geruht,

Selge Hand, die ihn gewecket

Und beschirmt in treuer Hut.

 

Lasst uns mit Maria weilen,

Und in Jesu Schule gehn;

Lasst uns Josefs Einfalt teilen

Und der Demut Glück verstehn.

 

Lasst uns arm, gehorsam werden,

Wie uns lehrt der Gottessohn;

Dienend weilt er hier auf Erden

Und im Himmel steht sein Thron.

 

Lied: Ave Maria zart

 

Ave Maria zart, du edler Rosengart,

lilienweiß, ganz ohne Schaden,

ich grüße dich zur Stund mit Gabrielis Mund:

Ave, die du bist voller Gnaden.

 

Du hast des Höchsten Sohn, Maria rein und schön,

in deinem keuschen Schoß getragen,

den Heiland Jesus Christ, der unser Retter ist

aus aller Sünd und allem Schaden.

 

V Ewiger Vater, deine Vorsehung täuscht sich nie in ihren Anordnungen und weiß das Böse zum Guten zu lenken. Du bist der unendlich weise Gott, dessen Fügungen wir selten verstehen. Befestige in uns die heilige Überzeugung, dass jede Prüfung für unsere Seele einen höheren Sinn und eine ewige Bedeutung hat. Tobias hat dich gepriesen für den Segen, der aus seinem Leid erwuchs, als er seinen Sohn in Freuden wiedersah. Maria hat in Ergebung den Schmerz des Verlustes getragen und ihr Kind im Tempel wiedergefunden, als es sich den Lehrern Israels offenbarte und Staunen und Bewunderung weckte.

A Jede Prüfung ist schmerzlich für den Augenblick, aber nachher bringt sie Frieden und Gerechtigkeit.

 

V Wir lesen aus dem Buch Tobias, wie der Sohn zu seinen Eltern heimkehrte:

Als der junge Tobias wegen seiner Vermählung mit der Tochter Raguels seine Heimreise verzögern musste, wurde sein alter Vater besorgt und sprach: Weshalb kehrt mein Sohn nicht zurück? Vielleicht wird er irgendwo festgehalten. Er wurde sehr traurig und Anna, seine Frau, mit ihm. Sie weinten miteinander, weil der vereinbarte Tag der Rückkehr schon verstrichen war, und Anna klagte unter vielen Tränen: Ach, mein Sohn, warum haben wir dich in die Fremde ziehen lassen, du Licht unserer Augen, du Trost unseres Lebens, du Stütze unserer Jahre? In dir allein hatten wir alles, dich hätten wir nie von uns lassen sollen. Tobias tröstete sie: Sei still und betrübe dich nicht. Unser Sohn ist sicher wohlbehalten; denn der Mann, der mit ihm ging, ist ganz zuverlässig. Anna wollte sich aber nicht trösten lassen. Täglich eilte sie hinaus, sah sich nach allen Seiten um und lief auf jeden Weg, auf dem er heimkehren konnte. Damit sie ihn von weitem kommen sähe, setzte sie sich auf die Spitze eines Berges. Da sah sie ihn eines Tages in der Ferne und erkannte alsbald ihren Sohn. Sofort eilte sie zu ihrem Mann und rief ihm zu: Dein Sohn kommt. Da lief auch schon der Hund, der mit auf der Reise gewesen war, wie ein Bote herbei und gab seine Freude kund, indem er mit dem Schweif wedelte. Sogleich stand der blinde Vater auf, nahm einen Knaben an die Hand und eilte strauchelnd seinem Sohn entgegen. Er und seine Frau umarmten und küssten ihn, und alle fingen vor Freude an zu weinen. Der junge Tobias aber nahm von der Galle des Fisches, bestrich die Augen des Vaters, und die Sehkraft kehrte zurück.

A Sie wollte sich nicht trösten lassen, eilte täglich hinaus und sah sich nach allen Seiten um.

 

V Tobias aber sprach: Ich preise dich, Herr, Gott Israels, du hast mich heimgesucht und wieder geheilt.

A Meinen Sohn Tobias kann ich wieder sehen und sein Angesicht erkennen.

 

V Groß bist du, o Herr, in Ewigkeit, und deine Herrschaft währet immerdar.

A Lasst uns den Herrn preisen und seinen Namen loben vor dem Angesicht aller Völker.

 

V Jerusalem, du Gottesstadt, wegen dem Werk deiner Hände hat der Herr dich heimgesucht.

A Durch sein Erbarmen wirst du in glänzendem Licht erstrahlen, bis an die Grenzen der Erde wird man dich verehren.

 

V Die Völker werden aus der Ferne kommen und Geschenke bringen. In deinen Mauern werden sie den Herrn anbeten und dein Land für heilig halten.

A Du aber wirst dich deiner Kinder freuen. Alle werden gesegnet sein und sich zum Herrn versammeln.

 

V Deine Tore wird man bauen aus Saphir und Smaragd und den ganzen Umkreis deiner Mauern aus kostbarem Gestein.

A Mit glänzend weißen Steinen wird man alle deine Straßen pflastern und auf deinen Gassen das Lob des Herrn verkünden.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Lukas, wie der Knabe Jesus im Tempel wiedergefunden wurde:

Nach drei Tagen fanden seine Eltern ihn im Tempel. Er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen an sie. Alle, die ihn hörten, staunten über sein Verständnis und seine Antworten. Als sie ihn erblickten, wunderten sie sich, und seine Mutter sprach zu ihm: Kind, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht. Er aber entgegnete: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist? Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte. Dann zog er mit ihnen hinab nach Nazareth und war ihnen untertan. Seine Mutter aber bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen.

A Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?

 

V Sie verstanden nicht, was er ihnen damit sagen wollte.

A Seine Mutter aber bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen.

 

V Ihr werdet mich suchen und finden, wenn ihr mich von ganzem Herzen sucht.

A Ich werde mich von euch finden lassen, spricht der Herr, und euch von allen Orten her um mich versammeln.

 

V Als Jesus sah, dass ihm die beiden Jünger folgten, wandte er sich um und fragte: Was sucht ihr? Sie antworteten: Meister, wo wohnst du?

A Da sprach er: Kommt und seht. Und sie gingen mit und blieben den ganzen Tag bei ihm.

 

V Das Himmelreich ist dem Kaufmann gleich, der edle Perlen suchte.

A Als er eine kostbare Perle gefunden hatte, ging er hin, verkaufte seine ganze Habe und erwarb sie.

 

V Zachäus wollte den Herrn von Angesicht sehen. Darum lief er voraus und stieg auf einen Feigenbaum.

A Jesus schaute hinauf und sprach: Steige schnell herab; denn heute noch muss ich in deinem Haus einkehren.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, du führst jeden, den du liebst, auf den Weg des Kreuzes und prüfst ihn durch Leid und Trübsal. Durch Feuer und Wasser müssen wir hindurch, und doch geleitest du uns immer zu einer Stätte der Erquickung. Wir wollen an deine Güte glauben und nicht verzagen, wenn wir unser Schicksal nicht verstehen. Lass uns den Trost erfassen, den die Worte der Schrift uns bieten, und sie in unserem Herzen bewahren, wie Maria, die Mutter deines Sohnes. Nach ihrem Beispiel wollen wir betend und betrachtend in die Geheimnisse deiner Vorsehung einzudringen suchen und an ihr uns trösten, die ihr Kind mit bitterem Schmerz verlor und mit reichem Gewinn im Tempel wiedergefunden hat.

A Amen.

 

Lied: Ave Maria zart

 

Denn nach dem Sündenfall wir warn verstoßen all

und sollten ewig sein verloren.

Da hast du, reine Magd, wie dir vorhergesagt,

uns Gottes Sohn zum Heil geboren.

 

Darum, o Mutter mild, befiehl uns deinem Kind,

bitt, dass es unser Sünd verzeihe,

endlich nach diesem Leid die ewig Himmelsfreud

durch dich, Maria, uns verleihe.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Herr, bleib mit deiner Gnade

 

Herr, bleib mit deiner Gnade bei uns bis an das End,

dass uns kein Unheil schade und nichts von dir uns trennt.

 

Herr, bleib mit deiner Treue bei uns in aller Not;

erweis dich stets aufs neue als Freund, du guter Gott.

 

Herr, bleib mit deinem Worte uns nahe, sprich uns an;

in dir ist uns die Pforte zur Wahrheit aufgetan.

 

Herr, bleib mit deinem Segen bei deiner Jüngerschar;

auf allen unsren Wegen mach dich uns offenbar.

 

Herr, bleib mit deiner Liebe bei uns in dieser Welt;

wenn keine Hoffnung bliebe, du bist´s, der uns erhält.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Zwölfte Maiandacht - Ein schwerer Gang

 

Lied: Aus tiefer Not schrei ich zu dir

 

Aus tiefer Not schrei ich zu dir, Herr Gott, erhör mein Rufen.

Dein gnädig Ohr neig her zu mir und meiner Bitt es öffne.

Denn so du willst das sehen an,

was Sünd und Unrecht ist getan,

wer kann, Herr, vor dir bleiben?

 

Es steht bei deiner Macht allein, die Sünde zu vergeben,

auf dass dich fürchte groß und klein, du einzig Heil und Leben.

Darum auf Gott will hoffen ich,

auf ihn will ich verlassen mich

und seinem Wort vertrauen.

 

Und ob es währt bis in die Nacht und wieder an den Morgen,

doch soll mein Herz an Gottes Macht verzweifeln nicht noch sorgen.

Er ist allein der gute Hirt,

der Israel erlösen wird

aus seinen Sünden allen.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Maria zu Füßen

 

Maria zu Füßen

Da ruht es sich gut.

Die Mutter zu grüßen

In seligem Mut.

 

Was soll ich verzagen

In Kummer und Not,

Ihr darf ich ja klagen

Was Wehes mir droht.

 

Ihr bin ich ergeben

Ein liebendes Kind,

Im Tod und im Leben

Stets treu ihr gesinnt.

 

Lied: Sagt an, wer ist doch diese

 

Sagt an, wer ist doch diese,

die vor dem Tag aufgeht,

die überm Paradiese als Morgenröte steht?

Sie kommt hervor aus Fernen,

geziert mit Mond und Sternen,

im Sonnenglanz erhöht.

 

Sie ist die edle Rose,

ganz schön und auserwählt,

die Magd, die makellose,

die sich der Herr vermählt.

O eilet, sie zu schauen,

die schönste aller Frauen,

die Freude aller Welt.

 

Du strahlst im Glanz der Sonne,

Maria, hell und rein;

von deinem lieben Sohne

kommt all das Leuchten dein.

Durch diesen Glanz der Gnaden

sind wir aus Todes Schatten

kommen zum wahren Schein.

 

V Ewiger Vater, du kennst die Wege unseres Lebens und weißt, wie oft sie hart und dunkel sind, seitdem die Sünde auf der Menschheit lastet. Darum hat dein Eingeborener für uns den schweren Gang zum Garten Gethsemane gemacht und sich durch den Verräter den Händen seiner Feinde ausgeliefert. Er ist denselben Weg gegangen, den sein großer Ahnherr David tausend Jahre vorher mit bitterem Herzen ging, als er vor dem ungetreuen Absalom und den betörten Söhnen seines Volkes die Flucht ergreifen musste. David war berufen, dem kommenden Messias voraufzugehen. Wir sind verpflichtet, unserem Heiland nachzufolgen, wie Maria, seine Mutter, es getan hat.

A Christus hat uns ein Beispiel hinterlassen, dass wir in seine Fußstapfen eintreten.

 

V Wir lesen aus dem zweiten Buch der Könige, wie David vor Absalom zum Ölberg floh:

Absalom hatte seine Anhänger in Hebron versammelt und eine große Verschwörung gegen seinen Vater angezettelt. Auch Achitophel, den Ratgeber Davids, der bereit war, seinen Herrn und König zu verraten, ließ er herbeiholen. Da kam ein Bote zu David und meldete: Ganz Israel hängt dem Absalom an. Auf diese Nachricht hin zog der König hinaus mit seinem ganzen Haus; seine Diener und die Leibwache, auch die Priester und Leviten gingen mit ihm. Alle weinten laut, und David sprach: Ich gehe, wohin ich gehen muss, und werde mich in der Einsamkeit verborgen halten. Finde ich Gnade in den Augen des Herrn, so wird er mich zurückführen. Spricht er aber: Du hast mein Wohlgefallen nicht mehr, so bin ich bereit. Er tue, was ihm gefällt. Darauf sagte er zu Ethai, dem Gethiter: Warum ziehst du mit uns? Du bist doch ein Fremdling. Kehre um und nimm deine Brüder mit. Der Herr wird dir Barmherzigkeit erweisen, weil du mir Liebe und Treue bewiesen hast. Ethai aber antwortete: So wahr der Herr lebt, wo immer du, mein Herr und König, sein wirst, sei es im Leben oder im Tod, da werde auch ich, dein Diener, sein. Da sagte David: Komm und ziehe mit. David zog über den Bach Zedron und stieg weinend den Ölberg hinan, mit bloßen Füßen und verhüllten Augen, und auf dem Gipfel des Berges betete er den Herrn an. Da wurde ihm gemeldet, dass auch Achitophel, sein Ratgeber, bei seinen Feinden sei. Absalom aber befolgte den Rat des Achitophel nicht. Als dieser nun sah, dass sein Plan missglückt war, sattelte er seinen Esel, ging in sein Haus und erhängte sich.

A David ging über den Bach Zedron, schritt weinend den Ölberg hinauf und betete den Herrn an.

 

V Herr, lass mich nicht zuschanden werden, beschütze mich und sei mir eine feste Burg, in der ich Rettung finde.

A Auf meinen Bogen baue ich nicht, und mein Schwert wird mir nicht helfen.

 

V Wie ein Wunder schien ich vielen, so sehr warst du mein starker Helfer.

A Darum verstoß mich nicht in meiner Not. Wenn meine Kraft zu Ende geht, verlass mich nicht.

 

V Meine Feinde lauern auf mich, und die mir Übles wollen, beraten miteinander.

A Höhnend reden sie: Gott hat ihn verlassen. Ergreift ihn, niemand wird ihn retten.

 

V Bitternisse gabst du mir zu kosten, groß und schwer, und doch hast du mich wieder aufgerichtet.

A Aus der Tiefe hast du mich herausgezogen und mir neuen Trost gespendet.

 

V Als Achitophel sah, dass sein Plan missglückt war, ging er in sein Haus und erhängte sich.

A Judas warf die Silberlinge in den Tempel, nahm einen Strick und erhängte sich.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem heiligen Evangelium, wie der Herr zum Ölberg ging:

Als Jesus das Hohepriesterliche Gebet beendet hatte, ging er mit den Jüngern hinaus an den Ölberg. Unterwegs sprach er zu ihnen: Ihr werdet alle in dieser Nacht an mir irre werden; denn es steht geschrieben: Ich will den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen. Petrus antwortete: Alle mögen an dir irre werden, ich aber nicht. Da sagte Jesus zu ihm: Noch in dieser Nacht wirst du mich dreimal verleugnen, ehe der Hahn zweimal kräht. Petrus versicherte von neuem: Und wenn ich mit dir in den Tod gehen müsste, werde ich dich nicht verleugnen. Ähnlich sprachen auch die anderen Jünger. Jesus ging nun mit ihnen über den Bach Zedron und kam an den Ölberg. Auch Judas, der Verräter, kannte den Ort; denn Jesus war mit seinen Jüngern oft dorthin gegangen. Am Eingang sprach er zu den Jüngern: Setzt euch hier nieder, während ich hingehe und bete. Dann nahm er Petrus, Jakobus und Johannes mit sich in den Garten hinein. Dort befiehl ihn große Angst, er fing an zu zittern und zu zagen und sagte zu ihnen: Meine Seele ist zu Tode betrübt, bleibt hier und wacht mit mir. Betet, damit ihr nicht in Versuchung fallt. Dann trennte er sich von ihnen, ging einen Steinwurf weiter, fiel auf sein Angesicht und betete: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe.

A Jesus ging mit ihnen über den Bach Zedron und kam an den Ölberg.

 

V Herr, deine Wege gehe ich, lass meine Schritte standhaft bleiben, dass mein Fuß nicht wanke.

A Der Israel behütet, schläft und schlummert nicht, ein Schild ist er für alle, die voll Vertrauen zu ihm beten.

 

V Ethai, der Fremdling, sprach zu David: Wo immer du, mein Herr und König, sein wirst, sei es im Leben oder im Tod, da werde auch ich, dein Diener, sein.

A Petrus versicherte dem Herrn: Und wenn ich mit dir in Tod und Kerker gehen müsste, werde ich dich nicht verleugnen.

 

V Absalom ließ Achitophel, den Ratgeber Davids, herbeiholen, weil er bereit war, seinen Herrn und König zu verraten.

A Judas, der Verräter, kannte den Ort; denn Jesus war mit seinen Jüngern oft dorthin gegangen.

 

V Hätte mich mein Feind verfolgt, mit falscher Zunge mich verraten, das wollte ich ertragen.

A Doch der ist es gewesen, der an meinem Tisch mit mir aß, wie ein Vertrauter mit mir lebte.

 

V Vater, wenn es möglich ist, so lass den Kelch an mir vorübergehen.

A Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, in größter Seelennot hat dein Sohn zu dir gerufen und gebetet. Du warst seine einzige Zuflucht, sein Hort und seine Stärke. Die Menschen ließen ihn im Stich. Auch für uns bist du die letzte Hoffnung in jedem Leid, das wir ertragen müssen. Maria hat im Geist das Ölbergsleiden deines Sohnes miterlebt und im Gebet die Kraft gefunden, sich deinem heiligen Vaterwillen zu ergeben. Mit ihr vereint, stärken wir uns durch die Betrachtung dessen, der für uns Blut geschwitzt hat.

A Amen.

 

Lied: Rufe zur Mutter Gottes

 

V Mutter Gottes, wir rufen zu dir,

A Mutter Gottes, wir rufen zu dir.

 

V Dich loben die Chöre der Engel.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Dich loben die Heiligen Gottes

A Maria, wir rufen zu dir.

V Dich loben die seligen Scharen.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Dich lobet die heilige Kirche.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Dich loben die Menschen auf Erden.

A Maria, wir rufen zu dir.

 

V Mutter Gottes, wir rufen zu dir,

A Mutter Gottes, wir rufen zu dir.

 

V Du bist ja die Mutter der Gnade.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Der Sitz aller göttlichen Weisheit.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Die Mutter des ewigen Rates.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Die Mutter der geistlichen Stärke.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Die Mutter der schönen Liebe.

A Maria, wir rufen zu dir.

 

V Mutter Gottes, wir rufen zu dir,

A Mutter Gottes, wir rufen zu dir.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Beim letzten Abendmahle

 

Beim letzten Abendmahle, die Nacht vor seinem Tod,

nahm Jesus in dem Saale Gott dankend Wein und Brot.

 

Nehmt, sprach er, trinket, esset: das ist mein Fleisch, mein Blut,

damit ihr nie vergesset, was meine Liebe tut.

 

Dann ging er hin, zu sterben aus liebevollem Sinn,

gab, Heil uns zu erwerben, sich selbst zum Opfer hin.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Dreizehnte Maiandacht - Heldenmütiges Gottvertrauen

 

Lied: Was immer betend ihr erfleht

 

Was immer betend ihr erfleht, habt Glauben und Vertrauen.

Der Vater weiß ja, was euch fehlt, um ewig ihn zu schauen.

Empfangt den Geist, die Gotteskraft,

die euch zum neuen Menschen schafft

und herrlich euch vollendet!

 

Mein Herz lauscht auf des Herren Wort, zu hören, was er redet.

Sein Wort ist Licht an finsterm Ort und Geist, der in uns betet.

Der Herr spricht Frieden, den die Welt

nicht geben kann, der ihr so fehlt

und nur von Gott kann kommen.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Ave Maria

 

Wenn ich ein Glöcklein wär,

Schön wollt ich läuten;

Das sollte rings umher

Allen bedeuten:

„Ave Maria!“

 

Wär ich ein Vögelein,

Laut würd ich singen,

Bis in das Herz hinein

Sollt es erklingen:

„Ave Maria!“

 

Blüht ich als Blümlein nur

Still dir zu Füßen,

Würd ich auf grüner Flur,

Jungfrau, dich grüßen:

„Ave Maria!“

 

Blumen voll Duft und Zier,

Vögel und Glocken,

Ihr sollt dem Herzen mir

Freudig entlocken:

„Ave Maria!“

 

Jungfrau, die Gott erhob,

Lass dir gefallen,

Wenn ich zu deinem Lob

Lasse erschallen:

„Ave Maria!“

 

Lied: Sei, Mutter der Barmherzigkeit

 

Sei, Mutter der Barmherzigkeit,

sei, Königin, gegrüßet,

des Lebens Trost und Süßigkeit,

durch die uns Hoffnung fließet!

Zu dir, o Mutter, rufen wir,

mit Tränen seufzen wir zu dir.

 

O wend dein holdes Angesicht

auf uns vom Himmelsthrone;

versag uns deine Fürbitt nicht

bei Jesus, deinem Sohne!

Nach diesem Leben zeig uns ihn,

bei ihm sei unsre Mittlerin!

 

In aller Trübsal, Angst und Not

komm uns zu Hilf; im Leiden

hilf, tröste uns und bitt bei Gott,

wenn wir von hinnen scheiden;

erwirb uns Sieg im letzten Streit,

o Mutter der Barmherzigkeit!

 

V Ewiger Vater, du bist die Zuflucht der Bedrängten, du hörst auf den Verlassenen und richtest den Gebeugten wieder auf. Die auf dich vertrauen, sind fest gegründet wie der Berg Sion, sie wohnen in Jerusalem und wanken nicht in Ewigkeit. Unsere Väter haben auf dich gehofft, und ihr Erwarten wurde nicht getäuscht. Judith hast du stark gemacht, hast sie mit Mut und Zuversicht erfüllt, als sie in ihrer Not aus tiefstem Herzen zu dir flehte. Dein Eingeborener hat in seiner Todesnot zu dir gerufen, und dein Engel kam und stärkte ihn. Lass auch uns nie verzagen, weil du selber unser Gott und Helfer bist.

A Wunderbares tut der Herr an seinen Heiligen. Er gibt den Seinen Kraft und Stärke immerdar.

 

V Wir lesen aus dem Buch Judith, wie sie vor ihrem schweren Gang betete:

Als die Ältesten des Volkes weggegangen waren, begab sich Judith ganz allein in das Gemach, wo sie zu beten pflegte, legte ein Bußgewand an, warf sich vor dem Herrn in den Staub und sprach: Herr, du Gott meiner Väter, um deine Hilfe flehe ich in meiner Not. Alle deine Wege sind geebnet, und deine Gerichte stehen fest von Ewigkeit. Blicke herab auf das Heerlager der Assyrier, wie du einst herabgesehen hast auf die Macht der Ägypter, die dein Volk vernichten wollten. Du schautest hin auf ihre Heere, und Finsternis beraubte sie ihrer Kraft. Der Abgrund erfasste ihre Füße, und die Wasser bedeckten sie. Erhebe deinen Arm und zerschmettere die Macht der Feinde, die dein Heiligtum entweihen und deinen Namen schänden wollen. Meiner Seele aber gib Standhaftigkeit, dass ich die Gefahr verachte, und Kraft, dass ich den Feind zu Fall bringe. Gott im Himmel, Schöpfer aller Dinge, erhöre mich. Zu dir flehe ich in meiner Bedrängnis und vertraue fest auf dein Erbarmen. Gedenke deines Bundes und stärke mich, das auszuführen, was ich vollbringen soll, damit dein Haus dir geheiligt bleibt und alle Völker sehen, dass du Gott bist und kein anderer außer dir. Stärke mich in dieser Stunde und schaue auf das Tun meiner Hände, damit Rettung kommt für Sion, deine heilige Stadt.

A Herr, gedenke deines Bundes und stärke mich, das auszuführen, was ich vollbringen soll.

 

V Am Tag meiner Trübsal suche ich Gott, mit ausgestreckten Händen flehe ich die ganze Nacht zu ihm.

A Es flieht der Schlaf von meinen Augen, verwirrt bin ich und kann nicht reden.

 

V An längst vergangene Zeiten will ich denken, erwägen, was der Herr für Israel getan hat.

A Er hat den Heiden seine Macht gezeigt, sein Volk mit starkem Arm erlöst.

 

V Es sahen dich die Wasser, Herr, sie sahen dich und wichen. In Aufruhr kam die Meerestiefe.

A Dein Weg ging durch das Meer, dein Pfad durchschnitt das große Wasser, doch deine Fährte wurde nicht bekannt.

 

V Deine Macht beruht nicht auf der Menge, und deine Stärke stützt sich nicht auf Waffen und auf Rosse.

A Von Anbeginn gefielen dir die Stolzen nicht, Geduld und Demut hast du stets belohnt.

 

V Es wird ein Denkmal deines Namens sein, wenn eine Frau den Sturz des Feindes bringt.

A Simeon pries Maria selig; sie aber staunte über das, was von ihm gesagt wurde.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem heiligen Evangelium, wie der Herr am Ölberg betete:

Als ihn Todesangst befiel, betete er inständiger und sprach: Mein Vater, alles ist dir möglich. Nimm diesen Kelch von mir, doch nicht wie ich will, sondern wie du willst. Da wurde sein Schweiß wie Blutstropfen, die zur Erde niederrannen. Er stand vom Gebet auf, kam zu seinen Jüngern und sah, dass sie vor Traurigkeit in Schlaf gefallen waren. Da sprach er zu Petrus: Simon, du schläfst? Vermochtest du nicht eine Stunde lang mit mir zu wachen? Steht auf, wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet. Der Geist ist zwar willig, aber das Fleisch ist schwach. Dann ging er zum zweiten Mal hin und betete wieder: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille. Als er zurückkam, fand er sie abermals schlafend; denn ihre Augen waren schwer, und sie wussten nicht, was sie ihm antworten sollten. Da ging er wieder hin und betete zum dritten Mal, indem er die gleichen Worte sprach. Und ein Engel vom Himmel erschien und stärkte ihn. Nun kam er zum letzten Mal zu den Jüngern und sagte zu ihnen: Ihr schlaft und ruht. Es ist genug. Die Stunde ist da, wo der Menschensohn in die Hände der Sünder ausgeliefert wird. Steht auf, lasst uns gehen! Mein Verräter naht.

A Wenn dieser Kelch nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, dann geschehe dein Wille.

 

V Meine Seele ist betrübt bis zum Tod. Bleibt hier und wacht mit mir.

A Ihr alle werdet die Flucht ergreifen. Ich aber gehe hin, mich für euch zu opfern.

 

V Seht den Judas! Er meidet den Schlaf und eilt, mich den Juden zu verraten.

A Ihr aber konntet nicht eine einzige Stunde mit mir wachen.

 

V Vergebens habe ich gehofft, dass einer Mitleid mit mir hätte. Den Tröster, den ich suche, habe ich nicht gefunden.

A Gebrochen ist mein Herz, und alle meine Kräfte schwinden hin.

 

V Hilf mir, o Gott, das Wasser steigt mir bis zum Mund.

A Gesunken bin ich in des Meeres Tiefe, und die Flut verschlingt mich.

 

V Freund, wozu bist du gekommen? Judas, mit einem Kuss verrätst du den Menschensohn?

A Es brüstet sich der Mensch mit seinen Plänen; dennoch muss er seinen Gott verherrlichen.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, der Mensch, der sein Vertrauen auf dich setzt, ist wie ein Baum, der an Wasserbächen steht und seine Wurzeln in feuchtes Erdreich senkt. Seine Blätter bleiben grün, und zur Zeit der Dürre geht er nicht zu Grunde. Lass uns in jeder Ölbergstunde unseres Lebens zu deinem Sohn gehen, der uns durch sein Gebet die Kraft des Gottvertrauens erwirkt hat. Seine Mutter, die voll Starkmut seine Leiden teilte, soll uns helfen, dass wir an Gottvertrauen und heldenmütiger Liebe durch den wachsen, der für uns Blut geschwitzt hat.

A Amen.

 

Lied: Rufe zur Mutter Gottes

 

V Mutter Gottes, wir rufen zu dir,

A Mutter Gottes, wir rufen zu dir.

 

V Du bist ja die Herrin der Himmel.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Die Krone aller Jungfrauen.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Die Königin aller Bekenner.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Der Martyrer himmlische Fürstin.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Die Mutter der heil´gen Apostel.

A Maria, wir rufen zu dir.

 

V Mutter Gottes, wir rufen zu dir,

A Mutter Gottes, wir rufen zu dir.

 

V Du bist ja der Seligen Freude.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Du bist das Lob der Getreuen.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Die Hilfe der sieghaften Streiter.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Die Ehre aller Gerechten.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Die Liebe der Boten des Friedens.

A Maria, wir rufen zu dir.

 

V Mutter Gottes, wir rufen zu dir,

A Mutter Gottes, wir rufen zu dir.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Rett uns vom Tode, Vater du

 

Rett uns vom Tode, Vater du, such gnädig heim uns heute;

erweckt zum Leben, tritt hinzu dein Volk zu dir in Freude.

Gewähre uns Barmherzigkeit,

dein Heil, das bleibt in Ewigkeit.

Herr, lass uns nicht erliegen!

 

All deinen Zorn hältst du zurück, den wir heraufbeschworen.

Du guter Gott, du, unser Glück, hast uns zum Volk erkoren.

Du schenkst die Gnade dem, der büßt,

voll Demut deinen Geist begrüßt:

Vergebung, Heil und Frieden!

 

Erschaffe uns, du starker Gott, ganz neu durch deine Gnaden.

Lass ruhn den Unmut, wend die Not, die wir auf uns geladen!

Lass doch nicht ewig deinen Zorn

uns treffen, o du Gnadenborn!

Lass dein Erbarmen siegen!

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Vierzehnte Maiandacht - Liebe zur Reinheit

 

Lied: Dich liebt, o Gott, mein ganzes Herz

 

Dich liebt, o Gott, mein ganzes Herz,

und dies ist mir der größte Schmerz,

dass ich erzürnt dich, höchstes Gut:

ach, wasch mich rein in Jesu Blut.

 

Dass ich gesündigt, ist mir leid;

zu bessern mich, bin ich bereit.

Mein Gott und Herr, mir doch verzeih;

nie mehr zu fallen, Gnad verleih.

 

O Gott, schließ mir dein Herz nicht zu!

Bei dir allein ist wahre Ruh.

Lass nie mich von der Gnade dein,

von deiner Lieb geschieden sein!

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Ave Maria!

 

Nach einer Sage fromm und alt

Lebt´ einst im tiefen Tannenwald

Ein Klausner, ein gar heil´ger Mann,

Der betend jeden Satz begann:

Ave Maria!

 

Ein Vöglein klein war sein Genoss,

Das lehrte er mit Mühen groß

Zu sprechen lieblich, klar und rein

Den hehren Gruß der Engelein:

Ave Maria!

 

So sang es friedvoll im Hüttchen traut,

Doch als der Frühling durchs Fenster schaut

Und alles schmückt mit Blüten der Mai,

Da flog es hinaus und jubelt frei:

Ave Maria!

 

Und immer weiter fliegt´s in den Wald,

Umsonst der Ruf des Alten erschallt,

Nur aus der Ferne noch zart und fein

Zwitschert das fröhliche Vögelein:

Ave Maria!

 

Da fällt ein Habicht herab aus der Höh´,

Pfeilschnell und packt´s, o Jammer und Weh!

Er will es zerreißen - da ruft es laut

In Todesangst die Worte vertraut:

Ave Maria!

 

Der Würger, erschreckt durch den seltsamen Klang,

Gibt frei die Beute aus seinem Fang;

Das Vöglein schwingt sich zum Himmel hinauf

Und jubelt immer und hört nicht auf:

Ave Maria!

 

Der Klausner sieht es aus der Fern´,

Heiß dankend Marias Hilfe dem Herrn;

Und wieder kehrt auf seine Hand

Das Vöglein und singt ins blütige Land:

Ave Maria!

 

O Mutter, die du ein Vöglein klein

Errettet selbst aus Angst und Pein,

Gedenke unser in Sturm und Not

Und führ uns sicher durch Nacht und Tod:

Ave Maria!

 

Lied: Ein´ schöne Ros´ im heil´gen Land

 

Ein´ schöne Ros´ im heil´gen Land

blüht in dem Paradiese.

Den Engeln ist sie wohlbekannt,

ihr Farb´ ist rot und süße.

Sie übertrifft der Sonne Glanz,

ihr Schein erleucht´t den Himmel ganz

auf wunderbare Weise.

 

Die schönste Rose, die ich mein´,

die alle Welt erfreuet,

bist du, Maria, Jungfrau rein,

von Gott gebenedeiet.

Du Gott des Vaters Tochter bist,

du wahre Mutter Jesu Christ,

du Braut des Heil´gen Geistes.

 

Drum kein Geschöpf im Himmel ist

dir, Jungfrau, zu vergleichen;

denn du nach Gott die Höchste bist,

all Schönheit muss dir weichen.

All Engel in dem Himmelssaal,

die lieben Heil´gen allzumal

dir ihre Palmen reichen.

 

V Ewiger Vater, du weißt, wie viele Schwächen deinen Menschenkindern anhaften, wie viele Versuchungen sie zu überwinden haben. Stärke uns, wie du deinen Diener Hiob gestärkt hast, als er seine Treue zu dir in Leiden und Schmerzen bewähren musste. Er war das Vorbild deines Sohnes, der an der Geißelsäule für uns gelitten hat. An seine Geißelung wollen wir denken, wenn Fleisch und Blut uns bedrängen und die Leidenschaft in unserer Seele erwacht. Durch die Kraft seiner Erlösung hast du die allerseligste Jungfrau Maria vor der Sünde bewahrt. Lass sie unsere Fürsprecherin werden, damit wir nie im heiligen Kampf versagen.

A Selig der Mensch, der die Anfechtung aushält. Hat er die Probe bestanden, so wird er die Krone des Lebens empfangen.

 

V Wir lesen aus dem Buch Hiob über die Leiden des Patriarchen:

Hiob war ein rechtschaffener und gottesfürchtiger Mann. Er lebte in Gerechtigkeit, und alles Böse lag ihm fern. Der Teufel glaubte nicht an seine Tugend. Deshalb prüfte der Herr den Hiob. Seine Herden wurden geraubt, sein Besitz zerstört und seine Kinder erschlagen. Da erhob sich Hiob, zerriss vor Trauer sein Gewand, warf sich zur Erde nieder und betete: Der Herr hat es gegeben, der Herr hat es genommen. Wie es dem Herrn gefiel, so ist es geschehen. Sein Name sei gepriesen. Satan aber sprach zum Herrn: Was der Mensch hat, gibt er hin für sein Leben. Strecke deine Hand aus, schlage sein Gebein und Fleisch, dann wirst du sehen, dass er dich lästert. Der Herr erwiderte: Ich gebe ihn in deine Hand. Doch sein Leben musst du schonen. Da schlug Satan den Hiob mit eiternden Geschwüren von der Fußsohle bis zum Scheitel. Und Hiob nahm eine Scherbe und schabte sich den Eiter ab, während er mitten in der Asche saß. Seine Frau sah sein Elend und sagte spöttisch: Hältst du noch fest an deiner Tugend? Preise nur deinen Gott, bis du stirbst. Hiob entgegnete ihr: Du sprichst wie eine törichte Frau. Haben wir das Gute aus Gottes Hand empfangen, warum sollen wir denn das Schlimme nicht hinnehmen? Sobald die Freunde Hiobs von seinem Unglück hörten, eilten sie herbei, um ihn zu trösten. Als sie ihn sahen, erkannten sie ihn nicht wieder, so entstellt war er. Sie schrien laut auf, zerrissen vor Trauer ihre Kleider und saßen sieben Tage und sieben Nächte bei ihm auf der Erde, ohne ein Wort zu sagen; denn sie sahen, dass sein Schmerz überaus groß war.

A Als sie ihn sahen, erkannten sie ihn nicht wieder, so entstellt war er, und sie schrien laut auf.

 

V Mein Gott, ich rufe auf zu dir, doch du erhörst mich nicht. Ich stehe da, du aber siehst mich nicht an.

A Ich bin dem Schmutz gleich geworden, dem Staub und der Asche ähnlich.

 

V Ich bin zu nichts geworden. Verweht ist meine Würde wie der Wind, der Wolke gleich entschwand mein Glück.

A Dem gerechten Gott kann niemand widerstehen. Die den Erdkreis tragen, beugen sich vor ihm.

 

V Er zerschmetterte mich im Sturm, und meine Wunden mehrt er ohne Ende.

A Er lässt mich nicht zu Atem kommen und sättigt mich mit Bitterkeit.

 

V Ich finde keine Hilfe in mir selbst, und meine Freunde haben mich verlassen.

A Meine Kräfte sind nicht Felsenkraft, und mein Fleisch ist nicht von Erz.

 

V Weil seine Seele Mühsal litt, wird Gottes Plan durch ihn verwirklicht.

A Viele macht er zu Gerechten, weil er seine Schmerzen in Ergebung trug.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Lukas über die Gerichtsverhandlung vor Pilatus:

Als Herodes Jesus zu Pilatus zurückgeschickt hatte, rief dieser die Hohenpriester, die Mitglieder des Hohen Rates und das Volk zusammen und sprach: Ihr habt mir diesen Mann vorgeführt und behauptet, dass er das Volk aufwiegele. Ich habe ihn in eurer Gegenwart verhört, aber nicht gefunden, dass eure Anklagen begründet waren. Auch Herodes hat nichts festgestellt. Deshalb wurde er von ihm zurückgesandt zu uns. Er hat also nichts getan, wodurch er den Tod verdient hätte. Darum will ich ihn geißeln lassen und dann freigeben.

A Er hat nichts getan, wodurch er den Tod verdient hätte.

 

V O du mein Volk, was tat ich dir? Betrübte ich dich? Antworte mir!

A Ägyptens Erstgeburt schlug ich für dich, du schlägst zum Dank mit Geißeln mich.

 

V Das Grauenvolle, das ich ahnte, kommt nun über mich, und was ich fürchtete, ist eingetroffen.

A Aus tiefster Seele flehe ich zum Herrn und tue ihm die Trübsal meines Herzens kund.

 

V Als in der Nacht die anderen Menschen tiefer Schlaf umfing, erfasste mich das Zagen und das Zittern.

A Von Schauer wurde mein Gebein ergriffen, und meine Haare sträuben sich.

 

V Der Sünder Toben hört nicht auf. Sie ruhen nicht, bis ihre Kraft erschöpft ist.

A Errette meine Seele aus der Qual, damit ich deinen Namen preise. Die Gerechten harren meiner, bis du Vergeltung schaffst.

 

V Ihr seid nicht losgekauft mit Gold und Silber, sondern mit dem Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel.

A Um teuren Preis seid ihr erkauft. Darum verherrlicht Gott in eurem Leib.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, lass uns nie vergessen, was dein Sohn gelitten hat, um unsere Schuld zu sühnen. Erwecke in uns einen tiefen Abscheu vor aller Unlauterkeit, und gib uns Kraft zu froher Selbstbeherrschung. Unser Herz soll ein heiliger Gottesgarten bleiben, in dem die Lilie der Reinheit blüht. Wir weihen sie der Maienkönigin und fliehen unter ihren Schutz und Schirm, damit sie uns in jeder Gefahr zu Hilfe komme. Sie hat die Geißelung ihres Sohnes in bitterem Weh mitempfunden. Mit ihr betrachten wir voll Reue und Vertrauen den, der für uns ist gegeißelt worden.

A Amen.

 

Lied: Rufe zur Mutter Gottes

 

V Mutter Gottes, wir rufen zu dir,

A Mutter Gottes, wir rufen zu dir.

 

V Du Reis aus der Wurzel Jesse.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Du Tempel des Heiligen Geistes.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Du Arche des neuen Bundes.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Du Pforte des himmlischen Reiches.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Du Spiegel der heiligen Kirche

A Maria, wir rufen zu dir.

 

V Mutter Gottes, wir rufen zu dir,

A Mutter Gottes, wir rufen zu dir.

 

V Du bist ja die Zuflucht der Sünder.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Die Trösterin in der Betrübnis.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Die Hilfe des Volkes Gottes.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Die Ursache unserer Freude.

A Maria, wir rufen zu dir.

V Die Mutter aller Erlösten.

A Maria, wir rufen zu dir.

 

V Mutter Gottes, wir rufen zu dir,

A Mutter Gottes, wir rufen zu dir.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Dich liebt, o Gott, mein ganzes Herz

 

Nimm hin mein Herz, Herr Jesu Christ;

dein Herz für mich durchstochen ist;

ich bitt durchs Blut des Herzens dein,

mach mein und aller Herzen rein!

 

Lass nie in Sünd mehr fallen mich,

von ganzem Herzen lieben dich;

o Heilger Geist, du höchstes Gut,

fach an in mir der Liebe Glut!

 

O Gott, mein Ziel, dein will ich sein,

mit Leib und Seel auf ewig dein!

Tu nur mit mir zu jeder Zeit;

Herr, wie du willst, ich bin bereit!

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Fünfzehnte Maiandacht - Im Kampf um die Reinheit

 

Lied: Herzliebster Jesu

 

Herzliebster Jesu, was hast du verbrochen,

dass man ein solch scharf Urteil hat gesprochen?

Was ist die Schuld, in was für Missetaten

bist du geraten?

 

Du wirst gegeißelt und mit Dorn gekrönet,

ins Angesicht geschlagen und verhöhnet,

du wirst mit Essig und mit Gall getränket,

ans Kreuz gehenket.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Die Unbefleckte

 

Ihr Lilien der Felder,

Ihr Blümlein der Wälder,

Wo ihr in stillem Glanze lacht,

Erbleicht der Fürsten tote Pracht.

 

Doch gibt es eine Rose –

Ich mein die Fleckenlose –

Ihr Herz, von reiner Lieb durchglüht,

Viel tausendmal noch schöner blüht.

 

Maria, Fleckenlose!

Geweihte Wunderrose!

Dein Glanz, den du der Welt verhüllt,

hat leuchtend alle Welt erfüllt.

 

So lange noch hienieden

Zu pilgern uns beschieden,

Erfüll das Herz mit deinem Duft,

Bis wir einst sinken in die Gruft!

 

Lied: Maria, breit den Mantel aus

 

Maria, breit den Mantel aus,

mach Schirm und Schild für uns daraus;

lass uns darunter sicher stehn,

bis alle Stürm vorübergehn.

Patronin voller Güte,

uns allezeit behüte.

 

Dein Mantel ist sehr weit und breit,

er deckt die ganze Christenheit,

er deckt die weite, weite Welt,

ist aller Zuflucht und Gezelt.

Patronin voller Güte,

uns allezeit behüte.

 

V Ewiger Vater, du kennst die Macht der Sünde und weißt, wie leicht die Menschen der Versuchung erliegen. Jakob, der Stammvater Israels, weinte bittere Tränen in dem Gedanken, dass ein wildes Tier seinen Sohn Joseph zerrissen habe. Für viele Menschen ist die Sünde der Unlauterkeit das wilde Tier, das ihnen das Leben der Gnade und den Frieden des Herzens zerreißt. Bewahre uns vor diesem Unglück, und lass uns an der Geißelsäule deines Sohnes das Verderben der Sünde erkennen und von Herzen bereuen, was wir je gefehlt haben. Hilf uns, sein Leiden so zu betrachten, wie Maria, die reinste Jungfrau, es getan hat, damit wir durch ihn gerettet werden.

A Selig sind, die aus großer Bedrängnis kommen und ihr Kleid im Blut des Lammes gewaschen haben.

 

V Wir lesen aus dem ersten Buch Mose, wie die Söhne Jakobs ihren Bruder Joseph nach Ägypten verkaufen:

Jakob sandte Joseph zu seinen Brüdern, die bei Sichem ihre Herden weideten. Als sie ihn von ferne sahen, sprachen sie zueinander: Da kommt der Träumer. Wir wollen ihn töten und sagen: Ein wildes Tier hat ihn zerrissen. Ruben, sein ältester Bruder, suchte ihn zu retten und entgegnete: Vergießt nicht sein Blut! Werft ihn lieber in die Zisterne hier und haltet eure Hände rein! Im Stillen hoffte er, ihn später zu befreien und dem Vater zurückzuschicken. Kaum war Joseph angekommen, da ergriffen sie ihn, zogen ihm sein langes, buntgestreiftes Kleid aus und warfen ihn in eine alte Zisterne, in der kein Wasser war. Als kurz darauf madianitische Kaufleute vorüberzogen, verkauften sie ihn für zwanzig Silberlinge. Dann nahmen sie sein Kleid und tauchten es in das Blut eines Böckleins, das sie geschlachtet hatten. Sie schickten es ihrem Vater und ließen ihm sagen: Das haben wir gefunden. Sieh zu, ob es das Kleid deines Sohnes ist. Der alte Vater erkannte es sofort und rief: Es ist das Kleid meines Sohnes. Ein wildes Tier hat ihn zerrissen, Raubtiere haben ihn verschlungen. Dann zerriss er sein Gewand, legte Trauerkleider an und klagte lange Zeit um seinen Sohn. Niemand konnte ihn trösten. Immer wieder versicherte er: Vor Herzeleid werde ich sterben und zu meinem Sohn in das Totenreich hinabsteigen. Und er beweinte ihn ohne Unterlass.

A Ein wildes Tier hat ihn zerrissen, Raubtiere haben ihn verschlungen.

 

V Mein Herz verzagt in mir. Du siehst die Schlinge, die sie mir voll Bosheit legten.

A Schaue ich umher, so sehe ich keinen, der mir hilft. Versperrt ist mir die Flucht, und niemand nimmt sich meiner an.

 

V Geißelstreiche habe ich zu erwarten, mein Schmerz steht allezeit vor mir.

A Sie hassen mich zu Unrecht, vergelten Böses mir für alles Gute, das ich ihnen tat.

 

V Ich bin geworden wie ein Tauber, der nicht hört, und wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut.

A Verlass mich nicht, o Herr, und weiche nicht von meiner Seite.

 

V Alles, was dir widerfährt, nimm an. Halte aus im Leid und sei geduldig.

A Denn Gold und Silber wird geprüft im Feuer, der Gerechte in der Trübsal.

 

V Furcht soll euch nicht quälen und Verzweiflung eure Seele nicht zerreißen.

A Nach Ägypten hat der Herr mich vor euch her gesandt, um euch zu retten.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Matthäus über die Geißelung des Heilandes:

Pilatus sah, dass er bei den Juden nichts ausrichten konnte. Er musste vielmehr feststellen, dass der Lärm des Volkes immer größer wurde. Darum nahm er Wasser und wusch sich vor dem Volk die Hände, indem er sprach: Ich bin unschuldig am Blut dieses Gerechten. Seht ihr zu! Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder. Weil er dem Volk entgegenkommen wollte, gab er ihnen den Barabbas frei, der wegen Mord und Aufruhr in den Kerker geworfen worden war. Jesus aber ließ er nehmen und geißeln.

A Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder.

 

V Wunden über Wunden schlägt man mir, zerfleischt mir meine Seiten ohne Schonung.

A Die mir Freunde waren und am nächsten standen, kommen nicht herbei. Die mit mir lebten, stehen abseits.

 

V Mein Gebein durchbohren bittere Schmerzen, und jene, die mich quälen, ruhen nicht.

A Mein Fleisch zerreißt man wie mit scharfen Zähnen, doch meine Seele trage ich in meinen Händen.

 

V Geißelhiebe treffen mich mit aller Wucht, am frühen Morgen fängt die Züchtigung schon an.

A Nichts ist mehr heil an meinem Fleisch, kein gesunder Fleck an mir um all der Sünden willen.

 

V Mit seinem eigenen Blut ging er als Hoherpriester in das Allerheiligste, erlöste uns für alle Ewigkeit.

A Als makelloses Opferlamm hat er sich dem Vater dargebracht, um unsere Schuld zu sühnen.

 

V Was er zur Sühne trug, bringt uns das ewige Erbe der Verheißung.

A Das ist das Blut des Bundes, den der Herr mit uns geschlossen hat.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, das Blut deines Sohnes ist der Lösepreis für unsere Schuld. Im Vertrauen auf die Gnade, die er uns verdient hat, kämpfen wir mit Freuden gegen jede Sünde und Versuchung. Unsere Schwäche soll uns nicht entmutigen. Maria ist die Zuflucht der Sünder. Sie hat ein mütterliches Herz für alle, die der Feind bedrängt. Ihre Fürbitte möge uns die Kraft der Überwindung bringen durch das bittere Leiden dessen, der für uns ist gegeißelt worden.

A Amen.

 

Lied: Maria, breit den Mantel aus

 

Maria, hilf der Christenheit,

dein Hilf erzeig uns allezeit;

komm uns zu Hilf in allem Streit,

verjag die Feind all von uns weit.

Patronin voller Güte,

uns allezeit behüte.

 

O Mutter der Barmherzigkeit,

den Mantel über uns ausbreit;

uns all darunter wohl bewahr

zu jeder Zeit in aller Gfahr.

Patronin voller Güte,

uns allezeit behüte.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Herzliebster Jesu

 

Was ist doch wohl die Ursach solcher Plagen?

Ach, meine Sünden haben dich geschlagen.

Ich, mein Herr Jesu, habe dies verschuldet,

was du erduldet.

 

Wie wunderbarlich ist doch diese Strafe.

Der gute Hirte leidet für die Schafe;

die Schuld bezahlt der Herre, der Gerechte,

für seine Knechte.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

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Sechzehnte Maiandacht - Seelengröße

 

Lied: O Haupt voll Blut und Wunden

 

O Haupt voll Blut und Wunden, voll Schmerz und voller Hohn,

o Haupt, zum Spott gebunden mit einer Dornenkron,

o Haupt sonst schön gekrönet mit höchster Ehr und Zier,

jetzt aber frech verhöhnet: gegrüßet seist du mir.

 

Du edles Angesichte, vor dem sonst alle Welt

erzittert im Gerichte, wie bist du so entstellt.

Wie bist du so erbleichet, wer hat dein Augenlicht,

dem sonst ein Licht nicht gleichet, so schändlich zugericht´t.

 

Die Farbe deiner Wangen, der roten Lippen Pracht

Ist hin und ganz vergangen; des blassen Todes Macht

hat alles hingenommen, hat alles hingerafft,

und so bist du gekommen von deines Leibes Kraft.

 

Was du, Herr, hast erduldet, ist alles meine Last;

Ich, ich hab es verschuldet, was du getragen hast.

Schau her, hier steh ich Armer, der Zorn verdienet hat;

gib mir, o mein Erbarmer, den Anblick deiner Gnad.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Die Unbefleckte

 

O preiset all die Lilie klar,

So wunderbar wie keine!

Die Sünde hat mit ihrem Hauch

Sie nie befleckt, die reine,

 

Wie herrlich blüht sie und wie schön!

O zartes Laub, umschling mich!

Ihr holder Duft erfüllt die Luft:

O Himmelsduft, durchdring mich!

 

Ihr süßer Duft dringt durch die Luft

Hinauf zu Gottes Throne;

Und Gott vom Thron schickt seinen Sohn,

Dass unter uns er wohne.

 

Wie innig flehten Tausend schon:

O wolle uns bewahren!

Und sie bewahrt die Tausend all

Vor Sünden und Gefahren.

 

Drum will auch ich stets kindlich flehn:

Du Reinste unter allen!

O reinige mein unrein Herz,

Dann wird es Gott gefallen.

 

Lied: Mein Zuflucht alleine

 

Mein´ Zuflucht alleine,

Maria, die reine,

von Herzen ich meine zu rufen an:

dass sie mich regiere,

mit Gnaden mich ziere,

ganz treulich mich führe

auf rechtem Plan.

 

Ach Krone der Frauen,

mit höchstem Vertrauen,

bitt´, wollest anschauen die Seele mein:

Errett´ mich Elenden

aus feindlichen Händen,

tu niemals abwenden

die Augen dein!

 

Recht alle dich nennen,

mit Lippen bekennen,

von Herzen erkennen der Menschen Heil.

Drum darf ich es wagen,

die Sorgen und Plagen

dir, Jungfrau, zu klagen.

Hilf mir, in Eil´!

 

V Ewiger Vater, du lässt die Menschen die Folgen ihrer Sünden tragen, damit sie zur Einsicht kommen und ihr Leben bessern. Samson wurde von den Philistern tief gedemütigt und fand im Leid seine frühere Stärke wieder. Dein eingeborener Sohn hat die Qual der Dornenkrönung und den Spott der Soldaten ertragen, um uns zu zeigen, wie verwerflich Stolz und Empfindlichkeit vor deinen Augen sind. Wir bewundern die Seelengröße, mit der er alle Schmach und Schmerzen hinnahm, und bitten dich, lass uns an seinem Beispiel erstarken, damit wir Zorn und Ungeduld überwinden und Maria, der demütigen Magd des Herrn, ähnlich werden.

A Die Einsicht des Menschen erkennt man an seiner Geduld, und groß ist, wer Unrecht zu tragen vermag.

 

V Wir lesen aus dem Buch der Richter über Samsons Verspottung und Tod:

Als Dalila auf Anraten der Philister dem Samson keine Ruhe ließ und beständig in ihn drang, um das Geheimnis seiner Stärke zu erfahren, wurde seine Seele schwach. Er entdeckte ihr die Wahrheit und sprach: Ich bin ein Gottgeweihter vom Mutterschoß an. Wenn ein Schermesser über mein Haupt kommt, wird die Stärke von mir weichen, und ich werde schwach sein wie andere Menschen. Während er schlief, rief sie einen Scherer, der die Locken seines Hauptes abschnitt, und fing an, sich von ihm loszumachen und ihn von sich zu stoßen. Nun war die Stärke von ihm gewichen. Die Philister ergriffen ihn, fesselten ihn mit Ketten, stachen ihm die Augen aus und schleppten ihn ins Gefängnis, wo er die Getreidemühle drehen musste. Seine Haare aber wuchsen wieder, und es kam der Tag, an dem die Fürsten der Philister zu Ehren ihres Gottes Dagon Siegesfeiern hielten und ein großes Festgelage veranstalteten. Triumphierend riefen sie mit allem Volk: Dagon hat unsern Feind Samson in unsere Hand gegeben. Dann ließen sie den Samson herbeiholen, um ihn zu verspotten. Das Haus war voll von Männern und Frauen, an dreitausend waren noch auf dem Dach versammelt. Samson stand hilflos zwischen den zwei Säulen, die das Dach trugen, und alle weideten sich an seinem Anblick. Er aber rief zum Herrn und betete: Herr, Gott, gedenke meiner und gib mir meine frühere Stärke wieder. Dann erschütterte er die Säulen mit aller Macht, und das Haus stürzte ein. Alle wurden mit ihm unter den Trümmern begraben. So kamen durch seinen Tod noch mehr um, als er früher erschlagen hatte.

A Sie ließen Samson herbeiholen, um ihn zu verspotten, und alle weideten sich an seinem Anblick.

 

V Ich will auf meine Zunge achten, dass ich mich nicht verfehle.

A Eine Wache stelle ich vor meinen Mund, wenn mir die Sünder nahen.

 

V Befreie mich von meiner Schuld, o Herr, zum Spott bin ich geworden für die Heiden.

A Ich bin verstummt und tue meinen Mund nicht auf, denn du hast alles so gefügt.

 

V Gedenke nicht der Sünden meiner Jugend, der Dinge, die ich in Verblendung tat.

A Gedenke wohl der Güte und des göttlichen Erbarmens, das du bewiesen hast in Ewigkeit.

 

V Auf den Gerechten schaut der Sünder lauernd hin und knirscht mit seinen Zähnen wider ihn.

A Der Herr verlacht ihn; denn er sieht den Tag voraus, der ihm bereitet ist.

 

V Gottlose sah ich hoch erhöht, so hoch wie Zedern auf dem Libanon.

A Ich ging vorüber, und sie waren nicht mehr da. Ich suchte ihre Stätte, und sie waren nicht mehr zu finden.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Markus über die Dornenkrönung des Heilandes:

Nachdem die Soldaten Jesus gegeißelt hatten, führten sie ihn in den Hof des Gerichtsgebäudes und riefen die ganze Truppe zusammen. Dann zogen sie ihn aus, legten ihm einen Purpurmantel um, flochten eine Krone aus Dornen, setzten sie auf sein Haupt und gaben ihm ein Rohr in die rechte Hand. Nun traten sie zu ihm heran, beugten das Knie vor ihm und sprachen höhnend: Sei gegrüßt, König der Juden! Dabei spien sie ihn an, nahmen das Rohr, schlugen ihn auf das Haupt und gaben ihm Backenstreiche. Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Purpurmantel ab und legten ihm seine eigenen Kleider wieder an.

A Sie beugten ihre Knie vor ihm und sprachen höhnend: Sei gegrüßt, König der Juden!

 

V Höhnend schlagen sie auf meine Wangen und sättigen sich an meiner Qual.

A Geschwollen ist mein Angesicht, und meine Augen sind verdunkelt. Ich bin wie eine Scheibe, nach der sie alle zielen.

 

V Zum Spott der Leute hat man mich gemacht. Ich wurde ein Mensch, dem man ins Antlitz spie.

A Das muss ich leiden, obwohl ich niemals Unrecht tat und meine Seele schuldlos ist.

 

V Sie rotten sich zusammen, freuen sich an meinem Schmerz und häufen Qualen auf mein Haupt.

A O Gott, wann schaust du her, und wann befreist du mich von ihrer Bosheit?

 

V Mit Gerechtigkeit ist er bekleidet wie mit einem Panzer, und der Helm des Heils ist auf seinem Haupt.

A Er kommt für Sion als Erlöser und rettet alle, die von ihrer Bosheit sich bekehren.

 

V Kommt heraus ihr Töchter Sions, und schaut den König mit dem Diadem, mit dem sein Volk ihn krönte am Tag der Vermählung.

A Der Herr ist König, in ein Prachtgewand gekleidet. Er ist angetan mit Heldenkraft und gürtet sich mit Macht.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, die Soldaten haben ihre Knie vor deinem Sohn gebeugt, um ihn zu verspotten. Wir beten ihn in Ehrfurcht an und danken dir, dass du uns an seinem Beispiel zeigst, wie groß der Mensch ist, der Kränkungen und Beleidigungen zu ertragen vermag, ohne auf Rache und Vergeltung zu sinnen. Um der Schmach und Schmerzen willen, die er bei seiner Dornenkrönung erlitten hat, schenke uns die Kraft, Ruhe und Selbstbeherrschung zu bewahren, wenn wir gekränkt und beleidigt werden. Um diese Gnade bitten wir dich und rufen die Königin der Märtyrer um ihre Fürsprache an, wenn wir in heiliger Bewunderung den betrachten, der für uns ist mit Dornen gekrönt worden.

A Amen.

 

Lied: Mein Zuflucht alleine

 

In stetigem Leiden,

ohn´ einige Freuden

die Stunden hinscheiden ohn´ Maß und Zahl.

Wann dein ich gedenke,

all Trübsal versenke;

was immer mich kränke,

entschwindet all.

 

All Sinn und Gemüte,

all Fleisch und Geblüte,

o Mutter der Güte, dir anvertrau´.

Wann endlich muss sterben,

lass Gnad mich erwerben,

den Himmel zu erben,

hilfreiche Frau!

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: O Haupt voll Blut und Wunden

 

Ich danke dir von Herzen, o Jesu, liebster Freund,

für deines Todes Schmerzen, da du´s so gut gemeint.

Ach gib, dass ich mich halte zu dir und deiner Treu

und, wenn ich einst erkalte, in dir mein Ende sei.

 

Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht von mir.

Wenn ich den Tod soll leiden, so tritt du dann herfür.

Wenn mir am allerbängsten wird um das Herze sein,

so reiß mich aus den Ängsten kraft deiner Angst und Pein.

 

Erscheine mir zum Schilde, zum Trost in meinem Tod,

und lass mich sehn dein Bilde in deiner Kreuzesnot.

Da will ich nach dir blicken, da will ich glaubensvoll

dich fest an mein Herz drücken. Wer so stirbt, der stirbt wohl.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

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Siebzehnte Maiandacht - Ungerechtigkeit

 

Lied: Gott wohnt in einem Lichte

 

Gott wohnt in einem Lichte, dem keiner nahen kann.

Von seinem Angesichte trennt uns der Sünde Bann.

Unsterblich und gewaltig ist unser Gott allein,

will König tausendfaltig, Herr aller Herren sein.

 

Und doch bleibt er nicht ferne, ist jedem von uns nah.

Ob er gleich Mond und Sterne und Sonnen werden sah,

mag er dich doch nicht missen in der Geschöpfe Schar,

will stündlich von dir wissen und zählt dir Tag und Jahr.

 

Auch deines Hauptes Haare sind wohl von ihm gezählt.

Er bleibt der Wunderbare, dem kein Geringstes fehlt.

Den keine Meere fassen und keiner Berge Grat,

hat selbst sein Reich verlassen, ist dir als Mensch genaht.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter mit dem Jesuskind

 

Mutter mit dem Jesuskind,

Mutter du vom guten Rat,

Da wir keinen Weg mehr finden,

Zeig uns du den rechten Pfad!

 

In deine lieben Hände

Leg ich meine ohne Bangen,

Nimm du mich mit,

Du kennst den Weg, den ER gegangen.

 

Es hat ihm niemals je gebrannt

Ein Herz so wie das deine,

Und keine Liebe hat erkannt

Wie du die seine!

 

Und seine unermessne Pein

Hat niemand so empfunden,

Du trugest tief im Herzen Dein

All seine Wunden!

 

Du warest Mutter, ihm zur Seit,

Der wankend schritt in Banden,

Und hast in namenlosem Leid

Am Kreuz gestanden.

 

Dir legten sie ihn in den Schoß,

In Weh und bittrem Klagen,

Entstellt und blutig, nackt uns bloß,

Den du getragen.

 

Und drum in deine Hände

Leg ich meine ohne Bangen,

Nimm du mich mit,

Du kennst den Weg, der ER gegangen!

 

Lied: Maria, dich lieben

 

Maria, dich lieben, ist allzeit mein Sinn;

dir wurde die Fülle der Gnaden verliehn:

du Jungfrau auf dich hat der Geist sich gesenkt;

du Mutter hast uns den Erlöser geschenkt.

 

Dein Herz war der Liebe des Höchsten geweiht;

du warst für die Botschaft des Engels bereit.

Du sprachst: "Mir geschehe, wie du es gesagt.

Dem Herrn will ich dienen, ich bin seine Magd."

 

Du Frau aus dem Volke, von Gott ausersehn,

dem Heiland auf Erden zur Seite zu stehn,

kennst Arbeit und Sorge ums tägliche Brot,

die Mühsal des Lebens in Armut und Not.

 

V Ewiger Vater, solange die Macht des Bösen auf Erden besteht, werden alle, die dir dienen wollen, Unrecht und Verfolgung leiden müssen. Jeremia, das große Vorbild deines Sohnes, wurde von seinem eigenen Volk angeklagt und des Todes schuldig befunden, weil er dein Wort verkündigt und deinen Auftrag erfüllt hatte. Dein Eingeborener, der die Unschuld selber war, wurde von Juden und Heiden in den Tod geschickt, obwohl ihm niemand ein Unrecht nachweisen konnte. Bewahre uns vor der Verblendung, in die Hass und Feindschaft den Menschen stürzen, und lass uns in jeder Lage unseres Lebens erkennen, was recht ist, und mutig danach handeln.

A Der Herr ist gerecht und liebt die Gerechtigkeit. Mit Wohlgefallen schaut er hin auf alles, was Recht ist.

 

V Wir lesen aus dem Buch Jeremia, wie der Prophet von den Priestern zum Tod verurteilt wurde:

Als Joakim König von Juda war, erging das Wort des Herrn an den Propheten Jeremia. Er trat in den Tempel und verkündigte allem Volk: So spricht der Herr: Wenn ihr nicht auf mich hört, mein Gesetz verachtet und die Worte der Propheten in den Wind schlagt, dann werde ich dieses Haus zerstören und diese Stadt dem Fluch preisgeben vor allen Völkern auf der Erde. Die Priester und das ganze Volk hörten, wie Jeremia diese Worte sprach. Voll Wut ergriffen sie ihn, und alles Volk rief: Er soll des Todes sterben, weil er gegen den Tempel und gegen die Stadt geweissagt hat. Als die Fürsten Judas davon hörten, gingen sie zum Tempel hinauf, und die Priester sprachen zu ihnen und zum ganzen Volk: Dieser Mann ist des Todes schuldig. Ihr habt mit eigenen Ohren gehört, was er gegen unsere Stadt geweissagt hat. Jeremia aber entgegnete: Wisset und bedenket, wenn ihr mich tötet, kommt unschuldiges Blut über euch, über die Stadt und ihre Bewohner. Der Herr hat mich gesandt. Von ihm sind die Worte, die ich zu euch geredet habe. Darum bessert euren Wandel und hört auf die Stimme eures Gottes. Darauf traten einige von den Ältesten des Landes auf und sagten: Er ist nicht des Todes schuldig; denn im Namen des Herrn hat er zu uns geredet. Und sie retteten ihn aus den Händen des Volkes. Den Urias, der die gleiche Weissagung verkündet hatte, ließ der König ergreifen, mit dem Schwert erschlagen und seinen Leichnam auf die Grabstätte des gemeinen Volkes werfen.

A Die Priester sprachen zum ganzen Volk: Dieser Mann ist des Todes schuldig.

 

V Sie reißen wider mich den Mund auf und rufen voller Schadenfreude: Ha, wir haben es gehört mit unseren eigenen Ohren.

A Wie es wirklich war, hast du gesehen, Herr. O schweige nicht, sei nur nicht fern von mir.

 

V Erhebe dich und sorge für mein Recht. Mein Gott und Herr, hab Acht auf meine Sache.

A Sie sollen nicht in ihrem Herzen sagen: Welche Lust für uns! Wir haben ihn vernichtet.

 

V Meinen Brüdern bin ich fremd geworden, die Söhne meiner Mutter kennen mich nicht mehr.

A Lass die nicht irre an mir werden, die auf dich vertrauen, Herr.

 

V Die Sünder lauern dem Gerechten auf und trachten, ihn zu töten.

A Der Herr errettet ihn aus ihrer Hand und lässt ihn nicht zu Grunde gehen im Gericht.

 

V Eine Ehrenkrone wirst du tragen vor dem Herrn, ein Diadem empfangen aus der Hand des Allerhöchsten.

A Mit einer Krone hat er dich geschmückt wie einen Bräutigam, wie eine Braut dich ausgestattet.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Johannes, wie der Herr verurteilt wurde:

Als die Soldaten Jesus gegeißelt und mit Dornen gekrönt hatten, ging Pilatus aufs Neue zu den Juden hinaus und sprach: Seht, ich führe ihn zu euch heraus, damit ihr seht, dass ich keine Schuld an ihm finde. Und Jesus trat vor sie hin, die Dornenkrone auf dem Haupt und den Purpurmantel um die Schultern. Da sprach Pilatus: Seht, welch ein Mensch! Sobald die Hohenpriester und ihre Diener ihn erblickten, schrien sie: Ans Kreuz mit ihm, ans Kreuz mit ihm! Pilatus entgegnete ihnen: Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn; denn ich finde keine Schuld an ihm. Da antworteten die Juden: Wir haben ein Gesetz, und nach diesem Gesetz muss er sterben; denn er hat sich selbst zum Sohn Gottes gemacht. Als Pilatus das hörte, fürchtete er sich noch mehr.

A Sobald die Hohenpriester und ihre Diener ihn erblickten, schrien sie: Ans Kreuz mit ihm, ans Kreuz mit ihm!

 

V Sie kennen nicht den Weg des Herrn. Es ist kein Recht auf ihren Pfaden. Wer sie betritt, verfällt dem Unheil.

A Verderblich ist ihr Plan; zum Bösen eilt ihr Fuß; sie töten den, der schuldlos ist.

 

V Hört die Frage eures Gottes: War ich denn für Israel wie eine Wüste, wie ein Land, das keine Frucht hervorbringt?

A Warum sagt mein Volk: Wir haben ihn verlassen, wir wollen seine Herrschaft nicht?

 

V Er ist der König der Gerechtigkeit, sein Stammbaum ist von Ewigkeit. Heiden werden kommen, ihn zu schauen, Fürsten, um vor ihm zu dienen.

A Mit einem neuen Namen werden sie ihn nennen, den der Mund des Herrn genannt hat.

 

V Ich habe es bei mir selbst geschworen, spricht der Herr, dass jedes Knie sich vor mir beugen und jede Zunge mir lobsingen soll.

A Du bist in Wahrheit ein verborgener Gott, der Heiland deines ganzen Volkes Israel.

 

V Ich sah ein weißes Ross, auf dem ein Reiter saß. Er führte einen Bogen, und eine Krone wurde ihm gereicht.

A So zog er aus als Sieger, um alle zu besiegen.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, Pilatus stellte deinen Sohn dem Volk vor mit den Worten: Welch ein Mensch! Hilf uns immer mehr erkennen, was für ein Mensch er ist, wie göttlich groß die Lehren sind, die er uns in seiner Schmach und Erniedrigung gibt. Er hat als Gerechter für die Ungerechten gelitten, um uns zu dir zu führen. Wir gehören zu ihm und müssen mit ihm Unrecht leiden, um den Sieg des Guten über das Böse zu erringen. Lass uns in der Stunde unserer Prüfung teilhaben an der Kraft und Ergebung, welche die allerseligste Jungfrau bewies, als das Volk den Mörder Barabbas losbat und den Tod ihres unschuldigen Sohnes forderte. Zu ihren Füßen legen wir in Demut alles Unrecht nieder, das wir leiden müssen, und bringen durch sie unser Gebet vor den, der für uns ist mit Dornen gekrönt worden.

A Amen.

 

Lied: Maria, dich lieben

 

Du hast unterm Kreuze auf Jesus geschaut;

er hat dir den Jünger als Sohn anvertraut.

Du Mutter der Schmerzen, o mach uns bereit,

bei Jesus zu stehen in Kreuz und in Leid.

 

Du Mutter der Gnaden, o reich uns die Hand

auf all unsern Wegen durchs irdische Land.

Hilf uns, deinen Kindern, in Not und Gefahr;

mach allen, die suchen, den Sohn offenbar.

 

Von Gott über Engel und Menschen gestellt,

erfleh uns das Heil und den Frieden der Welt.

Du Freude der Erde, du himmlische Zier:

du bist voll der Gnade, der Herr ist mit dir.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Gott wohnt in einem Lichte

 

Er macht die Völker bangen vor Welt- und Endgericht

und trägt nach dir Verlangen, lässt auch den Ärmsten nicht.

Aus seinen Glanz und Lichte tritt er in deine Nacht;

und alles wird zunichte, was dir so bange macht.

 

Nun darfst du in ihm leben und bist nie mehr allein,

darfst in ihm atmen, weben und immer bei ihm sein.

Den keiner je gesehen noch künftig sehen kann,

will dir zur Seite gehen und führt dich himmelan.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Achtzehnte Maiandacht - Verstehendes Erbarmen

 

Lied: Herz Jesu, Gottes Opferbrand

 

Herz Jesu, Gottes Opferbrand, der unsre Lieb entfachte!

O Herz, in Nacht zu uns gesandt, als Schuld den Tod uns brachte!

Wir stachen dich mit Spott und Wut,

du tauftest uns mit deinem Blut.

Nun müssen wir dich lieben.

 

Wer liebt, der kehrt zu dir nach Haus und ist der Nacht entrissen.

Er sendet neu mit dir sich aus als Licht zu Finsternissen.

Du bist die Sonne, wir der Schein,

wir können ohne dich nicht sein

und ohne dich nicht lieben.

 

Herz Jesu, Trost der ganzen Welt, mach unser Herz zu deinem!

Nimm unsere Herzen ungezählt und mache sie zu einem!

Lass uns den Hass, das bittre Leid

fortlieben aus der dunklen Zeit:

Lass uns dein Reich erscheinen!

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

An die Himmelskönigin

 

O Mutter mit dem Himmelskinde,

Das jedes Leiden uns versüßt,

Und uns erlöst von Tod und Sünde,

Sei, milde Jungfrau, uns gegrüßt!

 

Sieh aus dem Himmel deiner Freuden

Auf uns herab mit Mutterblick.

Die wir in diesem Tal der Leiden

Uns sehnen nach des Himmels Glück!

 

Bitt, dass nach deinem Tugendbilde

Stets heilig unser Wandel sei,

Voll Unschuld, Sanftmut, Demut, Milde,

In allem Gottes Willen treu!

 

Dann zeigst du freundlich uns einst droben

Im Himmelreiche deinen Sohn,

Und Er, der dich so hoch erhoben,

Reicht dann auch uns die Siegeskron.

 

Lied: Gegrüßet seist du, Königin

 

Gegrüßet seist du, Königin, o Maria,

erhabne Frau und Herrscherin, o Maria!

Freut euch, ihr Cherubim,

lobsingt, ihr Seraphim,

grüßet eure Königin:

Salve, salve, salve, Regina!

 

O Mutter der Barmherzigkeit, o Maria,

du unsres Lebens Süßigkeit, o Maria!

Freut euch, ihr Cherubim,

lobsingt, ihr Seraphim,

grüßet eure Königin:

Salve, salve, salve, Regina!

 

Du unsre Hoffnung, sei gegrüßt, o Maria,

die du der Sünder Zuflucht bist, o Maria!

Freut euch, ihr Cherubim,

lobsingt, ihr Seraphim,

grüßet eure Königin:

Salve, salve, salve, Regina!

 

V Ewiger Vater, harte Wege müssen die Menschen gehen, die dein Gesetz verlassen und der Sünde folgen. Sie eilen ihrem Verderben entgegen und richten sich selbst zu Grunde. Israel, dein auserwähltes Volk, hat dieses Schicksal erlitten, weil es deine Propheten verachtete und ihren Warnungen kein Gehör schenkte. Dein eingeborener Sohn kam auf diese Erde und ging als wahrer Streiter Gottes den Weg des Kreuzes, um Sühne zu leisten für die Sünden aller Menschen. Wir sind mit ihm verbunden durch die Taufe und berufen, an seinem Erlösungswerk mitzuarbeiten. Darum wollen wir in Ergebung den Kreuzweg unseres Lebens gehen mit Maria, die ihrem Sohn auf seinem letzten Gang in heldenmütiger Treue folgte.

A Denen, die verlorengehen, ist das Wort vom Kreuz eine Torheit; allen aber, die gerettet werden, ist es eine Gotteskraft.

 

V Wir lesen aus dem vierten Buch der Könige, wie das Volk in die Babylonische Gefangenschaft geführt wurde:

Nabuchodonosor, der König von Babylon, belagerte Jerusalem und eroberte die Stadt. Die Bürger, die Vornehmen und alle streitbaren Männer, auch die Werkleute und Schlosser schleppte er fort in die Gefangenschaft. Nur das arme Volk blieb im Land zurück. Auch den König führte er nach Babylon, die Mutter des Königs, den ganzen Hofstaat und alle Richter des Landes. Alle Geräte aus dem Haus des Herrn, die großen und die kleinen, sowie die Schätze des Tempels, des Königs und der Fürsten nahm er mit. Dann zündeten seine Soldaten das Haus Gottes an, rissen die Mauern Jerusalems nieder, verbrannten die Türme und zerstörten alles, was wertvoll war. Was ihrem Schwert entrann, wurde in die Gefangenschaft geschleppt. Den Hohenpriester und seine Stellvertreter, den Befehlshaber der Kriegsleute und sechzig Männer aus dem Volk brachten sie in das Kriegslager Nabuchodonosors, und er ließ sie alle töten. So wurde Juda aus seinem Land weggeführt um seiner großen Frevel willen. Der letzte Rest des Volkes, die Greise, die Kinder und die Armen, die gar nichts mehr besaßen, flohen gegen den Willen des Herrn nach Ägypten, und Jeremias ging aus Erbarmen mit ihnen.

A So wurde Juda aus seinem Land weggeführt um seiner großen Frevel willen.

 

V Israel, erkenne deine Missetat, du hast gesündigt wider deinen Gott und Herrn.

A Ihre Stirn ist härter als ein Felsen, bekehren wollen sie sich nicht.

 

V Ich merke auf und höre, aber keiner ist, der Gutes redet. Keiner ist, der Buße tut und bei sich selber spricht: Was habe ich getan?

A Sie halten fest an ihrer Lüge und wollen nicht zu dir zurück.

 

V Schwalbe, Storch und Turteltaube kennen ihre Zeit und ändern nie ihr Kommen. Nur Israel kennt das Recht des Herrn, seines Gottes, nicht.

A Sie rennen ihren Zielen nach dem Ross gleich, das ungestüm zum Kampf eilt und schnell dem Tod verfällt.

 

V Wie könnt ihr sagen: Wir sind weise und haben das Gesetz des Herrn. Fürwahr, zur Lüge hat der Schriftgelehrten Weisheit es gemacht.

A Verworfen haben sie das Wort des Herrn, und keine Einsicht findet sich bei ihnen.

 

V Wie der Hirt die Schafe der zerstreuten Herde sucht, so will auch ich nach meinen Schafen sehen.

A Erretten will ich sie aus allen Landen, in die der Tag der Finsternis sie einst zerstreute.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem heiligen Evangelium, wie der Herr den Kreuzweg ging:

Am Rüsttag des Osterfestes, um die sechste Stunde, sprach Pilatus zu den Juden: Euren König soll ich kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen andern König als den Kaiser. Da übergab er ihnen Jesus, damit er gekreuzigt werde. Die Kriegsknechte ergriffen ihn und führten ihn zum Richtplatz. Er trug selbst sein Kreuz und ging hinaus an den Ort, der Schädelstätte heißt, auf Hebräisch Golgatha. Mit ihm wurden zwei Missetäter zur Hinrichtung hinausgeführt. Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Cyrene mit Namen Simon, der eben vom Feld kam und vorübergehen wollte. Diesen zwangen sie, Jesus das Kreuz nachzutragen.

A Er trug selbst sein Kreuz und ging hinaus an den Ort, der Schädelstätte heißt.

 

V Israels Verschuldung sollst du tragen, und was Juda tut, will ich auf deine Schulter legen.

A Unseres Heiles wegen liegt die Züchtigung auf ihm, und durch seine Wunden werden wir geheilt.

 

V Auf seinem Leib trug er unsere Sünden an das Kreuzesholz,

A damit in uns die Sünde sterbe und wir leben in Gerechtigkeit.

 

V Ein Beispiel habe ich euch gegeben, auf dass ihr tut, wie ich für euch getan habe.

A Christus hat für uns gelitten, damit wir seinen Spuren folgen.

 

V Wenn mir jemand folgen will, verleugne er sich selbst; er nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.

A Jeder aber wird vollkommen sein, wenn er wie sein Meister ist.

 

V Wenn ihr Gutes tut und dafür leiden müsst, seid ihr dem Herrn wohlgefällig.

A Das ist Gnade für den Menschen, wenn er um Gottes willen Widerwärtigkeiten trägt und Unrecht leidet.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, wie einen Verbrecher haben die Menschen deinen Sohn hinausgeführt nach Golgatha und Simon von Cyrene gezwungen, ihm das Kreuz nachzutragen. Um unserer Sünden willen war seine Last so schwer. Darum wollen wir das Kreuz mit ihm tragen, die Härten unseres eigenen Lebens geduldig hinnehmen und nach besten Kräften denen helfen, die mit Leid und Not, mit Kummer und Sorge beladen sind. Gib uns den rechten Blick und tiefes Verstehen für die äußeren und inneren Schwierigkeiten, unter denen unsere Mitmenschen leiden, und lass uns erfüllt werden mit dem heiligen Erbarmen, mit dem Maria ihrem Sohn gefolgt ist, als er für uns das schwere Kreuz getragen hat.

A Amen.

 

Lied: Gegrüßet seist du, Königin

 

Wir Kinder Evas schrein zu dir, o Maria,

aus Tod und Elend rufen wir, o Maria!

Freut euch, ihr Cherubim,

lobsingt, ihr Seraphim,

grüßet eure Königin:

Salve, salve, salve, Regina!

 

O mächtige Fürsprecherin, o Maria,

bei Gott sei unsre Helferin, o Maria!

Freut euch, ihr Cherubim,

lobsingt, ihr Seraphim,

grüßet eure Königin:

Salve, salve, salve, Regina!

 

Dein mildes Auge zu uns wend, o Maria,

und zeig uns Jesus nach dem End, o Maria!

Freut euch, ihr Cherubim,

lobsingt, ihr Seraphim,

grüßet eure Königin:

Salve, salve, salve, Regina!

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: In dieser Nacht sei du mir Schirm und Wacht

 

In dieser Nacht sei du mir Schirm und Wacht;

o Gott, durch deine Macht wollst mich bewahren

vor Sünd und Leid, vor Satans List und Neid.

Hilf mir im letzten Streit, in Todsgefahren.

 

O Jesu mein, die heilgen Wunden dein

mir sollen Ruhstatt sein für meine Seele.

In dieser Ruh schließ mir die Augen zu;

Den Leib und alles Gut ich dir befehle.

 

O große Frau, Maria, auf mich schau;

mein Herz ich dir vertrau in meinem Schlafen.

Auch schütze mich, Sankt Josef, väterlich.

Schutzengel, streit für mich mit deinen Waffen.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

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Neunzehnte Maiandacht - Verantwortung

 

Lied: O Jesu Christe, wahres Licht

 

O Jesu Christe, wahres Licht,

erleuchte, die dich kennen nicht,

und bringe sie zu deiner Herd,

dass ihre Seel auch selig werd.

 

Lass alle, die im Finstern gehn,

die Sonne deiner Gnade sehn;

und wer den Weg verloren hat,

den suche du mit deiner Gnad.

 

Den Tauben öffne das Gehör,

die Stummen richtig reden lehr,

dass sie bekennen mögen frei,

was ihres Herzens Glaube sei.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

 

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Maria

 

Reinste Jungfrau, Mutter des Herrn!

Strahlende Sonne, leuchtender Stern!

 

Wunderzypresse, Balsam im Leid!

Sichere Führerin, Kriegsheer im Streit!

 

Friedensvermittlerin, siegreiche Frau!

Königin, Herrscherin, dir ich vertrau!

 

Mutter, dich grüße ich,

Mutter, dich ehre ich,

Mutter, dir danke ich;

Mutter, dich liebe ich allezeit,

Dich lieb ich, o Mutter, in Ewigkeit!

 

Lied: Wunderschön prächtige

 

Wunderschön prächtige, hohe und mächtige,

liebreich holdselige, himmlische Frau,

der ich mich ewiglich weihe herzinniglich,

ganz mich mit Leib und mit Seele vertrau;

Gut, Blut und Leben

will ich dir geben:

alles, was immer ich hab, was ich bin,

geb ich mit Freuden, Maria, dir hin.

 

Sonnenumglänzete, Sternenumkränzete,

Leuchte und Trost auf der nächtlichen Fahrt!

Vor der verderblichen Makel der Sterblichen

hat dich die Allmacht des Vaters bewahrt.

Selige Pforte

warst du dem Worte,

als er vom Throne der ewigen Macht

Gnade und Rettung den Menschen gebracht.

 

V Ewiger Vater, du hast das Weinen und Wehklagen der Mütter gehört, deren Kinder Herodes in Betlehem ermorden ließ, und dein Sohn hat auf seinem Kreuzweg das Mitleid der Frauen gesehen, die über ihn weinten. Du willst aber mehr als Tränen, die aus einer natürlichen Rührung und Stimmung fließen. Darum lass uns nie die Verantwortung vergessen, die wir für die eigene Seele und für alle tragen, die du uns anvertraust, sonst müsste auch uns das Wort treffen: Weint nicht über mich, sondern über euch selbst und über eure Kinder. Im Geist der Gottesmutter wollen wir den Kreuzweg deines Sohnes betrachten, um das Bewusstsein unserer Verantwortung zu stärken und ein Christentum der Tat in uns zu wecken.

A Was der Mensch sät, das wird er auch ernten. Wer im Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten. Wer aber im Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Matthäus über den Kindermord in Betlehem:

Als Herodes sah, dass er von den Weisen getäuscht worden war, geriet er in heftigen Zorn. Er ließ in Betlehem und in der ganzen Umgegend alle Knäblein bis zu zwei Jahren töten, entsprechend der Zeit, die er von den Weisen erforscht hatte. Da ging in Erfüllung das Wort des Propheten Jeremia, der da spricht: Eine Stimme wird in der Höhe vernommen, Wehklagen, Trauern und Weinen. Rachel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen, weil sie nicht mehr da sind.

A Rachel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten lassen.

 

V So spricht der Herr der Heerscharen: Lass dein lautes Weinen. Deine Augen sollen keine Tränen mehr vergießen.

A Dein Schmerz wird seinen Lohn erhalten; deine Kinder kehren heim aus Feindesland.

 

V Unschuldig starben sie und leben nun in Gottes Reich; in ihrer Mitte weilt das Lamm.

A Aus Todesnot sind sie gekommen, sie haben ihr Gewand gewaschen im Blut des Lammes.

 

V Sie beten den Gott an, der lebt von Ewigkeit, und legen ihre Kronen nieder vor dem Thron des Allerhöchsten.

A Sie fallen vor ihm nieder und preisen den, der herrscht in alle Ewigkeit.

 

V Die Seinen prüft der Herr wie Gold im Feuerofen, als heilige Opfergabe stehen sie vor seinen Augen.

A Vor den Menschen litten sie die Qual des Todes, unsterblich ist die Hoffnung der Erwählten für die Ewigkeit.

 

V Wie Wasser haben sie das Blut der Unschuld rings um Jerusalem vergossen, und niemand war, der Mitleid hatte.

A Für Christus haben sie gelitten und triumphieren nun für immer.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Lukas über die weinenden Frauen Jerusalems:

Als sie Jesus nach Golgatha hinausführten, zog eine große Menge Volkes mit, auch viele Frauen, die ihn beklagten und beweinten. Jesus wandte sich zu ihnen hin und sprach: Ihr Töchter Jerusalems, weint nicht über mich, sondern weint über euch selbst und über eure Kinder. Denn seht, es werden Tage kommen, da man sagen wird: Selig die Unfruchtbaren, deren Schoß nicht geboren und deren Brust nicht genährt hat. Den Bergen wird man zurufen: Fallt über uns!, und den Hügeln: Bedeckt uns! Wenn das am grünen Holz geschieht, was wird dann am dürren geschehen!

A Weint nicht über mich, sondern weint über euch selbst und über eure Kinder.

 

V Als Israel noch jung war, habe ich es geliebt als meinen Sohn. Aus Ägypten habe ich es gerufen.

A Wie ein Vater habe ich es ernährt, auf meinen Armen habe ich es getragen.

 

V Ich zog es an mich mit den Banden meiner Liebe. Von seinem Nacken löste ich das Joch der Knechtschaft.

A Je mehr ich tat für seine Söhne, desto weiter wichen sie von mir und gingen ihre eigenen Wege.

 

V Mit Heuchelei hat Ephraim mich rings umgeben, Lüge häuften sie auf Lüge.

A Nun wird das Schwert beginnen, ihre Stätte zu verwüsten; ihre Fürsten wird es fressen.

 

V Ihre Herzen sind geteilt. Bitter werden sie es büßen; verwüstet werden ihre Heiligtümer.

A Dorngestrüpp wird darauf wuchern. Zu den Bergen wird man sagen: Deckt uns!, und zu den Hügeln: Fallt über uns!

 

V An dem Tag, da der Herr das Strafgericht hinwegnimmt, erscheint der König Israels inmitten seines Volkes und wird sein Retter sein.

A Dann werden sich die Kinder Israels zum Herrn bekehren und die Gnade des Messias suchen.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, das auserwählte Volk des Alten Bundes ist in die Irre gegangen. Es hat dich verlassen und seinen Erlöser nicht erkannt, trotzdem die Propheten immer wieder von ihm sprachen. Zu uns hast du noch viel erschütternder gesprochen durch das Leiden und das Sterben deines Sohnes. Herr, wir wollen deine Stimme hören und auf dem Kreuzweg zu erfassen suchen, was uns der Erlöser sagen und zeigen will. Gib, dass wir ihn verstehen, wie seine heilige Mutter ihn verstanden hat. Mit ihr folgen wir in aufrichtiger Reue und mit ehrlichem Wollen dem, der für uns das schwere Kreuz getragen hat.

A Amen.

 

Lied: Wunderschön prächtige

 

Schuldlos Geborene, einzig Erkorene,

du Gottes Tochter und Mutter und Braut,

die aus der Reinen Schar Reinste wie keine war,

die selbst der Herr sich zum Tempel gebaut!

Du Makellose,

himmlische Rose,

Krone der Erde, der Himmlischen Zier,

Himmel und Erde, sie huldigen dir!

 

Du bist die Helferin, du bist die Retterin,

Fürstin des Himmels und Mutter des Herrn!

Spiegel der Reinigkeit, Stärke der Christenheit,

Arche des Bundes, hellleuchtender Stern!

Liebreich dich wende,

Frieden uns sende,

Mutter, ach wende die Augen uns zu,

lehr uns in Demut so wandeln wie du!

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: O Jesu Christe, wahres Licht

 

Erleuchte, die da sind verblendt,

bring heim, die sich von dir getrennt;

versammle, die zerstreuet gehen,

und stärke, die im Zweifel stehn.

 

So werden alle wir zugleich

auf Erden und im Himmelreich

hier zeitlich und dort ewiglich

für solche Gnade preisen dich.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Zwanzigste Maiandacht - Das Zeichen des Heils

 

Lied: Wir danken dir, Herr Jesu Christ

 

Wir danken dir, Herr Jesu Christ,

dass du für uns gestorben bist

und hast uns durch dein teures Blut

gemacht vor Gott gerecht und gut.

 

Wir bitten, wahrer Mensch und Gott:

Durch deine Wunden, Schmach und Spott

erlös uns von dem ewgen Tod

und tröst uns in der letzten Not.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Gruß an Maria im Monat Mai

 

Ich möcht ein Blümlein werden,

Ein Blümlein, licht und klar,

Und dich, o Mutter grüßen

Am lieblichen Altar.

Maria, Himmelsblume,

O Mutter, mild und rein,

In deinem Himmelsgarten

Lass mich ein Blümlein sein!

 

Ich möcht ein Sternlein werden,

Ein Sternlein licht und klar,

In deiner Königskrone

Am lieblichen Altar.

Maria, Stern des Meeres,

O Jungfrau, mild und rein,

In deiner Königskrone

Lass mich ein Sternlein sein!

 

Ich möcht ein Englein werden,

Ein Englein licht und klar,

Doch du hast mich erkoren

Für deine Kinderschar.

Ich darf dich Mutter nennen,

O Jungfrau, mild und rein:

O schönstes Glück der Erde,

Marienkind zu sein!

 

Lied: Christi Mutter stand mit Schmerzen

 

Christi Mutter stand mit Schmerzen

bei dem Kreuz und weint von Herzen

als ihr lieber Sohn da hing.

Durch die Seele voller Trauer,

schneidend unter Todesschauer

jetzt das Schwert des Leidens ging.

 

Welch ein Schmerz der Auserkornen,

da sie sah den Eingebornen,

wie er mit dem Tode rang.

Angst und Jammer, Qual und Bangen,

alles Leid hielt sie umfangen,

das nur je ein Herz durchdrang.

 

Ach, für seiner Brüder Schulden

sah sie ihn die Marter dulden,

Geißeln, Dornen, Spott und Hohn,

sah ihn trostlos und verlassen

an dem blutgen Kreuz erblassen,

ihren lieben einzgen Sohn.

 

V Ewiger Vater, wenn die Israeliten in der Wüste beim Aufblick zu der ehernen Schlange Heilung fanden, so dürfen wir mit noch größerem Vertrauen auf das Kreuz deines Sohnes schauen. Es ist das Zeichen des Heils für die Menschheit, die durch die Sünde der höllischen Schlange zum Opfer gefallen war. Am Kreuz hat dein Eingeborener jede Missetat gesühnt, den Schuldschein, der wider uns zeugte, getilgt und vernichtet. Das Kreuz ist der Thron, von dem er Himmel und Erde beherrscht, und Maria ist die Mutter, die für uns bittet, dass sein Blut an unserer Seele nicht verlorengehe.

A Frieden hat der Herr gestiftet durch sein Blut am Kreuz. Alles ist durch ihn mit Gott versöhnt im Himmel und auf Erden.

 

V Wir lesen aus dem vierten Buch Mose, wie die eherne Schlange aufgerichtet wurde:

Auf dem beschwerlichen Weg durch die Wüste wurde das Volk Israel missmutig, murrte gegen Gott und sprach zu Mose: Warum hast du uns aus Ägypten weggeführt, so dass wir hier in der Wüste sterben? Wir haben weder Brot noch Wasser, und das Manna, diese fade Speise, ekelt uns an. Deshalb sandte der Herr giftige Schlangen unter sie. Sehr viele, die von ihnen gebissen wurden, starben. Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, als wir murrten wider den Herrn und gegen dich. Bete, dass der Herr die Schlangen von uns nehme. Mose bat, und der Herr befahl ihm: Mache eine eherne Schlange und hänge sie an einem Pfahl auf. Wer gebissen wurde und zu ihr aufschaut, soll am Leben bleiben. Sogleich machte Mose eine eherne Schlange und hängte sie an einem Pfahl auf. Alle aber, die gebissen waren und zu ihr aufschauten, wurden geheilt.

A Wer gebissen wurde und zu ihr aufschaut, soll am Leben bleiben.

 

V Die Schlange war listiger als alle Tiere der Erde. Sie betrog mich, und ich aß.

A Die Frau wird ihr den Kopf zertreten, und sie wird ihrer Ferse nachstellen.

 

V Dein eigenes Verderben bist du, Israel. Nur ich kann dir noch Rettung bringen.

A Frohlockt und freut euch im Herrn! Er gibt euch einen Lehrer der Gerechtigkeit.

 

V Die Hand des Herrn ist nicht verkürzt, dass er nicht mehr retten könnte.

A Seine Ohren sind nicht taub, dass er unser Flehen nicht mehr hörte.

 

V Ihre Wunden will ich heilen, sie aus freier Liebe an mich ziehen. Mein Zorn hat sich von ihnen abgewandt.

A Israel soll blühen wie eine Lilie, die der Tau erquickt, und seine Wurzeln ausbreiten wie der Libanon.

 

V Des Herrn Stimme wird erschallen in Jerusalem, und der Himmel und die Erde werden beben.

A Dann werdet ihr erkennen, dass ich der Herr bin, der auf Sion wohnt, und Jerusalem wird heilig sein.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Markus über die Kreuzigung Christi:

Sie kamen nun an den Ort, der Schädelstätte heißt. Dort reichten sie Jesus Wein, der mit Myrrhe gemischt war. Er trank ihn aber nicht. Dann kreuzigten sie ihn und verteilten seine Kleider unter sich, indem sie das Los darüber warfen. Es war um die Mittagsstunde. Mit ihm kreuzigten sie zwei Räuber, den einen zu seiner Rechten, den anderen zu seiner Linken. So ging das Wort der Schrift in Erfüllung: Er wird unter die Verbrecher gezählt. Um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Mein Gott, mein Gott, wie hast du mich verlassen? Nach einer Weile sprach er: Mich dürstet. Da füllten sie einen Schwamm mit Essig, steckten ihn auf ein Rohr und gaben ihm zu trinken. Als er den Essig genommen hatte, sagte er: Es ist vollbracht! Dann rief er mit lauter Stimme: Vater, in deine Hände empfehle ich meinen Geist. Darauf neigte er sein Haupt und starb.

A Mein Gott, mein Gott, wie hast du mich verlassen?

 

V Den ganzen Tag rufe ich zu dir, und du erhörst mich nicht, und in der Nacht will meine Klage nicht verstummen.

A Ich bin ein Wurm und nicht mehr wie ein Mensch, der Leute Spott und meinem Volk zur Verachtung.

 

V Wie Wasser bin ich ausgegossen, ausgerenkt sind alle meine Glieder.

A Meine Zunge klebt an meinem Gaumen, und in den Staub des Todes bin ich hingesunken.

 

V Meine Hände und meine Füße haben sie durchbohrt, alle meine Gebeine haben sie gezählt.

A Sie haben meine Kleider unter sich verteilt, und über mein Gewand das Los geworfen.

 

V Nun will ich deinen Namen meinen Brüdern künden, preisen will ich dich inmitten der Gemeinde.

A Die ganze Erde wird des Herrn gedenken, und alle Heidenstämme werden sich vor seinem Antlitz beugen.

 

V Statt der Freude, die ihm dargeboten wurde von Ewigkeit, hat er den Kreuzestod erwählt und tiefe Schmach erduldet.

A Darum hat ihn Gott erhöht und einen Namen ihm gegeben, der über alle Namen ist.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, dein Sohn hat die Qual der Gottverlassenheit und die Not des Sterbens gelitten, um uns zu zeigen, was die Sünde ist. Er hat sein Leben hingegeben, damit wir lernen, worin der wahre Sinn unseres Lebens liegt. Der alte Mensch der Sünde muss in unserm Innern sterben, damit der neue Mensch der Gnade in uns leben kann. Maria, die schmerzhafte Mutter, hat die Stunde von Golgatha verstanden. Mit ihr treten wir unter das Kreuz deines Sohnes und beten voll Glaube, Hoffnung und Liebe zu ihm, der für uns ist gekreuzigt worden.

A Amen.

 

Lied: Christi Mutter stand mit Schmerzen

 

Drücke deines Sohnes Wunden,

wie du selber sie empfunden,

heilge Mutter, in mein Herz.

Dass ich weiß was ich verschuldet,

was dein Sohn für mich erduldet,

gib mir teil an deinem Schmerz.

 

Christus, lass bei meinem Sterben

mich mit deiner Mutter erben

Sieg und Preis nach letztem Streit.

Wenn der Leib dann sinkt zur Erde,

gib mir, dass ich teilhaft werde

deiner selgen Herrlichkeit.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Wir danken dir, Herr Jesu Christ

 

Behüt uns auch vor Sünd und Schand

und reich uns dein allmächtig Hand,

dass wir im Kreuz geduldig sein,

getröstet durch dein schwere Pein,

 

und schöpfen draus die Zuversicht,

dass du uns wirst verlassen nicht,

sondern ganz treulich bei uns stehn,

dass wir durchs Kreuz ins Leben gehn.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Einundzwanzigste Maiandacht - Mutter der Gnade

 

Lied: Christi Mutter stand mit Schmerzen

 

Ist ein Mensch auf aller Erden,

der nicht muss erweichet werden,

wenn er Christi Mutter denkt,

wie sie, ganz von Weh zerschlagen,

bleich da steht, ohn alles Klagen,

nur ins Leid des Sohns versenkt.

 

O du Mutter, Brunn der Liebe,

mich erfüll mit gleichem Triebe,

dass ich fühl die Schmerzen dein;

dass im Leid mein Herz entzündet

sich mit deiner Lieb verbindet,

um zu lieben Gott allein.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Maria befreit uns von der Schlange

 

Es ward durch dich, o Reine,

Zermalmt der Schlange Haupt.

Dir danken wir`s alleine,

Dass ihr der Sieg geraubt.

 

Du bist`s, die uns gegeben,

Die Gnade und das Heil.

Ja, jedes Gut im Leben,

Durch dich wird uns zu Teil.

 

O Jungfrau, makellose,

Verlass uns Sünder nicht,

Du himmlisch holde Rose,

Tröst uns mit deinem Licht!

 

Lied: Unter dem Kreuze

 

Unter dem Kreuze,

dran der Herr gehangen,

stehst du nun, Frau,

von Traurigkeit umfangen.

Was für ein Thron,

der schimpflichste der Throne,

ward deinem Sohne!

 

Den du geboren,

dass er König werde,

herrscht nun vom Kreuze

über alle Erde.

Du stehst bei ihm

und trägst das Schwert im Herzen,

Mutter der Schmerzen!

 

Unter dem Kreuze,

leidend mit dem Sohne,

empfingst du, Frau,

für uns die Marterkrone.

Du wirktest mit,

das Opfer zu vollenden,

dass wir heimfänden.

 

V Ewiger Vater, durch deine Kraft gestärkt, hat die Makkabäische Mutter ihre sieben Söhne in den Tod gegeben und ihr eigenes Leben hingeopfert. Wir sehen in ihr das Vorbild der Schmerzensmutter, die als Hohepriesterin des Neuen Bundes unter dem Kreuz deines Sohnes stand und für uns zur Mittlerin der Gnade wurde. Sie war von dir auserwählt, an seinem Versöhnungsopfer teilzunehmen, alle Schmach und alle Schmerzen mit ihm zu tragen. Zu ihr schauen wir auf und verehren sie als die Zuflucht der Sünder, als die Mutter der göttlichen Gnade.

A Maria sprach: Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach deinem Wort.

 

V Wir lesen aus dem zweiten Buch der Makkabäer, wie sieben Brüder und ihre Mutter den Martertod erlitten:

Der gottlose König Antiochus ließ die sieben Brüder mit ihrer Mutter ergreifen und wollte sie zwingen, gegen das Gesetz Schweinefleisch zu essen. Weil sie aber bereit waren, eher zu sterben, als das Gebot des Herrn zu übertreten, wurde der König zornig und befahl, Pfannen und eiserne Kessel glühend zu machen. Dann ließ er einem nach dem andern die Zunge ausschneiden, die Haut vom Kopf ziehen, Hände und Füße abhauen und die Gemarterten am Feuer braten. Die Mutter und die noch Lebenden mussten zusehen. Sie ermahnten sich gegenseitig, starkmütig zu bleiben, und sprachen: Der Gott der Wahrheit wird uns zur Auferstehung und zum ewigen Leben führen, wenn wir um seines Gesetzes willen leiden und sterben. Bewunderung über alles Maß verdient die Mutter. Ihr Andenken wird bei allen Gerechten fortleben. Sieben Söhne sah sie an einem Tag umkommen und ertrug es standhaft, weil sie auf Gott vertraute. Nachdem die Söhne gestorben waren, wurde auch sie getötet.

A Bewunderung über alles Maß verdient die Mutter. Ihr Andenken wird bei allen Gerechten fortleben.

 

V Mein Sohn, in meinem Schoß habe ich dich getragen und bis zu dieser Stunde dich ernährt. Schau auf zum Himmel, hin zur Erde und fürchte diese Henker nicht.

A Wie meine Brüder gebe ich Leib und Leben hin und bitte Gott, er möge unserem Volk gnädig sein.

 

V In unserem Land wird man nicht mehr hören von Willkür und Gewalttat, von der Verwüstung seiner Grenzen.

A Das Heil wird wohnen in den Mauern, die wir bauen, Jubel wird herrschen in den Toren.

 

V Der Herr ist nahe denen, die bedrängten Herzens sind, und richtet jeden auf, der leiden muss.

A Sein Angesicht ist wider alle, die Böses tun. Ihr Leben tilgt er aus mit seiner Macht. Die Sünder beugt er in den Staub.

 

V Meine Füße stellte er auf Felsengrund und machte meine Schritte sicher.

A Selig ist der Mensch, der auf den Herrn schaut und sein Vertrauen nicht auf eitle Dinge setzt.

 

V Die Hand des Herrn wird offenbar an denen, die ihm dienen; aber seinen Feinden wird er zürnen.

A Ihre Leichen wird man schauen, zum Abscheu werden sie für alle Menschen sein.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Johannes, wie die Mutter Jesu unter dem Kreuz stand:

Alle, die Jesus näher kannten, und viele Frauen, die ihm aus Galiläa gefolgt waren, standen auf Golgatha und sahen von ferne alles, was sich ereignete. Bei dem Kreuz aber standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Kleophas, und Maria Magdalena. Als Jesus seine Mutter sah und neben ihr den Jünger, den er liebte, sprach er zu seiner Mutter: Frau, siehe da deinen Sohn. Dann sprach er zu dem Jünger: Siehe da deine Mutter. Von jener Stunde an nahm der Jünger sie zu sich.

A Siehe da deinen Sohn; siehe da deine Mutter.

 

V Jesus liebte den Johannes, weil der Vorzug seiner Reinheit ihn der höheren Liebe würdig machte.

A Dem Tod nahe, empfahl der Herr ihm seine Mutter; die Jungfrau gab er dem Jungfräulichen.

 

V Wem soll ich dich vergleichen, Tochter Jerusalems, wen dir zur Seite stellen oder wie dich trösten, Jungfrau, Tochter Sions? Groß wie das Meer ist dein Schmerz.

A Ihr alle, die ihr vorübergeht am Weg, habt Acht. Schaut, ob ein Schmerz gleich sei meinem Schmerz.

 

V Dieser ist gesetzt zum Fall und zur Auferstehung vieler in Israel, zu einem Zeichen, dem man widersprechen wird.

A Ein Schwert wird deine Seele durchbohren, damit die Gedanken vieler Herzen offenbar werden.

 

V Sie hat ihr Leben mit Kraft gegürtet und ihr Herz mit Stärke gewappnet.

A Ein Heer der Starken hat sie gesammelt, die freudig die Schlachten des Herrn schlagen.

 

V Die Söhne derer, die dein Herz durchbohrten, werden kommen, sich vor dir zu beugen,

A und die Spuren deiner Füße werden alle küssen, die dich einst verachtet haben.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, ehe dein Sohn am Kreuz starb, hat er uns Maria zur Mutter gegeben und uns alle zu ihren Kindern gemacht. Wie Johannes sie von jener Stunde an zu sich nahm, so wollen wir von diesem Monat an besonders treue Kinder dieser Mutter sein und bleiben. Mit Schmerzen hat sie uns auf Golgatha geboren, mit Liebe will sie uns die Gnaden vermitteln, die das Kreuzesopfer uns verdient hat. Ihr zu Ehren eilen wir mit neuem Eifer zum Altar des Neuen Bundes, auf dem dieses Opfer wieder gegenwärtig wird. Ihr Beispiel soll uns zeigen, was Christi Opfer wert ist, und ihre Fürsprache möge helfen, dass wir uns immer inniger mit dem verbinden, der für uns ist gekreuzigt worden.

A Amen.

 

Lied: Unter dem Kreuze

 

Wie Eva einst die

Frucht vom Baum genommen,

durch dich, Maria,

ist das Heil gekommen.

Du gabst dein Kind

am Kreuz in Gottes Willen,

ihn zu erfüllen.

 

Um deine Schmerzen

hat dir Gott gegeben,

Mutter zu werden

über alles Leben.

Die er erlöste,

kommen, dich zu ehren,

du Magd des Herren!

 

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Herzliebster Jesu

 

O große Lieb, o Lieb ohn alle Maße,

die dich gebracht auf diese Marterstraße!

Ich lebte mit der Welt in Lust und Freuden,

und du musst leiden.

 

Ach, großer König, groß zu allen Zeiten,

wie kann ich gnugsam solche Treu ausbreiten?

Keins Menschenherz vermag es auszudenken,

was dir zu schenken.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Zweiundzwanzigste Maiandacht - Auferstehung

 

Lied: Triumph, der Tod ist überwunden!

 

Triumph, der Tod ist überwunden!

Zum Leben der Unsterblichkeit

ist selbst durchs Grab der Weg gefunden.

Bekenner Jesu, singt erfreut:

Halleluja, halleluja!

 

Zersprengt sind nun des Todes Ketten

auf Jesu mächtiges Gebot,

uns von des Todes Macht zu retten,

besiegte Jesus selbst den Tod.

Halleluja, halleluja!

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Schön bist du wie der Maientag

 

Schön bist du wie der Maientag,

Wenn alles blüht an Baum und Hag:

Dein Herz ist wie der Himmel rein,

Dein Aug´ der helle Sonnenschein.

     Maria, sei gegrüßt!

 

Dein Seelenmai hat nie verblüht,

Blauhimmel steht dir im Gemüt:

Dein Tugendgarten wundersam

Freut einzig deinen Bräutigam.

     Maria, sei gegrüßt!

 

Es pilgert auch der Engel Zahl

Gen Nazareth ins Frauental:

So schön war nicht das Paradies,

Daraus der Herr uns all verwies.

     Maria, sei gegrüßt!

 

Wie danken wir dem Vater hehr

Für all dein Glück von Herzen sehr:

O, weil du ganz auf Gott gebaut,

Ward dir so viel vom Herrn vertraut.

     Maria, sei gegrüßt!

 

Du hast gar starken Mutterarm,

Der hält ein Kind am Herzen warm:

O schling den Arm um alle so,

Des singen wir auf ewig froh.

     Maria, sei gegrüßt!

 

Lied: Freu dich, du Himmelskönigin

 

Freu dich, du Himmelskönigin,

Freu dich, Maria!

Freu dich, das Leid ist all dahin.

Halleluja.

Bitt Gott für uns, Maria.

 

Den du zu tragen würdig warst,

Freu dich, Maria!

Der Heiland lebt, den du gebarst.

Halleluja.

Bitt Gott für uns, Maria.

 

Er ist erstanden von dem Tod,

Freu dich, Maria!

Wie er gesagt, der wahre Gott.

Halleluja.

Bitt Gott für uns, Maria.

 

Bitt Gott für uns, so wird’s geschehn,

Freu dich, Maria!

Dass wir mit Christus auferstehn.

Halleluja.

Bitt Gott für uns, Maria.

 

V Ewiger Vater, du hast Gewalt über Leben und Tod, du führst hinab zu den Pforten der Unterwelt und geleitest zurück an das Licht des Tages. Daniel, deinen Propheten, hast du aus der Löwengrube errettet und ihn zum Vorbild deines Sohnes gemacht, den du am dritten Tag aus dem Grab erweckt hast. Wir preisen deine Größe und tragen alle Lasten unseres Lebens im frohen Glauben an die Auferstehung, die du uns durch deinen Eingeborenen bereiten wirst.

A Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, wenn er auch gestorben ist.

 

V Wir lesen aus dem Buch Daniel, wie der Prophet aus der Löwengrube errettet wurde:

Daniel übertraf alle Gewalthaber und Statthalter an Weisheit und Kraft; denn der Geist Gottes war mit ihm. Deshalb wollte der König ihn über das ganze Reich setzen. Die Statthalter beneideten ihn und suchten ihn zu stürzen. Weil sie ihm aber nichts vorwerfen konnten, sprachen sie untereinander: Wir finden keine Handhabe gegen ihn: nur bei der Ausübung seiner Religion können wir ihn fassen. Sie gaben genau Acht und stellten fest, dass Daniel sich dreimal am Tag vor seinem Gott auf die Knie warf, um ihn anzubeten und zu preisen. Deshalb forderten sie unter Berufung auf das Gesetz, dass er in die Löwengrube geworfen werde. Der König war sehr betrübt, dass er ihn nicht vor dem Gesetz schützen konnte. Sie warfen Daniel in die Grube; der König ließ einen Stein auf die Grube legen, den er mit seinem Ring versiegelte. Am nächsten Morgen stand er in aller Frühe auf, eilte zur Löwengrube und rief unter Tränen: Daniel, Diener des lebendigen Gottes, hat dein Gott es vermocht, dich vor den Löwen zu retten? Daniel erwiderte: Gott hat seinen Engel gesandt und den Rachen der Löwen verschlossen, so dass sie mich nicht verletzten; denn ich ward gerecht erfunden vor ihm. Sofort ließ der König ihn aus der Grube ziehen und fand, dass er völlig unverletzt war. Voll Freude teilte er allen Völkern seines Reiches mit: Vor dem Gott Daniels sollt ihr Ehrfurcht haben; denn er ist der lebendige Gott, der Herr der Ewigkeit. Sein Reich wird nie zerstört werden, und seine Herrschaft nimmt kein Ende.

A Gott hat seinen Engel gesandt und mich errettet, weil ich gerecht erfunden ward vor ihm.

 

V Die Guten nehmen ab, die Treue ist geschwunden bei den Menschenkindern.

A Ihre Lippen sind voll Trug. Sie sagen nicht, was sie im Herzen denken.

 

V Weil der Bedrängte elend ist und der Arme zu mir seufzt, will ich mich erheben, spricht der Herr.

A Ich werde Rettung bringen und das Vertrauen nicht enttäuschen.

 

V Wie Mittagsglanz leuchtet es am Abend vor dir auf, und wenn sie meinen, es sei aus mit dir, so steigst du wie ein Morgenstern empor.

A Dein Elend wirst du dann vergessen. Es wird dir sein wie Wasser, das vorüberfloss.

 

V Lass dir deine Zuversicht nicht rauben; halte fest an deiner Hoffnung. Wie von einem Wall geschützt, wirst du sicher ruhen.

A Der Herr verschließt den Rachen der Löwen, so dass sie dir nicht schaden können.

 

V Glücklich ist der Mensch, der am Wort Gottes seine Freude hat und in seinem Herzen es betrachtet Tag und Nacht.

A Er gleicht dem Baum, gepflanzt an Wasserbächen, dessen Laub nicht fällt, der Früchte bringt zu seiner Zeit.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Markus über die Auferstehung Jesu:

Als der Sabbat vorüber war, kauften Maria Magdalena und Maria, des Jakobus Mutter, Spezereien, um hinzugehen und den Herrn zu salben. In der Morgenfrühe, als eben die Sonne aufging, eilten sie zum Grab. Unterwegs sprachen sie zueinander: Wer wird uns wohl den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen? Der Stein war nämlich sehr groß. Als sie ankamen, war er schon weggewälzt. Sie gingen in das Grab hinein und sahen zur Rechten einen Jüngling in weißem Gewand sitzen. Da erschraken sie. Er aber sprach: Fürchtet euch nicht. Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden und nicht hier. Seht die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte. Geht nun hin und meldet seinen Jüngern, zumal dem Petrus, dass er euch vorangeht nach Galiläa. Dort werdet ihr ihn sehen, wie er euch gesagt hat.

A Er ist auferstanden und nicht hier. Seht die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte.

 

V Es kommt der Tag, an dem der Spross aus Jesse ein Zeichen für die Völker wird.

A Die Heiden werden nach ihm fragen, und sein Grab wird glorreich sein.

 

V Es nahte sich die Herrlichkeit des Herrn. Ein Brausen kam, dem Brausen mächtiger Wasser gleich. Die Erde strahlte auf in seinem Glanz.

A Die Herrlichkeit des Herrn zog in den Tempel ein, und eine Stimme sprach: Hier ist die Stätte meines Thrones. Hier will ich wohnen, mitten unter meinem Volk bleiben.

 

V Gott hat Jesus Christus auferweckt und wird auch uns erwecken durch die Macht, die er besitzt.

A Er wird uns neues Leben schenken um des Geistes willen, den er uns gesandt hat.

 

V Alle, die im Staub der Erde schlafen, wachen wieder auf, die einen zum ewigen Leben, die andern zur ewigen Schmach.

A Die Gerechten werden leuchten wie der Glanz des Firmamentes. Wie Sterne werden jene strahlen, die viele führten zur Gerechtigkeit.

 

V Ich weiß, dass mein Erlöser lebt, dass ich am Jüngsten Tag von der Erde auferstehe.

A Mit meiner Haut werde ich umkleidet sein und mit meinem Fleisch meinen Gott schauen. Diese Hoffnung ruht in meinem Herzen.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, weil du deinen Eingeborenen aus dem Grab wiedererweckt hast, besitzen wir ein untrügliches Unterpfand unserer eigenen Auferstehung. Mit Freuden bekennen wir unseren Glauben an die Auferstehung der Toten und an das Leben der zukünftigen Welt. Maria, die allerseligste Jungfrau, hat diesen Glauben in den Herzen der Apostel wachgehalten und die Hoffnung auf die Wiederkunft ihres Sohnes immer wieder belebt. Ihre Fürbitte möge uns helfen, dass wir unsern Glauben vermehren, unsere Hoffnung stärken und unsere Liebe entzünden, sooft wir dessen gedenken, der von den Toten auferstanden ist.

A Amen.

 

Lied: Gruß dir, du Heilige (Melodie: Wunderschön prächtige)

 

Gruß dir, du Heilige,

allzeit Jungfräuliche,

die ohne Sünde trat in diese Welt,

weil du vor aller Zeit,

aus tiefer Ewigkeit

von Gottes Gnad und Huld warst auserwählt!

Du Hochgeehrte,

ganz Unversehrte,

ja, es ist Herrliches von dir gesagt:

Gott hat erhoben dich, niedrige Magd!

 

Und aus des Engels Mund

ward dir gegeben kund:

„Empfangen sollst du vom Heiligen Geist!

Dir wird geschenkt ein Sohn

vom allerhöchsten Thron,

sein Reich wird ewig sein, Jesus er heißt!“

Heil und Erbarmen

kam zu uns Armen:

Jungfrau und Mutter, in Gnaden erkorn,

Christus, den Heiland, hast du uns geborn!

 

In Freuden singen wir,

danken dem Herrn mit dir,

dass er so Großes hat an dir getan.

Du stehst im ew´gen Licht,

vor Gottes Angesicht:

drum allzeit gläubig wir rufen dich an.

Und mit Vertrauen

wir auf dich schauen:

Heiligste Mutter, o Bitt deinen Sohn,

dass er einst gebe uns himmlischen Lohn!

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Triumph, der Tod ist überwunden!

 

Verschwunden sind des Grabes Schrecken,

wir rufen: Tod, wo ist dein Sieg?

Auch uns wird Jesus auferwecken,

der siegend seinem Grab entstieg.

Halleluja, halleluja!

 

Heil uns zu diesem hohen Glauben;

auch wir, wir werden auferstehn.

Wer kann des Himmels Trost uns rauben,

verherrlicht einst hervorzugehn?

Halleluja, halleluja!

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Dreiundzwanzigste Maiandacht - Liebe zur Heiligen Schrift

 

Lied: Ist das der Leib, Herr Jesus Christ

 

Ist das der Leib, Herr Jesus Christ,

der tot im Grab gelegen ist?

Kommt, kommt, ihr Christen jung und alt,

schaut die verklärte Leibsgestalt!

Halleluja, halleluja!

 

Der Leib ist klar, klar wie Kristall,

Rubinen gleich die Wunden all,

die Seel durchstrahlt ihn licht und rein

wie tausendfacher Sonnenschein.

Halleluja, halleluja!

 

Der Leib empfindet nimmer Leid,

bleibt unverletzt in Ewigkeit,

gleichwie so viele tausend Jahr

die Sonne leuchtet eben klar.

Halleluja, halleluja!

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Am Maialtar

 

Süße Mutter, engelmilde,

Meiner Augen schönstes Licht,

Sieh`, ich knie` vor deinem Bilde,

Aufzuschauen wag ich nicht.

 

Eine kleine Liebesgabe

Bring` ich zitternd zum Altar;

Wenig ist es, was ich habe,

Doch die Liebe bringt es dar.

 

Schau herab mit deinem Kinde,

Holde Himmelskönigin;

Nimm das kleine Angebinde

Eines Sünders gnädig hin.

 

Nicht mit Gold und Perlenkränzen,

Mit Rubinen voller Glanz,

Kann dein Bildnis ich bekränzen;

Hab` nur einen Rosenkranz.

 

Wie die Deinen gern ihn beten,

Wenn zum Gnadenbild sie ziehn;

Wenn das Kirchlein sie betreten,

Und dem Lärm der Welt entfliehn.

 

Nicht mit Sträußen, reich gewunden,

Kann ich mehren deinen Ruhm;

Nur ein Blümchen hab` gefunden

Für dein stilles Heiligtum.

 

Woll` das Blümchen nicht verschmähen,

Ob auch unscheinbar und klein;

Wenn es nur von dir gesehen,

Wird es duften fromm und rein.

 

O so lass es lieblich blühen!

Sieh`, es blickt ja himmelwärts!

Lass in Andacht still erglühen

Deines armen Kindes Herz!

 

Lied: Lasst uns erfreuen herzlich sehr

 

Lasst uns erfreuen herzlich sehr, Halleluja,

Maria seufzt und weint nicht mehr, Halleluja.

Verschwunden sind die Nebel all, Halleluja,

jetzt glänzt der lieben Sonne Strahl, Halleluja.

Halleluja, Halleluja, Halleluja.

 

Wo ist, o freudenreiches Herz, Halleluja,

wo ist dein Weh, wo ist dein Schmerz? Halleluja.

Wie wohl ist dir, o Herz, wie wohl; Halleluja,

nun bist du aller Freuden voll, Halleluja.

Halleluja, Halleluja, Halleluja.

 

Sag an, Maria, Jungfrau rein, Halleluja,

kommt das nicht von dem Sohne dein? Halleluja.

Ach ja, dein Sohn erstanden ist; Halleluja,

kein Wunder, dass du fröhlich bist, Halleluja.

Halleluja, Halleluja, Halleluja.

 

V Ewiger Vater, wir sehen in der Auferstehung deines Sohnes die Grundlage unseres Glaubens, die Besiegelung der Wahrheit, die er uns geoffenbart hat. Darum hast du schon im Alten Bund durch Weissagungen und Vorbilder auf dieses große Wunder hingewiesen. Wie Jona am dritten Tag durch deine Macht aus dem Innern des Fisches gerettet wurde, so hast du deinen Eingeborenen am dritten Tag glorreich aus dem Grab auferstehen lassen. Verleihe uns, dass wir mit Maria, der glücklichen Mutter des Herrn, die Freude des Auferstandenen teilen und mit ihm Ostern halten nicht im alten Sauerteig der Sünde, sondern im ungesäuerten Brot der Reinheit und Wahrheit.

A Wenn Christus von den Toten auferstanden ist, sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln.

 

V Wir lesen aus dem Buch Jona, wie der Prophet aus dem Innern des Fisches errettet wurde:

Als Jona in Joppe das Schiff bestiegen hatte, um dem Auftrag des Herrn zu entfliehen, entstand auf dem Meer ein gewaltiger Sturm, und das Schiff drohte zu zerschellen. Die Schiffsleute gerieten in Angst und sagten: Lasst uns das Los werfen, damit wir sehen, durch wen dieses Unglück über uns gekommen ist. Das Los fiel auf Jona. Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir mit dir tun, damit das Meer von uns ablasse? Denn die Wogen gingen immer höher. Jona erwiderte: Werft mich ins Meer, dann wird der Sturm aufhören. Ich weiß, dass er um meinetwillen über euch gekommen ist. Sie ergriffen ihn, warfen ihn ins Meer, und der Sturm legte sich. Der Herr aber sandte einen großen Fisch, damit er den Jona verschlinge. Jona war bis zum dritten Tag im Innern des Fisches und betete zum Herrn: Du hast mich in die Tiefe des Meeres geschleudert, und die Riegel der Erde haben sich über mir geschlossen. Errette mein Leben vom Untergang, und lass mein Gebet bis zu deinem heiligen Tempel dringen. Und der Herr gebot dem Fisch, und er spie den Jona an Land.

A Jona war bis zum dritten Tag im Innern des Fisches und betete zum Herrn.

 

V Der Herr ist mein Erretter, meine Zuflucht. Gott wird mir helfen, ihm vertraue ich.

A Er ist mein Beschirmer, seine Macht wird mich erhalten.

 

V Du, o Herr, gibst meinem Geist Licht. Mein Gott, erhelle meine Finsternis.

A Du bist es, der mir Kraft verleiht und mich hinaufführt auf die Höhe.

 

V Des Todes Schlingen hatten mich umfasst. In meiner Drangsal schrie ich auf zum Herrn.

A Er hörte meine Stimme von seinem heiligen Tempel aus, und mein Rufen drang zu seinen Ohren.

 

V Er streckte seine Hand hernieder aus der Höhe. Aus tiefen Wassern zog er mich hervor.

A Er führte mich heraus zur Freiheit, ließ mich Rettung finden, weil er gnädig ist.

 

V Aus der Hand des Todes will ich sie erretten, vom Sterben sie befreien.

A O Tod, ich will dein Tod sein, dein Untergang bin ich, o Totenreich.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus dem Evangelium des heiligen Lukas, wie der Auferstandene den Jüngern die Schrift erschloss:

Am Abend des Ostertages waren die Jünger im Saal zu Jerusalem versammelt. Plötzlich war der Herr mitten unter ihnen und sprach: Friede sei mit euch. Ich bin es, fürchtet euch nicht. Dann zeigte er ihnen seine Hände und seine Füße und sagte: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich geschrieben steht. Nun erschloss er ihnen den Sinn für das Verständnis der Schrift und fuhr fort: So steht geschrieben: Christus musste leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen. In seinem Namen müssen allen Völkern, angefangen von Jerusalem, Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden.

A Alles muss in Erfüllung gehen, was in der Schrift über mich geschrieben steht.

 

V Kein anderes Zeichen wird für dieses Geschlecht gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona.

A Wie Jona bis zum dritten Tag im Innern des Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage lang im Schoß der Erde bleiben.

 

V Wacht auf und singt Lob dem Herrn, ihr alle, die ihr im Staub wohnt. Die Erde gibt zurück, was sie begrub.

A Wie Sonnenglanz geht sein Gerechter auf, sein Heiland wie ein Licht, das unsere Finsternis erhellt.

 

V Ich will euch trösten wie ein Mann, der seine Mutter tröstet. Wunderbares sollt ihr schauen, freuen wird sich euer Herz.

A Die Herrlichkeit des Libanon wird zu euch kommen, und den Ort, wo meine Füße standen, will ich glorreich machen.

 

V Das Wort der Offenbarung, das aus meinem Mund kam, kehrt nicht leer zu mir zurück.

A Es schenkt dem Menschen Licht und Leben, wie Tau und Regen Frucht und Wachstum bringen.

 

V Durch Menschenwillen kam niemals eine Weissagung zustande. Vom Heiligen Geist erfüllt, haben gotterwählte Männer sie verkündet.

A Forscht in der Schrift; sie ist es, die von Christus Zeugnis gibt.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, auf vielfache Art und mannigfache Weise hast du dich den Menschen geoffenbart. Zu unserer Belehrung ist alles geschrieben, was die Heiligen Schriften enthalten. Dein Eingeborener hat nach seiner Auferstehung den Jüngern die Schrift erschlossen. Lass auch uns die heiligen Bücher liebgewinnen und immer tiefer in ihren Sinn eindringen, damit sie uns eine Quelle der Kraft und des Trostes werden. Nach dem Beispiel der Gottesmutter wollen wir deine Worte in unserem Herzen bewahren, auf dass wir würdig werden, einst die Herrlichkeit dessen zu teilen, der von den Toten auferstanden ist.

A Amen.

 

Lied: Lasst uns erfreuen herzlich sehr

 

Aus seinen Wunden fließen her, Halleluja,

fünf Freudenseen, fünf Freudenmeer. Halleluja.

Die Freud sich über dich ergoss, Halleluja,

und durch dein Herz die Freude floss, Halleluja.

Halleluja, Halleluja, Halleluja.

 

Dein Herz nun ganz in Freuden schwimmt, Halleluja,

und zu und zu die Freude nimmt, Halleluja.

Ach, nun vergiss auch unser nit, Halleluja,

und teil auch uns ein Tröpflein mit, Halleluja.

Halleluja, Halleluja, Halleluja.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Ist das der Leib, Herr Jesus Christ

 

O Leib, wie zart, o Leib, wie fein,

dringst durch verschlossne Türen ein,

wie durch das Glas die Sonne geht,

da nichts den Strahlen widersteht.

Halleluja, halleluja!

 

Schnell ist der Leib, schnell und geschwind

gleichwie ein Pfeil, gleichwie der Wind,

gleichwie die Welt vieltausend Meil

die Sonn umläuft in schneller Eil.

Halleluja, halleluja!

 

Bedeck, o Mensch, dein Augenlicht!

Vor dieser Sonn besteht es nicht.

Kein Mensch auf dieser Erde kann

den Glanz der Gottheit schauen an.

Halleluja, halleluja!

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Vierundzwanzigste Maiandacht - Die Himmelfahrt des Herrn

 

Lied: Gelobt sei Gott im höchsten Thron

 

Gelobt sei Gott im höchsten Thron

samt seinem eingebornen Sohn,

der für uns hat genuggetan.

Halleluja, Halleluja, Halleluja.

 

Des Morgens früh am dritten Tag,

da noch der Stein am Grabe lag,

erstand er frei ohn alle Klag.

Halleluja, Halleluja, Halleluja.

 

Der Engel sprach: Nun fürcht euch nicht,

denn ich weiß wohl, was euch gebricht:

ihr sucht Jesus; den findt ihr nicht.

Halleluja, Halleluja, Halleluja.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Trösterin der Betrübten

 

In allen Nöten eilet

Das Kind zum Mutterschoß,

Wo jede Wunde heilet,

Und wär sie noch so groß.

 

So kann auch ich nur wenden

Den trüben Blick zu dir,

Von deinen milden Händen

Taut jede Tröstung mir.

 

Wer rief dich je vergebens,

Maria! Hoffend an?

Du Mutter alles Lebens,

Du brichst des Todes Bann.

 

Wohl kannst du Schmerz erkunden,

Wohl ist dir Leid bewusst:

Es brennen sieben Wunden

In deiner reinen Brust.

 

In unsagbaren Schmerzen

Blick ich nur auf zu dir,

Da strömt aus deinem Herzen

Schon Trost und Friede mir.

 

Lied: Maria Mutter, Friedenshort

 

Maria Mutter, Friedenshort,

wir kommen in bedrängten Tagen

und bitten dich, ein Mutterwort

für uns bei deinem Sohn zu sagen.

 

Sei du um uns wie ein Gebet,

vor dem die Stürme knien müssen.

Wenn deine Bitte mit uns fleht,

kann sich dein Sohn uns nicht verschließen.

 

Du weißt, was uns im Herzen bebt

an gläubigem und kühnem Wagen.

Wenn deine Hand die Schatten hebt,

wird uns ein Fest der Gnaden tagen.

 

Dein Haus ist wie ein Lobgesang,

in dem die stummen Steine beten.

All unser Bitten wird zum Dank

und schweigt von seinen dunklen Nöten.

 

V Ewiger Vater, weil dein Eingeborener glorreich zum Himmel aufgefahren ist, glauben wir, dass du auch uns dereinst in deine Herrlichkeit aufnehmen wirst. Elia deinen treuen Diener, hast du im Sturmwind von der Erde entrückt und ihn belohnt für alle Leiden und Verfolgungen, die er um deines Namens willen ertragen musste. Maria, die Mutter deines Sohnes, fand für ihre Opfer überreichen Lohn in der Freude, die sie bei der Auferstehung und der Himmelfahrt ihres Eingeborenen empfand. Lass uns nie vergessen, dass auch wir voll Hoffnung und Vertrauen zum Himmel aufschauen dürfen.

A Die Freude im Herrn ist unsere Stärke.

 

V Wir lesen aus dem vierten Buch der Könige, wie Elia von der Erde entrückt wurde:

In der Zeit, da der Herr den Elia im Sturm gen Himmel entrücken wollte, kam der Prophet mit seinem Schüler Elischa an den Jordan. Als sie den Fluss überschritten hatten, sprach Elia: Sage, was ich für dich tun soll, ehe ich von dir genommen werde. Elischa antwortete: Ich bitte, dass mir dein Geist in doppeltem Maß zuteilwerde. Elia entgegnete: Du hast Schweres verlangt. Falls du mich siehst, wenn ich von dir genommen werde, wirst du erhalten, was du erbeten hast. Wenn du mich nicht siehst, so wird es nicht geschehen. Während sie nun weitergingen und miteinander redeten, erschien ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden, trennte sie voneinander, und Elia wurde im Sturm von der Erde entrückt. Elischa sah es und rief: Mein Vater, mein Vater, du bist der Wagen Israels und sein Lenker. Als er den Propheten nicht mehr sehen konnte, hob er den Mantel auf, der dem Elia entfallen war, und kehrte an den Jordan zurück. Fünfzig Männer aus Jericho zogen auf die Berge und in die Täler, um Elia zu suchen, fanden ihn aber nicht.

A Es erschien ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden, und Elia wurde im Sturm von der Erde entrückt.

 

V Die Wolken dienen dir als Wagen. Auf den Fittichen des Sturms fährst du zur Höhe auf.

A In deinem Herzen hast du deinen Aufstieg vorbereitet. In Tugend bist du fortgeschritten bis zum Ziel, das der Herr dir setzte.

 

V Ihr Völker alle, klatscht in die Hände, jauchzt unserm Gott voll Jubel zu.

A Gewaltig ist der Herr, der Allerhöchste, ein mächtiger König über alle Welt.

 

V Dem Herrn gehört die Erde und ihr Reichtum, der Erdkreis und alle seine Bewohner.

A Über Meere hat er ihn gegründet, über Fluten ihn befestigt.

 

V Wer darf hinauf zum Berg Gottes steigen? Wer darf an seinem heiligen Ort stehen?

A Wer reine Hände hat und lauteren Herzens ist, wer nicht nach Eitlem trachtet und seinen Nächsten nicht im Schwur betrügt.

 

V Vom Herrn empfängt er Segen und Barmherzigkeit, von Gott, der Quelle seines Heils.

A Er gehört zu denen, die ihn suchen, die nach Gottes Angesicht sich sehnen.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus der Apostelgeschichte den Bericht über die Himmelfahrt des Herrn:

Nach seinem Leiden erschien Jesus seinen Jüngern vierzig Tage hindurch und redete zu ihnen vom Reich Gottes. Als er mit ihnen zum letzten Mal zu Tisch saß, gebot er ihnen, von Jerusalem nicht wegzugehen, sondern die Verheißung des Vaters abzuwarten, indem er versicherte: Von dieser Verheißung habt ihr aus meinem Mund gehört. Johannes taufte mit Wasser, ihr aber werdet in wenigen Tagen mit dem Heiligen Geist getauft werden. Ihr werdet die Kraft des Geistes empfangen, der auf euch herabkommt. Meine Zeugen sollt ihr sein in Jerusalem, in ganz Judäa und Samaria, ja bis an die Grenzen der Erde. Nachdem er das gesagt hatte, erhob er seine Hände, segnete sie und fuhr in den Himmel auf.

A Während er sie segnete, fuhr er in den Himmel auf.

 

V Nun gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und es ist gut für euch, dass ich gehe.

A Gehe ich nicht, dann kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, werde ich ihn senden.

 

V Ich fahre auf zu eurem Vater und zu meinem Vater, zu eurem Gott und zu meinem Gott.

A Niemand steigt zum Himmel auf außer dem, der auch herabgestiegen ist, der Menschensohn, der im Himmel ist.

 

V Hebt eure Tore empor, entfaltet die Flügel, ihr ewigen Pforten, damit einziehe der König der Herrlichkeit.

A Wer ist dieser glorreiche König? Der Herr, der Starke und Mächtige, der Herr, der siegreich ist im Kampf.

 

V Hebt eure Tore empor, entfaltet die Flügel, ihr ewigen Pforten, damit einziehe der König der Herrlichkeit.

A Wer ist dieser glorreiche König? Der Herr der Heerscharen selbst. Er ist der König der Herrlichkeit.

 

V Er ist nicht eingegangen in ein Heiligtum, das von Menschenhänden stammt und nur ein Vorbild ist.

A In den Himmel selber ist er eingegangen, um vor dem Angesicht Gottes für uns einzutreten.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, wir freuen uns der glorreichen Himmelfahrt deines Sohnes und danken dir für alle Herrlichkeit, die du ihm gegeben hast. In deinem Reich will er seinen treuen Dienern eine Wohnung bereiten, damit sie da seien, wo auch er ist. Schenke uns die Gnade der Beharrlichkeit, auf dass wir in seinem Dienst verharren und der Berufung würdig bleiben, die uns zuteil geworden ist. Zu Maria, der Königin des Himmels, schauen wir in Demut und Vertrauen auf. Wir fliehen unter ihren Schutz und Schirm, damit sie uns geleite zu dem, der in den Himmel aufgefahren ist.

A Amen.

 

Lied: Maria Mutter, Friedenshort

 

Dein Mantel ist ein goldnes Zelt,

gewebt von mütterlicher Liebe.

Breit ihn als Heimat um die Welt,

dass keiner ohne Mutter bliebe.

 

Dein Kind ist unser Himmelreich,

das Licht von tausend klaren Sonnen

kommt doch nicht seinem Glanze gleich,

sein Herz verschenkt uns alle Wonnen.

 

Gib, dass wir unser Pilgersein

in deines Kindes Licht vollenden.

Hüll uns in deinen Mantel ein

und führe uns an deinen Händen.

 

Maria, Mutter, Königin,

im Jubel der erlösten Chöre

gibt unser Herz als Lied sich hin:

dir, Mutter, und dem Sohn zur Ehre.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Gelobt sei Gott im höchsten Thron

 

Er ist erstanden von dem Tod,

hat überwunden alle Not.

Kommt, seht, wo er gelegen hat.

Halleluja, Halleluja, Halleluja.

 

Nun bitten wir dich, Jesu Christ,

weil du vom Tod erstanden bist:

Verleihe, was uns selig ist.

Halleluja, Halleluja, Halleluja.

 

O mache unser Herz bereit,

damit von Sünden wir befreit

dir mögen singen allezeit.

Halleluja, Halleluja, Halleluja.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Fünfundzwanzigste Maiandacht - Die Wiederkunft zum Gericht

 

Lied: Das ist der Tag, den Gott gemacht

 

Das ist der Tag, den Gott gemacht,

der Freud in alle Welt gebracht.

Es freu sich, was sich freuen kann,

denn Wunder hat der Herr getan.

 

Verklärt ist alles Leid der Welt,

des Todes Dunkel ist erhellt.

Der Herr erstand in Gottes Macht,

hat neues Leben uns gebracht.

 

Wir sind getauft auf Christi Tod

und auferweckt mit ihm zu Gott.

Uns ist geschenkt sein Heilger Geist,

ein Leben, das kein Tod entreißt.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Maria an der Krippe

 

Himmlische Grotte

Gut sein ist hier;

Bist du auch ärmlich:

Gott wohnt in dir!

 

Arm ist das Haus wohl,

Schön ist das Kind,

Himmel und Erdreich

Eigen ihm sind.

 

Der uns des blauen

Sternhimmels Pracht

Zeltgleich entfaltet

Jegliche Nacht:

 

Den hüll ich selig

In Windeln ein,

Sing ihn in Schlummer,

Mein Kindelein.

 

Nehm ich sein Händlein

Und lehr es gehn, -

Solltest nur straucheln

Und lächeln es sehn!

 

Freudig vom Falle

Hebt es sich auf,

Übet von Neuem

Kindlichen Lauf.

 

So im Gehorsam

Sind wir geschult,

Und es gebricht uns

Niemals Geduld.

 

Jesus mein Meister,

Bitte, lass sein

Vor dir ein Kind mich,

Folgsam und klein.

 

Himmlische Grotte,

Gut sein ist hier,

Bist du auch ärmlich:

Gott wohnt in dir!

 

Lied: Glorwürd´ge Königin

 

Glorwürd´ge Königin, himmlische Frau,

milde Fürsprecherin, reinste Jungfrau!

// Wende, o heilige Mittlerin du,

deine barmherzigen Augen uns zu!

 

Mutter der Gütigkeit, Mutter des Herrn,

über die Himmel weit leuchtender Stern.

// Wende, o weiseste Führerin du,

deine barmherzigen Augen uns zu!

 

V Ewiger Vater, wir glauben, dass dein Sohn zum Himmel aufgefahren ist und zu deiner Rechten thront, dass er wiederkommen wird, zu richten die Lebendigen und die Toten. Darum schauen wir zum Himmel auf mit der heiligen Ehrfurcht, mit der Jakob einst im Traum die Leiter sah, auf der Gottes Engel auf- und niederstiegen. Maria hat mit großer Sehnsucht erwartet, dass ihr Sohn wiederkommen und sie in das Land der ewigen Verheißung einführen werde. Gib, dass wir uns als ihre Kinder bewähren und so der zweiten Ankunft des Herrn in froher Hoffnung entgegengehen.

A Die den Herrn fürchten, bereiten ihre Herzen und heiligen ihre Seele.

 

V Wir lesen aus dem 1. Buch Mose über den Traum, in dem Jakob die Himmelsleiter sah:

Auf dem Weg nach Haram kam Jakob nach Sonnenuntergang an einen Ort, wo er übernachten wollte. Er nahm einen Stein, legte ihn unter sein Haupt und schlief ein. Da sah er im Traum eine Leiter, die auf der Erde stand und mit dem oberen Ende den Himmel berührte. Auf der Leiter stiegen Gottes Engel auf und nieder. An ihrer Spitze stand der Herr und sprach zu ihm: Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks. Das Land, auf dem du ruhst, will ich dir und deinen Nachkommen geben. Ich will dein Hüter sein, wohin du immer ziehst. Ich werde dich in dieses Land zurückführen und dich nicht verlassen, bis das vollbracht ist, was ich verheißen habe. Als Jakob erwachte, sprach er: Wahrlich, der Herr ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht. Wie ehrfurchtsgebietend ist dieser Ort! Hier ist das Haus Gottes und die Pforte des Himmels.

A Jakob sah im Traum eine Leiter, auf der Gottes Engel auf- und niederstiegen, an ihrer Spitze aber stand der Herr.

 

V Gott gab ihm vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde, Frucht und Wein in Überfluss.

A Er machte ihn zum Herrn über seine Brüder und ließ die Söhne seiner Mutter vor ihm dienen.

 

V Gott ist König über alle Völker, singt sein Lob in tiefer Ehrfurcht.

A Er sitzt auf seinem heiligen Thron, er beherrscht die ganze Welt vom Himmel aus.

 

V Ich sah den Herrn auf seinem Thron sitzen, das ganze Heer des Himmels ihm zur Rechten und zur Linken stehen.

A Millionen Engel neigten sich vor ihm, und Millionen standen da, bereit, ihm immerfort zu dienen.

 

V Herr, dein sind die Herrlichkeit, die Macht, der Ruhm, der Sieg, und dir allein gebührt das Lob der ganzen Schöpfung.

A Du herrschst über alles, darum preisen wir dich, Herr und Gott, und loben deinen Namen.

 

V Christus steigt empor mit Jubelklang, in Herrlichkeit fährt er zur Höhe.

A Singt Lob dem Herrn, preist unsern Gott, lobsinget unserm König.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus der Apostelgeschichte, wie die Jünger auf die Wiederkunft des Herrn hingewiesen wurden:

Am vierzigsten Tag nach seiner Auferstehung führte Jesus seine Jünger hinaus gegen Bethanien und sagte ihnen: Ihr werdet die Kraft des Geistes empfangen, der auf euch herabkommt. Dann erhob er seine Hände und segnete sie. Während er das tat, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke entrückte ihn ihren Blicken. Als sie ihm nachschauten, wie er in den Himmel auffuhr, standen plötzlich zwei Männer in weißen Gewändern vor ihnen und sprachen: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und schaut zum Himmel hinauf? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen worden ist, wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel auffahren sehen. Da kehrten sie nach Jerusalem zurück, gingen in den Abendmahlssaal und blieben daselbst.

A Er wird ebenso wiederkommen, wie ihr ihn habt zum Himmel auffahren sehen.

 

V Der Menschensohn wird in der Herrlichkeit des Vaters wiederkommen, jedem zu vergelten entsprechend seinen Werken.

A Der Herr wird wiederkommen wie im Feuer, und der Sturmwind wird sein Wagen sein.

 

V Die Ströme werden Beifall rauschen, frohlocken werden alle Berge vor dem Angesicht des Herrn, wenn er kommt, die Welt zu richten.

A Den Erdkreis wird er richten nach Gerechtigkeit und die Völker mit Barmherzigkeit.

 

V Wir haben einen Hohenpriester, der sich zur Rechten Gottes auf dem Thron seiner Majestät im Himmel niederlässt.

A Ewigen Priesterdienst verrichtet er im Heiligtum des Herrn, im wahren Zelt, das von Gott erbaut ist, nicht von Menschenhand.

 

V Alles ist ihm unterworfen, er ist das Haupt der Kirche, die sein Leib ist.

A Im Himmel lässt ihn Gott zu seiner Rechten sitzen, erhaben ist er über alles in der ganzen Schöpfung.

 

V Das Erbarmen Gottes ist so reich, dass er uns mit Christus auferweckt und mit ihm in das Himmelreich versetzt.

A Wir müssen mit ihm leiden, dann werden wir auch einst mit ihm verherrlicht.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, Tag um Tag kommt dein Sohn als der Hohepriester des Neuen Bundes auf unsere Altäre hernieder, um uns vorzubereiten auf sein letztes Wiederkommen am Ende der Zeiten. Aus der Hoffnung auf diese letzte Wiederkunft haben die ersten Christen die Kraft geschöpft, im Leben und im Sterben ihrem Glauben treu zu bleiben. Lass auch uns aus dieser Hoffnung leben, damit unser ganzes Tagewerk ein priesterliches Opfer werde vor den Augen deiner Majestät. Die allerseligste Jungfrau, die wir jetzt in kindlicher Liebe verehren, möge uns helfen, dass wir nicht zuschanden werden, wenn sie beim Weltgericht an der Seite dessen erscheint, der in den Himmel aufgefahren ist.

A Amen.

 

Lied: Glorwürd´ge Königin

 

Pforte der Seligkeit, strahlender Schild,

Schutzwehr der Christenheit, furchtbar und mild.

// Wende, o mächtige Schützerin du,

deine barmherzigen Augen uns zu!

 

Mutter in Todesnot, Mutter des Lichts,

wenn uns die Hölle droht, fürchten wir nichts,

// wendest du, führend zur seligen Ruh,

deine barmherzigen Augen uns zu!

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Das ist der Tag, den Gott gemacht

 

Wir schauen auf zu Jesus Christ,

zu ihm, der unsre Hoffnung ist.

Wir sind die Glieder, er das Haupt;

erlöst ist, wer an Christus glaubt.

 

Nun singt dem Herrn das neue Lied,

in aller Welt ist Freud und Fried.

Es freu sich, was sich freuen kann,

denn Wunder hat der Herr getan.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Sechsundzwanzigste Maiandacht - Das Gesetz des Herrn

 

Lied: Komm, Heilger Geist, der Leben schafft

 

Komm, Heilger Geist, der Leben schafft,

erfülle uns mit deiner Kraft.

Dein Schöpferwort rief uns zum Sein:

nun hauch uns Gottes Odem ein.

 

Komm, Tröster, der die Herzen lenkt,

du Beistand, den der Vater schenkt;

aus dir strömt Leben, Licht und Glut,

du gibst uns Schwachen Kraft und Mut.

 

Dich sendet Gottes Allmacht aus

im Feuer und in Sturmes Braus;

du öffnest uns den stummen Mund

und machst der Welt die Wahrheit kund.

 

Entflamme Sinne und Gemüt,

dass Liebe unser Herz durchglüht

und unser schwaches Fleisch und Blut

in deiner Kraft das Gute tut.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Gruß an Maria

 

Ich möcht ein Blümlein werden,

Ein Blümlein, licht und klar,

Und dich, o Mutter, grüßen

Am lieblichen Altar.

Maria, Himmelsblume,

O Mutter, mild und rein,

In deinem Himmelsgarten

Lass mich ein Blümlein sein!

 

Ich möcht ein Sternlein werden,

Ein Sternlein licht und klar,

In deiner Königskrone

Am lieblichen Altar.

Maria, Stern des Meeres,

O Jungfrau, süß und rein,

In deiner Königskrone

Lass mich ein Sternlein sein!

 

Lied: Ave Maria klare

 

Ave Maria klare, du lichter Morgenstern!

Du bist ein Freud fürwahre des Himmels und der Erd,

erwählt von Ewigkeit,

zu sein die Mutter Gottes

zum Trost der Christenheit.

 

Ohn Sünd bist du empfangen, wie dich die Kirche ehrt,

bist von der falschen Schlangen geblieben unversehrt.

O Jungfrau rein und zart,

dein Lob kann nicht aussprechen,

was je erschaffen ward.

 

Ein Gruß ward dir gesendet vom allerhöchsten Gott,

durch Gabriel vollendet, der war des Grußes Bot.

„Du sollst ein Mutter sein,

ein Jungfrau sollst du bleiben,

ein Jungfrau keusch und rein.

 

V Ewiger Vater, auf dem Berg Sinai hast du den Israeliten unter Donner und Blitz dein Gesetz gegeben und den Bund geschlossen, der die Erlösung vorbereiten sollte. Auf dem Berg Sion kam dein Geist in Sturmesbrausen über die Apostel und besiegelte den neuen ewigen Bund mit der erlösten Menschheit, die deine Kirche bildet. Wir danken dir von Herzen, dass du uns zur Gemeinschaft deiner Gläubigen berufen hast, und bitten dich, lass uns den Sinn deiner Gebote und deiner Kirche immer tiefer verstehen, damit wir der Gottesmutter ähnlich werden, die in ihrem Leben allzeit treu erfüllte, was du von ihr verlangt hast.

A Die Sünder reden eitle Dinge, dein Gesetz allein ist Wahrheit, für ewig ist es festgegründet.

 

V Wir lesen aus dem 2. Buch Mose, wie das Gesetz auf Sinai gegeben wurde:

Im dritten Monat nach dem Auszug aus Ägypten lagerten die Israeliten am Berg Sinai. Mose stieg auf den Gipfel des Berges, und der Herr sprach zu ihm: Befiehl dem Volk, dass es heute und morgen sich reinige; denn am dritten Tag wird der Herr vor den Augen des ganzen Volkes auf den Berg hernieder kommen. Keiner darf den Berg besteigen. Jeder, der ihn berührt, soll des Todes sterben. Als der Morgen des dritten Tages anbrach, begann der Donner zu rollen, und die Blitze zuckten. Dichtes Gewölk verhüllte den Berg. Der Schall der Posaunen ertönte immer stärker. Die Israeliten wurden von Schrecken ergriffen. Mose führte sie aus dem Lager dem Herrn entgegen und stellte sie am Fuß des Berges auf. Der ganze Berg rauchte, weil Gott im Feuer herabgestiegen war. Sein Anblick war furchterregend. Der Herr rief den Mose auf die höchste Spitze des Berges und redete aus dem Feuer heraus. Er verkündete ihnen seinen Bund und gab ihnen die Gebote, die auf zwei steinernen Tafeln geschrieben waren.

A Der Herr rief den Mose auf die Spitze des Berges und redete aus dem Feuer heraus.

 

V Es nahte die Herrlichkeit des Herrn von Osten her, und die Erde glänzte auf in seinem Licht.

A Im Osten werden sie den Namen Gottes fürchten, im Westen werden sie vor seiner Herrlichkeit erzittern, wenn der Herr im Sturm kommt, dem Strom gleich, der alles mit sich reißt.

 

V Er sandte seinen guten Geist, um sie zu lehren, entzog das Manna ihrem Mund nicht, und Wasser gab er ihnen aus dem Felsen.

A Du hast uns nicht verlassen in der Wüste. Deine Worte waren unseren Füßen eine Leuchte und ein Licht auf unseren Wegen.

 

V Keiner braucht fortan den Nächsten oder seinen Bruder zu belehren, wer der Herr und Gott des Volkes ist.

A Alle werden wissen, vom Kleinsten bis zum Größten, dass ich der Herr und Schöpfer aller Dinge bin.

 

V Nimmst du dein Wort von uns, dann tappen wir wie Blinde an der Wand und tasten ringsumher wie Menschen ohne Augen.

A Dann straucheln wir am Mittag, als wenn es finster wäre, wie Tote leben wir im Dunkel.

 

V Deine Hände haben mich gemacht, im Mutterschoß hast du mich gebildet. Herr, gib mir Einsicht, dass ich dein Gebot verstehe.

A Ich sehe das Ende aller Dinge kommen, die du geschaffen hast. Nur dein Gesetz wird niemals untergehen.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus der Apostelgeschichte den Bericht über die Herabkunft des Heiligen Geistes:

Die Apostel verharrten im Abendmahlssaal einmütig im Gebet mit Maria, der Mutter Jesu, und den Brüdern. Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, erhob sich plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein gewaltiger Sturm dahinfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie versammelt waren. Es erschienen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten und auf jeden von ihnen niederließen. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in verschiedenen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen eingab. Als das Brausen begann, strömte eine Menge von Menschen zusammen, die aus den verschiedensten Ländern nach Jerusalem gekommen waren. Alle staunten und wurden bestürzt; denn jeder hörte die Apostel in seiner Muttersprache reden und die Großtaten Gottes verkünden.

A Es erschienen Zungen wie von Feuer und ließen sich auf einen jeden von ihnen nieder.

 

V Hört das Wort des Herrn, ihr Völker, und verkündet es den Inseln in der Ferne! Der Israel zerstreute wird es wieder sammeln und es hüten, wie der Hirt die Herde.

A Der Herr hat Israel erlöst, aus der Macht des Starken hat er es befreit.

 

V Sie werden kommen und den Herrn loben auf dem Berg Sion, von allen Seiten strömen zu den Gütern ihres Gottes.

A Ihre Seelen werden wasserreichen Gärten gleichen; Hunger kennen sie nicht mehr.

 

V Das ist der Tag, an dem ich einen neuen Bund mit meinem Volk schließe, nicht einen Bund, wie ich ihn einst mit ihren Vätern schloss.

A In ihre Seele lege ich mein Gesetz und schreibe es in ihre Herzen. Ich bin ihr Gott und will, dass sie mein Volk sind.

 

V Nicht den Geist der Knechtschaft habt ihr empfangen, um in Furcht zu leben.

A Den Geist der Kindschaft haben wir erhalten, indem wir rufen: Abba, Vater.

 

V Das Gesetz des Geistes, das uns durch Jesus Christus Leben gibt, hat uns befreit von dem Gesetz der Sünde und des Todes.

A Dem Fleisch sind wir nicht mehr unterworfen. Durch den Geist, der in uns lebt, beherrschen wir Begierlichkeit und Sünde.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, durch unseren Heiland Jesus Christus hast du deinen Geist in reichem Maß über unsere Seelen ausgegossen. Lass uns in der Kraft dieses Geistes deine Gebote in heiliger Liebe erfüllen und dir in königlicher Freiheit dienen. Dein Joch ist süß, und deine Bürde ist leicht, wenn wir dich verstehen und lieben. Maria, die Königin des Himmels, hat sich als Braut des Heiligen Geistes in tiefer Demut und restloser Hingabe deinem Willen unterworfen. Auf die Apostel hat sie einst den Heiligen Geist herabgefleht. Jetzt möge sie unsere Fürsprecherin sein bei dem, der uns den Heiligen Geist gesandt hat.

A Amen.

 

Lied: Ave Maria klare

 

Es wird dich übertauen des Allerhöchsten Kraft,

Gesegnete der Frauen, in reiner Jungfrauschaft.

Gott selbst, er wird dein Sohn;

du sollst ihn Jesus nennen,

und ewig ist sein Thron.“

 

Da sprach die Jungfrau reine: „Ich bin des Herren Magd.

Sein Will gescheh alleine. Es sei, wie du gesagt.“

Christ wohnt in ihrem Schoß,

gar lieblich ruht er drinnen;

ihr Freude, die war groß.

 

Dies Lob sei dir gesungen, Frau, hochgebenedeit.

Von dir ist uns entsprungen der Brunn der Seligkeit.

Empfiehl uns deinem Sohn

und bitte für uns Sünder

allzeit an Gottes Thron.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Komm, Heilger Geist, der Leben schafft

 

Die Macht des Bösen banne weit,

schenk deinen Frieden allezeit.

Erhalte uns auf rechter Bahn,

dass Unheil uns nicht schaden kann.

 

Lass gläubig uns den Vater sehn,

sein Ebenbild, den Sohn, verstehn

und dir vertraun, der uns durchdringt

und uns das Leben Gottes bringt.

 

Den Vater auf dem ewgen Thron

Und seinen auferstandnen Sohn,

dich, Odem Gottes, Heilger Geist,

auf ewig Erd und Himmel preist. Amen.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

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Siebenundzwanzigste Maiandacht - In der Kraft des Geistes

 

Lied: Nun bitten wir den Heiligen Geist

 

Nun bitten wir den Heiligen Geist

um den rechten Glauben allermeist,

dass er uns behüte an unserm Ende,

wenn wir heimfahrn aus diesem Elende.

Kyrieleis.

 

Du heller Schein, du lebendig Licht,

Geist des Herrn, der unsre Nacht durchbricht,

lass uns Gott erkennen, ihn Vater nennen

und von Christus uns nimmermehr trennen.

Kyrieleis.

 

Du stille Macht, du verborgne Kraft,

Geist des Herrn, der in uns lebt und schafft,

wohne du uns inne, uns anzutreiben;

bete du in uns, wo wir stumm bleiben.

Kyrieleis.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Maria, Meeresstern

 

Es steht ein Stern am Himmel

In einsam ruhiger Pracht,

Und rings herum sind Wolken,

Und rings herum ist Nacht.

 

Es schwimmt ein Boot am Meere,

Das wiegen die Wellen wild,

Die Fluten donnern und brausen –

Der Schiffer lächelt mild.

 

Er sieht nicht die schwarze Tiefe

Sich öffnen so oft, so oft,

Er blickt nur nach seinem Sterne

Und hofft und hofft und hofft.

 

Wird nicht der Stern versinken

Im schwarzen Wolkentod –

Und werden die Wellen trinken

Nicht endlich Schiffer und Boot?

 

O kommen sie je zusammen,

Meerwandler und Meeresstern –

Der Stern und des Herzens Flammen,

Bleiben sie ewig fern?

 

Ich frag es bang, ich selber

Bin ja ein Schiffer der Nacht,

Weiß nicht, was ohne Antwort

Mich doch so selig macht:

 

Ein Singen und ein Klingen

Her über die Wogen fließt

Auf leisen Engelsschwingen:

„Du Meerstern, sei gegrüßt!“

 

Lied: Maria, Mutter unsres Herrn

 

Maria, Mutter unsres Herrn,

o Himmelspfort, o Meeresstern,

hilf der bedrängten Christenheit

auf ihrem Wege durch die Zeit.

 

Ein Staunen die Natur erfasst,

dass du den Herrn geboren hast,

den Herrn und Schöpfer aller Welt,

der dich erschaffen und erwählt.

 

V Ewiger Vater, du kennst die Schwächen und die Schwierigkeiten deiner Menschenkinder. Du weißt, dass unser Leben ein fortgesetzter Kriegsdienst ist. Darum hast du deinen Heiligen Geist, der uns zu jedem Kampf froh und stark macht, durch die Propheten verheißen und am Pfingstfest auf die Kirche herabgesandt. Du zeigst uns an der Familie des heidnischen Hauptmanns Kornelius, dass alle Menschen berufen sind, diesen Geist zu empfangen und in deine Kirche einzutreten. Segne alle, die für die Ausbreitung des Glaubens tätig sind, und erfülle ihre Seele mit den Gaben, die Maria in Jerusalem auf die Apostel herabgefleht hat.

A Sende aus deinen Geist, und alles wird neu geschaffen werden, und du wirst das Angesicht der Erde erneuern.

 

V Wir lesen aus dem Propheten Joel über die Verheißung des Heiligen Geistes:

So spricht der Herr: Ihr sollt innewerden, dass ich inmitten meines Volkes wohne, dass ich allein der Herr, euer Gott, bin. Ich werde meinen Geist ausgießen über alles Fleisch. Eure Söhne und Töchter werden weissagen, eure Greise Offenbarungen empfangen und eure jungen Männer Gesichte schauen. Über meine Knechte und Mägde will ich in jenen Tagen meinen Geist ausgießen. Wunderzeichen werden am Himmel und auf der Erde erscheinen, Blut und Feuer und Rauchsäulen. Jeder, der den Namen des Herrn anruft, soll gerettet werden. Vom Berg Sion und von Jerusalem wird die Rettung kommen, die der Herr verheißen hat.

A Ich werde meinen Geist ausgießen über alles Fleisch.

 

V Mein Volk, sei ohne Sorge, freu dich und frohlocke; denn Herrliches vollbringt der Herr an dir.

A Ihr Tiere des Feldes, freut euch mit. Es grünen die Triften, es blühen die Bäume; in Überfluss findet ihr Feigen und Wein.

 

V Frohlockt, ihr Söhne Sions, und freut euch im Herrn. Einen Lehrer der Gerechtigkeit sendet er euch.

A Dann werden die Tennen sich füllen mit Frucht, die Kelter nicht fassen den Wein und das Öl.

 

V Eure Seelen werden gesättigt, und den Namen des Herrn möget ihr preisen.

A Wunderbares hat er an uns getan, und niemals kann sein Volk zuschanden werden.

 

V Weiht eure Seelen zum Kampf, weckt Heldengesinnung in euch, lasst alle als Streiter zu Felde ziehen.

A Zu Schwertern schmiedet die Pflugscharen um und die Karste zu Lanzen. Der Schwächling sage: Ich bin ein Held.

 

V Jerusalems Söhne werden geheiligt. Vom Berg des Herrn entspringt eine Quelle, das Tal der Dornen zu tränken.

A Ergreift die Sichel, die Ernte ist reif. Eilt und kommt und sammelt die Streiter, der Tag des Herrn ist da.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus der Apostelgeschichte, wie der Heilige Geist auf die Familie des heidnischen Kaufmanns hernieder kam:

In Cäsarea lebte ein heidnischer Kaufmann mit Namen Kornelius. Er und sein ganzes Haus waren fromm und gottesfürchtig. Er gab viele Almosen und betete unablässig zu Gott. Eines Tages erschien ihm ein Engel und sprach: Der Herr hat dein Gebet erhört. Sende Boten nach Joppe und lass Simon Petrus zu dir kommen. Er wird dir sagen, was du tun sollst. Sofort sandte Kornelius zwei Diener und einen Soldaten nach Joppe. Inzwischen sprach der Geist zu Petrus: Drei Männer suchen dich. Ziehe ohne Bedenken mit ihnen; denn ich habe sie gesandt. Am folgenden Tag machte er sich mit ihnen auf, und sie kamen in das Haus des Kornelius, der seine Verwandten und vertrauten Freunde eingeladen hatte. Petrus predigte ihnen über Jesus von Nazareth, der viele Zeichen und Wunder wirkte, der von den Juden ans Kreuz geschlagen, von Gott aber am dritten Tag wieder auferweckt wurde, durch dessen Namen die Menschen Vergebung der Sünden erlangen. Während er noch redete, kam der Heilige Geist herab auf alle, die seine Worte hörten. Die Juden, die mit Petrus gekommen waren, wunderten sich, dass auch über die Heiden die Gnade des Heiligen Geistes ausgegossen wurde; denn sie hörten, wie sie in fremden Sprachen redeten und Gott priesen. Petrus aber sprach: Kann jemand denen das Wasser der Taufe versagen, die gleich uns den Heiligen Geist empfangen haben? Und er ließ sie taufen im Namen unseres Herrn Jesus Christus.

A Während er noch redete, kam der Heilige Geist herab auf alle, die ihn hörten.

 

V Wer an mich glaubt, aus dessen Seele werden Ströme des lebendigen Wassers fließen.

A Das sagte er vom Heiligen Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glauben würden.

 

V Wenn ich die Macht meiner Heiligkeit an euch offenbare, dann werde ich aus allen Ländern euch versammeln und reines Wasser über euch ergießen.

A Von allen Sünden werde ich euch reinigen und einen neuen Geist will ich euch geben.

 

V Ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Tröster geben, der bei euch bleibt in Ewigkeit.

A Die Welt empfängt ihn nicht; sie sieht in nicht und kennt ihn nicht. Ihr aber werdet ihn erkennen.

 

V Wenn jener Geist der Wahrheit kommt, den ich vom Vater sende, der wird euch alle Wahrheit lehren.

A Er wird nicht von sich selber reden. Von dem Meinigen wird er nehmen und es euch verkündigen.

 

V Wenn sich der Herr erhebt, zerstieben seine Feinde. Die ihn hassen, fliehen vor seinem Angesicht.

A Befestige, o Gott, was du in uns gewirkt hast, von deinem heiligen Tempel aus, der in Jerusalem erbaut ist.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, in Feuersglut und Sturmesbrausen ist dein Geist auf die junge Kirche hernieder gekommen, um sie auszurüsten zu dem heiligen Kampf, den sie für dich und deine Sache führen muss. Uns hast du durch die heilige Firmung in das Heer deiner Streiter eingereiht. Lass die Gnadengaben dieses Sakramentes durch deinen Geist in uns erneuert werden, damit wir nie versagen, niemals feige werden, wenn wir gegen innere oder äußere Feinde kämpfen müssen. Führe uns zum Sieg durch Maria, die Königin der Märtyrer, die Hilfe der Christen. Durch sie werden alle Irrlehren überwunden, alle Feinde deines Reiches besiegt; auf sie vertrauen wir, weil sie die Mutter dessen ist, der uns den Heiligen Geist gesandt hat.

A Amen.

 

Lied: Maria, Mutter unsres Herrn

 

So trat der Engel bei dir ein:

„Gegrüßet seist du, Jungfrau rein.“

„Ave Maria“ singen wir,

„sei benedeit, Gott ist mit dir.“

 

O Mutter, reich an Güt und Huld,

erbarme dich: wir sind in Schuld.

Steh du uns bei an Gottes Thron

und zeig uns Jesus, deinen Sohn.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Nun bitten wir den Heiligen Geist

 

Du mächtger Hauch, unerschaffne Glut,

Geist des Herrn, gib du uns neuen Mut,

dass wir Gottes Liebe den Menschen künden

und als Schwestern und Brüder uns finden.

Kyrieleis.

 

Erleuchte uns, o ewiges Licht,

hilf, dass alles, was durch uns geschieht,

Gott sei wohlgefällig durch Jesum Christum,

der uns macht heilig durch sein Priestertum.

Kyrieleis.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

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Achtundzwanzigste Maiandacht - Von Gott erhöht

 

Lied: Ich will dich lieben

 

Ich will dich lieben, meine Stärke,

ich will dich lieben, meine Zier,

ich will dich lieben mit dem Werke

und immerwährender Begier,

ich will dich lieben, schönstes Licht,

bis mir das Herze bricht.

 

Ich will dich lieben, o mein Leben,

als meinen allerbesten Freund;

ich will dich lieben und erheben,

solange mich dein Glanz bescheint;

ich will dich lieben, Gottes Lamm,

das starb am Kreuzesstamm.

 

Ach, dass ich dich so spät erkannte,

du hochgelobte Schönheit du,

dass ich nicht eher mein dich nannte,

du höchstes Gut, du wahre Ruh;

es ist mir leid, ich bin betrübt,

dass ich so spät geliebt.

 

Ich lief verirrt und war verblendet,

ich suchte dich und fand dich nicht,

ich hatte mich von dir gewendet

und liebte das geschaffne Licht.

Nun aber ist´s durch dich geschehn,

dass ich dich hab ersehn.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Mariä Heimfahrt

 

Heim, heim fährt Maria,

Selig ihrem Sohne nach!

Fort, fort in den Himmel,

Auf der Bahn, die Jesus brach!

Alle Tränen, alles Sehnen,

Alle Last und alles Leid

Überwunden, abgefunden

Vor dem Tor der Ewigkeit.

 

Heim, heim fährt die Seele,

Die hier in dem Herren starb.

Hoch, hoch in den Himmel,

Den die Gnade ihr erwarb!

Wo beim Sohne vor dem Throne

Uns ein Mutterherz vertritt,

Voll Erbarmen mit uns Armen,

Weil es selbst einst litt und stritt.

 

Heim, heim zieh mein Herze,

Heute schon nach Zions Höhn,

Hoch, hoch in den Himmel,

Wo die lieben Heil`gen gehn!

Lass dein Sinnen und Beginnen

Nur auf Ew`ges sein gewandt,

Bis du droben einst kannst loben

Deinen Gott im Vaterland!

 

Lied: Die Schönste von allen

 

Die Schönste von allen, von fürstlichem Stand,

kann Schönres nicht malen ein englische Hand:

Maria mit Namen, an ihrer Gestalt

all Schönheit beisammen Gott selbst wohlgefallt.

 

Ihr Haupt ist gezieret mit goldener Kron´,

das Zepter sie führet am himmlischen Thron,

ein sehr starke Heldin, mit englischem Schritt

der höllischen Schlange den Kopf sie zertritt.

 

V Ewiger Vater, vor aller Zeit hast du Maria auserwählt, die Mutter deines Sohnes zu werden. Du hast sie vor jedem Sündenmakel bewahrt und nach ihrem Tod mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen. Wie Salomo seine Mutter ehrte und ihr zu seiner Rechten einen Thron bereitete, so hast du die Mutter deines Sohnes mit ewiger Ehre und Herrlichkeit gekrönt. Wir danken dir für alle Gnaden, die du ihr geschenkt, für alle Vorzüge, mit denen du sie ausgestattet hast, und bitten dich, lass uns ihre Freude teilen, weil sie unsere Mutter ist.

A Sie ist die Ehre Jerusalems, die Freude Israels, der Ruhm deines Volkes.

 

V Wir lesen aus dem 3. Buch der Könige, wie Salomo seine Mutter ehrte:

Als Bethsabee zu ihrem Sohn, dem König Salomo, kam, um für Adonias Fürbitte einzulegen, stand der König auf und ging ihr entgegen. Er verneigte sich tief vor ihr und setzte sich auf seinen Thron. Auch für die Mutter des Königs wurde ein Thron hingestellt, und sie ließ sich zu seiner Rechten nieder. Sie sprach zu ihm: Ich habe eine Bitte, die ich an dich richten möchte. Lass mich nicht unerhört. Der König erwiderte: Bitte nur, Mutter. Es wäre unrecht, wenn ich dich abweisen wollte.

A Auch für die Mutter des Königs wurde ein Thron hingestellt, und sie ließ sich zu seiner Rechten nieder.

 

V Aufgenommen ist Maria in den Himmel. Darüber freuen sich die Engel und preisen ihren Schöpfer.

A In das Brautgemach des Himmels tritt die Jungfrau ein. Da sitzt der König aller Könige auf seinem Sternenthron.

 

V Gesegnet bist du, Tochter Sions, von dem Herrn. Die Frucht des Lebens wurde uns durch dich zuteil.

A Schön und lieblich bist du, Tochter Jerusalems, mächtig wie ein kriegsbereites Heer, das wohlgeordnet ist.

V Du bist wie ein verschlossener Garten, wie eine Quelle, die versiegelt ist.

A Der Pflanzung gleichst du, deren Wachstum freut, die Früchte trägt im Überfluss.

 

V Ich war entschlafen, doch mein Herz war wach. Da klopfte mein Geliebter.

A Nun fand ich ihn, den meine Seele liebt. Voll Kraft ist seine Stimme, sein Angesicht holdselig.

 

V Deine Lippen träufeln Milch und Honig, deine Kleider duften wie der Libanon.

A Mein Geliebter, komm in deinen Garten, pflücke meine Myrrhe, trinke meinen Wein.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus der Geheimen Offenbarung, wie der Himmel über die Hochzeit des Lammes jubelt:

Ich sah den Herrn auf seinem Thron sitzen. Die vierundzwanzig Ältesten und die vier lebenden Wesen fielen vor ihm nieder, beteten ihn an und sprachen: Amen, Halleluja! Vom Thron ging eine Stimme aus, die rief: Lobt unsern Gott, ihr alle, groß und klein. Ihr seid seine Diener und steht in Ehrfurcht vor seinem Angesicht. Dann hörte ich große Scharen singen, wie das Rauschen vieler Wasser und das Rollen starker Donner. Und sie sprachen: Halleluja, der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die Herrschaft in seiner Hand. Lasst uns in frohem Jubel ihm die Ehre geben. Die Hochzeit des Lammes ist gekommen. Seine Braut hat sich bereitgemacht. In glänzend weißes Linnen durfte sie sich kleiden. Das Linnen bedeutet die guten Werke der Heiligen. Und ein Engel sprach zu mir: Schreibe auf: Selig, die geladen sind zum Hochzeitsmahl des Lammes!

A Seine Braut hat sich bereitgemacht. In glänzend weißes Linnen durfte sie sich kleiden.

 

V Sie öffnet ihren Mund in Gegenwart des Allerhöchsten und erntet Ruhm inmitten seiner Auserwählten.

A Aus ihrem Volk war sie hocherhoben, die große Schar der Heiligen bewundert sie.

 

V Ich bin hervorgegangen aus dem Mund des Allerhöchsten als Erstgeborene vor aller Schöpfung.

A Auf dem fernen Meer und auf der ganzen Erde preist man meinen Namen, alle Völker und Geschlechter sehen mich als Herrin an.

 

V Die Herzen aller habe ich gewonnen, der Großen und der Kleinen, im Erbe meines Gottes darf ich weilen.

A Mein Zelt schlug ich in Jakob auf, und Israel ist mein Besitz, bei seinen Auserwählten habe ich feste Wurzeln.

 

V Ich wuchs empor wie eine Zeder auf dem Libanon, wie eine Zypresse auf dem Berg Sion.

A Ich blühte wie die Palme, die in Kades steht, und wie der Rosenstrauch in Jericho.

 

V Dem Ölbaum war ich gleich, der prächtig in der Ebene wächst, dem Ahorn, der am Wasser grünt.

A Wie ein Weinstock sprosste ich in Lieblichkeit, und meine Blüten trugen herrlich reiche Frucht.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, du hast uns in Maria das herrliche Vorbild gezeigt, nach dem wir unsere Seele bilden sollen. Sie hatte sich bereitgemacht, im glänzend weißen Kleid der Reinheit zum Hochzeitsmahl des Lammes einzugehen. Durch deine Gnade ist sie Königin des Himmels geworden und übertrifft alle Engel und Menschen an Heiligkeit und Größe. Wir schauen bewundernd zu ihr auf und bitten dich flehentlich, lass uns durch deine Hilfe gerettet werden, weil wir Kinder dieser Mutter sind, die du in den Himmel aufgenommen hast.

A Amen.

 

Lied: Die Schönste von allen

 

Wohlan denn, o Jungfrau, der Jungfrauen Bild,

von Tugenden strahlend, mit Gnaden erfüllt,

mit Sternen geschmücket, die Sonne dich kleid´t,

die Engel, den Himmel dein Anblick erfreut!

 

Die Sterne verlöschen; die Sonn, die jetzt brennt,

wird einstens verdunkeln, und alles sich end´t.

Du aber wirst strahlen noch lang nach der Zeit

in himmlischer Glorie durch all Ewigkeit.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Ich will dich lieben

 

Ich danke dir, du wahre Sonne,

dass mir dein Glanz hat Licht gebracht;

ich danke dir, du Himmelswonne,

dass du mich froh und frei gemacht;

ich danke dir, du güldner Mund,

dass du mich machst gesund.

 

Erhalte mich auf deinen Stegen

und lass mich nicht mehr irregehn;

lass meinen Fuß auf deinen Wegen

nicht straucheln oder stillestehn;

erleucht mir Leib und Seele ganz,

du starker Himmelsglanz.

 

Ich will dich lieben, meine Krone,

ich will dich lieben, meinen Gott,

ich will dich lieben sonder Lohne

auch in der allergrößten Not;

ich will dich lieben, schönstes Licht,

bis mir das Herze bricht.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Neunundzwanzigste Maiandacht - Gott geheiligt

 

Lied: Christus Sieger

 

V/A Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

V König des Weltalls, A wir huldigen dir.

König der Völker

König des Friedens

König der Zeiten

König der Herrlichkeit

 

Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

Abglanz des Vaters

Urbild der Schöpfung

Sohn der Jungfrau

Zeuge der Wahrheit

Herr und Meister

 

Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

Freund der Armen

Heiland der Kranken

Retter der Sünder

Bruder der Menschen

Hoffnung der Erde

 

Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Mariä Himmelfahrt

 

Heil der Demut auf dem Throne,

In des Himmels Herrlichkeit!

Heil der Jungfrau mit der Krone,

Mit dem Blick der Seligkeit!

Heil der Braut, der hochbeglückten,

In dem Reich der Gottentzückten!

 

Die du einst in Schmerz versunken

Bei dem Kreuze heiß geweint,

Ruhst im Himmel freudetrunken,

Mutter, deinem Sohn geeint;

Thronest in den Engelchören,

Unsre Bitten zu erhören!

 

Schmerzen, die du hier gelitten,

Qualen, die dein Herz durchglüht,

Dornen, die es scharf durchschnitten,

Sind zu Rosen dir erblüht,

Die in nimmer welken Kränzen

Um dein Haupt, Maria, glänzen.

 

Selig alle, die dir gleichen,

Die der Erde Leid geteilt,

Selig all die Schmerzensreichen,

Die beim Kreuz mit dir geweilt:

Freudig einst in Himmelsauen

Werden wir dich, Mutter, schauen!

 

Lied: Meerstern, ich dich grüße

 

Meerstern, ich dich grüße,

o Maria, hilf!

Gottesmutter süße,

o Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

Rose ohne Dorne,

o Maria, hilf!

Du von Gott erkorne,

O Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

Lilie ohnegleichen,

o Maria, hilf!

Dir selbst Engel weichen,

o Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

V Ewiger Vater, weil du deine Menschenkinder liebst, schlägst du in ihrer Mitte deine Wohnung auf. Salomo hatte dir einen Tempel geweiht und brachte die Bundeslade unter dem Jubel des ganzen Volkes in das neue Heiligtum. Eine Wolke ließ sich als Sinnbild deiner Gegenwart auf die Lade nieder. In unseren Kirchen bist du wirklich gegenwärtig, und unsere Seele ist in der Taufe dein lebendiges Heiligtum geworden. Lass uns stets mit dir verbunden bleiben, weil wir Kinder jener Mutter sind, die als erlesenes Heiligtum der allerheiligsten Dreifaltigkeit mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde.

A Wir wissen, dass wir Tempel Gottes sind und der Heilige Geist in uns wohnt.

 

V Wir lesen aus dem dritten Buch der Könige, wie Salomo die Lade Gottes in den Tempel brachte:

Der König Salomo versammelte die Ältesten des Volkes, die Stammeshäupter und ganz Israel um sich. Die Priester trugen die Lade des Herrn, das Bundeszelt und alle heiligen Geräte, die im Zelt waren. Der König aber und das ganze Volk gingen vor der Lade her. Die Priester brachten die Bundeslade an ihren Platz in das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim. In der Lade waren die zwei steinernen Tafeln, die Mose am Berg Horeb hineingelegt hatte, als der Herr mit den Söhnen Israels seinen Bund schloss. Als die Priester das Heiligtum verlassen hatten, ließ sich eine Wolke auf die Bundeslade nieder, und die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das ganze Haus. Da betete Salomo: Herr, du hast gesagt, dass du in einer Wolke wohnen wolltest. Ich habe ein Haus gebaut für dich, dir einen festen Thron für immer hergerichtet. Lass die Verheißung in Erfüllung gehen, die du uns gegeben hast. Schaue auf das Gebet deines Dieners und höre das Flehen deines Volkes. Dann erhob sich Salomo und segnete das Volk mit lauter Stimme. Sie brachten dem Herrn Opfer dar und feierten ein großes Fest.

A Ich habe ein Haus für dich gebaut, dir einen festen Thron für alle Zeit errichtet.

 

V Gepriesen sei der Herr, der seinem Volk alle Huld und Gnade schenkte, die er ihm versprach.

A Kein einzig Wort blieb unerfüllt von all dem Guten, das er uns verheißen hat.

 

V Freuen soll sich euer Herz, wenn ihr mit Flötenspiel zum Berg des Herrn zieht, zum Starken Israels.

A Dann sollt ihr singen wie an Tagen, wo man Feste feiert und dem Herrn sich nahen darf.

 

V In seinen Tempel wird der Herrscher kommen, den ihr sucht, und den Bund, den ihr ersehnt, wird er mit euch schließen.

A Den Tempel wird er neu errichten und mit seiner Herrlichkeit erfüllen.

 

V Auf seinen Thron wird er sich setzen und herrschen über alle Völker.

A Priester wird er sein auf seinem Thron und der Welt den Frieden schenken.

 

V Sein Glanz ist gleich dem Sonnenlicht. Aus seinen Händen fließen Strahlen, Stärke liegt in seinem Arm.

A Als Sieger führt er mich empor zur Höhe, lässt Saitenspiel vor mir ertönen.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus der Geheimen Offenbarung, wie das neue Jerusalem von Gott hernieder kam:

Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel herniedersteigen wie eine Braut, die sich für ihren Bräutigam geschmückt hat. Vom Thron her hörte ich eine laute Stimme sagen: Siehe, die Lade Gottes unter den Menschen. Er wird bei ihnen wohnen, sie werden sein Volk sein, und er selbst, ihr Gott, wird bei ihnen sein. Er wird jede Träne von ihren Augen abwischen. Da wird kein Tod mehr sein, keine Trauer, keine Klage und kein Schmerz. Was einst war, ist vergangen. Der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. Dann sagte er zu mir: Schreibe diese Worte nieder, sie sind wahr und zuverlässig.

A Ich sah das neue Jerusalem wie eine Braut, die sich für ihren Bräutigam geschmückt hat.

 

V Keiner, der nicht rein ist, kein Frevler und kein Lügner, kann diese heilige Stadt betreten.

A Nur jene dürfen es, die im Lebensbuch des Lammes aufgezeichnet stehen.

 

V Diese sollen Anrecht haben auf den Baum des Lebens und ungehindert durch die Tore schreiten.

A Wer Durst hat, möge kommen. Das Wasser, das zum Leben führt, wird er umsonst erhalten.

 

V Jerusalem ist wieder aufgebaut wie eine Stadt, die sich festgefügt zusammenschließt.

A Unsere Füße stehen in den Hallen deiner Tore, du heilige Stadt Jerusalem.

 

V Jerusalem, die Stadt von oben, ist die Freigeborene, die unsere Mutter ist.

A Sie ist die Stadt des Herrn und seiner Auserwählten, die im Himmel aufgezeichnet sind.

 

V Ihre Kinder sind Gerechte, meiner Pflanzung sind sie all entsprossen, auf ewig erben sie das Land.

A Deine Hand hat sie gebildet, und zu deiner Ehre werden sie gekrönt.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, in dem neuen Jerusalem, das vom Himmel hernieder steigt wie eine Braut, geschmückt für ihren Bräutigam, zeigst du uns das Sinnbild der Mutter deines Sohnes, die du glorreich in den Himmel aufgenommen hast. Auf Erden hat sie Kreuz und Leid getragen, in Niedrigkeit und Armut dir gedient. Nun ist jede Träne von ihren Augen abgewischt. Sie ist mit deinem Sohn für alle Ewigkeit vereinigt. Um ihrer Liebe willen stärke unsere Hoffnung auf das Himmelreich, damit wir unser Ziel erringen durch die Gnade deines Sohnes, der dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat.

A Amen.

 

Lied: Meerstern, ich dich grüße

 

Quelle aller Freuden,

o Maria, hilf!

Trösterin in Leiden,

o Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

Hoch auf deinem Throne,

o Maria, hilf!

Aller Jungfraun Krone,

o Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

Gib ein reines Leben,

o Maria, hilf!

Sichre Reis´ daneben,

o Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Meerstern, ich dich grüße

 

Dich als Mutter zeige,

o Maria, hilf!

Gnädig uns zuneige,

o Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

Nimm uns in die Hände,

o Maria, hilf!

Und das Licht zuwende,

o Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

Hilf uns Christum flehen,

o Maria, hilf!

Fröhlich vor ihm stehen,

o Maria, hilf!

Maria, hilf uns allen

aus dieser tiefen Not.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

 

Lied: Christus Sieger

 

Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

Lamm, für uns geopfert

Mann der Schmerzen

Mittler des Bundes

Erlöser und Heiland

Herr des Lebens

 

Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

 

Licht der Menschen

Brot des Lebens

Quelle der Gnade

Haupt deiner Kirche

Weg zum Vater

 

Christus Sieger, Christus König, Christus Herr in Ewigkeit.

________________________________________________________________________

 

Dreißigste Maiandacht - Gottes Braut

 

Lied: Ihr Engel allzumal

 

Ihr Engel allzumal,

preist Jesum tausendmal,

sein Lob zu mehren,

der, hier auf dem Altar

verdeckt, so wunderbar

uns will ernähren.

 

Ihr Engel allzumal,

vom hohen Himmelssaal

schwingt euch hernieder;

singt: Heilig, heilig, Gott,

heilig, Gott Sabaoth!

singt immer wieder.

 

Ihr Engel allzumal,

weit über Berg und Tal

lasst Lob erschallen!

Gelobt sei ohne End

dies heilge Sakrament!

singt mit uns allen!

 

Ihr Engel allzumal,

in diesem Jammertal

uns wollet stärken,

zu loben ohne End

dies heilge Sakrament

in Wort und Werken!

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Was St. Josef sang bei der Himmelfahrt Mariä

 

Als Maria aufgefahren

Und ihr Sohn sie hatt geleitet

Zu dem Thron, der seit Beginnen

Aller Zeit ihr ward bereitet,

 

Rauscht ein neuer Strom der Freude

Durch des Himmels weite Hallen,

Und es ging zu ihrem Throne

Bald ein jubelvolles Wallen.

 

Engel knieten vor ihr nieder,

Um die Königin zu schauen,

Die der Herr für sie berufen

Aus der armen Erde Gauen.

 

Und es kam auch Isaias

Mit der Seher Schar gegangen,

Um die Jungfrau zu begrüßen,

Die das Heil der Welt empfangen.

 

Auch die Väter, die gehütet

Der Verheißung Wort solange,

Sangen zu der Seher Tönen

In so wunderbarem Klange.

 

Als der jüngste kam St. Josef,

Ernst und sinnend war sein Schreiten,

Gleich, als ob bei solchem Jubel

Er gedächt´ vergangner Zeiten.

 

Singend trat er vor die Jungfrau,

Auf die Harfe schlug er leise,

Und der Himmel schwieg und lauschte

Seiner liebentzückten Weise.

 

„Weiße Lilie, die im Tempel

Gott gelegt in meine Hände,

Dass an ihrem Duft und Glanze

Licht und Trost ich viel erfände;

 

Weiße Lilie, ungebrochen,

Keiner soll dir lauter singen,

Als wer so zu seinem Herzen

Deinen Zauber fühlte dringen.

 

Zarte Blume, meine Wonne,

Und mein Trost auf rauen Wegen,

Ach, ich konnte dich nicht schützen,

Nicht vor Frost und Winden hegen.

 

Und die Frucht des neuen Lebens,

Die dein reiner Kelch getragen,

Ach, ich konnte sie nicht decken

In des harten Winters Tagen.

 

Kön´ge kamen aus dem Osten,

Sie zu sehn in frommem Glauben,

Und dann suchten grimme Neider

Dir die Himmelsfrucht zu rauben.

 

Weiße Lilie, wie so traurig

Sich dein Haupt zur Erde neigte,

Als die Wege der Verbannung

Uns der Engel Gottes zeigte.

 

Und dann sanken auf dich nieder,

Ach, Ägyptens heiße Gluten,

Und es tränkten dich im Durste

Nur der Tränen bittre Fluten.

 

Als ich zitternd dich genommen

Und zur Heimat hingetragen,

Hat die Sonn sich dir verborgen,

In drei tödlich langen Tagen.

 

Ach, es war, als ob die süße

Frucht, die einst dein Kelch geborgen,

Sich vom Stamme lösen wollte

Schon in ihres Lebens Morgen.

 

Immer weißer, immer heller

Ward dein Glanz, du lichte Blume,

Immer klarer deines Duftes

Balsam in dem Heiligtume.

 

Selig hab ich dich betrachtet,

Und den reinen Duft genossen,

Bis ich einmal, wonnetrunken,

Still die Augen hab geschlossen.

 

Weiße Lilie, sieh, der Himmel

Ist entzückt von deiner Schöne,

Mit dem Dufte deines Kelches

Steigen deines Loblieds Töne.

 

Doch zu keines Menschen Herzen

Dringen süßer Duft und Lieder,

Als zu dem, der wonnberauschet

Denket alter Zeiten wieder.

 

Denn ich ward dir angetrauet,

Sah dich leiden mit Erbarmen,

Hab dein Kindlein dir ernähret,

Und ich starb in deinen Armen.“

 

Als St. Josef ausgesungen,

Ruht Marias Auge lange

Auf dem Sänger, der die Seele

Ihr bewegt mit süßem Klange.

 

Und der Glanz der weißen Blume

Fiel auf ihn so hell und reine,

Dass der Himmel schöner wurde

Auch von Josefs Licht und Scheine.

 

Lied: Maria, Mutter unsres Herrn

 

Maria, Mutter unsres Herrn,

o Himmelspfort, o Meeresstern,

hilf der bedrängten Christenheit

auf ihrem Wege durch die Zeit.

 

Ein Staunen die Natur erfasst,

dass du den Herrn geboren hast,

den Herrn und Schöpfer aller Welt,

der dich erschaffen und erwählt.

 

V Ewiger Vater, wie die Königin von Saba mit großer Pracht und vielen Kostbarkeiten nach Jerusalem kam und von Staunen ergriffen wurde über Salomos Weisheit und Pracht, so ist Maria, die Königin des Himmels, mit dem Reichtum aller Tugend in deine Herrlichkeit eingegangen. Auf Erden hat sie im Dunkel des Glaubens gelebt und deine unbegreiflichen Ratschlüsse in Demut angebetet. Nun sieht sie alles klar in deinem Licht und preist in alle Ewigkeit die Größe deiner Weisheit. In heiliger Freude schauen wir zum Himmel auf, betrachten voll Dankbarkeit die Ehre und die Herrlichkeit, mit der du sie gekrönt hast, und bitten dich, lass uns in diesem Erdental nie verzagen.

A Freut euch und frohlockt, denn groß ist euer Lohn im Himmel.

 

V Wir lesen aus dem zweiten Buch der Chronik, wie die Königin von Saba von Salomo aufgenommen wurde:

Die Königin von Saba hatte von Salomo gehört und kam mit großer Pracht, mit sehr viel Gold und kostbaren Edelsteinen nach Jerusalem. Sie redete mit Salomo über alle Dinge, die ihr am Herzen lagen. Salomo wusste mit ihr über alles zu sprechen, und nichts war da, was er ihr nicht klargelegt hätte. Als sie die Weisheit Salomos sah und die Herrlichkeit, die er besaß, geriet sie außer sich vor Staunen und rief aus: Es ist wirklich wahr, was ich in meinem Land von deinen Taten und von deiner Weisheit hörte. Ich habe es mir nicht vorstellen können, bis ich selbst kam und es mit eigenen Augen sah. Nun weiß ich, dass mir kaum die Hälfte von deiner Weisheit berichtet worden ist. Du hast deinen Ruf durch deine erhabenen Vorzüge weit übertroffen. Glücklich die Menschen und selig die Diener, die allzeit vor dir stehen und deine Weisheit verkosten dürfen.

A Sie kam nach Jerusalem mit großer Pracht, mit sehr viel Gold und kostbaren Edelsteinen.

 

V Gepriesen sei der Herr, dein Gott, der dich auf seinen Thron gesetzt hat, wo du herrschen sollst in seinem Namen.

A Der Herr hat Israel geliebt und will es immerdar erhalten. Darum hat er dir den Thron gegeben, Liebe und Gerechtigkeit zu üben.

 

V Alle Fürsten auf dem Erdenrund übertraf der König Salomo an Reichtum und an Herrlichkeit.

A Sie sehnten sich, sein Angesicht zu schauen und zu lauschen auf die Weisheit, die ihm Gott verlieh.

 

V Zu seiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

A Nun horche, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

 

V Kommt und esst mein Brot und trinkt den Wein, den ich euch mischte.

A Lasst ab von aller Torheit. Lebt und wandelt auf den Wegen meiner Weisheit.

 

V Selig, wer an meinen Türen Wache hält und achtet auf die Flügel meiner Tore.

A Wer sich gegen mich verfehlt, schadet seiner eigenen Seele. Alle, die mich hassen, lieben nur den Tod.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus der Geheimen Offenbarung über die Braut des Lammes:

Einer von den sieben Engeln sprach zu mir: Komm, ich will dir die Braut zeigen, die Erkorene des Lammes. Er entrückte mich im Geist auf einen sehr hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem, erfüllt von Gottes Herrlichkeit. Sie funkelte wie Edelstein, hatte eine hohe Mauer mit zwölf Toren. Die Mauer war aus Edelstein und die Stadt selbst aus lauterem Gold. Jedes Tor war aus einer Perle, und die Straßen waren durchsichtig wie Glas. Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt; denn Gott der Herr, der Allmächtige, ist ihr Tempel. Sie braucht weder Sonne noch Mond, die Herrlichkeit Gottes erhellt sie, und ihre Leuchte ist das Lamm. In ihrem Licht wandeln die Völker, und die Könige der Erde bringen Schätze zu ihr hin. Ihre Tore werden nie verschlossen, die Nacht kennt man in ihren Mauern nicht. Ein Strom lebendigen Wassers geht von ihr aus, der vom Thron Gottes und des Lammes kommt. An seinen Ufern steht der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt, dessen Blätter den Menschen Heilung bringen.

A Komm, ich will dir die Braut zeigen, die Erkorene des Lammes.

 

V Wer ist die Jungfrau, glänzend wie die Sonne? Leuchtend wie die Morgenröte steigt sie auf.

A Die Töchter Sions sehen sie und preisen ihre Schönheit.

 

V Aus der Wüste steigt sie auf wie eine Säule aus Weihrauchwolken und aus Myrrhenduft.

A Sie ist geschmückt mit Rosen wie in Frühlingstagen, die Lilien des Tales zieren sie.

 

V Lass mich in dein Antlitz schauen und deine Stimme hören, köstlicher als Wein ist deine Liebe.

A Seine Braut ist schöner als die Blume auf der Flur, reiner als die Lilie im Tal.

 

V Ich halte einen Thron bereit aus Zedernholz vom Libanon, aus Silber sind die Säulen, und die Lehne ist aus Gold.

A Sein Kissen ist von Purpur, sein Inneres ausgelegt mit Ebenholz.

 

V Mein Geliebter ist nun mein, und ich gehöre ihm. Ich will ihn halten, niemals mehr von mir lassen.

A Unter meinem Haupt ruht seine Linke, und seine Rechte hält in Liebe mich umfasst.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, du lässt die allerseligste Jungfrau Maria in wunderbarer Weise an dem Leben der allerheiligsten Dreifaltigkeit teilnehmen. Sie ist die wahre Gottesbraut, deren Schönheit uns in der Pracht des himmlischen Jerusalem versinnbildet wird. Wir dürfen in ihrem Licht wandeln und aus dem Strom der Gnade schöpfen, den sie in deine Kirche leitet. Lass uns nie vergessen, dass dein Sohn auch unsere Seele sich zur Braut erkoren hat. Wir sind ihm anverlobt durch unser Taufgelübde. Heute erneuern wir den festen Entschluss, den Werken und den Lockungen des Feindes zu widersagen. Für dich zu leben ist kein quälender Verzicht, sondern beglückender Gewinn. Das zeigst du uns in der Herrlichkeit der Jungfrau, die du im Himmel gekrönt hast.

A Amen.

 

Lied: Maria, Mutter unsres Herrn

 

So trat der Engel bei dir ein:

„Gegrüßet seist du, Jungfrau rein.“

„Ave Maria“ singen wir,

„sei benedeit, Gott ist mit dir.“

 

O Mutter, reich an Güt und Huld,

erbarme dich: wir sind in Schuld.

Steh du uns bei an Gottes Thron

und zeig uns Jesus, deinen Sohn.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Kommt her, ihr Kreaturen all

 

Kommt her, ihr Kreaturen all, kommt was erschaffen ist,

kommt her und sehet allzumal, was hier zugegen ist!

Dies ist das heilge Sakrament,

das sollt ihr loben bis ans End!

O, dass ich´s loben könnt

allzeit bis an mein End.

 

Stimmt an, stimmt an, ihr Seraphim, die ihr von Liebe brennt;

ihr Thronen, Fürsten, Cherubim, singt, was ihr singen könnt!

Herrschaften, Mächte, Kräfte all,

Erzengel, Engel ohne Zahl:

Lobsinget ohne End

dem höchsten Sakrament.

 

Ihr Patriarchen allgemein und ihr Propheten all,

auch ihr Jungfrauen keusch und rein mit der Apostel Zahl,

Bekenner all und Märtyrer

Und du, gesamtes Himmelsheer:

lobsinget ohne End

dem heilgen Sakrament.

 

Und du Maria, Jungfrau rein, schau deinen lieben Sohn

bei uns in den Gestalten klein, bei dir im Himmelsthron;

hilf, Mutter, uns lobpreisen ihn,

hilf, dass wir all empfangen ihn

an unserm letzten End

im heilgen Sakrament!

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

________________________________________________________________________

 

Einunddreißigste Maiandacht - Von Gott gekrönt

 

Lied: Gottheit tief verborgen

 

Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir.

Unter diesen Zeichen bist du wahrhaft hier.

Sieh, mit ganzem Herzen

schenk ich dir mich hin,

weil vor solchem Wunder

ich nur Armut bin.

 

Kann ich nicht wie Tomas schaun die Wunden rot,

bet ich dennoch gläubig: Du mein Herr und Gott!

Tief und tiefer werde

dieser Glaube mein,

fester lass die Hoffnung,

treu die Liebe sein.

 

Gleich dem Pelikane starbst du, Jesu mein;

wasch in deinem Blute mich von Sünden rein.

Schon ein kleiner Tropfen

sühnet alle Schuld,

bringt der ganzen Erde

Gottes Heil und Huld.

 

Jesus, den verborgen jetzt mein Auge sieht,

stille mein Verlangen, dass mich heiß durchglüht:

lass die Schleier fallen

einst in deinem Licht,

dass ich selig schaue,

Herr, dein Angesicht.

 

Einleitungsgebet

 

V Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A Amen.

 

V Ewiger Gott und Vater, wir erscheinen vor deinem heiligen Angesicht, um dir für die Gnaden und Vorzüge zu danken, die du der seligsten Jungfrau Maria verliehen hast. Du hast sie mit allen Gaben ausgestattet, die ihr hoher Beruf erfordert. Darum ehren und lieben wir sie und weihen ihr diesen Monat, in dem die Natur sich Jahr um Jahr in neuer Pracht und Schönheit kleidet.

A Herr und Gott, wie groß und wunderbar bist du. In die Hand der Jungfrau Maria hast du das Heil der Welt gelegt.

 

V Zu ihr kommen wir jeden Tag, freuen uns über ihre Größe und Heiligkeit und empfehlen ihrem mütterlichen Herzen alle unsere Bitten und Sorgen. Wir danken dir, dass du sie uns zur Mutter und Fürsprecherin gegeben hast, und hoffen vertrauensvoll auf ihren Schutz.

A Eine Mutter wird nie ihr Kind vergessen und immer Mitleid haben mit dem Kind ihres Schoßes.

 

V In Maria hast du uns ein Vorbild jeglicher Tugend gegeben. Sie ist die demütige Magd, die deinen Willen anbetet, die reine Jungfrau, deren Herz nur dir gehört, die heilige Mutter, die ihr Liebstes opfert, die starke Frau, die in der schwersten Stunde das Gottvertrauen nicht verliert, die Hohepriesterin des Neuen Bundes, die unter dem Kreuz ihres Sohnes zur Mittlerin der Gnaden wird. Zu ihr schauen wir auf, nach ihrem Beispiel wollen wir handeln.

A Wer auf mich hört, wird nicht zuschanden, wer sich um mich bemüht, wird niemals sündigen.

 

V So nimm das Lob in Gnaden an, das wir der Mutter deines Sohnes weihen. Was der Heilige Geist im Buch der Bücher schrieb, beten wir zu ihrer Ehre:

A Mein Herz wallt auf zu frohem Sang, ich weihe mein Lied dem König, meine Zunge ist dem Stift des schnellsten Schreibers gleich.

 

V Du bist der Schönste unter allen Menschenkindern, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen, darum hat Gott auf ewig dich gesegnet.

A Umgürte deine Hüften mit dem Schwert, Allmächtiger, erhebe dich in deiner Pracht und Schönheit.

 

V Zieh aus mit Glück, tritt ein für Wahrheit, Güte und Gerechtigkeit, und deine Rechte wird dich wunderbar geleiten.

A Gar scharf sind deine Pfeile, Völker sinken vor dir hin, ins Herz getroffen sind des Königs Feinde.

 

V Dein Thron, o Gott, steht fest für alle Ewigkeit, dein Herrscherstab ist ein gerechtes Zepter.

A Du liebst das Recht, das Unrecht hassest du, darum hat dich der Herr, dein Gott, mit Freudenöl gesalbt vor deinen Brüdern.

 

V Wie duftet dein Gewand nach Myrrhe, Aloe und Kassia, in Elfenbeinpalästen erfreuen Königstöchter dich in deinem Ehrenschmuck.

A Zu deiner Rechten steht die Königin in golddurchwirktem Kleid, in Pracht gehüllt.

 

V Nun horche, Tochter, schau und neig dein Ohr, vergiss dein Volk und deines Vaters Haus.

A Nach deiner Schönheit sehnt der König sich, er ist der Herr, dein Gott, ihn bete an.

 

V Die Tyrustöchter flehen um deine Huld mit Ehrengaben, die Mächtigen des Volkes neigen sich vor dir.

A Die Herrlichkeit der Königstochter liegt in ihrem Innern, mit Gold ist ihr Gewand durchwirkt.

 

V Im Hochzeitsschmuck naht sie dem König, umgeben von jungfräulichem Geleit.

A Mit Jubel und Frohlocken führt man sie herbei, so ziehen sie in den Palast des Königs.

 

V Statt deiner Väter werden Söhne dir geboren, du setzt sie ein als Fürsten auf der ganzen Erde.

A Verkünden wird man deinen Namen allen kommenden Geschlechtern, und preisen werden dich die Völker immerdar.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Himmelfahrt der Gottesmutter Maria

 

Der ganze Himmel jubelt,

Engel singen vor Freud,

Die Königin des Himmels

Hält dort den Einzug heut.

 

Ihr Herz war hier auf Erden

Des ew`gen Gottes Zelt,

Der gold`ne Tabernakel

Des Herrschers aller Welt.

 

Sie ist die Braut des Höchsten,

Die Gottesblume traut,

Aus deren Kelch Erlösung,

Errettung uns getaut.

 

Kein leiser Hauch der Sünde

Hat jemals sie berührt,

Von Jericho die Rose,

Die nie an Pracht verliert.

 

So zwischen Dornen, Disteln,

Sie hold erblühet war,

Des heil`gen Geistes Tempel,

Sein Heiligtum, Altar;

 

Nicht sollte je verwesen

Ihr Leib, so klar und rein,

Er geht nach kurzem Schlummer

Zu Himmelsfreuden ein.

 

Der Engel reine Hände

Ihn heben aus der Gruft,

Und zarte Lilien sprießen

Dort auf mit süßem Duft.

 

Durch eine lichte Wolke

Dem Erdenblick geraubt,

Setzt Gott ihr selbst die Krone

Auf`s königliche Haupt.

 

Sei uns gegrüßt, du Hehre,

Du uns`re Königin,

So jubeln Engelchöre,

Die Seel`gen sie umknien.

 

Sei tausendmal gegrüßet

Maria, rufen wir,

Die du uns hast geöffnet

Des Paradieses Tür.

 

Als Helferin der Christen

Stehst du vor deinem Sohn

Und führst uns voll Erbarmen

Zu seinen Gnadenthron.

 

Es jubelt ohne Ende

Dir Erd und Himmel zu:

O Königin, Maria,

Gegrüßet seiest du!

 

Lied: Ave Maria zart

 

Ave Maria zart, du edler Rosengart,

lilienweiß, ganz ohne Schaden,

ich grüße dich zur Stund mit Gabrielis Mund:

Ave, die du bist voller Gnaden.

 

Du hast des Höchsten Sohn, Maria rein und schön,

in deinem keuschen Schoß getragen,

den Heiland Jesus Christ, der unser Retter ist

aus aller Sünd und allem Schaden.

 

V Ewiger Vater, durch deine Fügung hatte Esther die Gunst des Königs gefunden. Du hast sie auf den Thron erhoben, damit sie ihr Volk vor dem Verderben rette. Maria wurde von dir auserwählt zur Königin des Himmels und der Erde, zur Mittlerin der Gnade für alle Menschenkinder. Sie hat uns das Licht der Erlösung gebracht und den Feind des Menschengeschlechtes besiegt. In diesem Monat, der ihr geweiht ist, haben wir von neuem ihre Größe betrachtet, unser Vertrauen auf ihre Hilfe gestärkt. Befestige in uns die Liebe zu dieser Mutter, und lass uns nach ihrem Beispiel deinem Sohn immer treuer dienen, damit wir die Krone der Ewigkeit erlangen.

A Maria aber Sprach: Alles, was er euch sagt, das tut.

 

V Wir lesen aus dem Buch Esther wie sie zur Königin erhoben wurde:

Esther gefiel dem König und fand Gnade in seinen Augen. Deshalb befahl er, ihr den herrlichsten Schmuck zu geben, und ließ sie mit ihren Dienerinnen im schönsten Teil seines Palastes Wohnung nehmen. Er gewann sie lieber als alle anderen Frauen und wandte ihr seine Huld zu. Sie stand höher in seiner Gunst als alle übrigen. Darum setzte er eine Krone auf ihr Haupt und machte sie zur Königin des ganzen Reiches. Dann ließ er ein prächtiges Gastmahl für alle seine Fürsten und Vasallen herrichten, um seine Verbindung mit Esther zu begehen und Hochzeit mit ihr zu feiern. Zu ehren dieses Tages gewährte er allen Ländern Nachlass ihrer Abgaben und verteilte Geschenke mit königlicher Freigebigkeit.

A Er setzte eine Krone auf ihr Haupt und machte sie zur Königin des ganzen Reiches.

 

V Sie hat ihr Volk errettet und den Feind vernichtet, der es verderben wollte.

A Maria hat den alten Widersacher überwunden, sie zertrat den Kopf der Schlange.

 

V Ein Licht, das nie erlöschen wird, erstrahlt durch sie am Himmel.

A Sie hat den besten Teil erwählt, der nie von ihr genommen wird.

 

V Ihr Zelt ist aufgeschlagen in der Höhe, auf Wolkensäulen ruht ihr Thron.

A Selig preisen sie die Menschen, Großes tat der Herr an ihr.

 

V Vom Anfang und vor allen Zeiten wurde sie erwählt, sie dient vor ihm in seiner heiligen Wohnung.

A In Sion fand sie eine feste Stätte, einen Ruheort in seiner Stadt, die ihm geheiligt ist.

 

V Selig sind, die ihre Stimme hören, ihre Wege innehalten.

A Wer sie besitzt, der findet Leben und erlangt das Heil vom Herrn.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

Zur Mutter von der immerwährenden Hilfe

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Dein im Leben, Dein im Tod,

Dein in Unglück, Angst und Not,

Dein in Kreuz und bitt'rem Leid,

Dein für Zeit und Ewigkeit.

 

Jungfrau, Mutter Gottes mein,

lass mich ganz Dein eigen sein!

Mutter, auf Dich hoff' und bau' ich.

Mutter, zu Dir ruf' und seufz' ich.

Mutter, Du Gütigste, steh mir bei.

Mutter, Du Mächtigste, Schutz mir leih'.

 

O Mutter, so komm, hilf beten mir!

O Mutter, so komm, hilf streiten mir!

O Mutter, so komm, hilf leiden mir!

O Mutter, so komm und bleib bei mir!

 

Du kannst mir ja helfen, o Mächtigste!

Du wirst mir auch helfen, o Gütigste!

Du musst mir nun helfen, o Treueste!

Du willst mir auch helfen, Barmherzigste!

 

O Mutter der Gnade, der Christen Hort!

Du Zuflucht der Sünder, des Heiles Port!

Du Hoffnung der Erde, des Himmels Zier!

Du Trost der Betrübten, Ihr Schutzpanier!

 

Wer hat je umsonst Deine Hilf' angefleht?

Wann hast Du vergessen ein kindlich Gebet?

Drum ruf' ich beharrlich in Kreuz und in Leid!

Maria hilft immer! - Sie hilft jederzeit!

 

Ich ruf' voll Vertrauen in Leiden und Tod:

Maria hilft immer - in jeglicher Not!

So glaub' ich - und lebe und sterbe darauf.

Maria hilft mir in den Himmel hinauf.

 

V Wir lesen aus der Geheimen Offenbarung über das Gefolge des Lammes:

Ich schaute hin und sah das Lamm auf dem Berg Sion stehen und bei ihm Hundertvierundvierzigtausend, die seinen Namen und den Namen seines Vaters auf der Stirn trugen. Ich hörte eine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser, wie das Rollen eines gewaltigen Donners. Und wieder klang die Stimme wie Töne von Harfenspielern, die ihre Harfen schlagen. Alle sangen ein neues Lied, das nur jene singen können, die von der Erde losgekauft sind. Diese sind es, die sich rein bewahrt haben. Sie sind jungfräulich und folgen dem Lamm, wohin es immer geht. Sie sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm. In ihrem Mund wird keine Lüge gefunden. Ohne Makel stehen sie vor Gottes Thron. Und der Herr sprach zu mir: Siehe, ich komme bald, und mein Lohn ist mit mir. Jedem werde ich vergelten nach seinen Werken. Ich bin der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Selig sind, die ihre Gewänder im Blut des Lammes gewaschen haben.

A Sie sind jungfräulich und folgen dem Lamm, wohin es immer geht.

 

V Zu Kindern Gottes macht er alle, die an seinen Namen glauben, die nicht aus Fleisch und Blut geboren sind.

A Sie sehen seine Herrlichkeit, die Herrlichkeit des Eingeborenen vom Vater.

 

V Ihr Antlitz leuchtet wie die Sonne, wenn sie strahlt in voller Kraft.

A Des Brautgemaches Söhne können gar nicht trauern, solange der Bräutigam bei ihnen weilt.

 

V Um Mitternacht erscholl der Ruf: Der Bräutigam ist da, eilt ihm entgegen.

A Die sich bereitgehalten hatten, gingen mit ihm ein zum Hochzeitsmahl, und die Tür wurde verschlossen.

 

V Dem einen Mann Jesus Christus habe ich euch anverlobt, um euch als reine Braut ihm zuzuführen.

A Hütet euch, damit nicht Evas arge Schlange euern Sinn betört und euer Herz betrübt.

 

V Nach deinem Heiligtum verlange ich. Meine Seele dürstet nur nach dir. Es lechzt nach dir mein Leib.

A Die Liebe ist an Kraft dem Tod gleich. Viele Wasser löschen sie nicht aus, Ströme schwemmen sie nicht fort.

 

V Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

A Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

 

V Ewiger Vater, du hast die allerseligste Jungfrau Maria zur Königin gesetzt über alle, die deinen Namen und den Namen deines Sohnes auf ihrer Stirn tragen und sich rein bewahrt haben. Sie sind um ihren Thron geschart und singen das neue Lied, das niemand anders singen kann. Lass uns nie vergessen, dass auch wir aus den Menschen erkauft und zu dieser glorreichen Gemeinschaft berufen sind. Noch stehen wir im heiligen Kampf um die Krone, die uns winkt. Am letzten Tag dieses Monats rufen wir, arme Kinder Evas, aus dem Land der Verbannung Maria, die Mutter aller Lebendigen, mit besonderem Vertrauen an. Um ihre Fürbitte haben wir gefleht, ihre Hilfe erbeten, sie wird uns nicht verlassen, bis wir eingegangen sind zu dir, der sie im Himmel gekrönt hat.

A Amen.

 

Lied: Ave Maria zart

 

Denn nach dem Sündenfall wir warn verstoßen all

und sollten ewig sein verloren.

Da hast du, reine Magd, wie dir vorhergesagt,

uns Gottes Sohn zum Heil geboren.

 

Darum, o Mutter mild, befiehl uns deinem Kind,

bitt, dass es unser Sünd verzeihe,

endlich nach diesem Leid die ewig Himmelsfreud

durch dich, Maria, uns verleihe.

 

Litanei von der Mutter Gottes

 

V/A Herr, erbarme dich.

V/A Christus, erbarme dich.

V/A Herr, erbarme dich.

 

V Christus, höre uns. A Christus, erhöre uns.

 

V Gott Vater im Himmel, A erbarme dich unser.

V Gott Sohn, Erlöser der Welt, A erbarme dich unser.

V Gott Heiliger Geist, A erbarme dich unser.

V Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, A erbarme dich unser.

 

V Heilige Maria, A bitte für uns.

Heilige Gottesgebärerin

Heilige Jungfrau der Jungfrauen

Mutter Christi

Mutter der göttlichen Gnade

Du reinste Mutter

Du keuscheste Mutter

Du unversehrte Mutter

Du unbefleckte Mutter

Du liebenswürdige Mutter

Du wunderbare Mutter

Du Mutter des guten Rates

Du Mutter des Schöpfers

Du Mutter des Erlösers

Du weiseste Jungfrau

Du ehrwürdige Jungfrau

Du lobwürdige Jungfrau

Du mächtige Jungfrau

Du gütige Jungfrau

Du getreue Jungfrau

Du Spiegel der Gerechtigkeit

Du Sitz der Weisheit

Du Ursache unserer Freude

Du geistliches Gefäß

Du ehrwürdiges Gefäß

Du vortreffliches Gefäß der Andacht

Du geheimnisvolle Rose

Du Turm Davids

Du elfenbeinerner Turm

Du goldenes Haus

Du Arche des Bundes

Du Pforte des Himmels

Du Morgenstern

Du Heil der Kranken

Du Zuflucht der Sünder

Du Trösterin der Betrübten

Du Hilfe der Christen

Du Königin der Engel

Du Königin der Patriarchen

Du Königin der Propheten

Du Königin der Apostel

Du Königin der Märtyrer

Du Königin der Bekenner

Du Königin der Jungfrauen

Du Königin aller Heiligen

Du Königin, ohne Makel der Erbsünde empfangen

Du Königin des heiligen Rosenkranzes

Du Königin des Friedens

 

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A verschone uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erhöre uns, o Herr.

V Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt, A erbarme dich unser.

 

V Bitte für uns, heilige Gottesmutter, A dass wir würdig werden der Verheißungen Christi.

 

V Lasset uns beten. Wir bitten dich, Herr und Gott, verleihe, dass wir als deine Diener uns der beständigen Wohlfahrt der Seele und des Leibes erfreuen und auf die glorreiche Fürsprache der seligen allzeit jungfräulichen Mutter Maria von der gegenwärtigen Trübsal befreit und der ewigen Freude teilhaftig werden, durch Christus, unsern Herrn. A Amen.

 

Lied: Fest soll mein Taufbund immer stehn

 

Fest soll mein Taufbund immer stehn, ich will die Kirche hören.

Sie soll mich allzeit gläubig sehn und folgsam ihren Lehren.

Dank sei dem Herrn, der mich aus Gnad`

in seine Kirch` berufen hat,

nie will ich von ihr weichen.

 

O Seligkeit, getauft zu sein: in Christus eingesenket!

Am Leben der Dreieinigkeit ward Anteil mir geschenket.

Ich bin nun Kirche, Christi Glied,

- ein Wunder ist´s, wie das geschieht.

Ich bete an und glaube.

 

An Jesu Christi Priestertum hab ich nun teil in Gnaden.

Zum Opferdienst, zum Gotteslob hat er mich eingeladen.

Ich bin gesalbt zum heil´gen Streit,

bin Christi Königreich geweiht,

ihm will ich leben, sterben.

 

V Auf die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau und Gottesmutter Maria segne uns der allmächtige Gott, der Vater + und der Sohn + und der Heilige + Geist.

A Amen.

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Am Schluss des Maimonats

 

Es liegt so nahe, dass man über den Abschluss eines so schönen Monats, wie der Mai es durch die Maiandacht ist, nicht gleichgültig und ohne eine gewisse Reflexion hinweggehe. Wir haben es uns angelegen sein lassen, der hehren Himmelskönigin in dem ihr geweihten Frühlingsmonat unsere besondere Verehrung darzubringen. Täglich führten wir das erhabene Bild ihres heiligen Lebens, ihrer Tugenden und Vollkommenheiten uns vor, um sie in dieser ihrer Heiligkeit, und auch in ihrer wunderbaren Mutterwürde zu verehren. Wir dürfen hoffen, dass, wie in der Frühlingsmilde die Pflanzenwelt fröhliches Wachstum gewonnen hat, so auch unter dem segensvollen Einfluss der Maiandacht die Verehrung der heiligen Gottesmutter und dadurch die wahre katholische Frömmigkeit überhaupt zu höherer Vollkommenheit gediehen ist.

 

Indem unser Blick im Laufe des Frühlingsmonats immer von neuem auf das wunderbare Bild des Lebens der Maikönigin sich richtet, empfinden wir lebhafter wie sonst, wie weit wir auf dem Weg der Vollkommenheit noch zurück sind; wir fühlen uns beschämt, und gar nachdrücklich finden wir uns aufgefordert, der heiligen Jungfrau nachzuahmen, um dem erhabenen Vorbild ähnlicher zu werden. Wie mancher hat auf solche Weise im Marienmonat zu mehreren guten Werken sich angeregt gefunden und Fortschritt im Guten gewonnen! Es ist ein Monat, reich an Fortschritt und Verdiensten.

 

Wie das Bild der heiligen Jungfrau überhaupt, so gewann auch das Bewusstsein ihrer Mütterlichkeit, ihrer mütterlichen Liebe und Fürbitte und der Macht dieser ihrer Fürbitte durch die verschiedenen frommen Weisen der Maiandacht neues Leben. Mehr noch als sonst legten wir all unsere Anliegen an ihr Mutterherz, vertrauensvoller sprachen wir unsere Bitten vor ihr aus. Wie manche fromme Bitte, wie manches kindliche Flehen ist in den Maitagen der Himmelskönigin ausgesprochen. Und ist es wahr, was der Heilige sagt - und es ist wahr, - "es sei nicht erhört, dass Gott jemals den verlassen hätte, der zu Maria seine Zuflucht nahm", wer zählt dann die Gaben und Gnaden, die ihr Fürwort in ihrem Monat Tausenden vermittelt hat, wer vermisst den Trost und die Hilfe, so ihre Vermittlung bereitete, wer die Segnungen, die von ihr ausgegangen sind?

 

So ruft denn der Schluss ihres Monats hohe Freude in den ihr geweihten Herzen wach und herzliche Dankbarkeit gegen die große, milde und gnadenreiche Mutter und Königin.